Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Von Gummifisch bis Köfi - Sebastian Hänel gibt Tipps aus der Praxis

Moderatoren: Thomas Kalweit, Sebastian Hänel

Antworten
Benutzeravatar
Holland
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 471
Registriert: 24 Jun 2010 10:28
Wohnort: 26826 Weener/Ostfriesland. IG "Freunde des ASV-Rheiderland e.V."

Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Holland » 31 Okt 2010 20:01

Hallo,,wie ist Eure Meinung: :?:

Was ist besser als Hauptschnur für Gummifisch auf Zander,
geflochtene Schnur oder Monofile Schnur? :?:
Wie sind die Vor- und Nachteile? :?:

Für mich steht an erster Stelle die Unauffälligkeit und die Haltbarkeit/Reißfestigkeit!!

Wer hat das spezielle Fachwissen!! :idea:

Gruß
Holland :mrgreen:
Suche bodenständigen Angelkumpel aus meiner näheren Region für gemeinsame Unternehmungen!

Niederbayer

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Niederbayer » 31 Okt 2010 21:10

@ Holland
Da sich die dehnungsarmen monofilen Schnüre aus Japan hier in Deutschland noch nicht durchgesetzt haben, sind zum Zanderangeln mit Gummifischen die geflochtenen Schnüre eindeutig die erste Wahl.
Da - wie oben schon angedeutet - die geflochtenen Schnüre nahezu keine Dehnung haben, ist dadurch der kleinste Biss noch deutlich zu erkennen.
Zusätzlich kommt der Anhieb möglichst schnell und ungedämpft beim Fisch an.

Beim Kunstköder muss der Anschlag schnell kommen, sonst merkt der Fisch den Fake.
Und durch das harte Zandermaul muss ein Haken teilweise auch erst mal "getrieben" werden, damit der Fisch im Drill nicht verloren geht. Mit dehnungsarmer Schnur geht das am besten.

Die Sichtigkeit ist natürlich auch - je nach Gewässer - immer ein Thema.
Am besten eine dünne Fluorocarbon-Schnur - aber dagegen sprechen einige Argumente:
- starke Dehnbarkeit
- zu wenig Tragkraft
- nicht hechtsicher

Man könnte - wenn die "Hechtgefahr" zu vernachlässigen ist - darüber nachdenken, ob man eine geflochtene Hauptschnur mit FC-Vorfach nutzt...

Dann kommt wieder der berühmte Angler Hiroshi und sagt: "Less line - more fish"
:arrow: Was so viel heißt, dass in heiklen Gewässern die Fische nicht mehr auf den Kunstköder beißen, wenn vor dem Köder schon die Schnur an der "Nase" des Fisches vorbei gekommen ist!

:arrow: Fischen ist eine Wissenschaft :shock:

Benutzeravatar
Silas
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1786
Registriert: 02 Jan 2007 03:01
Wohnort: BW / Schwäbisch-Hall
Kontaktdaten:

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Silas » 31 Okt 2010 21:25

Die Frage ist eben wirklich für welches Einsatzgebiet du die Schnur benötigst.
Niederbayer hat das ja schon meisterlich geschildert... :wink:

Hinzufügen könnte ich nur noch, dass ich beim Ansitzangeln eine Mono bevorzuge, da der direkte Kontakt zum Köder nicht benötigt wird und die Mono ein wunderbarer "Puffer" ist, um die letzten Kopfschläge direkt vor dem Ufer parieren zu können.

Niederbayer

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Niederbayer » 31 Okt 2010 22:34

@ Silas
Sogar in Deinem geschilderten Fall würde ich eine geflochtene Schnur wählen.
Der Anschlag soll in das knöcherne Maul durchkommen!
Die Kopfstöße am Ufer puffert die Rute!
Profis unter den Zanderanglern behaupten sogar, je bedingungsloser ein Zander herangedrillt wird, desto geringer die Aussteigerquote.

Benutzeravatar
Silas
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1786
Registriert: 02 Jan 2007 03:01
Wohnort: BW / Schwäbisch-Hall
Kontaktdaten:

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Silas » 31 Okt 2010 23:05

Ich konnte all meine Erfolge auf Zander bis jetzt mit Monofiler Schnur erzielen und hatte absolut keine Probleme von daher werde ich auch weiter damit fischen.
Anschlag bekam ich auch jedes Mal "EINS A " durch und kein einziger Anschlag endete nicht mit einem Zander bis jetzt.

Weißt du noch Gründe dafür, warum es weniger Aussteiger geben soll, je bedingungsloser man drillt ?
Würde mich interessieren.. :D

Benutzeravatar
Uwe Pinnau
Moderator
Moderator
Beiträge: 3790
Registriert: 06 Dez 2005 03:01
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Uwe Pinnau » 31 Okt 2010 23:47

Für Kunstköder, besonders Gummi auf jeden Fall Geflecht. Wobblerschleppen auch, hängt aber von der Rute ab.
Beim klassischen Naturköderangeln mit parabolischer Rute gern eine dehnungsarme Monoschnur, die es schon so gibt, s. Sensi Thin oder Stroft. Fluorocarbon kann man getrost bleiben lassen.
www.deutscherhechtangler-club.de
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and beat you with experience"



[img]http://www.deutscherhechtangler-club.de/Bilder-Rodd/nov6.jpg[/img]

Niederbayer

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Niederbayer » 01 Nov 2010 00:05

@ Silas
Ich weiß von einigen Anglern - und diese Erfahrungen haben mir eben auch eine bessere Fangquote verschafft - dass diese sehr hart drillen.
Andere Fische wie Barsche z.B. haben weiche Mäuler und können ausschlitzen.
Zander sitzen in den meisten Fällen sehr fest am Haken.
Es steigen deswegen weniger Zander beim harten Drill aus, als dass sie sich beim Schütteln am Ufer aushebeln und verabschieden!

Ähnlich wirst Du es auch schon beim Hecht erlebt haben: ist dieser durch die Hornplatte gehakt, kann er sich eigentlich nur durch wilde Kopfstöße aushebeln.
Der Hecht hat aber mehr weiche Stellen am Maul als der Zander und dadurch ist die Gefahr durch Ausschlitzen größer!

Benutzeravatar
Ronny
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1646
Registriert: 30 Jan 2008 21:48
Wohnort: Im Süden

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Ronny » 01 Nov 2010 01:56

Einen großen Vorteil der geflochtenen Schnur sehe ich auch im geringeren Durchmesser da man dadurch eine geringere Angriffsfläche der Strömung oder Wind entgegen bring (Schnurbogen).
Gegenüber der Monofilen hast du ja auch einen direkteren Kontakt zum Köder wegen der fehlenden Dehnung und dadurch eine bessere Bisserkennung,,,, und der Anschlag kommt besser durch.
Nachteile sehe ich bei der geflochtenen in der Sichtigkeit welches ich durch einfärben der ersten 2-3 Meter mit Wasserfester Farbe zu entschärfen versuche.
Natürlich auch die schlechtere Abriebfestigkeit worauf ich immer auf ein abriebfesteres Vorfach zurück greife zb Stahl oder wenn keine Hechte vorhanden dann Fluorocarbon.

Gruß Ronny
Gruss und Petri.

http://www.deutscherhechtangler-club.de
----------
Please don't feed the trolls :-))

Niederbayer

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Niederbayer » 01 Nov 2010 06:39

Das Argument von @Ronny ist natürlich auch nicht zu vernächlässigen, denn was hilft mir eine relativ unsichtbare Monofilschnur, wenn ich sie in 0,30 fischen muss und dadurch (wegen der Dicke) auch wieder für die Fische sichtbar wird im Wasser.
Das ist mir nämlich auch schon aufgefallen.

Geflecht gibt es mittlerweile ab 0,06mm und hat immense Tragkräfte.

Durch diesen geringen Durchmesser erhalte ich dann noch dazu weniger Wasserangriffsfläche, wenn ich in der Strömung fische.
Die Köderführung wird dadurch erheblich angenehmer! Nicht allein dadurch kommt man jetzt an Stellen in der Strömung die früher nicht möglich gewesen wären!

Benutzeravatar
Sebastian Hänel
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 282
Registriert: 10 Apr 2008 09:09
Wohnort: Schneeberg/Singhofen
Kontaktdaten:

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Sebastian Hänel » 04 Nov 2010 16:50

Die Hauptfrage ist ja bereits geklärt.

Ich verwende nur zum Spinnfischen mit dem Gummiköder ein Geflecht. Also immer dann wenn der Biss auf den fallenden oder stehenden Köder kommt. Denn dann bin ich auf Schelligkeit angewiesen. Ein Grauß wenn ich mit Monoschnur dann in eine Art Watte schlage, vorausgesetzt ich spüre überhaupt den Biss.

Beim Wobblerfischen, wo der Biss auf Zug kommt ist eine puffernde Monoleine wieder im Vorteil. Bei weicherer Rute aber auch mit Geflecht praktikabel. Beim Ansitz, treibt Geflecht schneller ab und hat keine großen Vorteile. Es sei denn man schlägt bei einem Biss sofort an. Wovon ich allerdings abrate, da Zander etwas Anlaufzeit benötigen, um den Köder mit Haken zu bewältigen.
Silas hat geschrieben: Weißt du noch Gründe dafür, warum es weniger Aussteiger geben soll, je bedingungsloser man drillt ?
Würde mich interessieren.. :D
Zander sind lammfromm wenn man mit harten Bandagen gegen sie vorgeht. Sprich hart drillt.
Sitzt der Haken (besonders beim Spinnfischen) erstmal, so kann er fast nur durch einen unkonsequent geführten Drill verloren gehen.
Drillt man zu lasch beginnt der Zander damit im Stand wütend mit geöffnetem Rachen und Kiemen S-förmig zu schütteln.
Stoßweise. Oft lese ich von zandertypischen Kopfstößen. Diese existieren aber garnicht, da der Zander im Drill nicht mit dem Kopft stößt, wie oft angenommen.
Was er tut ist mit dem ganzen Körper zu schütteln, um mit aufgesperrten Rachen den Köder (oder das was ihn versucht wegzuziehen) wieder loszuwerden. Allerdings nur wenn man ihn lässt!
Ein souverän geführter Drill verhindert das. Souverän heißt sofort wieder mit starkem forcieren zu beginnen, sobald die Power einer Flucht, der immer nachgegeben werden sollte, zu Ende ist. Nämlich genau in dem Momnet wenn diese Flucht endet, kommt das Schütteln. Wer da entschieden dagegengeht, gewinnt.
Redaktion FISCH & FANG und DER RAUBFISCH
sebastian.haenel@paulparey.de
s.haenel@der-angler.de

KevPike
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 272
Registriert: 09 Apr 2009 20:36
Wohnort: Landkreis Passau

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von KevPike » 15 Dez 2010 13:30

spinnfischen: geflochtene Hauptschnur
ansitzangeln, oder pirschangeln: monofile Hauptschnur
Catch and Release!

Team Hiroshi
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2111
Registriert: 24 Mär 2009 20:46
Wohnort: Niederbayern

Re: Geflochtene oder Monofile Hauptschnur auf Zander??

Beitrag von Team Hiroshi » 15 Dez 2010 19:58

Hallo!

Ich halte es beim Wobbler fischen auf Zander ebenfalls so, das ich eine Mono verwende. Beim Ansitzangeln reicht mir eine 22-er Stroft auf die von mir eigens dafür abgestimmte Rute bzw. Kombination.

Dazu möchte ich aber noch anfügen, das ich mein Gewässer hier wie meine Hosentasche kenne. In fremden Revieren bin
ich da vorsichtiger, und was dann dort das Wobblerfischen auf Zander angeht, taste ich mich erst einmal mit einer Geflochtenen vor.

Gruß!

Florian
"Der nächste Fisch ist meistens der bessere"

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 60 Gäste