Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Von Gummifisch bis Köfi - Sebastian Hänel gibt Tipps aus der Praxis

Moderatoren: Thomas Kalweit, Sebastian Hänel

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kleen
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Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von kleen » 23 Jul 2010 07:04

HI jungs,

ich habe mal eine Frage an euch und insbesondere an Sebastian Hänel. Ich fische schon länger an einem kleinen Vereinssee auf Raubfisch.
Zum Gewässer:
- eine Badewanne von durchgehend 2 Metern Tiefe
- keine Kanten
- eine Insel in der Mitte
- sommertrüb

Ich habe hier auch schon viele (kleinere) Hechte gefangen. Die Hechte habe ich meist auf durchgekurbelte Gummifische und Jerkbaits gefangen. Auch ein guter Zander ließ sich mal mit einem Köfi betören. Da ich nun aber gezielter mit Gummifisch auf Zander angeln möchte, will ich hier (wie in meinem größten Vereinsssee) mit der FAULENZERMETHODE fischen. Das einzige Problem ist, dass ich aufgrund von den fehlenden Kanten und der fehlenden Gewässertiefe (nur bis 2 m tief) keine vernüftigen Absinkphasen bekomme. Beispiel:

Ich mache 2 Kurbelumdrehungen, Finger in die Schnur und der Gummi ist schon wieder gelandet- sprich nicht mal eine deutliche Sek. Absinkphase...

Ich habe bisher schon probiert leichtere Köpfe zu nehmen, oder Gummis mit großem Schaufelschwanz...

Würde es helfen die Rute anstatt der 9UHR Position in die 11UHR Position zu bringen?! Dann würde der Köder ja besser angehoben?!

Habt ihr noch Vorschläge?? Bin ein wenig ratlos!?

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Daniel Müller
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Daniel Müller » 23 Jul 2010 08:11

Hi Kleen.

Versuch einfach mal mit der Rute einen kleinen Twitch nach oben hin einzubauen. Du musst ja nicht "zwingend" bei der sog. Faulenzermethode 1:1 bleiben, kannst auch ein bisschen varrieren und experimentieren. Durch kleine Rucker mit der Rutenspitze erhälst du etwas mehr Absinkphase.

Bei 2 Meter Wassertiefe und Stillgewässer würde ich im Bereich von 10g Jigköpfen bleiben.
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Kiru4 » 23 Jul 2010 09:24

Moin,
generell gilt, bei flachem Wasser die Rute steil nach oben um den Anzugwinkel zu Vergrößern. Hilft das nicht, den Bleikopf wechseln. 10 Gramm sind im Stillwasser okay, kannst aber auch nen leichteren probieren, je nach Wurfweite. Besser ist aber den Eriekopf durch nen Bananenkopf zu ersetzen. Der ist speziell für flaches Wasser und weite Entfernungen gedacht, da er ne Frontbefestigung hat, bzw. die Öse befindet sich am vorderen Ende. Dadurch steigt er bereits bei leichtestem Zug steil an. Dann kannst weiter Faulenzen ohne die Rute zu bewegen. Evtl. kann es notwendig sein statt einer Kurbelumdrehung 2, 3 oder mehr zu machen. Aber das nur wenn die Zander aktiv rauben, sonst ziehst den Gufi zu schnell aus dem Sichtbereich des Zanders.

Gruß
Thomas

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kleen
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von kleen » 24 Jul 2010 10:21

Hey Jungs,

Ja, mehr als 2 Kurbelumdrehungen will ich nicht machen, dann beenden die Zander viell. schnell ihre kurze Verfolgungsjagd. Das Mit der steil nach oben gehaltenen Rute, den Bananaenköpfen und mögliche "Twiches" probier ich nächste Woche mal direkt aus!

Danke scho mal im Vorraus!
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Birger Domeyer » 26 Jul 2010 16:47

Hallo,

für so flaches Wasser brauchst du viel leichtere Jigköpfe. Selbst 10g sind viel zu schwer. Versuch mal 3,5g. Die Wurfweite leidet zwar darunter, aber in der Badewanne werden die Zander wahrscheinlich eh in Ufernähe rauben.
Generell hast du hier aber ein Problem der sog. Faulenzermethode erkannt. Der Startwinkel ist sehr flach, dadurch sind die Absinkphasen sehr kurz. Bei viel Strömung mag das gut klappen, in flachen und/ oder stehenden Gewässern ist der Erfolg dann eher mittelmäßig. Sprich: Rute hoch und mit der Rutenspitze helfen, den Köder steiler anzujiggen.
Oder: Drop-Shot, Wobbler, dünnblechige Blinker...alles gute Zanderköder/ Methoden die auch im Flachwasser gut funktionieren.

Übrigens: Gummis mit größerem Schaufelschwanz sinken meistens nicht länger ab, weil sie sich schlechter starten lassen. Beim Beschleunigen des Köders bremsen sie im Vergleich zu aktionslosen Ködern, die weiter nach oben gleiten. Versuche z.B. mal einen 7" Fin-S am 4g Jigkopf. Damit bekommst du angemessene Absinkphasen hin.

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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Silas » 26 Jul 2010 16:52

Hay Birger :wink:

Du meinst den hier oder ?
http://www.camo-tackle.de/fins-fish-7-f ... dd3c97907e

Wenn ja dann verwundert mich dennoch die Größe von 17.5cm :shock:
Solche Riesen würde ich auf Zander nie fischen.. fischst du ihn trotz der Größe, weil er sehr schlank ist,
oder verwendest du zum "zanderln" häufig solch große Köder ?

Grüßle

Silas

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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von kleen » 26 Jul 2010 17:29

Hey Birger!!

Danke für deinen Beitrag! Hat nochmal aufgeklärt und der Tip mit dem Fin S shad ist sehr gut! Habe immer vemutet, dass größere Schaufelschwänze langsamer absinken, aber sie lassen sich eben auch schlechter anheben. Hab ich gar nicht bedacht! Ich werd mir mal 3-4 gramm Köfe besorgen und die sog. "no-aktion" shads!

@ silas: die Köder gibts auch ne nummer kleiner :mrgreen:
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Birger Domeyer » 27 Jul 2010 10:37

Hallo,

ja ich nehme so einen 17cm langen Köder schon gerne zum Zanderangeln. Beißen auch Untermaßige drauf, der Zander ist in Sachen Ködergröße sehr schmerzfrei. Wichtig ist nur, dass die Köder nicht zu voluminös werden. Hab auch schon auf den 10" Fin-S recht kleine Zander gefangen. Es geht aber auch gar nicht um den Fin-S, sondern um die Eigenschaft des Köders. Kann auch irgendeine andere Marke sein, völlig egal.
Ein anderer Versuch wären z.B. die Sichelköpfe von Profi-Blinker. Die haben durch die Form einen sehr steilen Startwinkel.

Fazit: es gibt viele Möglichkeiten, in dem flachen Wasser auch auf Gummi Zander zu fangen. Kreativität ist gefragt. Nicht nur nachmachen, was irgendwer am großen Strom wie der Elbe zeigt. Ist doch klar, dass so etwas nicht uneingeschränkt übertragbar ist, oder?

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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Daniel Müller » 27 Jul 2010 11:24

Hier mal ein Fang den ich Ende März im Rhein machen konnte, auf den besagten Köder. Und das hechtlein war deutlich kleiner als manch Zander :D Sieht blutig aus, macht aber nix. Hört sich komisch an, is aber so :mrgreen: Schwimmt natürlich wieder eifrig seine Rheinbahnen der Jungspund. Apropos Spund, der knallte mir voll in die Rute als ich den Fin-S einfach mal so larifari an einer Spundwand auf und ab zobbelte. War ein geiler Einstieg! ..............und alleine mit der Kamera etwas knifflig.
Bild

Bild

Ach eh ich's vergesse, bei ganz flachem Wasserstand nutze ich auch gerne mal Texas- oder Carolina-Rig, das klappt auch bestens.
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von kleen » 28 Jul 2010 09:36

Birger Domeyer hat geschrieben:Hallo,

Ein anderer Versuch wären z.B. die Sichelköpfe von Profi-Blinker. Die haben durch die Form einen sehr steilen Startwinkel.
:arrow: Sind Sichelköpfe Bananenköpfe? Hab noch nie etwas von Sichelköpfen gehört!?


ps.: Hätte gern mal Dropshot bei unserem Vereinsgwässer getestet, aber DS ist verboten... :x :cry:
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Birger Domeyer » 28 Jul 2010 10:10

Die richtige Bezeichnung ist: Profi-Blinker Flachkopf-Jig. Einfach mal googeln, findet sich sicher ein Shop.

Warum ist DS bei euch verboten? Hat jemand Angst davor? Ein Einzelhaken, kleine Köder, man kann keine Fische reißen, sauber außen gehakte Fische...was spricht denn dagegen?

Niederbayer

Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Niederbayer » 28 Jul 2010 13:26

Hab auch noch nie gehört, dass DS irgendwo verboten ist :o
Wie wird das argumentiert? Zu viel Fangerfolg? :lol:

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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von kleen » 28 Jul 2010 16:55

Ihr müsst wissen, dass mein Verein ein gaaaaaaaaanz alteingesessener Verein ist- demnach auch die Mitglieder :) Mir kommt es vor, als hätte der Verein am liebsten, dass keiner mehr angeln geht, sondern lieber an der Vereinshütte sitzen und Bier saufen würde...Leider verlassen immer mehr jüngere Mitglieder den Verein und wechseln in benachbarte Orte. Hier haben sie die Möglichkeiten, spezielle und neue Methoden anwenden zu dürfen!

Auch ich überlege mittlerweile schon den Verein zu wechseln. Wenn man am Wasser sitzt wird alles peinlichst genau von den sog. "Vereinsmitglieder" beobachtet. Ein Beispiel:

Mein Kumpel und ich saßen beim Köderfischfang. Es kam ein Herr in guten Jahren vorbei und meinte uns "ankacken" zu müssen, da unser Setzkescher ja wohl nur höchstens 2,50meter lang wäre und ja 3,50m vorgeschrieben wären...wir würden uns also strafbar machen....

Die Veränderungen der letzten Jahre auf einen Blick:

- Boilieverbot in allen Gewässern (wegen der "anscheinenden" Eutrophisierung)
- Anfüttern wird auf einen halben Liter reduziert
- Boot-Verbot
- Futterboot-Verbot
- Dropshot-Verbot, da kein Stahl angewendet wird... :arrow: vielleicht könnte man diese Regen dadurch umgehen, dass man ein DS-Rig aus Stahl herstellt?! Macht sich nur im klaren Wasser nicht so gut....
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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Silas » 28 Jul 2010 18:21

@kleen: Du bist aber nicht zufällig in dem gleichen Verein wie ich :lol: :lol: :lol:

Multirollen werden als kleine Monster angesehen und Drop-Shot/ Carolina etc.. Rigs würden die anderen Vereinsmember nicht als Angelgerät/zubehör identifizieren können.

Allerdings darf ich in meinem Verein damit fischen und so mancher alter Herr war doch schon interessiert daran, was an meiner Schnur alles hängt und ich konnte ein wenig Aufklärungsunterricht geben :P

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Re: Faulenermethode- lange Absinkphase gestalten!?

Beitrag von Winniee » 29 Jul 2010 09:48

Hey Kleen,

du vergisst unser tolles verbot für Hardmono Vorfächer fürs Raubfisch Angeln. ;)

Also wegen der Technik müssen wir das einfach mal austesten ich hab nen 7 g Rundkopf Benutzt und denn sehr Nah an der Wasseroberfläche geführt. Die Nacht war auch verdammt warm um 12.30 waren es noch 25 Grad in der Innenstadt.

Wie die Zander bei etwas kühlerem Wasser jagen kp.^^ Aber das übern Boden zupfen ist doch eher was für Tagsüber wenn die Zander am Grund liegen oder?

Grüße an alle.

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