Hilfe bei Barotrauma

Von Gummifisch bis Köfi - Sebastian Hänel gibt Tipps aus der Praxis

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Thomas Kalweit
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Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Thomas Kalweit » 29 Jun 2009 14:00

Zander, die beim Vertikalfischen in mehr als 15 Metern Tiefe gefangen werden, leiden oft an der Taucherkrankheit. Durch den Druckwechsel bläht sich die Schwimmblase so stark auf, dass sie nicht mehr abtauchen können. Die gleichen Probleme treten auch bei Meeresfischen auf.

Eine amerikanische Firma bietet jetzt Abhilfe gegen das sog. Barotrauma an.

Die Nadel wird durch die Haut in die Schwimmblase gestochen, das kleine Loch soll schnell wieder zusammenheilen.

http://www.teammarineusa.us/

Was haltet Ihr davon?
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Re: Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Jondalar » 29 Jun 2009 14:21

So so. Wenn die Schwimmblase aus dem Maul steht reicht ein kleiner Piks und mit dem Pümpel wird das Zeug wieder in den Fisch gestopft.

Amis. Erst handeln und dann nachdenken. :lol:
Grüsse von der Donau

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Re: Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Silas » 29 Jun 2009 15:56

So wie der Kerl auf dem Video die Nadel samt Halter in den Fisch sticht wird das sicher nichts :lol:
Da wurde auch ganz schnell geschnitten bei dem Video, dass man nicht sieht wie elend der Fisch an der Oberfläche stirbt.... :P

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Re: Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Lahnfischer » 29 Jun 2009 16:09

Fischt man in solchen Tiefen auf druckempfindliche Fische, sollte man sie einfach verwerten. Bevor die Schwimmblase aus dem Maul tritt, hat sie sich innerhalb des Körpers bereist so ausgedehnt, dass die anderen inneren Organe irreversible Schäden davontragen müssen.
Ansonsten ist es das gleiche Prinzip wie bei einem Pleurathorax bei uns, der Überdruck wird durch das Einstechen einfach nach aussen abgelassen.
Dafür würde im Prinzip übrigens eine einfache, billige Kanüle vollkommen ausreichen, immer vorausgesetzt, Angler weiss auch, wo er einzustechen hat.... :roll:
Gruß Thomas

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Re: Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Ulli3D » 29 Jun 2009 16:12

Wie sagte Obelix so schön: "Tock, Tock, Tock, die spinnen ..."
Petri Heil aus Sankt Augustin

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Re: Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Team Hiroshi » 29 Jun 2009 22:16

Hallo!

Neulich im TV habe ich sowas ähnliches im gesehen. Mit Sonar wurde da das Gewässer nach feindlichen U-Booten angepeilt. Die Walfische waren dermaßen in ihrer Orientierung gestört, dass sie aus den Untiefen in Panik zu schnell auftauchten,- dabei sind die Blutbahnen durch diese Aktion "zum Kochen gekommen". Ähnlich einer Embolie haben sich durch dieses rasche Auftauchen Fette gelöst und dazu noch eine Thrombose eingeleitet.

Das Ende vom Lied...X-Wale sind qualvoll am Strand verendet...


Gruß und Petri!

Florian
"Der nächste Fisch ist meistens der bessere"

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Re: Hilfe bei Barotrauma

Beitrag von Jondalar » 29 Jun 2009 23:06

Also das halte ich jetzt mal für eine Geschichte aus dem Märchenland. Wahle atmen ja genau wie wir atmosphärische Luft. Das bedeutet wenn der Wahl einen Atemzug an der Oberfläche macht und abtaucht, komprimiert sich auch die Luft samt seiner Lunge. Je tiefer desto mehr komprimiert sie sich. Beim auftauchen dehnt sich die Luft in den Lungen wieder aus und wenn der Wahl dort unten nicht aus einer Pressluftflasche geatmet hat dann passiert da garnichts. Manchmal kommt es vor das durch diese Kompression beim abtauchen einige Adern in der Lunge verletzt werden. Doch das ist eher selten der Fall.

Die typische Taucherverletzung rührt eher daher das beim Auftauchen mit Pressluft nicht schnell genung abgeatmet wird. Die vorher komprimierte Luft wird aus der Flasche in die Lunge geatmet und ist z.b. bei 20m Wassertiefe einem Umgebungsdruck von ca. 3bar ausgesetzt. Beim auftauchen dehnt sich die Luft in der Lunge da der Umgebunsdruck beim auftauchen abnimmt. Wenn man jetzt zu schnell auftaucht oder noch schlimmer die Luft anhält, gibts einen Lungenriss der unter umständen Lebensbedrohlich sein kann. Das die Adern zu kochen beginnen hat einen ganz anderen Grund.
Grüsse von der Donau

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