Beißzeiten im Rhein

Von Gummifisch bis Köfi - Sebastian Hänel gibt Tipps aus der Praxis

Moderatoren: Thomas Kalweit, Sebastian Hänel

Antworten
Benutzeravatar
Glenden97
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 889
Registriert: 05 Aug 2008 19:16
Wohnort: NRW nähe Münster
Kontaktdaten:

Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Glenden97 » 08 Okt 2011 12:44

Hallo Zanderfreaks!
Habe mir den Beitrag von Sebastian Hänel und dem Faulenzerkönig auf der Raubfisch DVD angesehen. Ein wirklich beeindruckendes Video finde ich.
Hier sprechen die beiden über Beißzeiten in der Elbe und stellen fest das dort das frühe Aufstehen sich nicht lohnt, denn auf Grund der Wassertrübung würden die Zander den ganzen Tag beißen.
Nun würden mich Eure Erfahrungen bezüglich Beißzeiten im Rhein interessieren.
Schön wäre natürlich, wenn auch Sebastian sich hier zu Wort melden würde.
@Sebastian
Wenn der Jörg Strehlow schon in so tollen Videobeiträgen auf der Raubfisch mitwirkt, kannste ihn ja mal fragen ob er sein Wissen nicht mal hier im Forum kunt tun möchte 8)

Petri
Frank
Der frühe Vogel fängt den Wurm!!!

http://www.deutscherhechtangler-club.de

Benutzeravatar
Birger Domeyer
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 110
Registriert: 11 Jun 2010 15:08

Re: Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Birger Domeyer » 21 Okt 2011 13:03

Hallo Frank,

ich angel ja sehr viel im Rhein und kann sagen: Frühes Aufstehen lohnt sich!

Der Rhein ist im vergleich zur Elbe wesentlich klarer und auch an vielen Abschnitten flacher. In dem Fall verschieben die Zander ihre Raubaktivitäten in die Dämmerung, tagsüber stehen sie im Hauptstrom und da gibts kaum ne Chance, sie gut zu befischen.
Abends lange bleiben lohnt übrigens auch ;)

Benutzeravatar
Sebastian Hänel
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 282
Registriert: 10 Apr 2008 09:09
Wohnort: Schneeberg/Singhofen
Kontaktdaten:

Re: Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Sebastian Hänel » 21 Okt 2011 15:49

Birger hat Recht,

der Rhein ist da, besondern im Mittleren Teil schon speziell.
Ab Köln allerdings habe ich ähnliche Tendenzen zur Elbe erfahren. Und je weiter man stromab kommt, wo das Wasser trüber und eutropher wird, verstärkt sich dies.

Und zwar hängt das sehr mit den Aktivitätsphasen zusammen. In der Nacht aktiv und am Tage passiv.
In Köln Niehl zum Beispiel (tiefe Hafeneinfahrt mit scharfem Kehrwasser) habe ich festgetsellt, dass sich dort die Zander gegen Mittag gut mit unserer passiven Faulenzertechnik im mittleren Prallwirbel befischen ließen.

Eben weil sie sich zu der Zeit von ihren nächtlichen Zügen zurückgezogen hatten und "abgreifbar" waren.
Deshalb lohnt es sich nicht zu früh aufzustehen. Gegen Abend dann wurden sie immer aktiver und ich bekam sie direkt an der Schüttung zu fassen. Wenn es fast dunkel ist, konnten auch Wobbler punkten. (wenn sie im Sommer zogen)

D.h.: wenn ich zu früh am Wasser bin und devensiv faulenze, sind die Zander noch gar nicht an den Plätzen die ich langsam auskratze. Sie kommen erst gegen Vormittag dort an. Also ist ausschlafen für den faulen Angler besser.


In Talsperren das gleiche. Wenn ich Vertikal draußen bin und die tiefen Spots, an denen die Zander tagsüber ihre Dösphase verbringen, befische, kommen keine Bisse. Weil die Brüder noch nicht da sind.
Morgens hat es sich bewährt die Ufer anzuwerfen und auf 6 bis 8 Metern zu fischen, wenn sie gegen Mittag auf ca 13 Metern stehen. Tsja, man muss halt wissen wie der Zander tickt, dann lassen sich schnell die richtigen Schlüsse ziehen.

zu Jörg...

Er hat kaum Zeit die HP der-angler aktuell mit Meldungen in Schuss zu halten, da er viel mit Gästen am Wasser ist. Da wird für Foren erst Recht keine Luft sein
Redaktion FISCH & FANG und DER RAUBFISCH
sebastian.haenel@paulparey.de
s.haenel@der-angler.de

Team Hiroshi
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2111
Registriert: 24 Mär 2009 20:46
Wohnort: Niederbayern

Re: Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Team Hiroshi » 21 Okt 2011 18:44

Hallo!

Ich sag ja,-... das ist wie mit so manchen Leuten halt auch.... Man kann sich einfach nicht drauf verlassen,
und nun machen´s die Fische schon nach... <tzz tzz tzz>

Gruß!

Florian
"Der nächste Fisch ist meistens der bessere"

Bassking
User
User
Beiträge: 38
Registriert: 18 Mär 2011 10:02

Re: Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Bassking » 22 Okt 2011 13:50

[quote="Sebastian Hänel"]Birger hat Recht,

der Rhein ist da, besondern im Mittleren Teil schon speziell.
Ab Köln allerdings habe ich ähnliche Tendenzen zur Elbe erfahren.


Hallo Sebastian -da muß ich Dir leider deutlich widersprechen - der kölner Rheinabschnitt hat mit der Elbe sehr wenig zu tun - das Wasser ist hier um ein Vielfaches klarer - es sei denn, es kommt gerade ein Hochwasser.Außerdem ist die Fischdichte deutlich geringer.


In Köln Niehl zum Beispiel (tiefe Hafeneinfahrt mit scharfem Kehrwasser) habe ich festgetsellt, dass sich dort die Zander gegen Mittag gut mit unserer passiven Faulenzertechnik im mittleren Prallwirbel befischen ließen.


Ihr wurdet ja beim Fischen dort gesehen und von einem Freund auch beobachtet.

Die Fangausbeute um die Mittagszeit ist - abhängig von der Trübung natürlich - dort im Regelfall schlecht ... man muß Glück haben.

Ich muß Birger als Rheinkenner deutlich zustimmen.

So weit ich weiß, habt Ihr dort ja auch nur einen kleineren Zander fangen können - daraus Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, weiß ich nicht, ob das so hinhaut.

Ich möchte Euch auch für die Zukunft darauf hinweisen, dass an dem befischten Spot bereits das Hafengebiet ist - im "Rücken" zur befischten Steinpackung ist das Hafen-Gebiet nämlich bereits vorhanden und eingezäunt.

Für den Bereich gibt es zwar Karten - es handelt sich allerdings nur um Jahreskarten , die an handverlesene bspw. Vereinsmitglieder ausgegeben werden.

Dies als Hinweis, um Irritationen bei Kontrollen zu vermeiden.


Eben weil sie sich zu der Zeit von ihren nächtlichen Zügen zurückgezogen hatten und "abgreifbar" waren.
Deshalb lohnt es sich nicht zu früh aufzustehen. Gegen Abend dann wurden sie immer aktiver und ich bekam sie direkt an der Schüttung zu fassen. Wenn es fast dunkel ist, konnten auch Wobbler punkten. (wenn sie im Sommer zogen)



Schöne Spekulation - wenn es doch immer so einfach wäre.

Die Strömungskante ist generell interessant - dort wird die meiste Nahrung angetrieben und es entstehen Bodenstrukturen wie bspw. Auswaschungen. Das die Fische dort ruhen ist möglich - allerdings müssten sich daraus hohe Konzentrationen von Zandern ergeben und entsprechend viele Fische zu fangen sein,

die Realität sieht am kölner Rhein - und diesem Spot - meiner Erfahrung nach anders aus... es sind idR. harterkämpfte
Einzelfische - und nicht mit Zandergoldgruben wie bspw. der Elbe zu vergleichen. Suchen, suchen , suchen ist (hier) angesagt.

Abends kommen viele Fische zum Rauben dichter unter Land - da gebe ich Dir recht - allerdings betrifft es nicht immer alle Raubfische ( Zander ).
Wir konnten schon nachts weit drin und auch am Rand fangen - also ausprobieren ist angesagt...tendenziell gebe ich dir recht.


D.h.: wenn ich zu früh am Wasser bin und devensiv faulenze, sind die Zander noch gar nicht an den Plätzen die ich langsam auskratze. Sie kommen erst gegen Vormittag dort an. Also ist ausschlafen für den faulen Angler besser.


Wenn Du bei Klarwasser ausschläfst, wird Dir eher ein Barschfang gelingen - Birgers Formulierungen oben sind wieder voll zutreffend.
Wenn Du keine Bisse hast, muss eben gesucht werden - wenn man den Zander so leicht ausrechnen könnte , gäbe es keinen Schneider mehr - und was sich genau unter Wasser bei dem Wechsel der Plätze abspielt, das weiß KEINER so genau, sind alles Vermutungen und persönl. Meinungen.

Anders sieht es hingegen bei höheren Wasserständen aus.

Noch etwas zur Faulenzertechnik , die Du ja immer wieder gerne anführst : wir haben den Eindruck, dass - gerade bei punktuell weitverstreuten Einzelfischen , die eher passive , langsame Köderführung beim Aufspüren der Fische schlechter zieht.

Die Zanderpopulation ist hier nunmal meilenweit von der der Elbe und auch Weser entfernt - der Fluß ändert ständig seine Trübung und auch Fließgeschwindigkeit.

Entsprechend schwierig sind hier regelmäßige Fänge, die für Euch an anderen Gewässern selbstverständlich sind.

Noch ein Tip : Beim Faulenzen steigt der Köder flacher auf - dadurch zieht man ihn zwangsläufig öfter in Hinternisse wie bspw. Steinpackungen hinein; mancher vermeintliche "Fehlbiss" wird dadurch verbucht - und am hindernisreichen Rhein auch der ein oder andere Köder mehr verloren.

Gruß, Bassking.
An einem guten Gewässer fängt fast Jeder - Ein guter Angler fängt an fast jedem Gewässer.

Benutzeravatar
Sebastian Hänel
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 282
Registriert: 10 Apr 2008 09:09
Wohnort: Schneeberg/Singhofen
Kontaktdaten:

Re: Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Sebastian Hänel » 28 Okt 2011 19:17

Bassking hat geschrieben: Hallo Sebastian -da muß ich Dir leider deutlich widersprechen - der kölner Rheinabschnitt hat mit der Elbe sehr wenig zu tun - das Wasser ist hier um ein Vielfaches klarer - es sei denn, es kommt gerade ein Hochwasser.Außerdem ist die Fischdichte deutlich geringer.
Ich habe den Rhein nie mit der Elbe gleichgesetzt. Das geht auch nicht. Nur ist der Rhein ab Köln im Vergleich zur Loreley um eingiges trüber und eutropher. Und dehalb auch gegen Mittag Zander zu erwarten.

Bassking hat geschrieben: Ihr wurdet ja beim Fischen dort gesehen und von einem Freund auch beobachtet.

So weit ich weiß, habt Ihr dort ja auch nur einen kleineren Zander fangen können - daraus Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, weiß ich nicht, ob das so hinhaut.
Wie bitte? das ist nicht euer Ernst, oder? :mrgreen:

Als ob ich den Platz nur einmal befischt hätte.

Es ist wohl besser in Zukunft meinen Support hier im Forum zurückzufahren, was Gewässer und Stellen betrifft, wenn solche Antworten der Dank dafür sind.
Bassking hat geschrieben: Ich möchte Euch auch für die Zukunft darauf hinweisen, dass an dem befischten Spot bereits das Hafengebiet ist - im "Rücken" zur befischten Steinpackung ist das Hafen-Gebiet nämlich bereits vorhanden und eingezäunt.

Für den Bereich gibt es zwar Karten - es handelt sich allerdings nur um Jahreskarten , die an handverlesene bspw. Vereinsmitglieder ausgegeben werden.

Dies als Hinweis, um Irritationen bei Kontrollen zu vermeiden.
Das ist mir bewusst. Ich war dort mit dem Thomas, (Telefonummer auf Anfrage) einem Vereinsmitglied und Kontrolleur des Vereins dort am fischen. Wenn es Beschwerden gibt dann bitte an ihn wenden.

War aber selbst über ein Jahr nicht mehr in der Gegend fischen.


Mann muss bei allen Dingen immer bedenken, dass Zander nicht jeden Abend "ziehen". Wie beim Aal. Und beißen tun sie auch nicht jeden Tag gleich gut.
Redaktion FISCH & FANG und DER RAUBFISCH
sebastian.haenel@paulparey.de
s.haenel@der-angler.de

Bassking
User
User
Beiträge: 38
Registriert: 18 Mär 2011 10:02

Re: Beißzeiten im Rhein

Beitrag von Bassking » 29 Okt 2011 12:51

Sebastian Hänel hat geschrieben:
Bassking hat geschrieben:
Ich habe den Rhein nie mit der Elbe gleichgesetzt. Das geht auch nicht. Nur ist der Rhein ab Köln im Vergleich zur Loreley um eingiges trüber und eutropher. Und dehalb auch gegen Mittag Zander zu erwarten.

Moin Sebastian - von Loreley stand oben nix - und ob es mittags Zander gibt, hängt wie gesagt von der Trübung ab ;
bei normalem Wasserstand kannst Du nur sehr sehr schwer Erfolge haben hier ... aber wie gesagt muß man Glück haben.

Z.zt ist das Wasser wieder glasklar und selbst die Nachtfischer fangen nur vereinzelt .




Als ob ich den Platz nur einmal befischt hätte.

Es ist wohl besser in Zukunft meinen Support hier im Forum zurückzufahren, was Gewässer und Stellen betrifft, wenn solche Antworten der Dank dafür sind.

Also meine Antwort war nicht als Dank gemeint , sondern beruht auf Beobachtung und meiner persönlichen Meinung, die nat. nicht immer richtig sein kann ; brauchst Dich nicht aufzuregen, ist im Grunde genommen ja Nichts passiert.

Ich sag mal so : bitte nicht pikiert sein, wenn es auch andere Statements gibt von Leuten, die bspw. den Abschnitt über 20 Jahre kennen aber auch ich lerne nat. gerne von einem Experten wie Dir dazu.




Das ist mir bewusst. Ich war dort mit dem Thomas, (Telefonummer auf Anfrage) einem Vereinsmitglied und Kontrolleur des Vereins dort am fischen. Wenn es Beschwerden gibt dann bitte an ihn wenden.

War aber selbst über ein Jahr nicht mehr in der Gegend fischen.



Also ich werde mich garantiert nicht beschweren - aber hier lesen auch Andere mit, die sich nicht so korrekt verhalten, wie Ihr - und weil Du die Einfahrt direkt im Internet gepostet hast, hatte ich einfach Sorgen , dass die Leute nicht raffen, dass an der Strömungskante schon Hafengebiet ist !

Es war nur ein Hinweis - wollte Dich nicht angreifen, Sorry - ggf. unglücklich formuliert.


Mann muss bei allen Dingen immer bedenken, dass Zander nicht jeden Abend "ziehen". Wie beim Aal. Und beißen tun sie auch nicht jeden Tag gleich gut.


Ja, das stimmt - wir hatten oft ganz gute Bisse und Fänge an einem Tag - und am Nächsten wollten wir dann an gleicher Stelle mal eben ein paar Zander "abholen" ... klappte dann eher nicht so oft :mrgreen:


In diesem Sinne Petri an Dich und Birger und alle Anderen :)

Bassking.
An einem guten Gewässer fängt fast Jeder - Ein guter Angler fängt an fast jedem Gewässer.

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste