Geflochtene beim Karpfenangeln

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Thomas Kalweit
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Geflochtene beim Karpfenangeln

Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Jul 2010 16:36

Folgende Mail erreichte mich von einem Leser, da ich selbst mit Mono auf Karpfen fische, brauche ich hier eine Antwort von einem Fachmann!
Hallo Thomas,
eig sollte diese Frage ja an Matze Koch gehen, aber weil die Daten von Matze nicht online sind und du der Online Redakteur bist,geht diese Frage an dich.

Ich bin Karpfenangler und fische im Moment mit Monofiler Schnüre. Ich möchte mir jetzt geflochtene Schnur zulegen. Die Frage ist jetzt- Welche Stärke ist für das Karpfenangeln die richtige ?

Für deine Antwort danke ich im Vorraus!

Mit freundlichen Grüßen

Albert Reimer
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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Silas
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Re: Geflochtene beim Karpfenangeln

Beitrag von Silas » 14 Jul 2010 17:23

0.22 bis 0.35er wäre meine Einschätzung allerdings bin auch ich nicht der Fachmann in diesem Bereich :P

Aufgrund der benötigten Tragkraft könnte man ja Durchmesser bis 0.12er fischen, aber mit ner 12er kriegt man ne Karpfenrolle ja kein Stück voll :wink: Von daher würd ich hier nicht nach Tragkraft gehen sondern einfach nur nach Durchmesser.

michael2005
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Re: Geflochtene beim Karpfenangeln

Beitrag von michael2005 » 15 Jul 2010 07:56

Hallo,

also 8) ich fische Mono und auch Geflecht auf Karpfen. Bei entfernungen bis 100 - auch mal 120m kommt i. d. R. Mono zum Einsatz. Das geht bis ca. 3,5 Oz Blei auch ohne Schlagschnur - bei mehr Blei sollte dann eine Schlagschnur verwendet werden, da so ein abgerissenes Blei weit fliegt und nur unnötig die Angler am anderen Seeufer verwirrt. Auch die Bissanzeige ist dann nicht mehr so genau, aber ausreichend.
Ab ca. 100m fische ich Geflecht. Hier sollte man auf möglichst abriebfeste Schnüre achten. Thermofusionsschnüre halte ich für nicht so gut geeignet, auch wenn immer noch der ein oder andere Karpfenangler Fireline verwendet - da wird die Montage aber meist abgelegt. Alle "weitwerfer" verwenden möglichst rund geflochtene Schnüre. Die Tragkraftwerte sind nicht so entscheidend - sie sollten halt ausreichend sein, wird aber bei ausreichender Abriebfestigkeit sicher sehr hoch sein, was aber nicht stören sollte. Ich verwende i. d. R." normale" also im Normalfall schwimmende Schnüre bzw. solche mit neutralem Schwimmverhalten. Sinkschnüre tragen m. E. "zu dick auf" und werfen sich meist nicht so gut. Absenken wird und sollte man in den meisten Fällen die Schnur sowieso - also Backlead oder auch mehrere verwenden.
In Sachen Durchmesser mag ich Schnüre nicht, die bei entsprechender Tragkraft zu dick sind. Ich verwende also Schnüre, mit 17er bzw. 20er Durchmesser (Herstellerangabe), da ist die Tragkraft in jedem Fall ausreichend und die Abriebfestigkeit ist bei den von mir verwendeten Schnüren gewährleistet.
Das wären zum einen die Powerpro, die beim Spinfishen schon eine gute Figur macht und die visible / invisible Touch von Max Nollert. Beide sehr abriebfest, rund und gut zu werfen. Da ich bei Verwendung von Geflecht immer mit Schlagschnur fische, verwende ich auch beim Karpfenangeln gerne gelbe Schnüre, was für mich einige Vorteile bringt. Wer möchte kann natürlich auch grüne, graue, schwarze Schnur fischen.
Als Schlagschnur (kann ich nur empfehlen) vwerwende ich 45er Berkley Flourocarbon in 30 bzw. 50m Länge - je nach Gegebenheiten. Das FC sorgt für guten Bodenkontakt - legt sich also schön auf den Grund und ist logischerweise unauffällig.
Die Schnurmenge, die man dann aufspult ist natürlich enorm, macht aber Sinn, da man ja mit Geflecht auf Distanz fischen möchte. Hier muss man dann entscheiden, was man nun möchte. Wenn man nur werfen möchte, dann reichen 350 - 400m Geflecht aus, da man Distanzen von bis zu 180m erreichen kann (gute Werfer). Möchte man auch Montagen mit dem Boot ausbringen, dann kann man auch gerne 600m (passen auf eine 5000er Daiwa) aufspulen - eine ganz schöne Kurbelei...
Die Bissanzeige wird mit Geflecht natürlich auch empfindlicher. Da muss man u. U. aber schwerere Bobbins verwenden, um ein "Durchrutschen" der Schnur auf dem Rollrad des Bissanzeigers zu verhindern. Aber man verwendet auf Distanz ja normalerweise eh schwerere Bobbins / Swinger. Die Bobbins z. B. muss man entsprechend enger am Clip einstellen und bei den Swingern finde ich die Fox MKII Swinger mit ihrem Klappmechanismus sehr gut.
Bei Delkim Bissanzeigern wird man i. d. R. die Empfindlichkeit herunter drehen, da die Pieper zum einen eh sehr empfindlich sind (hier arbeitet ein Vibrationssensor und kein Rollrad) und die Geflechtschur die Bissanzeige zusätzlich empfindlicher macht.
Alles in Allem keine Hexerei und ich denke, dass Geflecht auch beim Karpfenangeln eine gute Figur macht, wenn man es sinnvoll einsetzt.

Gruss
Michael

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