Hetzjagd auf Welse

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Moderator: Thomas Kalweit

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Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Thomas Kalweit » 15 Okt 2008 08:07

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Jondalar » 15 Okt 2008 08:38

Tja was soll man davon noch halten. Der Präsident der sowas unterstützt sollte sein Amt niederlegen und kompetente Leute an diesen Posten ranlassen.

Ist traurig aber es spiegelt wieder was wie in vielen Vereinen das Welsthema behandelt wird. Der Wels gehört genau so in ein Gewässer wie Hecht oder Zander. Nur weil in unseren geschlossenen Vereinsgewässern immer teuer nachbesetzt wird und trozdem wenig gefangen wird hat unsere Vorstandschaft ähnlich reagiert und kurzerhand den Wels auf die Abschussliste gesetzt.

Jeder gefangene Wels ist zu entnehmen. Nochdazu wurde das Angeln mit zwei Raubfischruten erlaubt. Aber jetzt kommts! zufällig gefangene Hechte oder Zander müssen im Vereinsheim abgegeben werden.

Nach diesem Beschluss hab ich mich dazu entschlossen die Karte für die stehenden Gewässer nicht mehr zu kaufen und nur noch in der Donau zu angeln.

Der Wels wird unter Anglerkreisen offenbar als der Kormoran der Unterwasserwelt angesehen. Schade!
Grüsse von der Donau

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Thomas Kalweit
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Thomas Kalweit » 15 Okt 2008 08:46

Es muss immer einen Sündenbock geben für die falsche Gewässerbewirtschaftung in unseren Vereinen: Die einen nennen ihn Kormoran, die anderenosteuropäische Angler, und andere eben Wels...

Dabei machen Intensivbesatz + Intensiventnahme unsere meisten Gewässer kaputt...
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Jondalar » 15 Okt 2008 09:21

Genau so siehts aus

Bei uns ist am 1.05. immer ein Volksfest an den Vereinsweihern und jeder fängt im schnitt zwei Raubfische pro Tag. Nach 14 Tagen sind die meisten der eingesetzten Fischen rausgefangen und dann beginnt das große Jammern. Zu viele Welse, Kormorane oder andere Faktoren die den Raubfischbestand dezimieren. Na ja was soll man da noch sagen.
Irgendeinen Sündenbock muss man ja finden. Da kommt der Wels gerade recht. Aber anstatt sich mal Gedanken über maßvolle Entnahme oder Zwischenschonmaße zu machen, wird lieber eine Antiwelskampange gestartet. :roll:
Grüsse von der Donau

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Ulli3D » 15 Okt 2008 09:36

Aber das reiht sich doch in das Gedankengut fast aller Vereinsvorstände ein. Hechte, speziell größere, fressen nur noch und wachsen nicht mehr. Klar, aber sie reproduzieren also müssen sie unbedingt rausgefangen werden. Ich glaub die einzige Begründung um noch mit dem lebenden KöFi zu fischen ist ein großer Räuber, der unbedingt aus dem Gewässer muss.

Ähnlich sieht es beim Wels aus. Ein Fisch, der vom Kormoran gefressen wurde ist weg, zumindest für den Angler. Ein Fisch der dem Wels zur Speise diente 8) ist immer noch in Teilen als Fisch-Biomasse im Gewässer.

Oh Herr, lass Weisheit regnen :roll:

P.S. Ich hab die Befürchtung, dass macht er nicht weil sonst wieder eine Sintflut käme.
Petri Heil aus Sankt Augustin

Ulli

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Jondalar » 15 Okt 2008 09:37

Oh Herr, lass Weisheit regnen Rolling Eyes
Aber triff nich immer mich. :lol: :lol: :lol:
Grüsse von der Donau

Niederbayer

Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Niederbayer » 15 Okt 2008 10:37

Ich muss sagen, ich kann jetzt nicht so stark über die eigentliche Grundaussage schimpfen...

Natürlich kann man immer ins extrem gehen und gleich von "Ausrottung" reden, aber ich kenne definitiv Gewässer, in denen nichts mehr ausser Welsen zu holen ist! Die sind leergefressen!

Als nächstes verstehe ich dann Argumente nicht wie z.B. nicht die Welse sind Schuld, sondern die absolute Überfischung...
Erst vor kurzem wurde doch noch gesagt, dass durch starke Befischung (Ausnahme sehr kleine Weiher/Gewässer) nur die Alterspyramide verschoben wird, aber nie das Gewässer richtiggehend leergefischt werden kann! Thema Biomasse

Meiner Meinung nach, kann ein Welsbestand schon ein Gewässer gefährden!

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Thomas Kalweit » 15 Okt 2008 11:09

ich kenne definitiv Gewässer, in denen nichts mehr ausser Welsen zu holen ist! Die sind leergefressen!
Das kann nur in kleinen, stark durch den Menschen beeinflussten Gewässern bestehen. In der Natur rotten die Räuber nie die Beute aus. Denn, wenn der Bestand der Beute abnimmt, nimmt auch automatisch der Bestand der Räuber ab. In gesunden Gewässern mit vielen Welsen gibt es auch immer viele Beutefische (siehe Po, Ebro...).!!!!
Erst vor kurzem wurde doch noch gesagt, dass durch starke Befischung (Ausnahme sehr kleine Weiher/Gewässer) nur die Alterspyramide verschoben wird, aber nie das Gewässer richtiggehend leergefischt werden kann!
Hier gilt das gleiche Räuber-Beute-Prinzip. Nimmt die Beute-Dichte ab, sinkt auch der Fangerfolg der menschlichen Räuber. Nur dass die Menschen nicht aussterben, wenn sie weniger fangen :wink: .

Es ist ein Wirkungsgemisch aus Anglern, falscher Bewirtschaftung, Welsen, Kormoranen... Aber nie sind "nur" die Räubfische schuld. Der Beweis: In den besten Raubfischgewässern der Welt schwimmen auch immer massenweise Futterfische - sonst wären es nicht die besten Raubfischgewässer der Welt :wink: .
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Niederbayer

Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Niederbayer » 15 Okt 2008 12:19

@ Thomas Kalweit
Ich kenne dazu natürlich auch keine wissenschaftlichen Untersuchungen :cry:

Bei Raubfischgewässern ohne Wels-Bestand würde ich Dir Recht geben, aber aus eigener Erfahrung und Gesprächen mit erfahrenen Anglern stellt der Wels-Bestand oft eine Bedrohung für bestimmte Gewässer dar. Typisches Beispiel bei uns ist ein kleinerer Fluss - die Rott - in der die Fischer eigene Köderfische mitnehmen müssen (weil man keine mehr fangen kann), aber Fangerfolg auf Wels fast garantiert ist! Was ab und zu noch gefangen wird sind ganz große Karpfen (vermutlich zu groß für eine Mahlzeit). In kleineren Seen gibt es ähnliche Erfahrungen (Kormoran und Überfischung würde ich dort nicht als vorrangige Ursache sehen!).

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Lahnfischer » 15 Okt 2008 18:40

Sicherlich ist der Wels keine Fressmaschine, die es auszurotten gilt. Dieses ist auch eigentlich, wenn der Wels (wohl durch Besatz) in einem Gewässer erst mal Fuß gefaßt hat, kaum mehr möglich.
Der Rückgang bzw. die Veränderungen der Fischpolulationen in unseren Fließgewässern haben verschiedenste Ursachen.
Da wäre zum einen die immer besser werdende Wasserqualität durch immer mehr und immer bessere Kläranlagen - das Wasser ist sauberer und auch klarer, aber eben auch nicht mehr so nährstoffreich wie früher :wink:
Dann kommt oft falsche Besatz- und Entnahmepolitik hinzu.
Letztendlich trägt auch z.B. der Kormoran einen großen Anteil am schwindenden Fischbestand.

Hier an der Lahn ist es ähnlich: Das Wasser ist die letzten Jahre viel sauberer und klarer geworden, es gibt massenhaft Kormorane in der kalten Jahreszeit, es gibt massenhaft Angler, die täglich Weißfische (und alles was sonst noch so beißt) tütenweise abtransportieren, der Fischbestand hat deutllich abgenommen....

...bis auf die Waller, die gerade die letzten Jahre massenhaft aufgekommen sind und mittlerweile zum (fast) täglichen Beifangalltag gehören.

Sie deswegen nun zu verteufeln macht wohl in meinen Augen keinen rechten Sinn, zumal sie sich ja nicht selbst besetzt haben. Allerdings glaube ich, daß sie für einen recht kleinen Fluß wie die Lahn schon zur Belastung werden können.
Nichtsdestotrotze werde ich, auch wenn es ein Vereinsvorstand fordert, keinen großen Waller abschlachten, den ich nicht selbst verwerten kann und will, um ihn irgendwelchen Säuen zum Fraß vorzuwerfen.
Kleine, zufällig gefangene bis zu einem guten Meter verwerte ich ja auch, wenn es nicht zu viele werden, aber darüber hinaus... :roll:

Ich denke, man muß sich über kurz oder lang einfach mit den veränderten Fischarten im Wasser anfreunden bzw. abfinden. Hier ist z.B. der Döbel die letzen Jahre zum Leitfisch geworden, es gibt ihn massenhaft und auch in sehr stattlichen Größen zu erbeuten. Komischerweise hörte ich diesbezüglich von Vereinsseiten noch keine Klagen oder Entnahnmeaufforderungen, obwohl dieser nicht nur ein Raubfisch erster Güte, sondern zudem noch ein gefräßiger Laichräuber ist. Auch der hier immer mehr aufkommende Rapfen, aus dem Rhein aufgestiegen, wird sich weiter verbreiten. Ist doch zumindest als Sportfisch auch eine Bereicherung... :lol:
Gruß Thomas

[url=http://www.lahnfischer.blogspot.de]Der Lahnfischer[/url]

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Hartmut » 16 Okt 2008 19:03

[quote]Die "regelrechten Fressmaschinen" müssten entnommen werden, und wer große Exemplare nicht selbst essen könne, solle sie als Futter in Wildschweingehege oder in Vogelparks bringen, forderte der Präsident des Landesfischereiverbandes Rheinland-Pfalz, Heinz Günster. ]

Ein Angler auf Sinn - Suche.
Der Präsident selbst gehört wohl zu der Sorte Leute, die den Sinn des Angelns immer noch nicht verstanden haben.

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Blauhai » 16 Okt 2008 23:07

Jondalar hat geschrieben:Nochdazu wurde das Angeln mit zwei Raubfischruten erlaubt.
Ist das nicht normal?
www.donaupirsch.de.tl

http://www.youtube.com/watch?v=tycQCRqcYg4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=HmAKaOC3Cbo

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Jondalar » 16 Okt 2008 23:13

Nein bei uns darf nur mit zwei Ruten gefischt werden. Eine davon darf eine Raubfischrute sein. Jetzt dürfen wir in diesem betroffenen Gewässer mit zwei Raubfischruten angeln.

Mein erstes posting ist nicht so ganz eindeutig gewesen. :cry:
Grüsse von der Donau

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Blauhai » 16 Okt 2008 23:20

Ehrlich gesagt bin ich mir jetzt gleich selbst ezwas unsicher...

Ich mein ich angel eh nur mit einer, da es mir sonst zu langweilig wäre :wink:
Aber nicht daß ich da doch mal ne Dummheit mache.

Muß wohl mal wieder meine Vereinsgesetze durchlesen :wink:
www.donaupirsch.de.tl

http://www.youtube.com/watch?v=tycQCRqcYg4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=HmAKaOC3Cbo

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Jondalar » 17 Okt 2008 11:15

Schau mal auf Deinen Erlaubnisschein. Da werden solche Dinge behandelt.
Grüsse von der Donau

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