Hetzjagd auf Welse

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Moderator: Thomas Kalweit

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barschjäger14
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von barschjäger14 » 17 Okt 2008 12:05

ist der präsident dumm oder so?

mzg
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von mzg » 17 Okt 2008 14:54

Naja. Irgendwie kann man es schon verstehen. Der Wels ist im Maingebiet nun mal ein Neozon. Die Folgen für die vorhandenen Arten sind dramatisch. Die Arten- und vorallen Artenmengenzusammensetzung in den Gewässern ändern sich mit vermehrtem Welsaufkommen stark. Durch Teichenflüchtlinge und durch die höheren Wassertemperaturen in Staustufen kommen die Welse hier in Franken inzwischen bis in die Forellenregion vor.

Andererseits wird sich der Wels mit angelfischereilichen Methoden nicht zurückdrängen lassen.... Der Zug ist abgefahren. Da müsste man schon Gift einsetzen und den gesamten Fischbestand ausrotten. Wie bei diesen Extramaktionen gegen Lachsparasiten in Skandinavien. Da das vermutlich keiner will, kann man sich auch gleich Gedanken über eine der neuen Situation angepasste Bewirtschaftung der Gewässer machen.

Nochmal andererseits: Was spricht dagegen, Jungwelse zu entnehmen, wenn sie in Massen vorkommen. Das Welsfilet vom Fischhändler stammt auch von Jungtieren. Genau wie Portionskarpfen Babys sind.

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Lahnfischer » 17 Okt 2008 17:58

mzg hat geschrieben: Nochmal andererseits: Was spricht dagegen, Jungwelse zu entnehmen, wenn sie in Massen vorkommen. Das Welsfilet vom Fischhändler stammt auch von Jungtieren. Genau wie Portionskarpfen Babys sind.
Gar nichts, im Gegenteil: geräuchert sind kleinere (und auch größere Waller) eine absolute Gaumenfreude :!: :wink:

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minut
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von minut » 17 Okt 2008 22:15

:P :P lecker :P :P

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Blauhai
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Blauhai » 17 Okt 2008 22:46

Es gibt bei uns ein Paar Kleinflüsse, in denen sich seit neuesten gute Welse befinden.
Das kann unter Umständen nach Hinten losgehen und sollte nicht unterschätzt werden.
Unser Nachbarverein hat in seinem bescheidenen Flüsschen das Schonmaß aufgehoben.
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Emak » 20 Okt 2008 23:25

Das Problem gab/gibt es bei uns an der Ems und größeren Teichen auch. Nun mal ehrlich, ist den wirklich der Wels an diesem Dilemma schuld? Liegt es nicht eher daran das sich Angelvereine kaum bis gar nicht bei Besatzmaßnahmen absprechen, und jeder , in den 90er , meinte, setzen wir doch mal ein paar Zentner fangfähige Welse ein? Woran einige Angelmagazine mit riesigen Welsen aufem Cover aber auch nicht ganz unschuldig sind.
Fangfähige Welse (zwischen 40 bis 60cm) haben kaum bis keine natürlichen Fressfeinde mehr. Und sie laichen min. 1 mal im leben ALLE ab. Das heißt massiver Nachwuchs. Folge ist , der Sohnemann eines ehemaligen Kollegen fängt beim angeln auf Aal keine Aale mehr sondern nur noch kleine Welse ab 10 st die Nacht.
Natürlich tötet er sie alle, wir sollten uns aber nicht einbilden das Problem damit zu lösen, den wir sind Ursache dieses Problems, nicht die Lösung.
Wenn die Welse nicht mehr genug zu fressen finden , wird ihre Zahl von ganz alleine Schrumpfen. Das dauert nur ein paar Jahre.
Der Herr Heinz Günster sollte lieber sorge tragen , das Besatzmaßnahmen zukünftig besser abgesprochen werden und nicht gleich jedem Trend hinterher gelaufen wird.
Nur als kleine Anregung meiner seids Gedacht. :)
MFG
Christian

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Blauhai
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Blauhai » 21 Okt 2008 02:12

Emak hat geschrieben: Nun mal ehrlich, ist den wirklich der Wels an diesem Dilemma schuld?
Nein. Aber er kann trotzdem großen Schaden anrichten und somit das Verschwinden anderer Fische unterstützen/beschleunigen.
Emak hat geschrieben: Wenn die Welse nicht mehr genug zu fressen finden , wird ihre Zahl von ganz alleine Schrumpfen. Das dauert nur ein paar Jahre.
Und warum findet er nichts mehr zu fressen?
Richtig!
Und soweit wollen wir`s nicht kommen lassen :?

Aber es ist sehr schwierig herauszufinden ob die Welse im besagten Gewässer Überhand nehmen.
Daher habe ich oft die Befürchtung, daß bei dieser Sache blind drauf losgeballert und evtl. der Falsche getroffen wird.
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Emak » 21 Okt 2008 20:21

@Blauhai
Die Frage ist nur, wann hören wir dann wieder auf alles totzukloppen. Wenn wir keine Welse mehr fangen?
Der Wels ist nicht irgendein südamerikanischer , asiatischer oder afrikanischer Fisch der hier nicht hingehört. Der soll schon in unseren Gewässern bleiben.
Aber davon mal ab , wie willst den ein z.B. einen 1,50 m Wels vom Gewässer wegtransportieren? Mal eben in den Kofferraum? Dürfte schwierig werden :D
Im Wald verbudeln dürfte auch schwierig werden.
Wenn daraus wenigstens lehren gezogen werden würden. Aber das ist nicht der erste und auch nicht der letzte Fisch für den Kopfgeldprämien bezahlt werden.
Ich habe aber nichts dagegen wenn man die kleinen und mittleren zur Bestandsregulierung entnehmt, aber die großen sollen drin bleiben allein schon wegen der Bestandsicherung. Und bitte rechtzeitig mit dem totknüppeln der Jungen aufhören, danke. :D
MFG
Christian

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Blauhai » 22 Okt 2008 12:59

@Emak:

Damit wir uns nicht falsch verstehen...

Ich sprach vom Welsvorkommen in den oben genannten Kleinflüssen.
Darin haben Welse ab 90 cm meiner Meinung nach nichts verloren.
Vor 20 Jahren waren sie da auch nicht drin.
Bei uns erst seit dem großen Hochwasser :shock:
In der Donau usw. kan der Wels machen was er will und ich denke dies sind auch bessere Lebensräume für ihn.
Nicht irgendwelche Tümpelchen, in denen er sich nicht mal umdrehen kann :wink:
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Argulus » 17 Jan 2009 22:16

Blauhai hat geschrieben:
In der Donau usw. kan der Wels machen was er will und ich denke dies sind auch bessere Lebensräume für ihn.
Nicht irgendwelche Tümpelchen, in denen er sich nicht mal umdrehen kann :wink:
Gut gesagt, der Lebensraum, in den Welse gehören und in dem sie angestammt sind ... sind die großen Flüsse.

DIE haben das Potential Waller zu ernähren.

Kommen aber die Angler (Bewirtschafter) daher und wollen, da der Wels ja Brassen frisst, irgendein Kleingewässer damit "sanieren" gibt es ein Fiasko :!:

Zuerst verschwinden die Aale, Schleinen, Zander, ... zum Schluss erst die Brassen.
Das ist tatsächlich so.
Im Land BRB sind solche Fehlbesatzmaßnahmen gelaufen. Die Liste der Gewässer mit ganzjähriger Entnahmepflicht wird immer länger.

Warum? Weil wir zu einer ökologischen Bewirtschaftung verpflichtet sind und nicht zum Wallerzirkus.

Schuld haben die jenigen, die den Wels in ungeeignete Gewässer setzten :!:
Ob man diese Fehler wieder richten kann, keine Ahnung, Waller in den Gewässern in meinem Umfeld gibt es erst seit einigen Jahren.

Sicher passt sich ein Welsbestand dem Futter an. Es hat aber zwischenzeitlich, auf dem Weg dorthin zur Folge, dass die Exemplare schlecht genährt sind, krankheitsanfällig und abgemagert, das zuvor vorgefundene Fischpotential ist ja weggefuttert :idea:
DAS ist nicht Sinn der Sache :idea:

Wohin die "Wallerentwicklung" geht wird sich zeigen. Das ist auch für mich ein recht neues Areal.
Die bisherigen Folgen an betroffenen Kleingewässern stimmen mich jedoch sehr nachdenklich.

Wie sage ich immer so schön: "Wenn die Angler könnte würden sie Salz in den Teich schütten, um Dorsche pilken zu können" :shock:
Denkt mal drei Minuten darüber nach.
><<<((;°> Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken. <°;))>>><

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Tobifisch » 17 Jan 2009 22:31

Ich finde das man große Welse zurück setzen sollte, wenn man sie nicht selbst verwerten kann.Außerdem hat eine Studie ergeben, dass Welse nur so viel fressen wie sie müssen und das sind höchstens 1-2Kg fisch pro Tag. 8)

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Argulus » 17 Jan 2009 22:41

Tobifisch hat geschrieben:Ich finde das man große Welse zurück setzen sollte, wenn man sie nicht selbst verwerten kann.Außerdem hat eine Studie ergeben, dass Welse nur so viel fressen wie sie müssen und das sind höchstens 1-2Kg fisch pro Tag. 8)
Ca. 1:7 bis 1:10 ist der Futterquotient:

Also im Extremfall frisst ein 50 kg Waller 500 kg Futterfisch je Jahr :shock:
Das ist etwas mehr als der Jahreszuwachs an Fischbiomasse in einem sehr ertragreichen Teich (je ha). In natürlichen Gewässern bräuchte so ein Zentnerfisch um die 5 ha Gewässer für sich allein, um tatsächlich satt zu werden und den Bestand nicht zu gefährden.
Das heißt jedoch ... für Hecht & Co. gibt es nichts von :cry:

Erwähnenswert: In der Elbe habe ich in den Mägen der Sommerwelse fast ausschließlich Wollhandkrabben gefunden :D
Dafür im Winter fast nur Quappen :shock:

Das ist aber nicht statistisch gesichert ... dafür muss ich noch ein paar Wallerchen nachlegen :D
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Hartmut » 17 Jan 2009 22:52

Wie sage ich immer so schön: "Wenn die Angler könnte würden sie Salz in den Teich schütten, um Dorsche pilken zu können"
Denkt mal drei Minuten darüber nach.
Ja, leider finden wir alle Fischarten, die auf den Preislisten der Besatzerzeuger stehen und aus den heimischen Kleinbiotopen herausgewachsen sind in unseren Angelgewässern.

Wie kommt man zu einer vernünftigen Bewirtschaftung??

Hier wurde schon kreuz und quer die Ausbildung zum Fischen diskutiert, pro und contra einer Fischerprüfung.

Fischunkraut, Edelfisch, Kapitaler, Fangmenge, Schadfisch, Trophäe, so wie früher, Besatz mit fangfähigen Fischen, wir möchten Karpfen und keine Brassen oder Döbel, Forellen müssen rein, ich möchte Waller fangen, wenn Du Waller fangen möchtest dann will ich.....

Das sind ein paar Erinnerungen an meine Zeit als Gewässerwart. Offensichtlich hat sich bis heute nicht viel geändert.

Wenn ich unter den Fischern eine bessere Qualifikation zur Ausübung unseres "verantwortungsvollen" Hobbys fordere, finde ich eine geringe Akzeptanz.
Die Leute möchten, für ihr gutes Geld, mit wenig Aufwand, Fische fangen.

@Argulus, es gibt hier einige, die sich mehr als 3 Minuten zum Nachdenken nehmen und ein wenig Erfahrung und Respekt für unser Handeln mitbringen.

Doch, was können wir unternehmen, um die Situation zu verbessern?

Viele Grüße

Hartmut

Tobifisch
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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Tobifisch » 17 Jan 2009 23:19

Der Wels frisst so viel er muss die 1-2kg war nur eine angabe, was er fressen könnte. Außerdem stellt der Wels sein fressen ja auch manchmal für mehrere tage einfach ein.

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Re: Hetzjagd auf Welse

Beitrag von Argulus » 18 Jan 2009 16:14

Tobifisch hat geschrieben:Der Wels frisst so viel er muss die 1-2kg war nur eine angabe, was er fressen könnte. Außerdem stellt der Wels sein fressen ja auch manchmal für mehrere tage einfach ein.
@ Tobifisch, meine Angaben über den FQ sind Jahreswerte, die berücksichtigen die Zeiten, in denen nicht so viel gefressen wird.
Wer aber denkt, im Winter ist Fastenzeit ... der irrt.
@Argulus, es gibt hier einige, die sich mehr als 3 Minuten zum Nachdenken nehmen und ein wenig Erfahrung und Respekt für unser Handeln mitbringen.

Doch, was können wir unternehmen, um die Situation zu verbessern?
Hartmut, ich weiß dass sich einige Leute Mühe geben.

Was wir unternehmen können :arrow: meine ehrliche Meinung :arrow: NICHTS. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, zwecklos :!:

Wo ich bislang versuchte etwas diesbezüglich zu unternehmen wurde es aus egoistischen Gründen unterlaufen.

Du warst Gewässerwart, ich war es auch bald ... Ende dieser Wahlperiode ist Schluss, genug rumgeärgert :evil:
18 Jahre predigen genügen :roll:
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