Lebender Hänger

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Moderator: Thomas Kalweit

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Thomas Kalweit
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Lebender Hänger

Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Mai 2007 10:50

Folgende Anfrage von Manuel Bockwinkel erreichte mich per E-Mail. Wie sind Eure Meinungen...?
Tach auch .
Bin über 374645 Ecken an deine E-Mailadresse gekommen und habe eine Frage , die du mir sicherlich auch nicht beantworten kannst . Trotzdem würde mich deine Meinung interessieren , In unserem Vereinsgewässer , einem größeren See , hatte ich vor ca. 5 Jahren einen Hänger(???) mit einem ca.12 cm langen Twister . Ist ja noch nix Besonderes , denkst du jetzt natürlich . Zurecht . Aber mir kam das ganze sehr komisch vor , da ich mit so`ner Seitenarm Montage gefischt hatte , die sich vorher erstens noch nie verfangen hatte , weil der Twister nicht direkt über Grund lief , und zweitens , weil ich die gleiche Linie von der gleichen Stelle aus schon oft abgefischt hatte , die Stelle also ganz gut kannte und ich noch nie einen Hänger bekam . Auch an diesem Tag hatte ich diese Linie vor dem vermeintlichen "Hänger" schon abgefischt . Kein Hänger . Ich versuchte zunächst den Köder durch das Übliche Schlagen und laufen mit der Rute von links und rechts frei zu bekommen , aber es tat sich Nix . So sah ich nur die Möglichkeit bei geschlossenem Schnurfangbügel und Bremse mit der Rutenspitze zum Köder zeigend rückwärtslaufend zu warten bis mir die 28er (!!!!) Schnur reißt . Schade um den schönen Twister und die aufwendige Montage , dachte ich . Kurz bevor ich mit dem Reissen der Schnur rechnete , plötzlich ein Rucken in der Rute und ich mußte einen Schritt nach vorne machen , da die Schnur ja extrem gespannt war . Ich traute meinen Augen kaum , als ich sah , daß sich meine Schnur eindeutig , trotz dieser extremen Spannung , gleichmäßig nach rechts bewegte ohne dass ich in irgendeiner Form was dagegen tun konnte . Erst jetzt hatte ich realisiert , daß es sich nur um einen Fisch und nicht um einen Hänger handeln konnte . Ich machte also die Bremse etwas locker , lief ans Ufer und versuchte Druck auf den Fisch auszuüben und ihn in meine Richtung zu ziehen . Unmöglich . Völlig unbeeindruckt zog der Fisch immer weiter um einige Meter nach rechts und steuerte auf einen ins Wasser gekippten Baum zu . Das wollte ich natürlich verhindern und drehte die Bremse wieder zu . Plötzlich kein Wiederstand mehr ..... Der Fisch war weg . Ich fluchte wie ein Rohrspatz , hüpfte wie ein Irrer in der Gegend rum und warf vor Wut meine Rute ins Gebüsch . Das fanden die Spaziergänger wohl irgendwie amüsant , die gerade vorbeikamen , aber ist ja auch egal . Ich hatte damit gerechnet , daß sich der Haken geradegebogen hat , aber zu meiner Überraschung war der Twister fast unversehrt und der Haken auch , als ich nach dem Ausraster , also ca. eine gefühlte halbe Stunde später , die Montage wieder an Land zog . Natürlich warte ich seit diesem Tag immer vergeblich auf einen ähnlichen Biss an unserem Vereinsgewässer . Der Witz an der Sache ist der , daß mir der Vorsitzende unseres Angelvereins versichert hat , daß in Besagtem See noch nie vom Angelverein aus Welse ausgesetzt worden sind . Ist es vielleicht möglich , daß vor vielen Jahren ein paar Babywelse quasi aus Versehen eingesetzt worden sind bei irgendwelchen Besatzmaßnahmen des Vereins und gewachsen sind ? Denn obwohl mir der Vorsitzende versichert hat , daß nie Welse ausgesetzt worden sind , habe ich im letzten Jahr 2 Welse beim Nachtangeln auf Aal an diesem See gefangen . Die waren aber nur 45 b.z.w. 48 cm groß . Das würde ja bedeuten , daß der große Wels (oder die(???)) gelaicht haben . Kann das sein ? Oder war mein Biss vor 5 Jahren evtl. nur ein kapitaler Riesenhecht ? Aber wo kommen dann die kleineren Welse her , von denen ich ja schon 2 gefangen habe ? Ich weiß ja nicht wie sich so`n Riesenwaller im Drill verhält . Würde mich freuen , wenn mir dene Meinung zu diesem Fall schreibst . (Und vielleicht noch ein paar gute Wallerköder .......?)
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
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schuppihunter
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Re: Lebender Hänger

Beitrag von schuppihunter » 14 Mai 2007 14:26

So ähnlich Ist es bei uns am Vereinsse auch.Dort wurden auch nie Waller eingesetzt,doch wurde schon von mehreren Leuten und mir beobachtet wie ein Riesenfisch in Sommernächten über 18m tiefen wasser an der Oberfläche raubt.Das tut schläge als wenn man auf eine Metallplatte haut.Ausserdem wurde er auch schon in der Dämmerung am rand liegend gesehn.er wird so auf 2-2.30m geschätzt.Seitdem sind auch die forellenfänge nach besatz zurück gegangen :cry: .Es weis auch niemand wie der da reingekommen ist,vermute aber mal dass er als kleiner Wels im Rhein gefangen worden ist und dann in unseren See gebracht worden ist :evil: .Auf jeden fall gibt es seit dem kaum noch Schleien und Brassen in unserem See.Bin ma gespannt was so die Welsexperten dazu sagen. :?:
gruß
schuppihunter :D

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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Uwe Pinnau » 14 Mai 2007 14:29

Da gibts j a die tollsten Sachen. Entweder wirklich ein Wels, oder so ein knapp 50kg Graser der mal eben den Twister inhaliert hat, daher auch keine Bissspuren, Riesenkarpfen, oder gar einer von diesen mal auf doof eingesetzten Stören. Man hört solche Stories ja auch manchmal von Forellenteichanglern und ihren Begegnungen mit dortigen Stören.
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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Hechtzahn » 14 Mai 2007 22:08

Aus der Email geht nicht hervor ob der Angler eine 28er Mono oder Dyneema verwendet hat und auch nicht was für eine Gerte und Rolle.
Oft genug ist es so das ein vermeindlicher Rießenfisch angebissen hat und dann kommen solche Gerüchte auf, jedoch wird nicht gesagt das, dass Angelgerät viel zu schwach wahr. Mit den richtigen Tackle kann so was gar nicht vorkommen.
Und wem ist so was in der Art schon nicht passiert? Also mir auch schon!
Hab vor einigen Jahren im Frühling auf Schleien und Weisfische geangelt mit Mais an meinem Futterplatz, davor hatte ich etwas Partickelfutter eingebracht. Meine Pose zog ganz gemächlich ab, ich schlug an und dachte was hab ich jetzt da dran? Rute ( 12f/1Ibs.) Nach einen heftigen Drill von fast 25 min. dauer, konnte ich eine Granny mit 124cm und 15kg Gewicht landen, habe ich wieder schonend zurückgesezt. ( Schonzeit ), hätte ich aber auch außerhalb der Schonzeit gemacht, weil ein Hecht auf Mais, zählt bei mir nicht!
Hätte ich den Hecht während des Drills wieder verlohren, hätte ich bestimmt auch von einen rießen Fisch berichtet. Bestimmt aber von einen Hecht, weil ich das Fluchtverhalten eines Hechtes bestens kenne.
Schwieriger wirds dann bei Fischen die man noch nicht im Drill hatte, bei mir z.B. Marmor und Silber Fisch und das können ja ziemliche Brocken werden. Also Gruß aus Franken... :wink:
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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Manu@realfishing.de » 14 Mai 2007 22:52

Das kurioseste an der Geschichte , war aus meiner Sicht das Verhalten vom Fisch nach dem Biss und in der "Drillphase" . Auch wenns ne einseitige Angelegenheit gewesen ist . Störe wurden in dem Gewässer von offizieller Seite ebenfalls nie ausgesetzt . Aber wer weiß ? Das hat unser Vereinsvorsitzender von den Welsen ja auch behauptet . Mich interessiert für welchen Fisch dieses "Drillverhalten" besonders typisch ist . Habe ja selbst z.B. auch leider noch keinen Marmorkarpfen im Drill gehabt......
Zu Hause auf dem Sofa fängt man keine Fische .......

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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Hechtzahn » 15 Mai 2007 00:03

@ Manu@realfishing.de: Na dann würde ich auf einen einen Großwaller tippen.
PS. Gute Page, Gruß aus Franken :wink:
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Re: Lebender Hänger

Beitrag von myArt » 17 Mai 2007 12:53

Immer schwer zu deuten..
könnte gleiches von einem Put&Take See berichten.. an welchem wir einmal ausserhalb der Öffnungszeiten gefischt hatten. Dabei hatte mein Kollege auch einen Biss auf seine Posenrute "2 Maden"
Man konnte dem Fisch nichts entgegen setzen..er zog völlig ruhig seine bahnen. Selbts der Versuch mit einem Boot, brachte uns nicht weiter, der Fisch zog uns beide 3 Std. den See hoch und runter ohne dabei in Stress zu geraten "deutlich spürte man an der Rute, wie der Fisch Grund zog. Selbst als er für wenige momente unter unserem Boot, in 5 Meter Wassertiefe stehen blieb, lies er sich keinen zentimeter richtung Wasseröberfläche bewegen.
Nach gut 3 Std. schleichfahrt... war dann alles ganz schnell vorbei. Das Vorfach hat sich am Haken gelöst "Materialermüdung"
Bis heute können wir nur Fantasieren was das wohl damals war. In diesem See sind sowohl Großkarpfen und Dicke Welse die bisheute nur beobachtet werden konnten, nie wurde einer gefangen. Auch Störe wurden von Zeit zu Zeit besetzt.

Gerade das ist es doch was unser Hobby nie Langweilig werden läst und unsere Fantasien und Monster Geschichten nährt :wink:
Beim Tanzen tritt man sich öfter mal auf die Füsse, bricht aber deshalb nicht gleich den Abend ab und geht nach Hause.

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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Ulli3D » 17 Mai 2007 22:34

Es muss ja nicht immer gezielter Besatz sein, Enten verbreiten Fischbrut auch und sind für fast alle Fische in Tümpeln verantwortlich. Warum also nicht Wels-Laich?

mzg
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Re: Lebender Hänger

Beitrag von mzg » 18 Mai 2007 09:15

Ich vermute mal, dass ein größerer Fisch (ob Karpfen, Marmorkarpfen, Graser, Wels, Stör...) seitlich am Rücken gehakt wurde. Auch ein 30 Pfund-Karpfen ist dann nicht so leicht zu beeindrucken.

Andreas Knausenberger
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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Andreas Knausenberger » 19 Mai 2007 18:38

Hallo,

immer schwierig zu sagen, was da an der Leine gezogen hat... Welse werden öfters auch mal von "heimlichen Verehren" in Gewässer gesetzt, ohne dass es publik gemacht wird... Allerdings wundert mich, dass der Fisch zunächst nichts gemacht hat. Ein Biss auf Kunstköder von einem Wels ist so zeimlich das brutalste was einem in die Rute fahren kann... Daher ist es sehr schwer zu sagen was es für ein Fisch war. Normalerweise ist das Vorfach oder die Schnur eingeschleimt, wenn es ein Wels war. Das ist so das sicherste Zeichen für einen Welsbiss....
MFG
Andreas Knausenberger
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Fulda Björn

Re: Lebender Hänger

Beitrag von Fulda Björn » 19 Mai 2007 19:11

Ja Andreas mit dem Schleim das stimmt!

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Re: Lebender Hänger

Beitrag von Manu@realfishing.de » 22 Mai 2007 22:28

Schleim hatte ich definitiv keinen an Köder oder Vorfach . Auch den ultimativen , plötzlichen Schlag in der Rute , hatte ich gar nicht . Fühlte sich eher so an ,als ob sich der Köder plötzlich ohne irgendwelche Vorzeichen an einem riesigen Hindernis verfangen hatte und sich erstmal 3 Min. lang gar kein bißchen bewegt hat . Ich werd`s wohl nie erfahren . Es sei denn ..........Schließlich öffnet ja am Gewässer im Juni wieder die Raubfischsaison . Trotzdem Danke für die Einschätzungen .
Zu Hause auf dem Sofa fängt man keine Fische .......

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