Wandern Welse ab?

[Andreas Knausenberger]

Hallo Leute,

mir ist in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass an manchen Neckarabschnitten, die Welse scheinbar abwandern. Ich vermute es liegt daran, dass die Weißfischbestände stark zurück gegangen sind. Könnt Ihr solche Beobachten bestätigen? Ich finde es nur sehr auffällig, dass mit dem Rückgang der Köderfische, auch die Welsfänge zurück gegangen sind.

[Hechtzahn]

Hallo, den Rückgang so mancher Fischart beobachte ich schon seid einigen Jahren bei uns im Main. ( Brassen,Giebel,Aale aber auch Barsche). Ich sehe da auch einen Zusammenhang, weil der Wallerbestand enorm zugenommen hat bei uns. Kann mir dann aber auch gut vorstellen das der Welsbestand zurückgeht, wenn nicht mehr so viele Futterfische da sind. Ich bin auch der Meinung und das habe ich auch schon oft genug beobachtet, das Waller bis etwa 1,5m, wahre Fressmaschinen sind. Großwaller hingegen begnügen sich da auch mal mit einen großen Happen (Karpfen), das kann man bei uns jedes Jahr im Herbst beobachten, ist echt faszinierent. Na ja jetzt dürfen wir bei uns in der Strecke wenigsten ab 1. Abr. mit Wurm und Einfachhaken auf Waller fischen, weil die zwei Fischereirecht Innhaber das auch schon festgestellt haben was Du sagst.
Die ganzen Jahre wahren die bis 31.Aug. gesperrt. Also Gruß aus Franken

[Andreas Knausenberger]

Hallo,

nun ja, ich schreibe nicht, dass die Welse für den Rückgang der Futterfischen verantwortlich sind. Die Welse wandern aufgrund der Bestandsdezimierungen der Futterfische durch Menschenhand in neue Reviere mit mehr Futterfischen. Es kann natürlich in geschlossenen Gewässern vorkommen, dass ein zu großer Räuberbestand ein Problem darstellen könnte. Das die Welse aber dafür alleine verantwortlich sind, kann man nicht verallgemeinern. Den Welsen wird gerne mal nachgesagt, dass sie alles fressen was ihnen vors Maul schwimmt, was so nicht ganz richtig ist.

[Hechtzahn]

Hallo Andreas, ich wollte ja nicht den Eindruck erwecken das die Waller dafür verantwortlich sind, natürlich spielt da der Mensch auch eine nicht ganz Unbeteudente Rolle.
Also über 3 Meter Waller dir Wünsch

[Jondalar]

@Andreas

Bei uns in der Donau sind immer noch genügend Futterfische da und deshalb ist auch fast überall mit Welsen zu rechnen. An Deiner Theorie ist aber sicherlich was dran. Wenn die Futterfische ausbleiben, sind die Welse und auch alle anderen Raubfische gezwungen, umzuziehen. Die haben eben keine Lust auf Algen und Bachflohkrebs.

Die Flussfische sind denke ich, sowieso nicht so ortsgebunden wie Fische in stillen Gewässern. Doch auch dort ziehen die Zander und Hechte von einem Hot Spot zum anderen. Vielleicht wars Du einfach nur zur falschen Zeit am richtigen Ort. So geht's mir meistens.

[Andreas Knausenberger]

Moin,

das Problem am Neckar ist leider nicht nur Spotgebunden. Ganze Flußabschnitte sind immer unfängiger geworden. Und das können auch Freunde von mir bestätigen, die in der Nähe von Moosbach wohnen und so gut wie jede freie Minute am Neckar verbringen. Konnten wir vor drei Jahren noch regelmäßig Welse über 160cm und größer fangen, haben die Fänge immer mehr nachgelassen. Wenn ich das einschätzen kann würde ich sagen, dass es mehr als 20 km Flußabschnitt sind, wenn nicht noch mehr...

[Jondalar]

Was sagt denn der Umweltschutz?

Vielleicht ist es ja ein Umweltproblem das Ihr da habt? Doch ich möchte hier keine Pferde scheu machen. Wahrscheinlich erkennen die Welse Eure Ködeer und Methoden schon am Aufprallgeräusch.

Ist ein ziemlich komplexes Thema über das man eigentlich nur spekulieren kann.

[myArt]

Wenn es tatsächlich so wäre, das die Wels abwandern.. so müssten ja von anderen Streckenabschnitten, irgendwann mal die Meldungen von ungwöhnlich trastisch ansteigendem Wels fang gemeldet werden !?

Solange in einem Abschnitt keine über Population ist, ist alles o.k.--
Was aber wenn die Wels wirklich abwandern und sich die anzahl der Fische, in den Abschnitten ober-oder unterhalb für kurze Zeit, plötzlich verdoppeln !!
Das würde meiner Meinung nach ein großes Problem darstellen. Es wäre wie auf dem Arbeitsmarkt... zu viele Räuber bei zu wenig Futterfisch... ab diesem moment hätte der Friedfisch bestand gemessen an dem was gefressen und gefangen wird, kaum mehr eine Chance auf Regenerierung.. ist dann dieser Abschnitt für die Wels zu Mager.. ziehen sie in den nächsten..und immer so weiter.. !

rein Spekulatiev !

Wie ist eure Meinung darüber, sollte hier nicht ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden.. bei Kormoranen ist es ja schon so.

Sollte man hier nicht durch Fachmänische Hand, Studie führen.. Sender, Marker oder ähnliches !? Bitte nicht Steinigen.. ist nur so ein gedanke.

gruß
Thomas

[Barschboy]

Hallo,
bei uns an der Saar ist der Welsbestand in den letzten Jahren (in einem Abschnitt) stark gewachsen, also sind die Kleinfischbestände auch geschrumpft, hinzu kommt noch das Problem mit den Kormoranen, die bei uns auch ziemlich zahlreich vorkommen.Deshalb mache ich mir Sorgen, dass es bald schwer werden könnte ein Rotauge zu fangen.Zu dem fressen die Welse auch noch fast alle Barsche, so dass es jetzt schon anfängt mit dem Bestand zu hapern.

Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen öfter gezielt auf Welse zu angeln.Mein Vater will sich mir anschließen.


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Gruß Manu

[Jondalar]

Wie viele Welse müssen den im Wasser sein, dass die Weißfischbestände ernsthaft gefährdet werden? Ein so großer Fisch wie der Wels frisst ab einer gewissen Größe weniger. Die wirklichen Fressmaschinen sind diejenigen die Andreas bereits angesprochen hat. Das jedoch genau diese Gruppe fehlt ist allerdings sehr verwunderlich.
Was passiert eigentlich wenn sich diese Fische in die Quere kommen?Vielleicht sind garnicht weniger Fische da, sondern nur Größere die den halbstarken keinen Platz lassen.

[Hechtzahn]

Da stimme ich euch voll und Ganz zu, dass beobachte ich schon seid Jahren bei uns im Main. Wir haben heute absolut eine Überpobulation an Welsen, wenn ich daran denke was wir sonst an Aalen,Brachsen,Giebel und Güster gefangen haben und was heute ist, kann zumindest bei uns in der Strecke keiner mehr behaupten das läge an der Verbauung oder Überfischung. Heute ist es schon fast normal bei uns, wenn´s auf Aal geht, das wir mit unter mehr Waller fangen als Aal, und das kann nicht sein. Ich will hir nicht den Waller schlecht Reden, ich selbst fische sehr gerne auf diesen Fisch, aber das Gleichgewicht stimmt nicht mehr. Manchmal Frage ich mich schon, wo die ganzen Waller herkommen?
Anfang der 90er hatten wir ein gesundes Gleichgewicht, an einen Fischbestand bei uns im Main.
Wenn ich mir Spanien anschaue ( Ebro/ Stausee) ist es doch so, das es dort nie Waller und Zander gab, bis Ende der 70er gewisse Leute deren Namen ich hir nicht nenne, diese Fische gezüchtet hatten und aussetzten. Und was ist heute dort los? Man kann gar nicht anderst als Waller und Zander in Massen
fangen! Und was steckt dahinder? Viel Geld! Hoffendlich ist das bei uns auch nicht so! Ich möchte gernefür die Zukunft auch andere Fische fangen.
Gruß aus Franken

[Andreas Knausenberger]

Hallo Leute,

ein sehr interessanter Beitrag, welcher meine These nun verstärken sollte. Für alle die es noch nicht gelesen haben, hier der Link zum Beitrag:

http://www.fischundfang.de/456,1595/

[Booby]

Hi Andreas,

das wundert mich nicht. Ich habe auf den ersten 100m im Rhein-Mündungsbereich der Alb schon einige große Welse rauben gesehen. Die ersten Kilometer der Alb ab Mündung sind von einem Berufsfischer gepachtet. Diesem gingen dort auch schon einige kapitale Welse bis 1,80 m ins Netz. Und dies in diesem schmalen Flüßchen .

Gruß Booby

[Hartmut]

Wenn sie das Ködersortiment der Angler kennen fressen sie wieder Fische

[Barschboy]

Ich stimme Hartmut zu.


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Gruß Manu