Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Von der Schnur bis zum Räucherofen

Moderator: Thomas Kalweit

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Smile
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Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Smile » 22 Jan 2009 09:38

Im November habe ich auf Anraten eines Freundes versucht von Mann's den Minus One zu kriegen. Ging fast nicht und der Kram war auch wenn überhaupt zu kriegen recht teuer. Laden und Internet boten Preisspannen von rund 11,95-14,95 Euro / Stück. Aber so richtig zu kriegen war nix!
Eine Freundin hat mir jetzt aus den USA welche mitgebracht. Kostenpunkt 4,09 US$ + local tax (Denver, Colorado 7,72 %). Macht dann sage und schreibe 3,39 Euro pro Stück! Dazu kommt der Kreditkarteneinsatz im Ausland (+10%) und das Porto innerhalb Deutschlands weil sie in der Nähe von Mainz wohnt.
Also habe ich mal ein wenig recherchiert. Bis 22,00 Euro Warenwert ist die Sendung von der Umsatzsteuer und vom Zoll befreit. Zwischen 22 und 150 Euro fällt Umsatzsteuer (oder Mehrwertsteuer) an. Das sind im Moment 19%. Dazu kommt noch der Versand und Porto und Verpackung. Das sind noch mal etwa 70% Aufschlag. Aber selbst dann sind die Dinger noch billiger als hier im Internet oder Laden. Unglaublich - oder?
Ich habe mal beim Zoll angefragt, was letztlich der zugrunde zu legende Betrag ist um die Kosten zu ermitteln - letztlich müßte das der unversteuerte Warenwert sein, weil ja hier MWSt entrichtet werden muß. Ansonsten bestellst Du 6 von den Dingern (rund 20 Euro) plus 8 Euro Verpackung und etwa 15 Euro Fracht. Macht summa summarum ca.45 Kracher oder 7 Euro/Stück.
Und Du kriegst Dekore, die hast Du hier noch nie gesehen.

Oder Tufline kostet rund 77 US Dollar für 1100 m . . . . Das sind knapp 50 Euro.

Nur mal so als Denkanregung. :wink:
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
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Thomas Kalweit
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Thomas Kalweit » 22 Jan 2009 10:43

Ich bestelle häufiger in den USA. Es stimmt alles, was Du sagst. Das Problem ist nur, dass man auch bei Sendungen aus den USA von geringem Wert, diese beim Hauptzollamt abholen muss. Und per Rechnung beweisen muss, dass die Lieferung so billig ist (Achtung: Porto wird mit verzollt!).

Die Zollämter haben unmögliche öffnungszeiten 7.30 bis 16 Uhr, so dass man sich schlimmstenfalls als Berufstätiger einen Tag Urlaub nehmen muss.

Vor wenigen Wochen stand ich noch bei Schneeregen morgens um 7.30 Uhr beim Zoll in Koblenz. Ich hatte ein Angelbuch bei amazon-USA bestellt... :roll: . Ich musst das Paket selbst öffnen, alle Rechnungen vorzeigen und konnte ohne etwas zu zahlen wieder abrücken. Der Umschlag war von Flughafenzoll Frankfurt in einem Sack mit Plombe versiegelt worden... :roll:
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von spinner » 22 Jan 2009 10:59

Ich habe in den letzten Jahren recht oft in den Staaten oder Japan bestellt-Hauptsächlich Köder, aber auch Ruten&Rollen wo hier kaum/nicht erhältlich sind. Selbst wenn hier erhältlich, dann zu weit höheren Preisen als mich die Sachen inkl. Versand und Zoll aus dem Ausland kamen! :wink:
Ist da ne ordentliche Rechnung dabei, wird einem das Paket/Rohr vor die Haustüre gebracht und man blecht direkt beim Lieferant. Zum Zoll musste ich aber auch schon ab und an und nen PayPal oder Kontoauszug vorlegen, selbst wenn mal ne Rechnung dabei war-lästig sowas! :evil:
Es lohnt nicht immer, wenn man aber Ausschau nach Schnäppchen in bekannten Ebay&Onlineshops hält kriegt man Sachen Teilweise zum halben Preis den man hier zahlen würde.
Ich kaufe gerne beim Händler des Vertrauens ein-doch wenn gewolltes nicht erhältlich oder der Preis um 50-100€ höher ist als im Ausland inkl. Versand/Zoll/Mwst dann gehts nicht anders bzw. seh ich das nicht ein...
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Gruß Micha

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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Beliebt » 22 Jan 2009 11:01

Ich habe schon in Amerika und Asien bestellt. Manche Dinge lohnen sich, andere kann man absolut vergessen. Ich habe es aber noch nie geschafft unter irgendeinem Freibetrag zu bleiben und muss somit immer die 19% Einfuhrumsatzsteuer und den Zoll löhnen.

Durchrechnen lohnt sich aber allemal!

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Thomas Kalweit
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Thomas Kalweit » 22 Jan 2009 11:03

Das Problem ist, dass immer auch das Porto mitverzollt wird - und da ist man schnell über 22 Euro :wink:
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von espraya » 22 Jan 2009 11:25

powerpro kostet inkl. versand 27 dollar sprich 20,38 habe ich letztens bezahlt..ich kauf in zunkunft nur noch im ausland , auch gummis , da liegen ja welten zwischen hier uns usa :roll:

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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von spinner » 22 Jan 2009 13:17

Das mit dem Porto ist auch so ne Sache.. habe z.B. über Ebay öfters 2-3 Wobbler um die 6-10$ ersteigert, bisschen Risiko eingegangen und Unversichert verschicken lassen für 5-7$. Blieb also unter besagter Grenze und kam um zusätzliche Kosten rum. Sage bewusst "bisschen Risiko" weils vorkommen könnte, muss dazu ergänzen das bisher bei über 20 Lieferungen ALLE ankamen! Selbst wenn eine mal nicht ankommen sollte-hab das Geld/den Wert locker gutgemacht im Vergleich zu versichertem Versand mit +15$ wo dann auch noch Zoll/Mwst dazu kämen. :wink:
Will sagen, kommt immer auf den Warenwert an, ob Versichert sein muss oder nur kann-wie z.B. bei ner Schnur, paar Gummis oder was auch immer mit geringerem Warenwert.
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Gruß Micha

Niederbayer

Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Niederbayer » 22 Jan 2009 13:42

Ich dachte dieser Freibetrag von 22 Euro wurde Ende 2008 gesetzlich erhöht!
Bin mir nicht mehr sicher, aber ich hab eine Unterhaltung im Kopf wo es um einen Freibetrag zwischen 50 und 100 Euro gab?!

Das ist aber nur Hören-Sagen - wollte nur fragen, ob das jemand genauer weiß!

Vielleicht gibt es ja auch eine offizielle Zusammenstellung (z.B. in einem Link) der anfallenden Kosten beim Kauf aus "Übersee" - das würde bestimmt viele mutiger machen! Ich z.B. habe schon oft drüber nachgedacht, weil ich aber zu wenig Informationen hatte, habe ich es dann doch gelassen und beim Tackle-Dealer meines Vertrauens gekauft! So kann der wenigstens auch gut leben :wink:

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Chinook
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Chinook » 22 Jan 2009 13:50

... mein Reden seit Anno Piefendeckel: Lasst uns Einkaufsgemeinschaften gründen!

Nach dem Kursverfall des UK-Pfund habe ich England als Alternative, zumindest in Teilen,
entdeckt. Vorteil: Obwohl kein Euroland, dennoch Binnenland.
Leider hatten bei vielen Artikeln andere ähnliche Überlegungen und man bekommt
die Rückmeldung "not in stock", also nicht mehr vorrätig. Der Witz: die gleichen Rollenserien
tauchen dann zu Schnäppchenpreisen bei ebay auf ...
Insbesondere waren bei Fliegenrollen der Marken Hardy, Sage und Loop, Preisvorteile
von bis zu 40% möglich, im Schnitt um die 30%.
Beispiel Loop Opti Runner:
Bester Preis in UK € 330.- (+ € 10.- Versand), hier im günstigsten Laden € 520.-, ebay € 390.- , Loop-Anbieter in Schweden € 490.-
Dreimal kann man raten, wo das ebay-Angebot her ist.

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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Thomas Kalweit » 22 Jan 2009 14:20

Die Freibeträge und der Zoll/Einfuhrumsatzsteuer sind je nach Produkt stark unterschiedlich: Bücher werden anders berechnet als Ruten (Sportgerät), wenn man Angelschnur bestellt, wird das sicher wie eine Textilfaser behandelt... :roll: Die Sache ist kompliziert...
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von rio » 22 Jan 2009 15:26

@ all

Zugegeben: Die Preisunterschiede sind teilweise recht heftig...

Eines sollte Mann aber bedenken: Der heimischen Wirtschaft tun wir mit den Auslandskäufen keinen Gefallen.

Ein US-Angelgerätehändler wird sein Geld sicherlich nicht in Deutschland investieren.

Er kauft seine Brötchen nicht beim Bäcker nebenan und er schaltet auch keine Werbung in Fisch&Fang und im Raubfisch.

Von den Schwierigkeiten bei einem Schadensfall möchte ich erst gar nicht reden. Doppelte Porto-/Zollkosten können die Ersparnis schnell auffressen.

Georg Baumann hatte in Fisch&Fang? bereits was treffendes zu dem Thema geschrieben.

Diese "Geiz ist geil"-Mentalität (das ist ja mittlerweile das Lebensmotto vieler Deutscher) beschleunigt den unaufhörlichen Zerfall unseres unbezahlbar gewordenen Sozialstaats noch mehr.

Die Leute, die Ihre Zeit mit der Suche nach kostbaren Schnäppchen verbringen, wundern sich dann, wenn Ihr Arbeitsplatz wegrationalisiert wird, weil es jemanden gibt, der für weniger malocht...

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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Chinook » 22 Jan 2009 16:08

... im Prinzip ist das richtig.
Nur ist man nicht gleich Schnäppchenjäger, wenn man zwischendurch mal die Gunst der Stunde nutzt.
Das wäre ungefähr so, als ob ich mir bei einem Schwedenurlaub verkneife insgesamt günstigere Outdoor-Klammotten
zu kaufen um die deutsche Wirtschaft zu retten. So eine schwedische Regenjacke kaufe ich mir nicht mal jeden Tag.
Den Hauptumsatz aber machen unsere Angelläden (nicht Discount-Läden) über so genannte Kleinteile. Da
sind mittlerweile die großen Einbrüche, verursacht durch den innerdeutschen Versandhandel, zu verzeichnen.
Keiner wäre so blöd ein Tütchen-Angelhaken in den USA zu ordern nur weil die dort 3 Cent billiger sind.
Deinen Angelladen des Vertrauens kannst du am besten mit dem Kauf von Kleinteilen retten.

P.S. Ikea macht seinen Gewinn nicht über den Möbelverkauf und
Tankstellen nicht über den Verkauf von Benzin.

Niederbayer

Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von Niederbayer » 22 Jan 2009 16:17

Deshalb sagte ich, dass so wenigstens der eigene Tackle-Dealer leben kann!

@ Chinook
Du hast voll und ganz Recht!
An einer Rolle die vielleicht 100 Euro im Laden kostet und der Tackle-Dealer wegen Internetpreisen noch runter gehen muss... sind teilweise nur 20 Euro verdient... da ist die Beratung schon teurer :shock:

An den Kleinteilen, wie Haken, Wirbel, usw. - die der Händler in großen Stückzahlen bestellt und somit einen super Einkaufspreis erhält - verdient er das Geld und diese Kleinteile sind extrem wichtig für ihn!!!

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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von bundyman » 22 Jan 2009 20:01

Mein Kumpel bestellt desoefteren in USA und meinte das seit diesem Jahr der Freibetrag 175 (?EUR/USD?) hochgesetzt wurde? Bzw. bei 3% Steuer irgendwas waere?
Kann ihn momentan leider gerade nicht fragen, erkundige mich aber nochmal bei ihm, sobald er aus dem Urlaub zurueck ist...
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Re: Schon mal über USA Eigenimport nachgedacht?

Beitrag von spinner » 23 Jan 2009 00:47

Ganz einfach, bis 150€ jetzt Zollfrei - Einfuhrumsatzsteuer von 19% fällt trotzdem noch an! :wink:
Man spart also grad mal die 3 kommapaarzerquetschte % bis zum Warenwert von 150€. Zoll&Steuerfrei bis 150€ Warenwert wie die meissten hofften iss leider nich!
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Gruß Micha

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