Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Von der Schnur bis zum Räucherofen

Moderator: Thomas Kalweit

Antworten
allegoric
Neuer User
Neuer User
Beiträge: 6
Registriert: 18 Jan 2012 14:45

Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von allegoric » 24 Okt 2012 11:23

Hallo Leute,

ich habe den Bericht vor kurzem auf der DVD F&F gesehen, da ging es um den Seelhausener See nahe Bitterfeld. Dort wurde mit Jerkbaits auf eine riesige Distanz gefischt.

Leider war keine Erwähnung von dem verwendeten Equip und mich hat diese Angelart schon immer gereizt. Jetzt wollte ich gern von euch erfahren, ob ihr näheres v.a. zur Rute sagen könnt, was sich da eignet oder welche dort verwendet wurde.

Ich hoffe, ich bekomme dort schnell ein Feedback. Das Jahr ist nicht mehr lang :-).

Nic
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1316
Registriert: 05 Aug 2010 23:09
Wohnort: NRW, bei Münster

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von Nic » 24 Okt 2012 22:47

Zum genauen Gerät, das dort genutzt wurde, kann ich leider nicht viel sagen. Allerdings kann ich jetzt schon betonen, dass das mit "herkömmlichem" Jerk-Equipment, sprich kurze Multi-Rute, nichts zu tun hat.
Ich tippe mal auf eine kräftige, harte Rute mit 80-140gr WG in 2,70m bis 3,00m mit einer 4000-5000er Rolle und 0,20er bis 0,23er Geflecht.
Köder die gut weit fliegen (wurde, soweit ich weiß, im Film nicht genau benannt) sind u.A. der 10er Slider und Fatso von Salmo (allerdings auch recht schwer), der 14er Glidin' Rap von Rapala und der 12er Busterjerk von Strike Pro. Letzterer taumelt allerdings etwas mehr, aufgrund des Hohlkörpers, und fliegt somit nicht ganz so weit wie die anderen, m.M.n. gehört der aber in jede Jerkbox, da absolut "super-fängig" :wink:
MfG und Petri
Nic

allegoric
Neuer User
Neuer User
Beiträge: 6
Registriert: 18 Jan 2012 14:45

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von allegoric » 25 Okt 2012 09:59

Hi,

danke für die Antwort. Das hat schon einmal sehr geholfen.

Gibt es von dir auch eine Empfehlung für eine gängige Rute. Ich kaufe ungern "einfach" so und möchte lieber den Erfahrungswert anderer nutzen. Gibt zu viel Schrott auf dem Markt :-).

LG

Nic
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1316
Registriert: 05 Aug 2010 23:09
Wohnort: NRW, bei Münster

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von Nic » 25 Okt 2012 17:16

Was diese WG-Bereiche angeht habe ich leider überhaupt keine Erfahrung... :(
Rollen in der Größe mit einem TOP Preis-Leistungs-Verhältnis sind z.B. die Passion-Rollen von Spro.
Und zur Schnur sage ich jetzt mal nix, da nimmst Du am besten die Geflochtene, mit der Du so auch gut klarkommst. Da haben bekanntlich zwei Angler vier Meinungen :mrgreen:
MfG und Petri
Nic

allegoric
Neuer User
Neuer User
Beiträge: 6
Registriert: 18 Jan 2012 14:45

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von allegoric » 26 Okt 2012 22:49

Habs selbst rausbekommen, einfach mal den Menschen in seinem Angelladen angerufen, nachgefragt und geordert, weil ich die Rute auch aus Zanderangelgründen bereits ins Auge gefasst hatte.

Es war die Greys Prowla Platinum Specialists in 2,74m mit 20-50 wg :-)

Und wenn die zum Zanderangeln scheiße ist neben dem Jerken, dann muss halt noch ne Shimano Yasei Aspius her. Bis jetzt ist noch keine Rute an meine kleine 2,10m Fantasista Red mit 10-25g rangekommen. Mal sehen, ob eine der beiden das auf große Weiten schafft. Ich bleibe noch skeptisch :-)

Nic
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1316
Registriert: 05 Aug 2010 23:09
Wohnort: NRW, bei Münster

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von Nic » 26 Okt 2012 22:59

Bist Du Dir da sicher, mit den 20-50gr WG?! Da liegen gut 50% aller Jerks weit darüber, was das Gewicht angeht!
MfG und Petri
Nic

Benutzeravatar
Uwe Pinnau
Moderator
Moderator
Beiträge: 3790
Registriert: 06 Dez 2005 03:01
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von Uwe Pinnau » 27 Okt 2012 01:23

Die Greys Prowla GS Lure Rute ist sehr ähnlich, schön und vom Preis-Leistungs -Verhältnis sehr gut. Ich habe sie schon in Fisch & Fang im Langzeittest gehabt und vorgestellt.
Hier mal ein Auszug:

"Die Rute ist kräftig genug, um es mit einem guten Hecht aufzunehmen, aber dennoch feinfühlig genug, um auch einen mittleren Barsch noch zu spüren. Dank der leichten Beringung und des guten Blanks wird sie auch nach Stunden nicht zur Last und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Erfolg. Neben der Wurfangelei mit allerlei Wobblern kamen auch Gummiköder zum Einsatz. Gummifische von bis zu 15 cm sind mit ganz leichten Bleiköpfen möglich, aber bei Ködern von 10-12 cm liegt der Haupteinsatzbereich und die Rute ist schnell genug, um diese Köder optimal zu führen.
Sicher würde sie auch an der Küste auf Meerforellen eine gute Figur abgeben und macht ihrem Allroundstatus somit alle Ehre.
Auch das leichte bis mittlere Schleppfischen mit Wobblern ist im Rahmen der Möglichkeiten und stellt für diese Prowla GS eine leichte Übung dar."

Von Distanzjerken ist die Rute meilenweit entfernt, es sei denn mit einem 7cm Salmo Slider. Allein schon desahlb und auf die Gefahr hin, daß ein guter Hecht auf volle Wurfdistnaz hin einsteigt, rate ich dringend zu etwas mit eher 50-100 g WG. Die Aspius ist eine etwas straffe Rapfenrute, die sich aber super auf Zander macht, aber auch absolut nicht zum Jerkbait-Weitfeuern eignet!!!!!!!!!!
Bei Yasei bist Du mit der stärksten "Shad Jigging" gut dabei. Da eine 5000er Rolle drauf mit großer Spule und eine Power Pro Super 8 Slick und die Distanzen können geworfen und schwierige Situationen entschärft werden. Andere Experimente würde ich zuliebe aller Beteiligten und des Geldbeutels stecken lassen.
www.deutscherhechtangler-club.de
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and beat you with experience"



[img]http://www.deutscherhechtangler-club.de/Bilder-Rodd/nov6.jpg[/img]

Benutzeravatar
Alex Muc
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1617
Registriert: 27 Aug 2010 17:21
Wohnort: München

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von Alex Muc » 27 Okt 2012 19:55

Servus,

da geb' ich den Vorrednern recht! Wenn du mit einer Stationärkombo jerken willst, dann sind die 20-50 g WG der Grey's und die nominellen 7-28 g WG der Aspius deutlich zu wenig, außer du willst nur mit entsprechend leichten Jerks fischen (wie Uwe schreibt, die 7cm Slider u. ä.).

Als Zanderrute für's Stillwasser und bis mittlere Strömungen kann ich die Aspius sehr empfehlen. Die nominellen 28 g als Obergrenze beim Wurfgewicht sind deutlich zu niedrig angesetzt. Die dürfte zwischen 50 und 60 g liegen, dann ist aber auch Schluß mit "Voll-Durchziehen".

Gruß,
Alex.

allegoric
Neuer User
Neuer User
Beiträge: 6
Registriert: 18 Jan 2012 14:45

Re: Jerken auf Distanz / Reportage Seelhausener See

Beitrag von allegoric » 01 Nov 2012 13:15

Hallo an alle :-)

ich möchte euch einen kleinen Einblick über meine gestrigen Erfahrungen geben:
Natürlich habt ihr Recht, dass man mit so einer Rute keine 20 cm Jerkbait's werfen kann, das war auch gar nicht das Ziel, denn die lassen sich sowieso nicht auf diese Entfernung bringen mit einer Rute, womit man die Teile auch noch vernünftig führen kann. Wie ich bereits oben schrieb, suchte ich außerdem noch eine Rute für's Zanderangeln in Flüssen, da ich nur eine Technium hatte und das ist'n hässlicher, schlecht zu führender Knübbel. Jetzt werdet ihr euch wundern, was eine Jerkbaitrute mit einer Jigging-Rute zu tun hat...em nichts! ... dachte ich auch, bis gestern! Ich habe meine 10cm Salmo Slider und paar kleine Gummis genommen und an den nächsten, total überlaufenen See gestellt. Der Blank ist mit dem Blick auf die Jerks arg dünn und zierlich und die Rute wiegt auch nur knapp 160g für 2,74m oO.
Ich dachte, damit bricht mir die Rute mit dem ersten Auswurf weg. Aber keineswegs: die Jerks habe ich volle Hütte durchgezogen. Die Teile sind in ihren Maßen schon recht wuchtig. Das hat der Rute aber nichts ausgemacht. Die flogen bis ans Ende der Welt. Also die 50g hat die Rute locker weggesteckt und da ging noch deutlich mehr bis auf 65g hoch, ohne dass man das Gefühl hat, die Rute wäre überlastet oder man mag nicht werfen. Alles was an Gewicht der Jerks drüber liegt, würde ich ohne Risse im Finger oder Pflastern nicht auf diese Distanz bringen. Das sind so die Köder, die man vom Ufer aus weit werfen kann und auch noch führen! Für alles andere braucht man kleinere Seen oder muss mit dem Boot unterwegs sein, was ich zwecks Zeit nicht immer kann und natürlich eine andere Ausrüstung dabei haben (normale Jerkbait-Ausrüstung). Was mich besonders verblüffte war die harte Aktion der Rute, die Köder ließen sich mit ruckartigen Schlägen sauber führen, der Blank an der Spitze verbiegte sich nicht unnötig und übertrug meine "Befehle" direkt an den Jerk. Es war auch verblüffend, dass man egal in welche Richtung "Jerken" konnte. Durch die Leichtigkeit der Ausrüstung brauchte man kaum große Bewegungen machen und das Teil tanzte vor sich hin. Also für die Jerks so wie ich es mir vorstellte, war die Rute geschaffen. Aber eigentlich sollte sie doch auch Gummis führen können (eigentliches Einsatzgebiet der Rute). Gesagt getan, winzigen Gummi dran, ca. 8cm, und 10g Kopf und gefetzt wie das Böse. Was soll ich sagen? An der gleichen Ausrüstung, spürte man jeden Tock des winzigen Kopfes und sogar die Bewegung des Stint-Imitates. Das Gleiche trifft auch in 50-60 Metern Entfernung mit dem Jerk zu, wenn man ihn nur kurbelt.

Mit Blick auf den Blank hätte ich zwar die Gummieigenschaften ähnlich eingeschätzt, aber die Jerkbaitfähigkeit dazu, war für mich unglaublich. Schaut euch einfach mal das Video vom Seelhausener See an. Es ist wirklich so und nicht eine der stärkeren Varianten!

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 71 Gäste