Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Von der Schnur bis zum Räucherofen

Moderator: Thomas Kalweit

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Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Team Hiroshi » 09 Dez 2011 08:02

Guten Morgen!

Die neuen Kataloge unserer Premiumhersteller flattern schön langsam wieder ins Haus,- das Jahr geht wieder zur Neige und die Neugierde steigt - mit welchen Überraschungen wir für die nächste Angelsaison rechnen dürfen.
Wenn ich mir die neuesten Erungenschaften so angucke, so stelle ich mehr und mehr fest, daß der Siegeszug an alternativen Werkstoffen überhand nimmt.

Der Rohstoffpreis auf dem Weltmarkt ist in den vergangenen Jahren dermaßen explodiert, und die Industrie hat hier rasch reagiert und die Notbremse gezogen. Um den Absatz weiterhin in den "schwarzen Zahlen" zu halten und um konkurrenzfähig zu bleiben muß man sich halt was einfallen lassen. So ist dann aus der Not schnell ein neuer Name geboren
den man in Form von getempertem Materialmix aus Polyamid und Anteilen von Kohlefaser sogar im eigenen Werk verarbeiten kann. Zuliefererkosten sinken, das Material ist leichter, und jedes Gramm an Gewichtseinsparung spart zudem an der Reise "über den großen Teich".
So prangert so mancher Hersteller unter geheimnisvoller Namensgebung nun sein Produkt an, und hat in vergangener Zeit erst mal "die Wunderrolle zur Probe" auf die Beine gestellt um zu sehen wie sie denn angenommen wird...
Ich muß zugeben, daß auch ich erst mal ein großes "WOW" aussprach. Mann ist die leicht und sie läuft zudem noch gut - waren meine ersten Gedanken...
Mit der Erstserie dieser neuen Modelle wurde wohl die Akzeptanz einer Käuferschicht unter die Lupe genommen, und mittlerweile ereilt uns eine Flutwelle von weiteren - in meinen Augen teilweise sinnlosen Modellvarianten. Karpfenrollen mit dem Werbeslogan "die sind viel leichter... man wäre flexibler und werfe zudem besser" - werden nun auch mit diesem Materialmix ins Rennen geschickt. Langsam nimmt das meines Erachtens überhand, und einiges halte ich für völlig daneben und sinnlos.
Wenn das alles so weiter geht werden Aluminium oder Airmetall aus dem Block gefräst" nur noch Worte sein....
Schade darum,- haben sie doch in der Vergangenheit gezeigt wie hervorragend sie sich eigneten und auf die Dauer gesehen eine unverwüstliche zuverlässige Sache waren.
Nun sage ich selbst zu mir: Ich habe diese Entwicklung in erster Euphorie auch angenommen, aber ich habe keine Erkenntnis darüber in wie weit sich diese neuen Mixturen im Rollenbau bewähren und vor allem was ist da alles für Zeugs drin!? Unterliegt dieses Material nicht auch auf Dauer etwaigen Ermüdungserscheinungen und löst es sich in irgend einer Form nicht wie fast jeder Kunststoff nach Jahren (mal ein wenig überspitzt) in seine Bestandteile auf?
Ab wann läßt die angepriesene Dauerfestigkeit dieser Sonderwerkstoffe durch Umwelteinflüsse und stetigen Gebrauch nach!?
Auf welche Erfahrungswerte kann ich da zurückgreifen oder wo belese ich mich gar!? Wie sieht´s mit der Entsorgung aus und in wie weit belaste ich evtl. die Umwelt dch. evtl. Gasaustritte wie sie im Alterungsprozess nun mal stattfinden können!?

Ich sehe dieser Entwicklung mit aller Skepsis entgegen, und eine Metallrolle ist nun mal eine Metallrolle und da gibt´s auch meines Erachtens keine Alternative dazu. Zudem freut sich noch der Wertstoffhof wenn sie denn mal ....

Gruß und Petri! :wink:

Florian
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Team Hiroshi » 10 Dez 2011 17:27

Hallo!

Na was das denn für eine rege Forumsbeteiligung... :D
Na schön, wenn Ihr in Zukunft mit dem Brotbackautomaten die Granulatkügelchen unbedingt auch zuhause backen wollt um Rollengehäuse herzustellen, dann feile ich eben in meiner bescheidenen Werkstatt weiter am Aluminiumblock.
Mir doch Schnuppe :mrgreen:

Gruß!

Florian
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Glenden97 » 15 Dez 2011 21:05

Hi Flori,
na da fällt mir doch noch was ein:
Die Daiwa Infinity Q Zaion aus einem anderen Thread ist doch ein gutes Besispiel dafür.
Teile der Rolle sind anstatt aus Aluminium aus einem Kohlefaserhaltigem Werkstoff names Zaion gebaut.
Spart allerdings nicht am Gewicht, denn andere Rollen in der Klasse liegen auch so um 280gr.

Petri
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Team Hiroshi » 15 Dez 2011 22:08

Hallo!

@Glenden

Zaion, Ci4 und weiß der Kuckuck was sonst noch...Jeder hat seiner "Spezialmischung" einen andern Namen gegeben.Wer bitteschön blickt da noch durch!? Fakt ist aber: Die angepriesene Reduzierung des Gewichtes wie Du´s eben richtig erkannt hast ist meines Erachtens "Humbug" und eine reine Sparbremse der Industrie. Richtig noch, daß die legendäre herkömmliche Infinity beispielsweise auf´s Gramm (im Gesamtpaket) genau so viel wiegt. Evtl. mag es da Gewichtsverschiebungen einzelner Komponenten der Rolle geben,- beispielsweise am Rotorgewicht der dann leichter läuft oder anläuft.

Die Zeit der Granulatkügelchen im Tempergußverfahren hat ihren Einzug erhalten - bleibt abzuwarten, wann es denn die erste Stella oder Branzino etc. etc. gibt. Meiner Meinung nach ist das kein technischer Fortschritt, denn eher ein Rückschritt, weil wir auch in unserer Kenntnis als Angler und Verbraucher auf keine Erfahrungswerte zurückbesinnen können und uns auf die Aussagen verlassen sollen. Also Ich habe nicht eine einzige Rolle welche aus diesen Werkstoffen hergestellt sind, und ich werde mir auch (was mich anbelangt) keine auf die Rute schnallen, schon gar nicht wenn sie denn aus der "Oberliga" ist und viele Euronen kosten soll. Darunter mag es sein sich (beispielsweise) eine vorzügliche Rarenium zu gönnen. Die hat auch mein persönliches o.k., aber nur aus aus reiner Preisanschauung!

Da vertraue ich dem Air-geprüften und resistenten Aluminium aus dem Flugzeugbau sowie einem Magnesiumgehäuse wohl mehr.....
Kenne keinen Airbus A 380 der aus Zaion oder Ci4 ist, und gerade hier sollte man ja evtl. andersartige Werkstoffe mal als allererstes vermuten wenn sie sich denn durchgesetzt haben oder hätten.....
Das gleiche ist beim Rennsport beispielsweise in der Formel 1 ebenso. Die hinken wohl Lichtjahre hinterher und verwenden immer noch "olle" japanische Kohlefaser 8)

Mein pers. Fazit: Wenn teure Rolle, dann nicht aus Alternativwerkstoffen, aber das mag jeder entscheiden wie er für sich will.

Gruß! :wink:

Florian
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Smile » 16 Dez 2011 08:30

Ich möchte mich meinem Vorredner anschließen mit dem alten Zitat:
Hüte Dich vor den Danern, selbst wenn sie Geschenke bringen.
Oft genug ist das ausweichen auf einen anderen Werkstoff, ein anderes 'tolles' Produktionsverfahren, lediglich der Einstieg in den Abstieg. Viele Dinge werden heute geklebt, genietet, gesteckt oder geklippt weil es in der (automatischen) Montage einfacher zu bewerkstelligen ist. Neue Module als Baugruppen und spezielle Werkstoffe werden eingesetzt, die Produkte wettbewerbsfähiger machen. Heißt unter dem Strich: billiger in der Fertigung und kurzlebiger weil irreperabel.
Im Marketing wird noch immer kräftig investiert, in dem zum Beispiel ein legendärer Name der für bestechende Qualität und Zuverlässigkeit stand, auf ein modernes Design geklebt und so wieder benutzt wird. Das hat aber mit dem Ausgangsprodukt meist nur den Namen gemein. Werkstoffe, Produktionsmethoden, elementare Konstruktionsdetails, Produktionsstandorte und teilweise sogar der Hersteller sind ausgetauscht worden.
Wenn das keine trojanischen Pferde sind.
Gebrauchtwagenhändler gingen für so eine Nummer in den Knast.
Billiger machen Hersteller Sachen nur wenn es sich für sie rechnet. Drum: Hüte Dich . . .
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Birger Domeyer » 16 Dez 2011 14:02

Wobei ich dazu sagen muss: Ich habe bisher JEDE Rolle beim Spinnfischen kaputt geangelt. Länger als 2 Jahre hielt bisher noch keine, auch nicht die aus dem alten/ robusten Material. Ob das vielleicht mit einem neuen Material anders aussieht?

Wobei ich glaube, dass diese präzise gefertigten Teile (Getriebe) einfach nicht für die Ewigkeit gebaut sind, schon gar nicht für den harten Einsatz beim Spinnfischen. Man muss sich mal vorstellen, wie viele Kilometer so eine Rolle kurbelt in einem Jahr, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Rollen sind eben Verschleißmaterial ...

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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Team Hiroshi » 16 Dez 2011 15:28

Hi!

Na dann gibts ja vielleicht auch bald einen Mercedes AMG C63 "Zaion" und den BMW Alpina 335 "Ci 4" :wink:

Gruß! :lol:

Florian
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Smile » 16 Dez 2011 17:32

Birger, Du bist ja auch eher der aktiveren Gruppe der Angler zuzurechnen - gelle?
Ich angele vielleicht 5 oder 10% von dem, was Du an Zeit am Wasser verbringst. Damit bin ich bei Faktor 10-20 für die Nutzungsdauer. Das ist dann schon fast wieder ein Leben lang.
Hochwertige mit geringen Toleranzen aus (edlem) Vollmaterial gefräste Bauteile halten sicher ne Menge mehr aus als der aus gepresste / gespritzte Kram.
Das wird doch auch systematisch betrieben. Ford hat mal seine Autos angeschaut wenn die in den Schrott gingen und geprüft, welche Teile noch gut sind. Die sidn dann gegen geringwertigere ausgestauscht worden (Opel, Seart, Renault, VW, Audi, BMW Daimler, Mazda . . . . . und Co machen es genauso!!! Außer Fiat - da ist es von Anfang an Scheiße). Man spricht dann vom over engineering wenn es zu gut ist.
In der guten alten Zeit machte man so gut es ging und war stolz drauf, was man gemacht hatte. Dann kamen die Kaufleute, die schon immer nach dem Motto 'Geiz ist geil' argumntieren, und haben den Indschenjören auf die Finger gehauen. Besser muss nicht, billiger schon. Dem Inschenschör is nix zu schwör - als haben die mal geschaut was noch geht. Das hat auch Vorteile. Wenn heute ein Auto gebaut wird ist es erstmal prinzipiell leichter als früher, weil man gelernt hat mit geringeren Materialstärken die erforderlich Festigkeit = leichter = weniger Spritverbrauch zu erzielen. Gleichzeitig kannst Du heute aber auch mit den Fingerkuppen ganz leicht Beulen in Motorhauben drücken. Ging früher nicht. Mein erster Diesel (Daimler) hatte zwo Liter Hubraum und schöpfte daraus satte (40 KW9 54 PS. Trocken gefahren musstest Du entlüften bis zum geht nicht mehr, der Verbrauch lag um die 10 Liter. Dafür war der zu Spurtstark wie ein Grabstein und beindruckte mit 115km/h Spitzengeschwindigkeit.
Heute schöpft mein Caddy aus 1.999 ccm über 80 KW, rennt wie ein Reh (GPS gestützt gemessen 179 km/h)und ist mit 7,5 Litern zufrieden, ist dafür aber 300-400 KG schwerer und bietet 7 Leuten Platz. Da haben die Ingenieure sicherlich einen guten Job gemacht. Aber in meinem alten Sharan ist genau diese Maschine nach 115.000km kraneplatt gewesen. Obwohl sinnig gefahren (80% Autobahn) und scheckheftgepflegt. Der alte Daimler ging mit 300.000 in die Presse - aber nur weil die Serie legendär für den Rostbefall war. Wir erinnern uns mit Freuden an die Rostroten Strich Sechser.
Was wollen uns diese Worte sagen?
Hochwertige Werkstoffe sorgfältig verarbeitet sind nicht alles - helfen aber ungemein die Lebensdauer zu verbessern. 'Profi' geräte halten oft länger weil kluge Lösungen, bessere Materialien und größer dimensionierte Bauteile verarbeitet sind. Ich habe schon Sachen in die Fritten geangelt und andere, die mehr leisten müssen schnurren noch immer wie die Uhrwerke. Die sind schwerer und haben einen höheren Metallanteil. Jeder mache sich seinen eigenen Reim.
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Glenden97 » 16 Dez 2011 20:50

@Smile
Ja im Automobilbau sehe ich die entwicklung auch bedenklich. Ich arbeite für einen namhaften deutschen Premiumhersteller. Wenn ich jetzt in der Lage wäre mir einen Neuwagen zu kaufen würde ich bei nahezu jedem Motorenmodell Bauchsmerzen haben. Bei dem einen springen Steuerketten über, beim nächsten reißen sie. Teilweise werden Injektoren schon unter 50tkm ausgetauscht. Ja hier merkt man richtig den Sparzwang.
Beim Rollenbau sehe ich diese Entwicklung nicht so dramatisch. Die Gehäuseteile und Rotoren sich doch kaum mechanischer Belastung ausgesetzt. Wenn man dann durch einen guten Materialmix an Gewicht sparen kann finde ich das nur legitim.
Allerdings darf man bei den Getriebeteilen keine Kompromisse eingehen.
Was ich zu kritisieren habe sind die meiner Meinung nach unverschämten Preisunterschiede. Da liegt ja mal eben nen schlapper Hunni zwischen ner normalen TwinPower und ner CI4 :shock:

Petri
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Team Hiroshi » 16 Dez 2011 21:03

Hallo!

@Glenden

Gucke ich so in meinen Tackle begeisterten Spezi-Kreis kenne ich niemanden, der sich beispielsweise eine TwinPower Ci4 gegönnt hätte...
Dafür bekommt man die Stella FD - also das Vorgängermodell - wenn man sich umguckt, und genau da haben sie auch zugeschlagen beim letzten Einkauf. Ich übrigens auch.... 8)
Ganz nebenbei bei all dem Flachspulengedanken einer FE. Mit der FD bin ich was Mono-Bestückung anbelangt noch "frei", bei der FE leider nicht mehr, da muß Geflecht drauf - gehe ich vom 4000-er Modell aus.
Aber Schwamm drüber,- es ging ja um die Werkstoffe, und da ist mir die "alte" Stella auch lieber wie ein Ci4-Modell
Gruß! :wink:

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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Glenden97 » 18 Dez 2011 12:21

Hi Florian,
erklär mir als Laien doch mal warum man die 4000er nur mit Geflecht füllen kann. Habe bei der Penn Slammer auch gelesen, dass sie speziell für Geflecht ausgelegt ist. Welche Nachteile habe ich wenn ich Mono drauf packe?

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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Teye » 18 Dez 2011 12:46

Birger Domeyer hat geschrieben:Wobei ich dazu sagen muss: Ich habe bisher JEDE Rolle beim Spinnfischen kaputt geangelt. Länger als 2 Jahre hielt bisher noch keine, auch nicht die aus dem alten/ robusten Material. Ob das vielleicht mit einem neuen Material anders aussieht?

Wobei ich glaube, dass diese präzise gefertigten Teile (Getriebe) einfach nicht für die Ewigkeit gebaut sind, schon gar nicht für den harten Einsatz beim Spinnfischen. Man muss sich mal vorstellen, wie viele Kilometer so eine Rolle kurbelt in einem Jahr, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Rollen sind eben Verschleißmaterial ...

Laut Fangbuch habe ich jetzt dieses Jahr 375 Stunden am Wasser verbracht, ausschließlich beim Spinnfischen. Bei einer durschnittlichen Wurffrequenz von drei Minuten (im Sommer auch kürzer, da kaum Zeitverlust durch Absinken etc.) sind das 7500 Würfen; diese multipliziert mit 30 Metern (auch vorsichtig geschätzt) ergeben sich 225000 m Schnureinzug. Das sind wiederum 250000 Kurbelumdrehungen und über eine Million Drehungen des Schnurfangbügels. Selbst wenn drei Rollen mehr oder weniger parallel im Einsatz hat, sind zwei Jahre Lebensdauer doch ganz okay. Und bei diesen Nutzungsgeraden relativiert sich dann doch der Preis einer Zaion, Twinpower oder Stella zur RedArc.

Vielen Grüße, schönen Sonntag, der See ruft.

Mathias
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Uwe Pinnau » 18 Dez 2011 19:47

Ein anderer Fall sind zum Beispiel auch einige Multirollen im soliden "unkaputtbar" wirkenden Metallgehäuse, deren komplettes Innenleben, dann aus ein paar Plastikzahnrädern besteht. Man meint zunächst, man habe da weiß Gott was für ein Arbeitstier vor den Karren gespannt und im Prinzip ist es nur ein zahnloser Tiger.

Was den neuen Stationärrollenmarkt angeht, bin ich auch von der Rarenium angetan, wirklich schönes Teil. Was aber die Rollen für schwerere Belastung angeht, verlasse ich mich auch gern auf Altbewährtes. Bin daher schon gespannt wie sich im neuen Jahr meine neue Biomaster C 5000 FB mit den 23er Gummis rumschlagen wird. Macht vorneweg schon mal einen sehr schmalen Fuß.
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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Team Hiroshi » 18 Dez 2011 21:22

Hallo!

@Glenden

Bei der FD gehen noch 180 m einer 0,30-er Mono drauf, bei der neuen FE - (Flachspuler) 100 m 0,30-er.

@Uwe

Die find ich auch hübsch anzusehn - die Biomaster, wobei ich nicht so ganz verstehen kann warum dem amerikanischen Markt die Twin Power Mgs vorbehalten bleibt. Da würd ich dann vielleicht auch liebäugeln.

Gruß! :wink:

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Re: Alternative Werkstoffe im modernen Rollenbau

Beitrag von Uwe Pinnau » 18 Dez 2011 22:47

Ist denn MgS der Heilsbringer? Habe noch eine Technium MgS. Die ist etwas leichter, aber auch um einiges teurer gewesen.
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