KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Von der Schnur bis zum Räucherofen

Moderator: Thomas Kalweit

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Team Hiroshi
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KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Team Hiroshi » 08 Apr 2011 22:34

Hallo, und schönen Abend!

Nicht mehr wegzudenken,-... Der moderne Spinnfischer von heute setzt mittlerweile voll auf HiTech-Kunstköder "Made in Japan".

Genug Angelprofis haben die Dinger ja auch schon zur Genüge ausprobiert und ihre Meinung dazu veröffentlicht. Ja,- die Dinger fangen auch wie der Teufel wenn man einige Grundregeln wie eine entsprechend zugeschnittene Ausrüstung sowie viele Stunden des Probierens und der Animation beherrscht!

Je nachdem in welchem Zustand sich unser Hausgewässer heute zeigt (trübe oder klar etc. etc.) und auf welchen Zielfisch wir´s abgesehen haben entscheiden wir welchen Wobbler wir einsetzen und welche Führung wir bei ihm anwenden müssen um zu einem guten Ergebnis zu kommen - dem Biß! Ein wenig Vertrauen in´s "Plastik" gehört auch dazu.

Nach anfänglichen kleineren Problemen findet man doch das "gewisse Händchen" heraus, um die Dinger auch richtig führen zu können, und ihnen alle Laufeigenschaften die sie von Haus aus mit sich bringen - abzuverlangen.
Das macht auch ohne gleich was gefangen zu haben einen mords Spaß, und aus Spaß kann´s bald zur Sucht mutieren!!!

Was stört sind da die vermeintlich überzogenen Preise mancher Top-Hersteller. Bei einem durchschnittlichen Modell sind da schnell 20 Euro´s oder mehr auf die Theke zu blättern,- und bei einem "Hänger" der nie ganz auszuschließen ist, kann´s auch schnell mal vorbei sein inmitten seiner Anfängerkarriere (KuKö). Der Frust schleicht sich dann schnell ein, aber da muß man durchhalten - wir mußten´s uns müssen´s auch!

Für diejenigen, die sich schon ein wenig mit den Gedanken tragen sich in dieser Saison ebenfalls diese Techniken anzueignen und sich entsprechende Gerätschaft kaufen wollen sei hier aus meiner Erfahrung heraus gesagt:

"Achtet auf Originalqualität wie sie von renommierten Herstellern angeboten werden"! Es sei hier mit Verlaub erwähnt, daß ich durchwegs mit "Made in Japan Ködern" beste Erfahrung gemacht habe, und daß sich leider hier ein Trend zur Nachahmung dieser Originale eingeschlichen hat, die wohl vielleicht billiger sind,- sich aber in Punkto Verarbeitung,- Laufverhalten und Ausstattung bei weitem nicht mit den Originalen messen können. Ausnahmen gibt es natürlich, aber ich kenne persönlich nur wenige. Freilich gibt´s aus anderen Ländern auch hervorragende Produkte, aber die Gründe dafür in den nächsten Absätzen....

Der Markt ist was diese neuen Trends anbelangt schier unerschöpflich, und da will jeder auch kräftig daran verdienen.
Zum Leidwesen der Spitzenhersteller und schlußendlich die des interessierten "Neuen KuKö-Freak" der schon am Anfang schnell die Nase voll hat und diese Angelarten verteufelt. Zu Unrecht wie ich meine,- gäbe es da nicht noch die Schwarzen Schafe" wie in jeder Szene die auch viel Geld bringt!

Mit großem Erstaunen befassen sich mein Bekanntenkreis und ich uns dauernd mit dem Thema Kunstköder, und die Meinungen sind einheitlich: In einem deutschen Katalog eines bekannten Angelgerätevertriebs haben wir schon "geklonte bzw. die von Originalen abgekupferten Mutanten" entdeckt die da unter ganz anderen Namen auch vermarktet werden... Zum Teil auch so teuer wie die Echten!


Da bleibt doch hier im Beispiel solcher Mutanten noch eine Frage übrig: "Was bleibt von einem "Savagear 4 Play Lures" noch übrig, wenn es ihn nun in einem anderen und dazu noch deutschen Katalog als Plagiat gibt!? :shock:

Das sind noch lange keine Einzelfälle!

Wir haben 3 Exemplare verschiedener "Nachahmer"von 2 verschiedenen Anbietern eingekauft und am Wasser ausgiebig getestet...Die einheitliche Meinung: Schlechte Lackierung/miserables Laufverhalten/mangelhafte Haken/falsche Tiefenangabe, und nach paar Würfen verloren sie z.T die Augen... Bei einem Modell löste sich das Ausgleichsgewicht nicht, welches dem Köder beim Wurf eine stabile Flugbahn und damit für mehr Wurfweite sorgen sollte. Beim Auftreffen auf´s Wasser sollte sich das Gewicht wieder mittig im Grundkörper des Kunstköders eintarrieren. Fehlanzeige,- und egal ob die Rute kurz oder lang war, es änderte sich nichts! :cry:

Bei einer kurzen Rute lösen sich die oft auf Basis von magnetischer Anziehungskraft basierenden Ausgleichsgewichte wesentlich besser wie bei "Standard-Spinnruten" von ca. 270 cm! Während man bei den 270-igern oft kraftvoll durchziehen muß, genügt bei den kurzen oftmals ein kleiner Ruck aus dem Handgelenk um den Magneten zu lösen! :roll:


Gute Kunstköder sind ihren Preis auch wert, und darauf sollte man sein Augenmerk richten, und den Originalen mehr Beachtung schenken, egal ob - wie in diesem Falle aus Japan, oder sonst wo stammend.

"Man zahlt nur zweimal" sollte sich jeder ersthaft Interessierte doch noch mal überlegen und sich hier über ein öffentliches Forum und vielen Meinungen seine ganz eigene dazu machen und abwägen.


Schönen Abend noch, und Petri! :wink:

Florian
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kati48268
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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von kati48268 » 09 Apr 2011 12:17

Sehe ich ausdrücklich nicht so.

Die Phantasie-Apothekenpreise gerade bei Kunstködern empfinde ich oft nur noch als unverschämt. Und wenn wir ein Marketingheini von den Teilen so vorschwärmt und mir den Wucher als gute Investition nahebringen will, frage ich ihn, wie viele Stunden seine Fließbandarbeiter denn dafür malochen müssen, um sich einen kaufen zu können.
Ich selbst verdiene nun nicht unbedingt schlecht, trotzdem kotzen mich manche Preisvorstellungen nur noch an, denn auch ich gehe für meinen monatlichen Scheck den ganzen Tag arbeiten und muss meine Knete nicht für Prestige verballern.

Ja, eine Billigwobbler laufen auch nur mies, keine Frage.
Trotzdem gibt es welche, die nicht schlechter sind, als teurer Markenkrempel.
Nachbauten? Gerne! Wenn sie ihren Zweck erfüllen, warum nicht?
Wenn mir ein Apotheker ein Generika empfiehlt, "ist genau derselbe Wirkstoff wie xx, kostet aber nur die Hälfte", nehm ich natürlich das.
Den hier beispielsweise: http://www.angelsport.de/__WebShop__/pr ... detail.jsf
kannst du genauso geil tanzen lassen, wie das entsprechende Original.
Natürlich ist die Lackierung nicht so aufwendig, etc. ...who cares? Not me ...and Esox auch net.

Will damit sagen: ich setze auch Priorität auf Qualität; suche mir Gerät, das die Aufgabe, bei der ich es einsetze, erfüllt, und welches mir möglichst noch ein Maximum an Spaß bereitet.
Welcher Name jedoch aufgedruckt ist, ist mir ziemlich latte.

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Ronny
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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Ronny » 09 Apr 2011 12:49

Stimme kati im Großen zu.
Natürlich gibt es Kukö die Mies sind,es gibt aber auch Günstige die recht Gut laufen.

Und wer viel am Rhein angelt oder risikoreich bei Bäumen oder sonstige Ködergräber angelt wie ich für den ist es ein Unterschied ob 20 Euro oder 7 Euro .

Wie das Beispiel von Kati,der läuft Gut und tut nicht so Weh wenn er hängt :lol:

Ich verstehe aber jeden der Wert auf die letzten prozentualen Laufeigenschaften Wert legt, der sich voll der Sache Kunstköder verschreibt.

Man muss halt einige mal probieren von den Günstigen,dann hast aber welche dabei die du dir wieder holst.

Und ne Montagproduktion kannst auch bei teuren Wobbler bekommen,schon 2 mal nach ca 3 mal benutzen haben sie Wasser gezogen.

Gruß

Ps: Und vergesst mir die guten alten Spinner,spinnerbait und Blinker nicht,die ziehen nämlich immer noch gut,besonders wenn der See oder Flussabschnitt mit Kunstoffköder bombadiert wird :mrgreen:
Gruss und Petri.

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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Ronny » 10 Apr 2011 10:10

Möchte nochmal was zum Besten geben.

Wenn ich Fan von etwas bin und ich mich dem verschrieben habe dann halte ich daran fest und gebe es weiter.
Deshalb also "null Kritik" von mir an Team Hiroshi für seine Leidenschaft.
Finde es sogar gut wenn jemand für seine Meinung einsteht.

Ich frage mich nur wenn gesagt wird die Qualität ist besser oder das Material oder dieses oder jenes was daran ist ?

Bearbeitet wirklich ein hochqualifizierter japanische Facharbeiter den Wobbler oder wird das gemacht wie in Deutschland das viele Komponenten im Ausland gefertigt werden und dann der letzte Arbeitschritt in Deutschland gemacht wird das "Made in Germany" darauf steht.??

Der qualitative Vorsprung der Materialen kann bestimmt nicht alleine diesen Preisunterschied aus machen,der Rohstoffunterschied liegt bestimmt meines erachtens noch um 1 Euro,wenn überhaupt.

Da wir hier der Meinung sind das ein guter Wobbler über 20 Euro kosten muss um was zu taugen bestätigt mich in der annahme warum man diese Wobbler im Ausland um einiges Günstiger bekommt.
Würden die ihre Wobbler dann um die 10 Euro anbieten dann würden viele sagen der taugt nichts, weil so Günstig kann man kein Wobbler anbieten der was Taugen soll.
Diese Wobbler die bei uns ca 22 Euro kosten kriegt man bei Ebay Japan für 14 Dollar.

Ich gebe damit auch uns Angler die Schuld an dieser Preistreiberei,,,was würden wir sagen wenn ein Japan Highend Wobbler für 11 Euro auf den Markt käme???
Natürlich spielt dieses den Manager der Produkte in den Karten.

Es entsteht der Eindruck das man mit diesen Wobbler ohne jegliche Erfahrung sofort angeln kann,besonders bei den Einsteiger in das Kuköangeln,da wird denen suggestiert das sie ihr fehlendes Wissen und die Handhabung mit dem kauf eines ihrer Wobbler vergessen machen.

Und dieses kritisiere ich von den Anbieter.

Gruß
Gruss und Petri.

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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Team Hiroshi » 10 Apr 2011 22:50

Schönen Abend zusammen!

Vielleicht ist das nicht so richtig rübergekommen im Tread was ich eigentlich genau meinte:
Vorab: Es hat hier nichts mit meiner bzw. einer persönlichen Leidenschaft mit mir zu tun, sondern es geht viel mehr um folgendes:

Weil nun mal die Mehrzahl an verfügbarem KuKö-Material aus Japan kommt ist´s doch klar, daß ich mich hier auf das Land beziehe das ursprünglich für die Wobblerwelle verantwortlich ist.

Mir (uns) fällt auf, das es in jüngster Zeit Nachahmer/Doppelgänger gibt, die sich im optischen Verhältnis 1:1 an viele Erfolgsmodelle aus jüngster Zeit anlehnen.

So haben wir in einem Katalog deutschen Ursprungs viele dieser Ausnahmewobbler - wohlweislich mit anderem Produktnamen versehen wiedergefunden!? Man bezieht sich auch nicht nur auf einen einzigen Hersteller sondern auf einige!
Damit dürfte man doch auch ausschließen können das es sich um Überproduktionen handelt, die hier exclusiv evtl. mit einer Sonderfarbe versehen diesem Vertrieb verkauft wurden....
Fünf Tophersteller auf einmal - niemals! Und genau 3 Modelle von 2 Vertrieben hatten wir zum privaten Test geordert die als miserabel abschnitten. Ein weiteres Indiz bestätigt ebenso unsere Vermutung: Neueste Produkte die gerade auf den Markt gekommen sind erhält kein fremder Großhändler.... Die werden erst mal schön selber über die eigenen Niederlassungen auf den Markt geschickt und erst recht wenn es sich um Bestseller handelt. So viel zur Recherche!

Mit Verlaub,- aber da bleibt doch die wage Vermutung, das es sich um Produktpiraterie handeln könnte....
Die erfolgreichen investieren, und die die echt Kohle machen kopieren das mal schnell ohne die hohen Investitionskosten betrieben zu haben.

Eure Meinungen sind deshalb gefragt wie Ihr diese Entwicklungen abschätzt, und welche Erfahrung Ihr hier zu diesem Thema schon gemacht habt.

Gruß und Petri!

Florian
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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Ronny » 11 Apr 2011 06:08

Natürlich ist es Mies wenn dann so Leute abkupfern,die anderen haben das know how,die Ideen und die sicherlich lange Test und Produktionsphase.
Kommt dann natürlich darauf an ob es Patente gibt usw.
Gut finde ich das natürlich nicht das es Leute gibt die warten bis ein renomiertes Unternehmen etwas heraus bringt und dieses dann abkupfert.

Als Fan von solchen Teilen ist das euch natürlich ein Dorn im Auge,für die Menschen die auf ihr Geld etwas aufpassen müssen sind dann solche die sich darüber freuen das es Wobbler gibt die für sie bezahlbar bleiben.
Und wir sind uns doch alle einig das auch ein nicht so mit Geld berreicherter Mensch sein Hobby genauso ausführen sollte wie wir.
Wenigstens zum Großteil.

Ich wiederum könnte sie mir kaufen,habe auch 4 Stück,aber halt 15 Stück der günstigeren brauchbaren bis guten weil ich die Preistreiberei der Unternehmen bescheuert finde.

Von der ethischen Seite stimme ich dir voll zu,aber von der Menschlichen bin ich Froh das es sowas gibt.

Gruß
Gruss und Petri.

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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von 1980ba » 11 Apr 2011 06:24

Das ist ja in anderen Produktsparten nicht anders...
Gibt es für gewisse teure Produkte zudem keinen "Schutz" werden sie kopiert was das Zeug hält.
Aber gut, wer die billigen Teile nicht will, der holt sie sich ja nicht!! Viele die nicht mal eben 20€ für einen KuKö ausgeben wollen/können, die kaufen sich die Billigversion. Und ist es nicht oft so, dass diejenigen dann auch über kurz oder lang über die mangelnde Qualität schimpfen und früher oder später auch wieder das echte teurere, jedoch qualitativ bessere Produkt kaufen????

Gruß Marcus

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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Ronny » 11 Apr 2011 06:56

Wie gesagt es gibt echt viel Murks auf dem Markt,aber auch ein paar Gescheite.
Und wenn die hast dann ist das Ok

Gruß
Gruss und Petri.

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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von michael2005 » 11 Apr 2011 08:37

Hallo,

also ich sehe das so, dass viele Kunstköder - gerade Wobbler, aber auch teilweise GuFis etc. , was ja nun wirklich "Verbrauchsmaterial" darstellt, definitiv zu teuer sind. Ich gebe zu, ich habe auch teure Modelle , weil ich auch ein wenig Jäger und Sammler bin - wer ist das nicht. Allerdings fehlen günstige Modelle nicht in meiner Tacklebox.
Die teuren Teile sehen toll aus, laufen gut und fangen. Das tun günstigere aber auch! Ich habe schon tolle Fische mit doch recht günstigen Berkley Wobblern gefangen, was dann ein Beispiel für günstige Markenwobbler wäre, oder mit dem Abu Tormentor, der ja nun auch nicht wirklich teuer ist. Mit Wobblern der Hausmarke meines Tackledealers habe ich aber auch schon wirklich gute Hechte gefangen - und nicht gerade wenige. Diese Wobbler sehen auch nicht schlecht aus und haben einen guten Lauf. Und gerade wenn Köderverluste drohen - ich fische nämlich u. a. auch am Rhein, dann setze ich bewust günstigere Modelle ein. Ich würde nämlich einen "Regentanz" aufführen, wenn ich einen meiner Lucky Crafts oder meiner Illex Teile "weghängen" würde.
Aber nicht nur Hängergefahr ist ein Grund günstigere Modelle einzusetzen. Einer meiner liebsten Cranks, neben meinen Rapalas und Luckys und Illex ist ein Hausmarkenwobbler vom Tackledealer. Und das weil er gut läuft und fängt.
Manchmal sind günstigere Wobbler nicht ganz so schön lackiert oder der Kunststoff trägt schneller Bisspuren davon, weil das Material nicht ganz so hart ist. Wer aber auch mit Balsa Wobblern o. ä. fischt, wird das sicher nicht so eng sehen, denke ich. Wenn ich mal die Wobbler vom guten alten Bertus Rozemeijer anschaue, dann sehen die sehr mitgenommen aus - aber gerade darauf schwört das alte Schlitzohr. Das und auch meine Erfahrungen deuten für mich darauf hin, dass es gar nicht so sehr auf ein High End Design ankommt... Ich finde, man sollte ruhig immer wieder mal günstigere Modelle testen. Erst mal einen und wenn der läuft, dann ggf. mehrere. Man kann letztendlich nur gewinnen.
Mit der Farbvielfalt ist das auch so eine Sache. Ich habe, wie so viele andere auch ein und das selbe Wobblermodell oft in verschiedenen Farbvarianten. Sieht natürlich schick aus und macht ja auch irgendwo Freude, nötig ist es sicher nicht - zumindest nicht in 8 Farbvarianten, die Hälfte davon reicht meiner Erfahrung nach. Bei den amerikanischen Kollegen gibt es den Spruch "Match the Hatch", was soviel bedeutet, wie "ins schwarze treffen". Damit ist dann gemeint, dass der angelnde Mensch von dem verwendeten Konstködermodell - bleiben wir der Einfachheit bei den Wobblern, alle erhältlichen Farbvarianten besitzt, um immer und überall vorhandene Beutefische zu imitieren und / oder auf Gewässerfärbungen zu reagieren oder aber einen Schocker einsetzen zu können....
Ich will nun nicht sagen, dass die Farbvielfalt unnütz ist. Wenn ich halt hier aus einer grossen Farbpalette meine drei vier benötigten Farben rauspicke, dann passt das. Diese drei, vier Farben sind aber ggf. bei jedem andere, somit kann natürlich jeder seine Favoriten herauspicken. Dem Köderhersteller ist "Match the Hatch" natürlich am liebsten, es kommen nicht umsonst so oft neue Farbvarianten auf den Markt - macht ja auch irgendwo spass 8) aber es muss halt nicht sein.
Bei den Nachbauten, ist es wahrscheinlich so, wie bei den grossen Lebensmitteldiscountern und den renomierten Herstllern teurer Lebensmittel. Die produzieren, ich denke, das ist mittlerweile bekannt, auch für diese Discounter - nur eben unter einem anderen Namen / Handelsmarke. So kann man entweder Überproduktionen loswerden, ohne sich seinen Namen "kaputt zu machen" oder aber Produktionskapazitäten besser ausnutzen und ganz einfach mehr Geld verdienen.
Die "Billigvarianten" werden dann bisl modifizert, damit sie sich unterscheiden und es gibt auch die Variante, dass eien Rezeptur geringfügig geändert wird.....
Bei den Billigwobblern, welche also verblüffende Ähnlichkeit mit dem Original haben, könnte es sich durchaus um solche "Discounterwobbler" handeln. Oder aber auch um Lizenzproduktionen, die mit dem Hersteller vertraglich geregelt sind. Einen Wobbler z. B. einfach so nachzubauen und dann in grossem Stil zu vermarkten dürfte nicht so einfach sein. Da dürften nämlich entsprehende Patente drauf sein und die Scouts, die von den Firmen gegen Plagiate eingesetzt werden sind schiesslich nicht Blöd und aufgrund entsprechender Entlohnung auch recht eifrig. Die Erfahrungen, die ich mit solchen Ködern bisher gemacht habe, bestätigen mir das - rein subjektiv natürlich. Der Lauf der Köder war allzu oft absolut identisch - entsprechend gut auch die Fänge.
Zum Schluss gibt es dann noch die handgebauten Köder - ja sowas gibt es noch. Das diese teuer sind dürfte einleuchten. Dafür ist das dann schon eine schöne. individuelle Geschichte, da ja jedes Modell letztendlich ein Unikat darstellt. Es hat halt seinen Preis und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob es das Wert ist oder eben nicht.
Bei der Herkunft guter Köder kann man sagen, dass nicht alles gute aus Japan kommt. Berkley und Strike King sind wohl eher nicht japanisch und bauen richtig gute Wobbler z. B. oder Spro, ebenfalls nicht japanisch. Abu, klingt genauso wie Wasa wenig japanisch und und und. Um Japantackle wird natürlich viel Wirbel gemacht. Das merkt man u. a. auch daran, dass günstige Wobblersererien dann japanisch klingende Modellnamen bekommen oder eine Farbvariante dann "wagasaki" o. ä. benannt wird. Ich glaube allerdings andererseits ein leichtes abflauhen der "Japanwelle" zu erkennen. Da doch auch immer mehr amerikanisch klingende Namen bei Wobblern auftauchen und Farbvarianten wie "Bone" oder der allseits bekannte "Shad" wieder stärker auftauchen. Auch japanische Hersteller setzen seit längerem auf amerikanische Benennungen, wie z. B. "Pointer" oder "B.D.S." <-- "Big Daddy Strike" - der Hersteller dürfte wohl bekannt sein :wink: Wie auch immer, Japanwobbler sind nicht schlecht - ich fische auch welche, allerdings sind andere genauso gut und die fische ich auch.
Kleines Fazit könnte also sein: gute Köder müssen kein Vermögen kosten. Wer möchte und kann, der darf sich natürlich gerne mit schicken, oft etwas teureren Modellen eindecken. Probieren ist immer gut, denke ich. Ich hoffe, ich konnte hier ein paar nützliche Gedanken einwerfen. Und bevor einer noch einen Lesekrampf bekommt, schliesse ich meinen Post ab 8)

Gruss
Michael

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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von Lahnfischer » 11 Apr 2011 09:34

Die wenigsten Hersteller kommen hier vom Kontinent und viele Firmen machen sich erst gar nicht mehr die Mühe, eigene Kunstköder zu entwickeln. Die fahren einfach nach China in das Land der kopierenden Sonne, suchen sich da das passende Ködermodell aus, denken sich einen netten Namen dafür aus, verpacken evtl. noch selbst und fertig.
Hier mal ein kleines Beispiel für einen chin. Köderhersteller, da dürften einem sehr viele Köderformen bekannt vorkommen... :lol:

Klick mich

Wobei die Preispolitik ausländischer Köderschmieden bzw. deren Großhändler schon krass ist. Wenn ich z.B. an Lucky Craft denke, vergleiche was die hier und drüben in den Staaten kosten, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Gut, dass man auch direkt da drüben bestellen kann... 8)
Gruß Thomas

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michael2005
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Re: KuKö / Wer ist was!? "Abgekupfert" oder Original

Beitrag von michael2005 » 11 Apr 2011 11:00

Hallo,

jo, stimmt. Die China Geschichte, ist auch noch eine Facette, die hinzu kommt. Was nicht selbst gebaut wird, wird halt in China bestellt.
Das ist ja bei diversen Herstellenrn im Karpfenbereich z. B. oft so. Da werden Bivvies oder Taschen vom jeweiligen Tacklehersteller
dort geordert und je nachdem ob da Fox, Nash, Chub... drauf steht, wird bisl die Farbe geändert und der Preis entsprechend gestaltet.
Die Preisgestaltung bei den Kunstködern ist schon wirklich interessant. Das Lucky Craft z. B. hier so teuer ist, liegt wohl an den entsprechenden Importeuren.
Da braucht sich niemand wundern, wenn immer mehr Menschen im Ausland bestellen.

Gruss
Michael

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