Meinem autorisierten Fachhändler spreche ich wirklich nichts ab,- ist er doch immer fair und freundlich, und verfügt er doch auch über langjährige Fachkenntnisse etc. etc. etc....... ABER:
Wenn ich so zugucke wie das mit dem Befüllen einer Leerspule abläuft,- und mag er sich noch so anstrengen, so hängt doch alles von einem gewissen manuellem Geschick ab. Die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig, denn ich habe auch schon Leerspulen Richtung Hamburg geschickt, um sie dort fachmännisch befüllen zu lassen,- dies aus Gründen von diversen Schnurtests (Mein Händler hat halt auch nicht ALLES). Die Ergebnisse waren teilweise ebenso mangelhaft, und so manches Päckchen ging schnell wieder zurück.- Ich kann und möchte da auch nicht auf den Handel schimpfen, wenn doch die Schnurspulautomaten in der Zeit irgendwie stehen geblieben sind.
Eines habe ich jedoch gelernt: Ich nehme nie die Originalrolle beispielsweise einer 2500-er mit. Besser ist es die Schnur auf eine verhältnismaßig große
E-Spule aufziehen zu lassen (Ultegra & Co o.ä.), weil der größere Durchmesser bessere Ergebnisse bringt (weniger Umdrehungen weniger Drall, weniger Lagen - weniger Druck.
Monoschnüre von der Großspule laß ich hier mal aus, das ist jedermann selbst überlassen......also bleib ich mal bei den teuren Geflochtenen - ebenfalls von der Großspule.
Alle 1-2 Jahre wird die Schnur gewechselt, und wenn ich die E-Spulen mit einbeziehe geht das schon an ein Sümmchen heran, wo man sich alternativ seine "Traumrolle" kaufen könnte. Hilft aber nichts,- man braucht sie,- und waidgerechtes Denken (lieber eher wie zu spät) sollte auch immer im Vordergrund stehen.
Jede Rolle voll zu machen mit der Geflochtenen geht ins Geld,- bedenkt man doch wie viele 100 Meter da draufgehen, also werden meist 150 Meter zum Spinnfischen geordert. Klar gibt es hier Ausnahmen. aber ich gehe vom heimatlichen Gewässer aus, und das dürfte wohl bei den meisten Anglern ebenso sein.
Der Händler frägt uns also, und Backing ist beschlossene Sache, nur was zieht er uns da eigentlich auf!? Seit mal ehrlich, manchmal wissen wir´s gar nicht - außer, dass es eine Mono ist. Im Laden tummelt sich der eine oder andere Kollege mit dem wir in der Zwischenzeit fachsimpeln oder nach neuen Ködern stöbern. Am Wasser dann verfluchen wir so manche erste Würfe, denn entweder springen Bögen über, oder das Zeugs verheddert sich.
Aus diesem Grunde mach ich das seit längerer Zeit anders, und habe hier gute Erfahrungen gesammelt mit weit aus weniger Störfällen.
Wir erinnern uns: Auf große Spulen aufspulen, und zuhause dann auf der Rolle wo´s drauf soll ruhig erst mal eine 30-er als Backing verwenden,- ABER:
Ich verschaffe mir bis zur Aufnahme der Geflochtenen erst mal einen Übergang indem ich nach der 30-er eine beispielsweise 16-er weiter aufspule. Freilich verknote ich sie erst mit der 30-er, wobei der Knoten Nebensache ist. Da tut´s jeder Standardknoten. Einen entscheidenen Vorteil bringt das ganze, denn: Ich verschaffe einen nahtlosen lückenfreien Übergang, der nicht wie bei der 30-er - eine tiefe V-förmige Furche hinterläßt.
Das heißt: Die Lücken werden großteils geschlossen, und an die 20-30 Meter der kostbaren Geflochtenen können nicht in die Lücken rutschen und im schlimmsten Fall durch Verrutschen der 30-er überlagert werden.
Hiermit schaffe ich das Grundfundament zur weiteren Aufnahme der Geflochtenen, die ich erst am inneren Rand einer der Spulenseiten (R oder L) erst mal verknote, einige Lagen gerade per Hand auf die Spule wickle, um dann die Kreuzwicklung (oder andere Spulenwickeltechniken) drauf arbeiten zu lassen. Dabei werden die von mir per Hand "gerade" gewickelten Lagen ja schräg oder kreuzweise nochmal von der Geflochtenen niedergedrückt. Nach ein paar Kubelumdrehungen die ich nun weiter mit der Rollenkurbel aufziehe markiere ich mit dem Permanent Maker (Edding o.ä.) in Abständen von 0,5 m drei mal die Schnur. Sollte es 1:100 mal vorkommen, dass das Schnurende mal erreicht wird, habe ich hier eine gute optische Rückmeldung dass bald schluß ist, und außerdem drücken immer noch genügend Meter auf die Geflochtene sowie auf´s Backing, ohne dass ich mich dann noch weiter auf den viel weiter dahinter liegenden Knoten auch noch verlassen müßte.
Im Gesamtkonzept erreiche ich eine klasse Schnurverlegung bis auf den letzten Meter, und dies mit einem hohen Maß an Verläßlichkeit sowie Abrollverhalten.
Viele Grüße!
Florian
P.S.: Besser ist immer - sich abgepackte Schnüre 110m/270m o.größer in den Blistern der Originalhersteller zu kaufen, da die Lagen dann nicht auf E-Spulen erst zwischengelagert werden müssen sondern gleich auf die Rolle kommen wo sie drauf sollen, wenn möglich die Zwischenlage der Mono kleiner wählen als die Geflochtene
Der etwas höhere Preis entschädigt vor Ausfällen und Ärger, und selber kurbeln ist allemal besser
