Wobbler pervers
Moderator: Thomas Kalweit
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Wobbler pervers
@heinzmann: Ich habe mich zum Thema "Erfinder des Spinners" einmal schlau gemacht. Im englischen Allcock's Katalog von 1871 finden sich bereits eindeutige Spinner-Modelle die als "american spoons" aufgeführt werden.
1852 hat sich der Amerikaner J.T. Buel (Whitehall, New York) auf jeden Fall einen Spinner patentieren lassen. Buel ist die früheste Kunstköder-Firma der USA. Von ihm stammt auch die allseits bekannte Geschichte vom Löffel der vom Boot aus ins Wasser fiel. Buel beobachtete wie eine Forelle nach dem Löffel schnappte und konstruierte den ersten amerikanischen Angel-"spoon" (Löffel).
Übrigens ist die Namensgebung im 19. und zum Anfang des 20. Jahrhunderts sehr uneinheitlich: Spinner mit rotierendem Blatt werden als Spinner, Spoons, Bar Spoons, Flying Spoons etc. bezeichnet - übrigens auch von deutschen Anglern. Auf der anderen Seite tauchen Devon-Spinner mit rotierender Turbine in den Katalogen auch als Spinner auf ...
[ 25. August 2004: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]
1852 hat sich der Amerikaner J.T. Buel (Whitehall, New York) auf jeden Fall einen Spinner patentieren lassen. Buel ist die früheste Kunstköder-Firma der USA. Von ihm stammt auch die allseits bekannte Geschichte vom Löffel der vom Boot aus ins Wasser fiel. Buel beobachtete wie eine Forelle nach dem Löffel schnappte und konstruierte den ersten amerikanischen Angel-"spoon" (Löffel).
Übrigens ist die Namensgebung im 19. und zum Anfang des 20. Jahrhunderts sehr uneinheitlich: Spinner mit rotierendem Blatt werden als Spinner, Spoons, Bar Spoons, Flying Spoons etc. bezeichnet - übrigens auch von deutschen Anglern. Auf der anderen Seite tauchen Devon-Spinner mit rotierender Turbine in den Katalogen auch als Spinner auf ...
[ 25. August 2004: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]
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E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de
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Super, vielen Dank.
Das ist doch mehr Info, als ich erwartet habe. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Grüsse
Heinzmann
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echt toll, ich finde altes angelzubehör faszinierend...
was mich am meisten wundert ist, dass es vor über hundet jahren schon möglich war, große fische zu fangen, meinetwegen einen großen hecht. (oder täusche ich mich da ??
[img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ) was wurde denn damals als schnur verwendeT?
was mich am meisten wundert ist, dass es vor über hundet jahren schon möglich war, große fische zu fangen, meinetwegen einen großen hecht. (oder täusche ich mich da ??
[img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ) was wurde denn damals als schnur verwendeT?
"Haben Sie die Fische, die Sie hier im Eimer haben, alle allein gefangen?"
- "Nein, ich hatte einen Wurm, der mir dabei half."
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Hallo essoxx,
Nylon-Schnur wurde erst kurz vor dem zweiten Weltkrieges erfunden (1938 Firma Dupont), erst in den 50-er Jahren wurde es bei den Anglern populär (z.B. Platil von Plate, Perlon von Bayer).
Vorher gab es vor allem geflochtene Roßhaar-, Hanf- und Seidenschnüre als Hauptschnur. Die Schnüre waren vergleichsweise teuer, meistens nur 20 Meter lang und mussten nach jedem Angeln von der Rolle abgespult, in der Wohnung auf speziellen Schnurtrocknern getrocknet und dann gefettet werden. Im Grunde waren es aber doch nur "Wurschtkordeln" im Vergleich zu unseren heutigen Schnüren.
Die Vorfächer waren noch empfindlicher, so wurden z.B. die Därme von Seidenraupen, das sog. Gut eingesetzt. Im trockenen Zustand ist Gut steif wie Stahlvorfach, deshalb mussten sie vor dem Angeln eingeweicht werden. Es wurde aber auch das sog. Silk, ein Seidenvorfach verwenden. Ältere Angler sagen heute noch Silk zur Monofilen Nylon-Schnur.
[ 01. September 2004: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]
Nylon-Schnur wurde erst kurz vor dem zweiten Weltkrieges erfunden (1938 Firma Dupont), erst in den 50-er Jahren wurde es bei den Anglern populär (z.B. Platil von Plate, Perlon von Bayer).
Vorher gab es vor allem geflochtene Roßhaar-, Hanf- und Seidenschnüre als Hauptschnur. Die Schnüre waren vergleichsweise teuer, meistens nur 20 Meter lang und mussten nach jedem Angeln von der Rolle abgespult, in der Wohnung auf speziellen Schnurtrocknern getrocknet und dann gefettet werden. Im Grunde waren es aber doch nur "Wurschtkordeln" im Vergleich zu unseren heutigen Schnüren.
Die Vorfächer waren noch empfindlicher, so wurden z.B. die Därme von Seidenraupen, das sog. Gut eingesetzt. Im trockenen Zustand ist Gut steif wie Stahlvorfach, deshalb mussten sie vor dem Angeln eingeweicht werden. Es wurde aber auch das sog. Silk, ein Seidenvorfach verwenden. Ältere Angler sagen heute noch Silk zur Monofilen Nylon-Schnur.
[ 01. September 2004: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]
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E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de
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Es ist schon erstaunlich was sich die Fischbegeisterten damals so haben einfallen lassen um erfolgreich angeln zu können.
Ob das Reagenzglas dazu gedacht war den Köderfisch vor den Hechtzähnen zu schützen oder den Köderfisch für den Räuber attraktiver rüberkommen zu lassen, wage ich zu bezweifeln.
Da würde ich mit einer heutigen Ausrüstung gerne mal eine Zeitreise 150 Jahre zurück machen.
Ich glaube ein Tag würde mir so viele große Räuber bringen wie heute in einem kompletten Angeljahr. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Ob das Reagenzglas dazu gedacht war den Köderfisch vor den Hechtzähnen zu schützen oder den Köderfisch für den Räuber attraktiver rüberkommen zu lassen, wage ich zu bezweifeln.
Da würde ich mit einer heutigen Ausrüstung gerne mal eine Zeitreise 150 Jahre zurück machen.
Ich glaube ein Tag würde mir so viele große Räuber bringen wie heute in einem kompletten Angeljahr. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
mfG. Harry1
- Thomas Kalweit
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Es ist aber auch erstaunlich, wie wenig unsere Vorfahren gefangen haben. Wenn man in alte Angelzeitungen schaut, dann staunt man wie klein die gefangenen Fische in der Vorkriegszeit waren. Ein 15-Pfund schwerer Karpfen oder ein 90 cm langer Hecht galten schon absolut als kapital. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das nur am alten Angelgerät gelegen hat!?
Man sollte auch bedenken, es gab keine Kläranlagen, die Industrie konnte einleiten was sie wollte, es gab viele Angler und Berufsfischer und es wurde kaum etwas besetzt ... Früher war nicht alles besser!
Man sollte auch bedenken, es gab keine Kläranlagen, die Industrie konnte einleiten was sie wollte, es gab viele Angler und Berufsfischer und es wurde kaum etwas besetzt ... Früher war nicht alles besser!
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