für mich ging es dieses jahr auch wieder an die bodden rund um rügen, mit im schlepptau mein bester angel-kumpel markus alias pariah (für ihn das erste mal)
wir und natürlich meine eltern durften in der ferienwohnung eines guten freundes nächtigen, die in ca. 50m entfernung zum wasser steht
somit trennten uns am ersten abend nur zwei dinge von den fischen: eine gewaltige wand aus schilf und unsere eigene müdigkeit von der langen fahrt
trotzdem kribblete es so sehr in den fingern, dass wir die 200m bis zum verfallenen hafen zurücklegten und dort unsere blinker badeten
leider blieb es dann beim blinker baden und kraut fischen, denn der wind trug sämtliches kraut und grünzeug genau vor unsere füße
aber halt: es gab einen winzigen lichtblick im düsteren kraut-dschungel, als sich, um etwa 21:00 uhr, ein, mit ca. 7cm KAPITALER, stichling eher unfreiwillig den 16gr. blinker schnappte
besser gesagt: der blinker schnappte sich den armen stichling
da die seitliche einstichwunde nur minimal war und der kleine bei seinem landgang eine hervorragende vitalität zur schau stellte durfte er nach dem fototermin sofort wieder in sein element zurück
am ersten morgen ging es dann aufgrund des immernoch recht kräftigen lüftchens an die liddower brücke
dort wehte es kaum, sodass unsere köder uneingeschränkt und vor allem krautlos geführt werden konnten
ergebnis dieses morgens war ein ca. 55er hecht, den markus um 6:15 uhr auf eine weiß-blaue sandra fing (twister)
der nachmittag am ferienhaus gestaltete sich wieder sehr windig, doch statt zur brücke zu fahren wateten wir am schilf östlich des hafens entlang
ich hatte mich bewusst für diese seite entschieden, da ich seit mehreren jahren sämtliche hechte dort gefangen hatte, nie konnte ich einen esox auf der westlichen seite zum anbiss bewegen
anstelle der hechte fanden wir dort jedoch nun flache sandbänke und tiefe algenfelder vor
als wir schon umkehren wollten sahen wir vor unseren füßen, im nur 30cm tiefen wasser eine kleine scholle bzw flunder (sind uns immernoch nicht sicher)
da man ja alles einmal ausprobieren kann versuchte ich, diese etwa 30cm große platte mit einem 3cm-GuFi zu überlisten (ja wirklich 3cm)
und entgegen aller erwartungen schnappte sich der platte geselle den mini-GuFi und zeigte uns kurz darauf einen kurzen flossentanz im flachwasser
(auf dem bild ist jetzt eine flunder mit mikro-twister zu sehen, da wir die GuFi-platte nicht fotografierten)
da wir den auftrag hatten, zum abendessen fisch zu besorgen (egtl war natürlich der hecht gemeint...) nahmen wir die platte mit, und nahmen uns vor nach dem abliefern des fanges sofort wieder auf flachmänner zu fischen
daraus wurde dann ersteinmal nichts, keine der überraschend vielen platten wollte unsere mikro-köder nehmen
aus der not eine tugend machend schlich sich markus schlichtweg von hinten an einen fisch an, und fing ihn mit der bloßen hand
eine, wie sich herausstellen sollte, sehr wirksame technik
an diesem und dem darauf folgenden tag "handlandeten" und fischten wir über ein dutzend plattfische, von denen 3 für die pfanne entnommen wurden
am zweiten abend, dem donnerstag, ging es dann noch einmal zur windgeschützten brücke, wo wir eine stunde lang sämtliche tricks und kniffe ausprobierten, jedoch keinen hecht aus der reserve locken konnten
um 22:30 schoss dann ein kleiner schniepel aus der tiefe auf meinen flach laufenden red-head wobbler zu, blieb jedoch nicht hängen
zu einer weiteren attacke ließ er sich dann auch nicht bewegen
eine viertel stunde später ließ ich dann einen kleinen crank-bait über die selbe stelle zuckeln, und konnte schließlich den kleinen rabauken doch noch verhaften
der dritte tag hätte fast wie der vorherige begonnen, jedoch verlor markus den knapp maßigen esox kurz vor dem ufer
lediglich der GuFi zeigte deutliche spuren des kurzen hecht-besuchs
sicherlich hätte ein zusatzdrilling den fisch sicherer gehakt, jedoch war am 9cm langen köder keiner montiert, und unter normalen umständen auch sicherlich nicht nötig (außerdem ist es so fairer für die fische)
nach dem frühstück ging es dann wieder auf platte, jedoch nur kurz, denn die nacht war nicht gerade lang und so holten wir den schlaf in den mittagsstunden nach
gegen abend besann ich mich dann auf unseren eigentlichen zielfisch und watete auf der WESTLICHEN seite des hafens hinaus in die krautfelder
natürlich konnte ich dort keine wobbler vernünftig führen, also musste es wohl oder übel der spinnerbait richten
und überraschender weise tat er es auch, als kurz vor dem abendessen noch ein ca. 30cm langer schniepel-hecht einstieg und auch sicher gelandet werden konnte
juhu, mein erster "west-hecht" auf rügen
am nächsten tag ließ der wind noch mehr nach, sodass nun auch markus mit mir auf der westlichen seite waten ging
in ermangelung eines zweiten spinnerbaits oder krautblinkers gab ich ihm meinen HART BigWalker 100, in den wir beide kaum vertrauen hatten
ein fataler fehler, wie sich herausstellen sollte
nachdem ich zwei untermaßige hechte auf spinnerbait fing und markus noch immer keine attacke verzeichnen konnte waren wir kurz davor, das angeln zu unterbrechen
doch mit einem gewaltigen schwall hinter dem topwater-köder wurden diese gedanken blitzartig verworfen
der angreifer setzte nach der missglückten attacke ein zweites mal nach, doch auch das ging fehl
erst beim dritten anlauf hing der esox und konnte sicher ausgedrillt und gelandet werden (wenn man, im wasser stehend, überhaupt von LANDUNG reden kann
)auch hierbei handelte es sich nicht um einen riesen, jedoch den ersten topwater-hecht für uns beide überhaupt
dazu muss man sagen: diese angriffe sind der HAMMER
auf diesen einstieg folgte noch ein weiterer topwater-hecht, danach gabs dann erstmal ein leckeres frühstück
am nachmittag ging es dann wieder raus mit der wathose. ergebnis des 2-stündigen wat-ausfluges waren 3 hechte, von denen 2 auf spinnerbait und einer auf stickbait (topwater) bissen
am sonntag, dem letzten tag der tour gönnten wir es uns einmal auszuschlafen und gingen dann nach dem frühstück erst raus ins wasser
da mir der letzte hecht des vortages meinen spinnerbait zerstört hatte musste ich auf popper umsteigen, obwohl ich dem noch weniger vertraute als dem stickbait
wiedermal ein irrtum, denn ich fing 3 hechte, darunter auch den größten der tour mit 65cm. dieser hatte leider sehr tief geschluckt, sodass wir ihn abschlagen mussten. für meinen geschmack wäre er (wenn er unverletzt gewesen wäre) zu klein zum mitnehmen gewesen, jedoch ließ uns seine verletzung keine wahl. letzten endes hat er wunderbar geschmeckt und alle waren glücklich, noch einmal hecht zu essen bekommen zu haben
nach dem mittagessen, bestehend aus dem hecht und gebratenen nudeln (sehr lecker), ging es für ein letztes mal hinaus in den bodden
hierbei ereignete sich dann auch die (neben dem stichling) lustigste episode der tour:
während wir zur schilfkante unterwegs waren sagte mir markus:"halt mal an, da war was". das tat ich auch, und währenddessen hatte er bereits geworfen. grade als ich meine frage ("wo denn?!") ausgesprochen hatte sprang der hecht mit dem stickbait im maul halb aus dem wasser und wurde nach kurzem drill gegriffen
das war auch gleichzeitig der letzte hecht an dem WoEn
insgesamt konnten wir an diesen vier tagen etwas mehr als ein dutzend plattfische und 19 hechte fangen, von denen 17 an den letzten beiden tagen gefangen wurden
von diesen 19 hechten waren jedoch leider nur 2 maßig, der rest waren kleine schniepel
doch auch die haben super viel spaß gemacht
und natürlich sind wir uns sicher: der bodden hat uns nicht zum letzten mal gesehen
ich hoffe der bericht hat euch gefallen und war nicht zuuuu lang
mfg und allzeit petri heil
nic
