Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Hier werden nicht nur Würmer gebadet...

Moderator: Thomas Kalweit

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Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Manu@realfishing.de » 10 Mai 2008 14:23

Hallo zusammen !
Bei uns im Verein gibt es (leider) nen ganzen Sack voll von Verboten , die ich zum Teil einfach nich nachvollziehen kann . Unter anderem wurde vor n paar Jahren ein Boilieverbot ausgesprochen . Als (vermeintlicher) Grund dafür wurde und wird die "Anreicherung des Gewässers mit Nährstoffen" genannt . Angeblich hätten es einige jüngere Mitglieder des Vereins mit den Futterboilies "etwas übertrieben" und die Gewässerqualität hätte sich daraufhin stark verschlechtert . Es folgte das Boilieverbot und die Zahl der gefangenen Karpfen ging stark zurück . Als Ausweichköder fingen einige Spezis an mit Frohlic und dergleichen auf Karpfen zu fischen . Die Zahl der Karpfenfänge stieg daraufhin wieder stark an , doch mit dem Verweis auf die "Anreicherung des Gewässer mit Nährstoffen" wurde auch das Fischen mit Hunde/Katzenfutter usw. verboten . Auf die Frage mit welchem Köder man denn überhaupt noch auf Karpfen fischen solle/dürfe , erhielt man immer die traditionelle Maiskette als Antwort .
Neben den genannten Köderverboten gibt es ausserdem nur eine betimmte Menge an zugelassenem Anlockfutter , welches die Angler auf max.1/2 kg beschränkt.
Das ist doch aus meiner Sicht völliger Quatsch , da ein halbes Kilo Futtermais (gerade in der warmen Jahreszeit , wenn es schnell anfängt im Wasser zu gähren) doch dem Gewässer viel eher schadet als sich über Tage (oder noch länger) langsam auflösende Boilies , deren Partikel auch problemlos von Kleinfischen gefressen werden können . Ein halber Kilo Anlockfutter für Stipp/Friedfischangler (Brassen/Rotaugen...) besteht doch auch grösstenteils aus den gleichen Zutaten wie Boilies und dürfte für s Gewässer also genauso schädlich (bei nem halben Kilo?) sein wie n halbes Kilo Futterboilies , oder vertu ich mich da jetzt ?
Ich möchte noch loswerden , dass bei uns im Vorstand des Vereins überwiegend die ältere Generation "an der Macht" ist , die sich überhaupt nicht mit moderner (Boilie)angelei auseinander setzt und sich stets auf traditionelle/konservative Angelei beschränkt ohne sich in irgendeiner Form auf moderne Angelei einzulassen . Aus meiner Sicht gelten die ganzen Verbote nur dem Erhalt von traditionellem Angeln und der Angst von den jüngeren Karpfenspezis die Karpfen vor der Nase weggeangelt zu kriegen , da ältere Mitglieder mit ihrer "heiligen" (weil traditionellen) Maiskette sicherlich beim Karpfenangeln wieder deutlich schlechtere Ergebnisse erzielen würden , wie die "jungen , wilden" des Vereins . Würde mich schon schwer verwundern , aber ist an der Behauptung "Boilies reichern das Gewässer stark mit Nährstoffen an und könnten die Gewässerqualität wieder verschlechtern" irgendwas wahres dran ? Da ich selbst kein Karpfenspezi bin und beispielsweise die genaue Zusammensetzung von Boilies gar nich soo genau kenne würden mich Antworten von Spezis echt freuen , damit wir in unserem Verein einen ordentlichen Antrag auf die Aufhebung des Boilieverbotes einreichen können .

P.S: Das haben wir übrigens auch in diesem Jahr schon gemacht , aber unser Antrag wurde abgelehnt , da wir ihn nicht vorschriftsmässig bis spätestens eine Woche vor der Jahreshauptversammlung eingereicht hatten . Und so konnte der Vorstand abermals eine Diskussion und Abstimmung über eine eventuelle Aufhebung des Boilieverbotes um ein weiteres Jahr hinausschinden....
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Blauhai
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Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Blauhai » 10 Mai 2008 15:29

:shock:
Kann mir nicht vorstellen daß Futter soviel ausmachen kann, bzw. wie groß ist denn das Gewässer und wieviele tausend Angler füttern dort täglich an??

An dem alleine wird es sicher nicht liegen....
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http://www.youtube.com/watch?v=tycQCRqcYg4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=HmAKaOC3Cbo

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Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Innfischer » 10 Mai 2008 17:05

Hallo zusammen,

das ist nur sehr begrenzt eine Frage der Fischerei. Vielmehr ist der Problemkreis dem allgemeinen Wasserrecht zuzuordnen. Es ist nämlich für Jedermann verboten fremde Stoffe in ein Gewässer einzubringen. Dabei kommt es nicht darauf an ob es Frolic, Mais oder alte Schrauben, Gartenabfälle oder sonst was ist. Das Einbringen von Materialien in Gewässer (über den Gemeingebrauch hinaus) ist nach Wasserhaushaltsgesetz bzw, Wassergesetzen der Länder mit Strafe bedroht.

Noch eins: Man sollte keine schlafenden Hunde wecken. Also: Anfüttern mit Maß und Ziel, eher weniger. Dann gibt´s auch keine Diskussionen, die sich für die Angelei nur ungünstig auswirken könnte.

Grüsse
Innfischer

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Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Manu@realfishing.de » 10 Mai 2008 17:08

Das Ding is ja eigentlich dass sich der Vorstand immer auf irgendwelche Erfahrungen von vor ewigen Zeiten beruft . Ich bin mir ziemlich sicher ,dass dieses Argument der schlechten Erfahrung mit Futterboilies schlicht angeführt wurde um sich von der von einem Grossteil des Vereins verpöhnten , modernen Angelei zu distanzieren . Dieses Massenanfüttern von irgendwelchen ehemaligen Mitgliedern hat es meiner Meinung nach nie gegeben und wurde frei erfunden . Denn auf irgendwelche Namen oder ehemalige Mitglieder hin angesprochen , fällt komischerweise nie einem aus m Vorstand was ein.
Erlaubt hin oder her ....: Wenns tatsächlich verboten is irgendwelche Einträge ins Wasser zu machen , dann dürfte der Angelverein auch keinen halben Kilo für Stippangler erlauben , oder ?

Stimmt ....! Hab auch vergessen die Grösse zu nennen ....Eben gegooglet und rausgefunden , dass der See ca. 6 ha gross ist . Die tiefste Stelle liegt meines Wissens nach bei 7-8 m . Der See ist halt ein Vereinsgewässer , aber dennoch sieht man nur vereinzelt Angler am See . Gerade die ältere Fraktion , die sich immer über den hohen Nährstoffgehalt im Wasser durch den Eintrag von Lockfutter aufregt , sitzt nur seeehr selten und wenn dann auch nur bei strahlendem Sonnenschein selbst am Wasser . Bei der Grösse des Sees und der relativ überschaubaren Anzahl an Anglern erscheint es mir völlig aus der Luft gegriffen die erlaubte Menge an Anlockfutter auf nur 1/2 Kilo zu beschränken und das Fischen mit Boilies komplett zu untersagen . Warum werden den Stippfischern beispielsweise immerhin der halbe Kilo Lockfutter zugestanden und den Boilieanglern nicht ? Meine Idde , dass moderne Angelmethoden einfach bei den älteren im Verein einfach nich gerne gesehen oder akzeptiert werden , hab ich ja schon beschrieben . Auf der Jahreshauptversammlung wurde übrigens voller Stolz die "gute" Wasserqualität des Gewässers gelobt , die sich wohl kaum mit dem Boilieverbot begründen lassen dürfte , da die Einträge der Stippfischer ja die gleichen Zutaten wie Bolies aufweisen dürften, oder ?
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Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Cactus » 11 Mai 2008 15:24

Hallo,

bei unserem Verein ist das Anfüttern generell verboten-Angeln mit Boilies kann man aber, wenn man will. Diese Regelung finde ich durchaus gut. So gibt es das nicht, dass jemand "seinen" angefütterten Platz verteidigt und es deswegen Diskussionen gibt. Und jeder Angler hat die gleichen Chancen .

Grüsse
Heinz

G**********

Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von G********** » 11 Mai 2008 16:24

Ich für meine Person bin absolut gegen Boilies!
Auch ein generelles Verbot des Anfütterns finde ich gut.

Für mich bedeutet Angeln, Gewässer erkunden, mit den mir gegebenen Möglichkeiten, Rute - Köder, den Fisch zu fangen!

Kiloweise Boilies oder andere Lockstoffe zu verwenden, finde ich pervers!

Wenn jeder so sein Angelgeschäft betreiben würde, hätten die Fische eine reelle Chance und das ewige Thema C&R hätte sich auch erübrigt.

Gruß und Petri Heil
Peter

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Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Blauhai » 11 Mai 2008 16:44

Gewässer hat geschrieben:Wenn jeder so sein Angelgeschäft betreiben würde, hätten die Fische eine reelle Chance und das ewige Thema C&R hätte sich auch erübrigt.
Kann dir da nur teilweise recht geben, denn daran allein liegt es sicher nicht.

Aber mal im Ernst.....Fütterst du wirklich gar nicht an? Ich meine nicht mal am Tag des Angelns?
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Eisangler

Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Eisangler » 11 Mai 2008 19:29

Wasserrecht hin oder her, wenn das Gewässer durch zu hohe Futtermengen gefährdet ist (und so war es ja augenscheinlich, lt. Aussage des Themenstarters) sollte es für jeden Angler eine Selbstverständlichkeit sein, daß Gegenmaßnahmen getroffen werden.
Einige haben da wohl richtig reingekübelt, nun hat man dem einen Riegel vorgeschoben.
Ist es denn keine Herausforderung, es den "alten Säcken" mal zu zeigen, daß ein Karpfen sehr wohl auch mit einer Maiskette gefangen werden kann ???
Auch dort gibt es genügend Mittel und Wege, den Köder attraktiver zu gestalten. Nicht daß ich was gegen Boilies hätte, aber hat das Fischen mit den Dingern nicht auch etwas mit Bequemlichkeit zu tun???

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Re: Boilieverbot wegen schlechter Gewässerqualität ?

Beitrag von Manu@realfishing.de » 11 Mai 2008 20:39

Ich weiss ehrlich gesagt nicht , aus welcher Aussage du erkannt haben willst , dass das Gewässer tatsächlich gefährdet sei . Ich habe lediglich die (zweifelhaften) Aussagen einiger Personen aus unserem Vorstand zitiert , die sich in der Vergangenheit immer auf die Futterboilies als Grund für die schlechter werdende Gewässerqualität berufen haben . Die Gewässerqualität ist laut Vorstand "gut" . Sie dürfte durch n halbes Kilo vor sich hin gährenden Futtermais sicherlich viel stärker gefährdet sein als durch n halben Kilo Futterboilies . Das Gewässer ist aufgrund seiner "guten" Gewässerqualität gar nicht gefährdet . Erst recht nicht durch nen halben Kilo Boilies anstelle von Futtermais . Die Boilies werden vom Verein aus immer mit schlechter Gewässerqualität in Verbindung gebracht , da man sich von dieser modernen Art der Angelei distanzieren möchte um auf traditionelle (und längst veraltete) Art und Weise zu fischen .
Von kiloweise Futterboilies ist im Übrigen auch nie die Rede gewesen , sondern nur , wie für die Stippfischer auch , vom erlaubten halben Kilo .
Natürlich wäre es auch ne schöne Sache seine Karpfen einfach auf Mais an Land zu ziehen , aber leider weist unser Gewässer einen sehr hohen Brassenbestand auf , die ganz einfach kaum mal ne Maiskette für n Karpfen liegen lassen....

Das komplette Boilieverbot hat aus meiner Sicht überhaupt keine treffenden Argumente . Ich möchte an dieser Stelle nochmal eins ganz klar sagen :

Wenn die Wasserqualität ernsthaft gefährdet wäre , wäre es für uns Karpfenangler gar kein Problem das Boilieverbot zu akzeptieren .

Die Begründung jedoch , dass Boilies der Grund für schlechte Gewässerqualität seien akzeptiere ich nich , weil der erlaubte halbe Kilo Anfütterzeugs beispielsweise für Stippfischer in Pulverform oder auch als Futtermais dem Gewässer mindestens genau so viel schadet oder (siehe gährender Futtermais) sogar noch viel schlimmer .....
Einem Boilieangler einen halben Kilo Futterboilies zu verwehren und es jedem anderen Angler z.B. in Form von Futtermais zu erlauben , zeigt aus meiner Sicht nur dass da einige aus m Vorstand was gegen moderne (Boilie)-Angelei haben .....

Ob das Boilieangeln jetzt unbedingt was mit Bequemlichkeit zu tun hat , sei mal dahin gestellt . Sicher iset praktisch , dass die Dinger auch nach Stunden noch am Haar hängen und Fische fangen , aber das muss eben jeder für sich selbst entscheiden in wie weit er seinen Köder kontrollieren , neu anködern oder sonst was will.....
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