Das erste Mal auf Döbel

Hier werden nicht nur Würmer gebadet...

Moderator: Thomas Kalweit

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Steinbuttt
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Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Steinbuttt » 08 Mär 2014 23:00

Eigentlich wohne ich ja in einem kleinen Anglerparadies, umgeben von Salz-, Brack- und Süßwasser habe ich hier sehr viele Möglichkeiten meinem Hobby nachzugehen.
Und doch gibt es auch hier bei mir Fischarten, dich in meiner direkten Umgebung garnicht oder eher selten antreffe, zB. Äschen, Bachforellen, Waller, oder Rapfen.
Auch der Döbel ist hier nicht besonders weit verbreitet, steht aber neben dem Rapfen ganz oben auf meiner "Fang-Wunschliste".

Schon vor etlichen Jahren, hörte ich vereinzelnde Gerüchte über das Vorkommen von Döbeln in einem kleinen Fluß, der nicht weit von mir entfernt fließt. Ich nahm diese nicht besonders ernst, bis ich letztes Jahr zwei weitere recht zuverlässige Hinweise bekam.

Momentan sind die Meerforellen noch recht zickig und Hecht & Zander sollen sich in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern ... die Gelegenheit, den "Döbel-Gerüchten" mal auf den Grund zu gehen:

Zeug zusammengepackt und ab ging's ans Wasser:

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Bei dem ersten Test, wollte ich auf Nummer Sicher gehen und entschied mich für eine einfache Grundmontage:
Auf der Hauptschnur läuft ein Ledger Bead, daran ein kurzer Seitenarm mit zwei SSG-Bleischroten, dieser wird durch einen Ledger Stops gestoppt. Direkt an die Hauptschnur kam ein 10er Friedfischhaken.

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Auch als Köder kamen "Klassiker" mit: Brot, Mais und Frühstücksfleisch.
Um die Fische zu locken hatte ich etwas "Bread Mash" (eingeweichtes Weißbrot) vorbereitet.

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Um mobil zu sein, falls ich die Fische suchen muß, beschränkte ich mich auf das nötigste an Ausrüstung.

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Nachdem das "Bread Mash" bereits im Wasser lockte, entschied ich mich, es passend dazu mit einer Brotflocke zu probieren.
Montage raus, und gespannt beobachte ich die Spitze meiner "Light-Feeder"-Rute, ob sich etwas tut:

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Lange dauerte es nicht, die Spitze zitterte ... Anhieb ... ein Rotauge hing am Haken! Wunderschön, aber nicht der Zielfisch.

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Nun köderte ich Mais an, mal sehen, was da beißt ... kaum war die Montage im Wasser, zitterte die Spitze ...

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... wieder ein Rotauge! So ging das eine Weile. Das "Bread Mash" lockte ganz hervorragend, ein Rotauge nach dem anderen, konnte ich auf diese Weise fangen.

Das machte Spaß, nur so kam ich igendwie nicht an die Döbel!

Der 10er Friedfischhaken kam ab und ich montierte einen 6er Drennan-Karpfenhaken, darauf zog ich ein ordentliches Stück Frühstücksfleisch.

Das klappte gut, vor den Rotaugen hatte ich nun Ruhe.


Nach ca 15 Minuten gab es dann plötzlich ein leichtes Zittern an der Rutenspitze, dann ein stärkeres und schon wurde die Spitze zur Seite weggezogen ... Anhieb und nun kämpfte ein deutlich stärkerer Fisch am anderen Ende.

Tatsächlich konnte ich nach einigem hin & her meinen allerersten Döbel (43cm) über den Kescher führen:

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Geil, geil, geil ... ich war im 7ten Anglerhimmel ... was für eine Freude! Die Gerüchte waren also wahr, es gibt hier Döbel!


Nun hatte ich erst recht Feuer gefangen ... ich wollte mehr!
Leider war ich jetzt wohl zu aufgeregt und versemmelte zwei eindeutige Döbelbisse und das zeigte mir, das ich erst den Anhieb setzen darf, wenn die Rutenspitze eindeutig zur Seite wandert!

Zum Glück, tat sie das dann auch nochmal:

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Wow, das war ja ein richtiger Prachtbursche (48cm)!


Danach war dann erstmal Ruhe, die scheuen Gesellen waren nun wohl erstmal vergrault.


Nach einem kleinen Picknick meinerseits, wollte ich den anderen Ködern auch nochmal eine Chance geben. An den nun größeren Haken, köderte ich jetzt mal eine ordentliche und etwas fester geknetete Brotflocke an.
Es dauerte eine Weile, dann aber zog die Spitze wieder rum und ...

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... der nächste Döbel war gelandet. Dieser war etwas kleiner (37cm), aber trotzdem war meine Freude groß!


Kurz vor'm Ende gab es dann noch eine weitere freudige Überraschung. Ich hatte nun drei Maisköner auf den 6er Haken gefädelt ... die Spitze zitterte ... Anhieb!

Erst im Kescher konnte ich dann feststellen, das ich hier gerade meinen ersten Aland gelandet hatte:

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Was für ein perfekter Angeltag, überglücklich und zufrieden packte ich anschließend mein Zeug zusammen und fuhr nachhause.


Gruß Heiko


PS: Ein großes Dankeschön an "Döbel-König" Len (lelox), der mir im Vorfeld tolle Tips gegeben hatte.
Aber auch an Thomas Kalweit, dessen Montage und Vorgehensweise ich zu einem großen Teil, aus seinem "Winterdöbel"-Artikel in der FISCH & FANG 02/2014, entnommen habe.

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Daniel_F
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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Daniel_F » 09 Mär 2014 00:54

Hi Heiko,

ein dickes Petri und vielen Dank für den tollen Bericht und die schönen Fotos. Das macht richtig Spaß zu lesen. Ich muss gestehen, Döbel sind für mich auch noch ein weißes Stück Papier - umso schöner zu lesen, dass es offenbar auch Dickkopf-Anfängern gelingt 8) Das macht Mut.

Liebe Grüße
Daniel

Team Hiroshi
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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Team Hiroshi » 09 Mär 2014 09:21

Moin!

Klasse Bericht Heiko - untermalt dazu noch von ebenso schönen Bildern, das muss gleich vorweg gesagt/geschrieben werden :D

Ja bei uns hier an der "Vils" ist Döbel/Aitel kein Thema... die gibt es zur Genüge und zwar so richtige Klopper!
Kampfstarke Fische sind das ja, die einem ganz schön Schnur von der Rolle reißen können. Manchmal leider verkannt und zu Unrecht oft als unerwünschter "Beifang" deklariert. Das empfinde ich überhaupt nicht so - ganz im Gegenteil.
Viele ü 40-er gehen mir über´s Jahr gesehen an die/den Haken, und ü 50-er gut und gerne jeder Dritte Fang. Auch ü 60 sind keine Seltenheit und da kannst Dir ja vorstellen wie die Post "meist" an der leichten Barschrute abgeht :mrgreen: Gehe ich gezielt auf Barsch dann hab ich immer mit Döbel/Aitel zu rechnen - für mich kein unerwünschter Nebeneffekt!

Schied allerdings fängt man bei uns hier an der Isar, und der Bestand läßt auch keine Wünsche offen - ebenso eine Fischart, der ich voll und ganz meine Aufmerksamkeit widme...vor allem wenn man sie in der vollen Strömung rausholt und sie meist in der Flußmitte rauben wo Würfe jenseits der 50 m Marke notwendig sind. Wenn´s dann reinhaut,- ja dann aber richtig. WOW! :wink:

...Und Waller - tja,- die sind hier an der Isar und in der Vils mehr als reichlich vorhanden. Der Bestand ist ausgezeichnet... manche sprechen gar von einer "Plage".
Als Spinnangler kommt hier meine Mantikor Dominator Aramid Spinnrute zum Einsatz. Klasse Rute,- günstig im Anschaffungspreis und vor allem extrem leicht für eine Waller-Spinne sowie bärenstark und unnachgiebig im Drill. Da gehst Du bei einem - ab 180cm voll in die Knie und hängst Dich entsprechend rein..... So ne Art Kniefall,- aber die Rute selber kannst Du fast nicht "knacken" :lol:

Gruß!

Florian
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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Lahnfischer » 09 Mär 2014 11:00

Petri Heiko,

saubere Fische und super Bericht... :D
Gruß Thomas

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Steinbuttt » 09 Mär 2014 19:23

Dank für eure Petri's, Jungs! :D
Daniel_F hat geschrieben:Ich muss gestehen, Döbel sind für mich auch noch ein weißes Stück Papier - umso schöner zu lesen, dass es offenbar auch Dickkopf-Anfängern gelingt 8) Das macht Mut.
Deshalb auch der ausführliche Bericht von mir hier, Daniel, er soll andere Döbel-Einsteiger anspornen, es auch mal zu probieren.

@Florian: Jetzt habe ich natürlich "Blut geleckt" und auf meinem Einkaufzettel sofort eine Centrepin-Rolle notiert.
Das Gewässer ist wie gemacht für's Angeln mit Loaferpose, Floatrute und Centrepin. Aber auch mit der Fliegenrute will ich den Dicköpfen mal auf die Schuppen rücken!

Gruß Heiko

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Team Hiroshi » 09 Mär 2014 20:03

@Heiko

Mit der Centrepin Rolle wirst Du auf Döbel - mal angeltechnisch gesehen ganz tolle Tage am Wasser erleben Heiko. :D

Übrigens noch zu der Wallerspinne:

Nachdem es die 270-er Mantikor Dominator Aramid Spinnrute so gut wie nicht mehr auf dem Markt gibt (vereinzelt noch die 300cm-Version) hat SPRO den "einst" Mantikor-Blank in seinem Programm und bezeichnet sie nun als: "SPRO Big Waller Monster Spin"... Für eine 270-er 2-teilige Waller-Spinnrute fällt sie mit 314g zudem als Leichtgewicht aus. Das WG liegt bei/bis 200g. Kann das Ding ruhigen Gewissens empfehlen falls jemand Interesse hat. U.a. ist sie auch über Stollenwerk oder im autorisierten SPRO-Fachhandel zu haben. Mit einem 60g Effzett Doppelblatt-Blinker und starken ausgetauschten Sprengringen sowie entsprechendem Drilling ist sie voll in ihrem Element und demonstriert eindrucksvoll bei einer Attacke was in ihr steckt. Eine starke 4000-er bzw. 5000-er Rolle mit/ab 20-er Geflochtener reicht für´s Spinnangeln im hindernisfreien (und "aufsteigenden Wallern") Freiwasser. Bis 190-er Waller - No Problem! Die Rute liegt bei/unter € 120.-- :wink:


Gruß!

Florian
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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Alex Muc » 09 Mär 2014 21:31

Dickes Petri, Heiko!

Klasse Bericht und Fotos! Freut mich, dass es auf Anhieb geklappt hat.

Gruß,
Alex.

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Maikhro » 09 Mär 2014 22:38

Sehr guter Bericht, nette Bilder weiter so! :D

Grüße aus der Heide :wink: u

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von lelox » 10 Mär 2014 00:30

Montage, Köder, Anfutter, Gewässer ...
Gut vorbereitet klappt das auch mit dem Zielfisch.
6er Haken passt. Siehe auch den Beitrag auf der DVD von Dezember 2008 von der SHG "Das Glück des Tüchtigen".

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Uwe Pinnau » 10 Mär 2014 01:09

Großartig Heiko, absolut großartig!!!
www.deutscherhechtangler-club.de
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and beat you with experience"



[img]http://www.deutscherhechtangler-club.de/Bilder-Rodd/nov6.jpg[/img]

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von andreas b. » 10 Mär 2014 09:39

Petri Heiko!
Tolle Fische. Klasse Bericht und Bilder!
Viele Grüße aus'm Osten
Andreas
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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Team Hiroshi » 10 Mär 2014 17:19

Ja genau.... Sieh mal zu das Du wieder ans Wasser kommst - möchte weiterlesen und zappel schon ganz ungeduldig :D

Am Do. geht´s zu FP nach Parsdorf zur Frühjahrs-Hausmesse und am Sa. an´s Wasser auch mal zum Döbel`n weil Du nun vorgelegt hast. Bevorzuge aber eine schnellere Gangart um mir selber das Frühstücksfleisch reinzuziehen... Futterneid sozusagen. Beim letzten Verzehr des Schweinebratens wollte mir meine Holde schon fast ein Stahlvorfach aufziehen um mich auszubremsen. :mrgreen:

Petri Heiko, und Gruß!

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Maki » 10 Mär 2014 19:32

Hallo zusammen,

Sehr guter Bericht Heiko. Petri Heil zu den herrlichen Fischen. Da hat sich der Köderwechsel ausgezahlt. Gerade jetzt, wo die kleinen Weißfische besonders hungrig sind, hat dir das wohl den Tag geredet.

Viele Grüße,

Markus
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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Steinbuttt » 10 Mär 2014 21:15

Vielen Dank, Jungs, für das nette Feed Back! :D

@Len: Seit ein paar Jahren bereits geplant, sollten wir bei Deinem nächsten Besuch nun endlich eine gemeinsame Centrepin-Tour unternehmen ... da freue ich mich jetzt schon drauf! :mrgreen:

@Florian: Viel Petri Heil wünsch ich Dir bei Deiner Döbel-Tour! Laß mal hören, wie's war!

Gruß Heiko

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Re: Das erste Mal auf Döbel

Beitrag von Nic » 17 Mär 2014 11:38

Wow, ich bin echt überwältigt! Ein absolut spitzenmäßiger Bericht Heiko und grandiose Fotos! Das macht richtig Spaß zu Lesen und weckt die Lust aufs Angeln! :D
MfG und Petri
Nic

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