Nachtaktive Hechte

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

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Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 24 Aug 2010 15:57

Auch wenn der Sommer sich wohl nun langsam ausgetobt hat, warme Nächte hatten wir dieses jahr wirklich viele und ebenso heisse Tage. So heiß daß man vielleicht allein schon wegen der Erträglichkeit mal mehr im Dunkeln angeln war.
Ist es hier auch jemandem so ergangen und wurde dabei Hecht gefangen?
Hechte sind ja nicht gerade die klassischen Nachtangelfische, aber in warmen Sommernächten kann es schon mal einen Versuch wert sein. Hattet Ihr eine hechtige, nächtliche Begegnung?
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Niederbayer

Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Niederbayer » 24 Aug 2010 16:17

Ich selbst war heuer aus bekanntem Grund sehr sehr wenig fischen!
Allerdings weiß ich seit einigen Jahren sehr viele Leute, die ihre Fischerzeit auf die Nachtstunden verlegt haben...
Da wird teilweise außerordentlich gut gefangen!

Aus meiner Sicht haben viele Fische ihre Fresszeiten wegen dem hohen Befischungsdruck der Gewässer auf ungewöhnliche Zeiten gelegt!

Ein kleines Beispiel dazu:
Ich habe ja zu Haus einen Weiher, der einen extrem guten Hechtbesatz hat.
Man darf mich gerne mal besuchen, aber ich garantiere, dass - zumindest auf Kunstköder - keiner was fangen wird.
Anfangs, als ich noch nicht drin gefischt hatte, bissen die Fische so ziemlich auf alles was man an Kukö reingeworfen hat...
Mittlerweile sehe ich unterm Tag schon fast keinen mehr rauben...
Aber in der Nacht höre ich teilweise erschreckend laute "Platscher" im Weiher! (Und ich weiß, was da drin rumschwimmt :shock: )
Fische sind - wenn sie ein zwei mal gefangen worden sind - sehr wohl sehr lernfähig!
Und Hechte beißen Nachts genau so gut, wenn die Gegebenheiten passen!

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 24 Aug 2010 17:35

Sehr interessant, ist dort Nachtangeln erlaubt? Klar, es ist nicht nur die erbärmliche Hitze sondern sicher auch noch andere Faktoren wie der Angeldruck und gerade bei den zurückgesetzten Fischen ist dann auch ein Lernverhalten erkennbar, in den Niederlanden auch als Dressureffekt bekannt.
Ich habe zwei Angelkollegen die es bei der Hitze lieber ins Wasser getrieben hat, zum Baden, und die dann bei Einbruch der Dunkelheit wieder loszogen und durchaus erfolgreich waren. Hechte sind ja als Augenjäger bekannt, aber auch die Seitenlinie ist ja sehr wichtig. Was sind Eurer Meinung nach gute Köder zum nächtlichen Hechtangeln?
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Niederbayer

Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Niederbayer » 24 Aug 2010 21:25

Da kann ich auch nur auf die Erfahrungen anderer verweisen :arrow: in anderen Foren wird das sehr intensiv erfolgreich betrieben!
Köder sind die üblichen Verdächtigen, die am Tag auch gut fangen!
Vom Gummifisch über den Wobbler bis hin zum Spinner fangen - je nach Gewässer (wie immer) - alle dieser Köder!

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 25 Aug 2010 00:04

Na ja wenn andere Foren das können, dann wir hier doch auch oder? Ich denke daß in der Dunkelheit gerade größere Köder mit großer Silhouette erfolgreich sind und auch starke Vibrationen ein Plus bringen, wie zum Beispiel bei Spinnerbaits, die dann durch ihre Hakenanordnung gerade im Dunkeln vor so manchem Hänger schützen.
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Ralf-T, » 29 Aug 2010 00:52

tach leute,

nachspinfischen auf hecht-eines meiner lieblingsthemen.
ich hatte ja letzten herbst eine bericht im raubfisch veröffentlicht(hecht-nacht) in dem ich das nachtspinnen auf hecht im herbst beschrieben habe.
fakt- ich fange einen großen teil meiner kapitalen hechte im dunkenl!!
erst vor 2 wochen konnte ich wieder einen 112cm hecht auf einen tube fangen(avatarbild)- natürlich nach einbruch der dunkelheit.
ich fische dabei vom ufer aus und nur 1-2 stunden nach einbruch der dämmerung.
- die durchschnittsgröße explodierte förmlich bei dieser angelei.
der erste nachthecht war ein 97er, der zweite beim testen ob der erste ein zufall war- 110cm.
so ging es weiter.
80er, 90er, meterfische- oder schneider.
kleinere haben wir nachts nur ganz selten gefangen.
ich fische nachts gerne große gummitiere, die ich langsam einleiere- letztes jahr habe ich auch mit einem selbstgebastelten bucktail gefangen.
große twister und 23er gummis sind hier meine erste wahl.
den 112er vor 2 wochen habe ich, wie bereits erwähnt, auf einen großen tube gefangen, den ich etwas umgerüstet hatte- leichteren bleikopf rein und 2 drillinge außen dran- dann langsam über den grund gezupft.
die köder müssen nicht unbeding großen druck ausüben- siehe tube.
ich glaube es reicht eine kontinuierliche bewegung und/oder eine große silhouette.
im vergleich zum tags-hechtfischen, erreiche ich beim nachtspinnen einen enorm hohen großhechtkontakt.
- von 4 meterhechten letztes jahr, konnte ich einen bei tag, einen in der dämmerung und 2 bei nacht fangen.
noch einmal 2 sind mit nachts ausgestiegen.
- das spricht eine klare sprache;-)
also ein absolutes JA zum nachtspinnen auf hecht/großhecht.

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 29 Aug 2010 01:08

Siehste, sag ich doch, aber ich denke daß die Wichtigkeit von grosser Silhouette und auch Vibration wiederum von den Lichtverhältnissen und der jeweiligen Wassertrübung bzw. -Klarheit abhängen.
Ein Bucktail bietet ja beides, wobei sich Gummi sicher besser mehr in Grundnähe anbieten lässt.
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Niederbayer

Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Niederbayer » 30 Aug 2010 00:35

Wie schon gesagt, bin ich der Meinung, dass das Nachtfischen auf Hecht mehr als nur eine Daseinsberechtigung hat...

Was mich viel mehr interessieren würde ist, ob der UV-Effekt für Hechte (Fische allgemein) in der Nacht vielleicht auch einen entscheidenden Faktor ausmacht?!
Dazu müsste das Sehvermögen von Fischen aber untersucht werden und das wird sehr schwierig sein?!

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 30 Aug 2010 00:43

Macht der UV-Effekt überhaupt etwas aus, oder wird da nicht vom Menschen auf den Fisch adaptiert?
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Smile » 30 Aug 2010 08:21

Da des Nachts nur indirektes Licht auf die Wasseroberfläche wirkt, der Mond ist ja bekanntlich nicht selbst aktiv, dürfte die UV Intensität gegen Null streben. Das wiederum würde den Erfolg schwarzer Köder erklären, weil die noch 'schwärzer' sind als die ohnehin nur durch Restlich schwach aufgehellte Wasseroberfläche.
Ein selbstleuchtender Köder könnte da möglicherweise zusätzlichen Erfolg bescheren - wenn er nicht vergrämt. Das ist ein Risiko, das nicht auszuschließen ist.
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Teye » 31 Aug 2010 10:42

Wie sind denn überhaupt die Erfahrungen mit schwarzen Ködern nachts? Das Argument, dass diese Köder sich besser abzeichnen kenne ich auch, aber dann müssten diese Köder doch auch am Tage super laufen? Ich denke, hier wird wieder einmal menschliche Wahrnehmung auf Tiere übertragen. Ich habe nachts bessere Erfahrungen mit weißen und/oder natürlich aussehenden Ködern gemacht.

Gruß

Mathias
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Stefan von Hatten » 31 Aug 2010 11:48

Generell gilt, dass der Köder von unten bei Dämmerung und bei Nacht viel besser gesehen werden kann, wenn er dunkler ist. Das liegt daran, dass der Himmel bei Dunkelheit aus dem Wasser heraus heller erscheint, als die Umgebung des Fisches - somit ist ein schwarzer Köder gegen den helleren Himmel besser zu sehen, als ein heller Köder.

Im Prinzip geht auch ein hell/dunkel Köder mit gutem Lauf, der entsprechend flankt und dadurch den Wechsel von hell auf dunkel zeigt.

Am Tage wirkt der Himmel aus dem Wasser heraus eher dunkler, daher sind hellere Köder bzw. Köder mit hellem Bauch erfolgreicher.

Petri!

Stefan

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 31 Aug 2010 14:48

Ich gebe auch nicht sehr viel auf die "Schwarz-Theorie" ganz einfach weil sich gegen das Licht, egal ob nun Mond oder Sonne, die Umrisse des oben herlaufenden Köders ohnehin dunkel abzeichnen. Man halte mal einfach irgendeinen Gegenstand gegen das Licht und staune.
Dafür habe ich aber schon mit schwarzem Vibrax, schwarz glitter Slamo-Fatso und anthrazit-farbenem Eigenbauspinner im klaren Wasser glänzen können.
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Niederbayer » 31 Aug 2010 14:50

Ich persönlich glaube, dass wir ein falsches Bild von der Wahrnehmung von Tieren generell haben.
Aus Menschenlogik und der Physik werden farbige "Gegenstände" mit steigender Dunkelheit auch immer dunkler.
Somit wirkt ein vermeintlich heller Gegenstand bei Dunkelheit (wegen mangelnder Reflexion - eher mehr Absorption) im Wasser (natürlich auch genau so in der Luft) auch nicht mehr hell, aber gegen den Himmel hebt er sich ab!
D.h. egal ob weiß oder schwarz, gegen den Himmel hebt sich eine Silhouette ab!
==> Das ist aus Sicht eines Menschen so!

Aber gibt es Beweise, dass es für den Fisch genau so ist?
Wahrscheinlich sieht er die Silhouette tatsächlich, aber ich kann mir vorstellen, dass auch noch andere Wahrnehmungsarten mitspielen! Und da rede ich nicht vom Seitenlinienorgan, denn da wäre die Farbe definitiv zweitrangig und Erfahrungsberichten zufolge macht die Farbe auch in der Nacht was aus!

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 31 Aug 2010 14:53

Aber daß schwarz sich noch dunkler abzeichnet als andere Farben ist doch genau so aus der menschlichen Wahrnehmung adaptiert.
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