Nachtaktive Hechte

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

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Krischan Kuehner
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Krischan Kuehner » 06 Sep 2010 11:05

Ich steig mal in das Thema ein.
Vorab: mit dem gezielten Nachspinnfischen auf Hecht habe ich noch nicht so viel Erfahrungen in der Praxis sammeln können (auf Zander aber schon :wink: ).
In letzter Zeit habe ich aber mit Ralf längere Debatten zu dem Thema geführt. Dass er Ahnung von der Materie hat, ist in seinem aktuellen Film zu sehen: http://www.die-gastangler.de/

Die Theorie, dass bei den Hechten eine Gewöhnungseffekt, besonders in Bezug auf Kunstköder, entsteht habe ich in der Praxis auch schon beobachten können. Da Ralf bei seinen Aktionen Nachts immer, für seine Gewässer, überdurchschnittlich große Hechte fangen kann würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen:
Ich kann mir gut vorstellen, dass es in den Hechtpopulationen unterschiedliche Typen gibt. Die einen fressen tagsüber und die anderen eher in den Nachtstunden. Da die 'Nachthechte' so gut wie gar nicht beangelt werden wachsen sie auch zu kapitaleren Größen ab. Würden sie nur aufgrund des Beanglungsdruckes/Gewöhnungseffektes die Fressphasen auf die Nachtstunden verlegen, wären sie bestimmt schon mal direkt nach der Schonzeit an den Haken gegangen und somit in der Pfanne gelandet.
[url=http://www.die-gastangler.de/]- may they live and prosper -[/url]

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Smile
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Smile » 07 Sep 2010 08:38

Was ist denn, wenn die Hechte auf Sicht einfacher an Beute kommen als auf rein Seitenlinienortung.
Dann wäre nämlich eine gewisse in den Jahren gewonnene Erfahrung zum Greifen von unsichtbarer Beute nötig. Und das Alter aus dem diese Erfahrung resultiert schlägt sich bei Hechten schließlich in Länge nieder.
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
Besser geht es ohne TSKH

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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Ralf-T, » 09 Sep 2010 16:34

ich glaube jetzt nicht so sehr an die these, dass es hechte gibt, die NUR nachts auf raubfzug gehen.
vielmehr glaube ich, dass hechte nachts generell aktiver sind als wir annehmen.
und nachts scheinen sie einfach hemmungsloser zu sein als am tage.
auffallend ist, dass nachts vor allem hechte ab 80cm+ an den haken gehen.
in meiner ganzen nachtfischerei hatte ich gerade mal 2 hechte die unter der 80er marke waren(zugegeben, ich fische auch gern große köder- aber das schütze am tage auch nicht vor kleineren exemplaren)

ich will daraus keine wissenschaft machen- ich glaube, dass größere hechte, nachts ihre scheu verlieren und einfach gern im schutz der dunkelheit rauben :)

wenns einer wissenschaftlich belegen kann, warum das so ist- is ok..
wenn nicht...auch egal- ich angel nachts einfach weiter auf große hechte und freu mich wenns klappt..

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Uwe Pinnau
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Uwe Pinnau » 09 Sep 2010 18:57

Ja genau! :!: :wink:
www.deutscherhechtangler-club.de
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Re: Nachtaktive Hechte

Beitrag von Birger Domeyer » 13 Sep 2010 16:03

Diese Nachtangelei mit Gummi auf Hecht hat doch sogar der Lorkowski vor Jahren schon in den Filmen gezeigt (zugegeben mit sehr dunklen Filmmaterial, aber man hat gesehen, dass es klappt). Ist aber irgendwie nie wirklich populär geworden. Die Aussage ist die gleiche wie die von Ralf: große Köder, große Hechte, brutale Bisse.

Im Hafen von Stralsund habe ich es z.B. auch schon selbst gesehen. Eine Stelle, die tagsüber von Scharen an Anglern belagert wird. Nachts geht man dort hin und fängt auf einmal Meterhechte und weitere gute Fische. Unter 80cm war auch hier nichts dabei. Tagsüber totale Flaute. Leider ist dort jetzt das Nachtangeln verboten.
Warum es nun genau so gut funktioniert - naja, spekulieren kann man da viel. Wird sicher auch nicht in jedem Gewässer so sein. Aber es geht und ist eine sehr interessante Geschichte.
p.S.: bei Barschen klappt das überhaupt nicht. Die mögen gerne Licht.

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