Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

Moderatoren: Thomas Kalweit, Uwe Pinnau

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Glenden97
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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Glenden97 » 24 Jun 2009 18:48

@Thommi Engel
Sehe das ganz genau wie Du. Fische auch mit ner etwas leichteren Rute, aber bei Schnurstärke gibts keine Kompromisse!
Petri
Frank
Der frühe Vogel fängt den Wurm!!!

http://www.deutscherhechtangler-club.de

Niederbayer

Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Niederbayer » 25 Jun 2009 08:42

Ich stimme mit den bereits angeführten Punkten schon auch überein, aber ich will auch ein paar Gegenaspekte ansprechen, über die hier sehr wenig gesagt wird:

Aus meiner Sicht kann man mit einer hochwertigen UL-Spinnrute mit dünner Geflochtener einen 90er Hecht schneller drillen als vor 15 Jahren mit normalem Gerät! ==> Die Technik hat sich extrem entwickelt.

Wir reden hier vom C&R, als würde es die ganze Welt machen. Ich finde es schon einen riesigen Schritt, dass immer mehr davon Gebrauch machen, aber hier schon wieder den negativen Aspekt suchen ist auch übertrieben. Ganz grob gesagt ist es mir lieber wenn 10 Fische zurückgesetzt werden und 9 überleben (ist keine realistische Zahl, nur ein Beispiel), als wenn alle 10 entnommen worden wären. ==> Das ist nämlich die Realität bei uns :!: :!: :!:

Und die Mortalität von zurückgesetzten Fischen wird sowieso total überschätzt! Aus der Erfahrung heraus und auch Erfahrungen von anderen Anglern würde ich sagen, dass sogar stark gedrillte und verletzte Fische ganz ganz selten verenden. Wie oft lesen wir hier, dass leider der Wirbel gebrochen ist und der Köder im Maul hängen blieb und der Fisch kurz drauf heil gefangen wurde! Ich z.B. habe letztens einen ca. 60er Hecht gefangen auf UL-Tackle, beim Anhieb riss ein Kiemenbogen und er hat wirklich stark geblutet. Ich dachte ich setze ihn trotzdem zurück, den wenn ich ihn entnehme ist es auf alle Fälle die schlechteste Variante. 5 Tage später habe ich den Fisch dann wieder gesehen - quicklebendig! Und solche Beispiele kennt glaub ich jeder einige...

Und ganz ehrlich: wie oft passiert es denn, dass mit dem UL-Tackle wirklich der Fisch des Lebens einsteigt??? Und sogar die Riesen werden mit dem hochwertigen Gerät sehr wohl sauber gelandet und released. Wir reden hier wirklich von verschwindenden Anteilen!

Natürlich geht es auch um den Aspekt, dass wir den Fisch schonend behandeln und achten, aber dadurch dass wir uns hier doch sehr stark einbringen und engagieren, achten wir den Fisch schon mehr als 99% der restlichen Angler!

Das ist meine Meinung dazu...

Innfischer
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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Innfischer » 25 Jun 2009 10:16

Hallo Niederbayer
Niederbayer hat geschrieben:
Und die Mortalität von zurückgesetzten Fischen wird sowieso total überschätzt! Aus der Erfahrung heraus und auch Erfahrungen von anderen Anglern würde ich sagen, dass sogar stark gedrillte und verletzte Fische ganz ganz selten verenden.
Das ist von Fischart zu Fischart unterschiedlich. Hechte und vor allem Karpfen sind diesbezüglich durchaus etwas robuster als Salmoniden. Die Sache ist aber wissenschaftlich doch hinreichend untersucht und leider decken sich diese Erkenntnisse nicht mit Deiner Einschätzung. Wenn ich die Forschungsergebnisse noch recht im Gedächtnis habe, dann kann der Tod in Folge von Drillstress sogar noch am Tag darauf oder selten Tage darauf noch eintreten. Abhängig ist das ganze von mehreren Faktoren, nicht nur der Drilldauer sondern vor allem von der Wassertemperatur (=Sauerstoffsättigung). Es gehört z.B. in meiner Gegend für naturbewusste Angler zum Ehrenkodex im Hochsommer nicht zu angeln. Aber das kann jeder halten wie er will.

Servus
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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Nachtangler » 25 Jun 2009 12:42

Leztes Jahr hat ein Kumpel einen 107cm Hecht mit einer Berkley FirFlex 7-28 aus dem Wasser "gezerrt".
Drill konnte man das nicht nennen. Die Rute war konstant an der Bruchgrenze und hatte keinerlei Aktion mehr.
Da er zwischen im Wasser liegenden Bäumen angelte (eigentlich auf Barsch), konnte er dem Hecht auch keinen Spielraum geben.
Ich hätte es nicht erwartet, aber innerhalb von 5 Minuten hatte er ihn aus dem Wasser.
Freude am Drill hatte er dabei allerdings keinen.
Das Wissen des Anglers über Fisch und Gewässer fängt und nicht das Angelgerät.

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Blauhai
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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Blauhai » 25 Jun 2009 12:46

Das artet gerade in eine ganz andere Diskussion aus :wink:

Denke bei der Entnahme sollte jeder nach dem Interesse seines eigenen Gewissens handeln.
Einen Fisch mit schwereren Verletzungen (je nach Fischart) würde ich sicher nicht zurücksetzen ^^
Lieber alles releasen und die mitnehmen, bei denen ein Überleben wirklich fraglich ist.
Und mal ehrlich.
Wenn man mit Verstand angelt(damit meine ich richtiges Gerät, rechtzeitiger Anhieb etc.), dann passieren solche Verletzungen doch sehr selten, was eine seltene Entnahme bedeutet.
5 Tage sind übrigens keine lange Zeit und es beweist nicht, daß der Hecht doch noch hops ging.
Aber wie gesagt.
Nur meine Meinung, weil ich auch nur ein 95%-Releaser bin :wink:
www.donaupirsch.de.tl

http://www.youtube.com/watch?v=tycQCRqcYg4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=HmAKaOC3Cbo

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Innfischer » 25 Jun 2009 13:02

Hallo
Der Drillstress alleine, ohne jede weitere äußerlich erkennbare Verletzung, kann zum Tod führen wenn nicht sachgerecht (also zu lang) gedrillt wird. Bei manchen Fischen ist das sehr leicht zu erkennen (zum Beispiel bei der Äsche), bei manchen treten die Folgen später ein und einigen Arten macht es fast gar nichts aus.
Darum ist ein zügiger, gekonnter Drill ein absolutes muss.

Servus
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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Niederbayer » 25 Jun 2009 13:10

Ich habe euren Argumenten auch nicht widersprochen, sondern wollte zusätzlich eine weitere Sichtweise aufzeigen!

Gewisse Sachen wie Drillzeiten, Techniken, Material, usw. sind für den einigermaßen bewanderten Fischer selbstverständlich...
Aber es gibt eben nicht nur schwarz oder weiß - sondern auch eine Grauzone... und wir hier im Forum beschäftigen uns im Durchschnitt deutlich mehr mit der Thematik als der "Allerwelts-/Kochtopf-Angler" und dort liegen eigentlich die Hauptprobleme!

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von KevPike » 26 Jun 2009 07:47

Wenn wir schon beim Material angelangt sind können wir auch gleich mein Lieblingsthema (wieder) aufgreifen, oder?

Warum angeln fast alle Ultra- Light Raubfischangler ohne Stahl- oder Hardmonovorfach???????

Ich komme nicht mit den Argumenten klar, wie z.B.
"Fluocarbon reicht auch!" oder
"Die neuen Materialien sind so gut, da braucht man kein Stahlvorfach mehr!" oder
"Ich angle ja auf Barsch, was will ich denn da mit Stahl!!!"
(Begründung: Da laufen meine Köder nicht mehr!:shock:)
(Begründung: Da fange ich anstatt 10Fischen nur noch 9Fische :shock:)

Alles schon gesehen, alles schon gehört! Dürfte manchem von euch auch bekannt sein!

Bin jetzt wieder auf 180 wegen diesem ... Thema!!!

Liebe Grüße an alle vernünftigen Angler!
Catch and Release!

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Jondalar » 28 Jun 2009 22:08

Ja das hab ich mich auch schon gefragt. Ohne Hardmono geht bei mir garnichts. Das ist das Mindeste was ich ranmache. Doch die ganz ganz kleinen Wobbler laufen nun mal eben nicht wenn man da was vorschaltet. Das Zeug ist eben so steif da wobbelt einfach nix mehr. Deswegen fische ich solch kleinzeugs garnicht mehr. Ein ordentlicher Barsch der schnappt sich auch einen 10cm Wobbler oder einen Doppelblattspinner. Die kleinen interessieren mich persönlich eh weniger deshalb lass ich die Finger von so Miniwobblern aus Japan so fängig die auch sein möchten.
Grüsse von der Donau

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Blauhai » 29 Jun 2009 09:38

@Jondalar:

Das ist ganz unterschiedlich.
Habe sehr viele Miniwobbler, die auch am dünnen Stahl laufen.
Bei den Wobblern von Byron oder Rapala hatte ich da noch nie Probleme.
www.donaupirsch.de.tl

http://www.youtube.com/watch?v=tycQCRqcYg4&feature=related
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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Jondalar » 29 Jun 2009 10:47

Ich hab da sehr schlechte erfahrungen mit so ultradünnem Stahl gemacht. Irgendwie gehen da immer die fettesten Hechte drann und dann ist mit 3kg Stahl nicht viel zu holen. Ich habs ja schon mal geschrieben. Bisher hatte ich drei wirklich kapitale Hechte am Haken die ich allesamt verloren habe weil ich mit zu leichtem Gerät unterwegs war. Zielfisch war immer der Barsch und gefangen hab ich garnichts. :cry:
Grüsse von der Donau

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Blauhai » 29 Jun 2009 12:30

Gut, so leichtes Stahl fische ich nicht.
7-12 kg packt es allemal.
Es kommt ja nichtmal so auf die Stärke des Stahls an, sondern auf die Geschmeidigkeit.
www.donaupirsch.de.tl

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Lahnfischer » 29 Jun 2009 15:44

Kinders, es ist doch eigentlich so einfach:

Man sollte immer mit einem, dem Zielfisch angepassten Gerät, ans Wasser gehen, beim Spinnfischen ist dort, wo mit Hechten zu rechnen ist (also eigentlich fast überall :wink: ) ein dünnes Stahlvorfach vorzuschalten. HM ist ja nicht nur "nicht 100% bissfest, sondern darüber hinaus auch in einigermassen bissfesten Stärken viel zu auffällig und steif für Kleinwobbler.

Ein Stahl-Vorfach kann ich euch wärmstens ans Herz legen, welches extrem dünn und trotzdem absolut zuverlässig ist: Drennan 7-Strand mit 5,4 Kilo Tragkraft. Ich fische dies problemlos selbst mit 3 cm-Wobblern und es hielt bisher jedem Zufallshecht absolut zuverlässig stand, auch bei Exemplaren jenseits der 90 cm :!:

Jetzt beispielsweise mit Hechtgeschirr auf Barsche angeln zu wollen, ist natürlich suboptimal und übertrieben, es käme ja auch keiner auf die Idee, mit einer 035er Mono auf Weissfische zu stippen, nur weil es Karpfen im Gewässer gibt... :wink:
Gruß Thomas

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von silversurfer » 30 Jun 2009 10:07

ich muss dem lahnfischer zustimmen.

es kommt auf das vorfach und die kleinteile an.
meine kleinen wobbler liefen mit den fertigen vorfächern auch nicht.
ich bau die vorfächer mittlerweile selbst.
ich hab 7x7 (von camtec?) und 1x7 (drennan) mit je 9kg tragkraft. das ist erstmal hechtsicher und vor allem dünn. wenn ihr einen leichten und stabilen einhänger ohne wirbel montiert ist es vor dem köder nicht so schwer. und wenn der einhänger nen schönen bogen hat, läuft der köder auch sauber.
bei camotackle gibts schöne leichte und stabile einhänger. die kann ich wärmsten empfehlen.
einen wirbel schalte ich ans andere ende des vorfachs.
so laufen selbst tiny frys sauber und ordentlich.
hardmono und fc sind keine vorfächer fürs raubfischangeln.
selbst dropshot und texas bzw carolina rigs mache ich aus dünnem stahl und es geht auch. lieber fang ich weniger als im fall x die dicke mutti zu verlieren.

gruß

stefan

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Re: Leicht, leichter,.......zu leicht........?

Beitrag von Der aus dem Süden kommt » 30 Jun 2009 15:33

Der einzige Fisch auf den ich leicht angle, ist die Forelle(0,10er Wft). Bei Hechten kenn ich jedoch keine Gnade:
0,20er Wft, ein starkes Stahlvorfach(15-17kg) und meine geliebte Black Bull mit 20-60g Wurfgewicht sind da bei mir Pflicht.
Außerdem wirken sich dünnere Schnüre nicht auf die Drilleigenschaften aus, oder?
Wo von der 0,10er auf Hecht gehört hab, sind mir ja beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen!! :lol: :lol:

mfg Peter
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