Hechte mit "Laichhaken"?!

[Niederbayer]

Hallo Kollegen,

hätte da mal eine Frage an unsere Spezialisten:

Ich habe erst vor kurzem einen Bericht gelesen über einen gefangenen Hecht, der am Unterkiefer so eine Art Laichhaken hatte - also ein Unterkiefer, der am vorderen Ende einen Haken nach oben zum Oberkiefer hin hat (wie beim Lachs).

Als ich den Bericht gelesen habe, dachte ich es sei vielleicht eine Laune der Natur, aber mein letztes Hechtmännchen hatte auch einen solchen "Haken"!

Abgesehen davon, dass es einem Hecht sehr gut stehen würde - kennt jemand von euch ähnliche Fälle? Oder gibt es vielleicht sogar eine ganz einfache Erklärung?

[Thomas Kalweit]

Hechte bilden keinen Laichhaken aus. Oft kommt es zu solchen Deformationen, wenn Hechten beim Landen/Hakenlösen der Unterkiefer verletzt wird, etwa durch Landezangen.



Eine häufige Deformation sind sogenannte "pug nosed pike", diese Mops-Hechte haben einen zu kurzen Oberkiefer.



Oft haben Hechte einen nur leicht zu kurzen Oberkiefer, ihre Schädel sehen dann besonders beeindruckend aus, regelrechte Brassen-Killer.

[Innfischer]

[quote="Thomas Kalweit"]Hechte bilden keinen Laichhaken aus. Oft kommt es zu solchen Deformationen, wenn Hechten beim Landen/Hakenlösen der Unterkiefer verletzt wird, etwa durch Landezangen.

Hi Thomas,

diese Aussage finde ich interessant. Ist das jetzt eine Vermutung von Dir oder kannst Du auf diesbezügliche Erkenntnisse verweisen? Ich kenne eine Menge Hechtangler die sich einene Grip besorgt haben, weil sie es besonders gut machen wollten. Gerade für die wäre es wichtig hier "up to date" zu sein.

Ich persönlich bin ja noch "old style" weil ich meine Hechte keschere (hat auch mit den konkreten Örtlichkeiten zu tun).

Bis bald
Innfischer

[Thomas Kalweit]

Grundsätzlich ist das Keschern sicher schädlicher für die Hechte, als eine Landezange. Das Netz beschädigt die Schleimhaut und Flossen, sorgt für die Übertragung von Krankheiten, das Hakenlösen dauert länger, weil sich oft die Drillinge im Netz verhaken...

Wird die Zange bei kleineren Hechten bis etwa 80cm angewendet, gibt es eigentlich keine Probleme. Bei Großhechten kann es in seltenen Fällen zur Verletzung der Verbindung der Unterkiefer kommen, wenn dieser beim Hakenlösen stark schlägt. Deshalb sollte man diese unbedingt mit dem Kiemengriff landen, oder direkt nach der Landung noch im Wasser von Landezange auf Kiemengriff umgreifen.

Ich habe schon Hechte mit einem "Laichhaken" gefangen, bei genauerer Betrachtung sah man, dass beide Unterkieferhälften wieder zusammengeheilt waren. Eine andere Erklärung habe ich nicht.

[Eisangler]

Grundsätzlich ist das Keschern sicher schädlicher für die Hechte, als eine Landezange. Das Netz beschädigt die Schleimhaut und Flossen, sorgt für die Übertragung von Krankheiten, das Hakenlösen dauert länger, weil sich oft die Drillinge im Netz verhaken...

@ Stefan v. Hatten: Aha !!!

[Jondalar]

[Niederbayer]

Was sagt ihr dann zu solchen Bildern:









Sieht mir nicht nach einer "Deformation" aus, die z.B. vom Landen stammt?!

[Eisangler]

Eindeutig: der Bursche hat ne Hasenscharte !!!

[ESOX 4-live]

Ich würde sagen, dass es normal ist, dass Hechte solch einen "Haken" haben. Jedenfalls einige. Vieleicht auch erst ab einer gewissen Größe?
Ich habe nämlich gerade mal in meinen Bildern gesucht und nur bei meinem 86er habe ich was entdeckt.

[Chinook]

... lebt der Hecht noch? Wenn es ein Laichhaken sein sollte, bildet sich dieser
auch wieder zurück. Also in zwei, drei Monaten noch mal fangen. Ist der
"Laichhaken" noch da, kann es alles mögliche sein, z.B. Verknorpelung nach einer Verletzung.

... ist der Hecht tot? Laichhaken aufschneiden (diagonal). Gibt es Gewebeunterschiede? Ja, dann ist es z.B. Fremdkörpereinschluss.
Nein, dann tatsächlich ein Laichhaken und wir haben vielleicht einen Lacht (Lachs-Hecht-Hybrid)

Ja, noch schmunzelt ihr ... was aber wenn Niederbayer eines, der noch unentdeckten Arten gefangen hat und dann dieser seinen Namen geben darf?
Der Esox Subbavaricus!
Dann lacht ihr nicht mehr!