Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

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Stefan von Hatten

Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Stefan von Hatten » 03 Nov 2006 11:30

Das Problem bei Hardmono und allen Nichtstahlvorfächern ist, dass in der Regel die kleinen Hechte diese Vorfächer durchbekommen. Deren Zähne sind kleiner, schärfer und irgendwie auch dichter - bei grösseren Hechten bleibt das Vorfach schonmal in den Zwischenräumen der Zähne liegen und wird nicht aufgescheuert. Es werden dann also kleine Hechte gezielt verangelt!

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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von ESOX 4-live » 03 Nov 2006 17:15

Ich habe bis jetzt nur mit "Stahl" gefischt und daran wird sich auch erstmal nichts ändern [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

[ 03. November 2006: Beitrag editiert von: ESOX 4-live ]
Mfg Oke
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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Uwe Pinnau » 03 Nov 2006 18:08

@duli: Ich habe noch keinen Rheinzander ohne Stahl gefangen. Das stört die zumindest beim Gummiangeln einen Dreck.
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Markus Heine
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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Markus Heine » 03 Nov 2006 19:49

Dickes Mono, Hardmono, Fluo(ro)carbon, Kevlar - kann man alles vergessen! Auf Hecht geht's bei mir nur mit Stahl!

[ 03. November 2006: Beitrag editiert von: Markus Heine ]
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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Jondalar » 03 Nov 2006 19:57

Sicherlich ist Stahl die sichere Methode. Doch ich kanns nur nochmal sagen. Seit ca.6 Jahren angle ich schon mit Kevlar. Ich hab jede menge Kleine bis mittlere Hechte damit gefangen und kann nur sagen, dass mir nie ein Fisch damit abhanden gekommen ist. Selbst bei Ködern die sehr tief geschluckt worden sind.

Der 7cm lange Gummifisch ist bei dem 50cm Hechtlein immer noch im Maul.

Bild

Ich möchte hier Niemanden bekehren. Doch mich wundert schon, mit welcher Voreingenommenheit hier diskutiert wird.

Lasst uns doch mal die Fakten betrachten.

Stahl ist aufgrund seiner unübertroffenen Materialeigenschaften den Hechtzähnen weit überlegen.

Kevlar ist vielleicht nicht so standhaft wie Stahl, dies hat nach Euerer Aussage bei Großhechten nicht viel zu bedeuten, da bei denen die Zähne weiter auseinander stehen und nicht mehr so scharf sind.Nun leider hatte ich noch nicht das Vergnügen mit so einem Fisch.
Meine eigene Erfahrung hat aber gezeigt, dass ich mit einem 50 cm Hecht allerhöchstens 1-2min zu tum habe. Wer länger braucht macht da was falsch! Bei genügend dickem Material könnte ich mir sogar vorstellen, dass Hardmono ebenfalls standhält. Kevlar mit 12kg Tragkraft hälts auf alle Fälle aus. Selbst Fische bis 80cm wurden von mir schon damit gefangen. Ich verwende dieses Material auch beim Wallerangeln und könnte damit ebenfalls schon Fische bis 1.4 m problemlos landen. Größere wollten eben noch nicht bei mir beißen.

Was mich eigentlich an dieser Diskussion stört ist, dass man gleich in eine Schublade gesteckt wird weil man angeblich nicht waidmännisch vorgeht, wenn man nicht mit Stahlvorfach angelt.


Bild

[ 03. November 2006: Beitrag editiert von: Jondalar ]
Grüsse von der Donau

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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Markus Heine » 07 Nov 2006 11:07

Ich habe früher auch mit Kevlar geangelt und dachte zuerst auch, dass dieses Material die beste Lösung sei, weil auch Zander sich davon nicht gestört fühlten. Damals war 49-fädiges Stahlmaterial noch sehr teuer und auch selten erhältlich.

Aber zurück zum Kevlar. Die ersten beiden Hechte konnte ich damit problemlos landen. Wobei ich schon etwas zweifelte, weil ein paar Stellen leicht aufgescheuert waren. Den dritten Fisch, den ich mit Kevlar drillte, war ein dicker Aal - der größte Aal, den ich bisher an der Angel hatte. Beim der Landung gab es leider ein paar Probleme, und plötzlich war der Aal weg. Er hat mit dem Kevlar einfach kurzen Prozess gemacht und das Vorfach durchgebissen. Danach habe ich nie wieder mit Kevlar geangelt, denn ich möchte nicht auch noch meinen größten Hecht damit verlieren.

Eine ähnliche Erfahrung hatte ich mit Fluorocarbon. Ich war mit meinem Kollegen Christian in Dänemark zum Hechtangeln. Ein einheimischer Guide sagte uns, wir sollten mit Fluorocarbon angeln, weil es damit wesentlich mehr Bisse in dem sichtigen Wasser gäbe als mit Stahl. Bisher hatten wir noch nicht mit diesem Material geangelt, so dass wir jeweils ein fertiges Vorfach des Guides benutzten.
Ich hatte sagenhaftes Glück, denn den ersten Fisch, den ich hakte, war gleich ein Meterhecht. Beim Drill dachte ich mir schon: 'Hoffentlich hält das Vorfach'. Es hielt zum Glück. Aber etwas aufgescheuert war es auch.
Dann hakte Christian einen Hecht. Nach ein paar Sekunden schnellte die Rute allerdings zurück. Ausgestiegen! Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das Vorfach betrachteten: Einfach durchgebissen! Seitdem machen wir auch um Fluorocarbon beim Hechtangeln einen großen Bogen.

Übrigens auch um Hardmono: Christians Vater konnte leider seinen größten Hecht nicht landen (wahrscheinlich ein Meterfisch), weil auch dieser das Vorfach kurz vor der Landung durchscheuerte.

Deshalb kommt für mich zum Hechtfang nur Stahl infrage. Ich möchte nämlich nicht mehr dabei sein, wenn jemand einen großen Fisch aufgrund eines Materialmangels verliert ...
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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Georg Baumann » 07 Nov 2006 15:47

Aufgrund der häufig gehörten negativen Erfahrungen habe ich noch nie mit etwas anderem auf Hecht geangelt als mit Stahl. In Bayern hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, beobachten zu dürfen wie ein Bootsnachbar einen dicken Hecht nach längerem Drill verloren hat. Das Hardmono war durchgescheuert!

Das Argument, dass bei großen Hechten das Material länger hält und man bei kleinen eh nur kurz drillt, zieht in meinen Augen nicht. Bei einem Großen muss der Köder nämlich nur so sitzen, dass das Vorfach an den Zahnreihen des Oberkiefergaumens scheuert und schon ist es aus.

Mit Kevlar hab' ich noch keinerlei Erfahrung, verzichte aber gerne darauf. Bisher hatte ich nämlich noch nicht den Eindruck, dass ich wegen Stahl weniger Bisse hatte.
Immer dicke Fische!
Georg

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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von CamiloS » 09 Nov 2006 15:59

Hi,

mein Senf dazu:

dünnes oder mittleres Flexonit ist das beste, wenn die Köder etwas vorfachempfindlich sind (den Hechten ist es sowas von egal, wenn das Wasser nicht super klar ist und sogar dann)... das kann aber auf dauer bei hängerintensivem Angeln schnell aufs Geld gehen (deswegen da 1 x 7 Stahl, ist halt etwas billiger ;-)

Fluorocarbon verwende ich nur, wenn das Wasser ganz klar ist und der Lauf der Köder nicht dadurch beeinflusst wird (also eigentlich nur bei Spinnerbaits, Jerkbaits ab mittlerer Größe und einigen größeren Wobblern). Ich benutze es also recht selten und habe wahrscheinlich deswegen bisher keinen Hecht damit verloren. Allerdings kommt mir FC unter 60 lbs nicht an die Leine, alles andere darunter finde ich etwas fahrlässig und könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Ich sehe nicht den Sinn von Hardmono: sehr steif (ja, noch steifer als FC ;-) ) und die Sichtigkeit ist deutlich höher als FC in der entsprechenden Stärke.

Kevlar habe ich noch nie ausprobiert, werde ich es auch niemals tun, also kein Kommentar dazu.

Grüße
C+R

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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von Georg Baumann » 09 Nov 2006 19:06

@CamiloS: Du bringst es auf den Punkt. Zumindest beim Hechtfischen sehe ich überhaupt keine Veranlassung, auf Stahl zu verzichten, denn die Sichtigkeit des Vorfachs stört den Hecht meiner Meinung nach nicht. Viel wichtiger ist, dass der Köder gut läuft und da ist Stahl (Egal ob 1x7, 1x19 oder 1x49) im Vergleich zu FC und Hardmono wesentlich geschmeidiger.

Wenn schon die Sichtigkeit ein Problem sein soll, dann ist es eher die geflochtene Hauptschnur. Beispiel Schleppen im Freiwasser. Da steht so ein Hecht in 3 Meter Tiefe und direkt vor seiner Nase werden 30-50 Meter gut zu erkennende Geflochtene vorbeigezogen. Das ist viel auffälliger als jedes Vorfach! Bin mir nicht sicher, ob Hechte da wirklich empfindlich sind, aber um kein Risiko einzugehen, schalte ich vor meine Geflochte ca. 25 m 0,35er Mono, an dessen Ende natürlich wieder das Stahlvorfach kommt. Ne Zeitlang hab ich sogar beim Jerken einige Meter Mono vorgeschaltet, aber das lass' ich inzwischen wieder. Mehr Bisse hat's nicht gebracht, und manchmal hört man als Angler auch das Gras wachsen
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Immer dicke Fische!
Georg

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Hechtfang ohne Stahlvorfach?

Beitrag von bundyman » 09 Nov 2006 23:09

Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man Wolfram-Vorfaecher versuchen. Extrem duenn, trotzdem stabil, allerdings doch recht preisintensiv.

Ansonsten gibts wirklich sher duenne, stabile, geschmeidige 7X7 Stahl fuer relativ kleines Geld, die kaum dicker als die Hauptschnur sind.
Sicher ist sicher...
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