Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

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Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Snoek_ » 25 Okt 2012 21:23

Hallo!
Darüber gehen die Meinungen sehr auseinander.
Ich meine es ist dem Hecht egal, ob ein Vorfach dick oder dünn ist,rot,blau, braun oder sonst wie gefärbt ist,denn Hechte sind nicht schnurscheu.
"Durchsichtig" gibt es nicht wirklich, diese Vorfächer sind meiner meinung nach nicht Hechtsicher, von daher sollten Hartmono, Fluorocarbonvorfächer zum gezielten Hechtangeln nicht eingesetzt werden.
Der Hecht kann keinen rumtreibenden Pflanzenstengel von einem Vorfach unterscheiden, wenn diese Fische so klug wären würden sie auch nicht auf schaukelnde Brettchen (Wobbler) oder Spinner usw. beißen.
Es gibt Leute die glauben, silberne Vorfächer die glitzern haben eine scheuchwirkung, aber z.B. am Spinnerbait oder ähnlichem, die mit diesem glitzernen Christbaumschmuck ausgestattet sind,der soll eine Lock/Anbisswirkung auf die Hechte haben, das ist finde ich ist ein widerspruch in sich.

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Smile » 25 Okt 2012 22:13

wenn wir jetzt bei Facebook wären, dann würde ich das 'liken'. So sag ich mal, da hast Du völlig recht.
Ich stelle mir das so vor, dass wir die Köder durchs Wasser bewegen und mittels einer Bewegung, einer Silhouette, einer Druckwelle oder einer Kombination aus mehreren Komponenten die einen Schnappreflex auslöst. Vieleicht beißen die auch in den ein oder anderen Köder weil die neugierig sind und den einfach untersuchen wollen. Wer keine Hände hat, der testet mit dem Maul was da schwimmt. Oder stubst es einfach mal an . . . Und haben die richtig Kohldampf wollen die fressen und erst hinterher nachdenken was sie da verschlungen haben. Feine Klinge fechten ist ja vielleicht ganz witzig aber im Zweifel lieber die dickere Schnur oder den stärkeren Wirbel.
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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Uwe Pinnau » 25 Okt 2012 23:45

So mancher Hecht trägt schon einen bösen Schmiss von der feinen Klinge in der Visage mit sich rum, weil das Zeug einfach nicht hielt und unterdimensioniert war. Absolut verwerflich. Ansonsten pflichte ich Berthold bei. Was ich von FC halte weiß man hier glaube ich. Unlängst war ich bei Muskyangeln und benutzte auch dort entgegen allen Trends kein FC Vorfach, sondern Stahl und ein 15 fädiges Terminator Titanvorfach, ziemlich dick, hält aber. Im Zweiervergleich im Boot hatten wir beide 2 Bisse und zwei Nachläufer, also Gleichstand an Tag 1. Später dann kamn noch zwei Freunde hinzu die auch auf Stahl bzw Spinnstange schworen. Am Ende fingen "wir" mit Metallvorfächern am besten und FC lag hinten. Ich denke vor allem daß mit steigender Ködergröße die Bedeutung der Sichtbarkeit des Vorfachs proportional nachlässt.
Wenn ich brüniertes Material im Laden, sehe oder glänzend silbernes, bevorzuge ich das brünierte Material, es muß ja nicht unnötig auffällig sein, aber man sollte es nicht übertreiben und schon gar kein unnötiges Risiko eingehen.
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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Lan » 27 Okt 2012 12:48

ich benutze aus prinzip nur stahl. fc kevlar etc is doch einfach nur mist für hecht und nciht waidgerecht.

fangen tut man mit stahl auch gut. selbst ich als amateur, der den ganzen neumodischen gummijerk fc etc krams nciht nutzt, habe schon 5 ü1m hechte fangen können. mein größter auf ein fertig stahlvorfach aus dem handel. 2/0 drilling und dick grün ummantelt. häßlich, aber funktioniert. wobei ich ansonsten auch lieber selber binde. drennan 7x7 passt immer.

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Steinbuttt » 27 Okt 2012 19:56

Ich sehe das genau wie ihr, Jungs!

Kommen Hechte in dem Gewässer vor, kommt bei mir nur Stahl als Vorfach!

Beim Zanderangeln zB. hier bei mir im Zingster Strom, benutze ich das "DRENNAN 7Strand" und ich habe nicht den Eindruck, das ich dadurch weniger Zander fange!
Und selbst wenn es so wäre, wäre es mir das wert, weil ich so eben weiß, das kein Hecht, der zufällig beißt, wegen Vorfachbruch "verludern" muß!

Gruß Heiko

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Uwe Pinnau » 27 Okt 2012 21:08

Gut der Mann!
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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Snoek_ » 27 Okt 2012 22:04

Hi!
Wenn es weich und "dünn" sein soll, z.B. beim Vertikalangel, beim Dropshot, nehme ich 7x7 Stahlvorfach, wenn mit Hechten gerechnet werden muß.
Wo kann man schon zu 100% sagen hier gibt es keine Hechte.

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Smile » 27 Okt 2012 23:17

Wenn ich das hier so lese wird mir so recht warm ums Herz.
Wenn ich dann den neuen Raubfisch von heute durch böättere und da mal wieder von Plastik geschwärmt wird, dann ärgert das schon etwas. Immer wieder liest man von den Leuten die erst durch Schaden klug werden und dann ist in den Zeitschriften immer wieder zu lesen, wie toll doch FC und Co ist. Gerade Leute die nicht so tief in im Thema sind, lassen sich davon beeinflussen und steigen dann leider oft genug in die Gruppe ein, die aus Schaden klug wird.
Leider dann zu spät für den Fisch.
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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von lelox » 27 Okt 2012 23:28

Ist mir auch negativ aufgefallen, Sigurd.
Ich fische auch auf Döbel mit Stahl. Da, wo in meinem Döbelwasser die größeren der Zielfische anzutreffen sind, treiben sich auch Hechte rum. Da muss ich nicht lange überlegen, was als Vorfach in Frage kommt und einen Döbel habe ich auch schon mal gefangen.
Wenn ich, selten genug, mal auf Hecht los bin, spielt die Sichtigkeit des Vorfaches nach meiner Meinung keine Rolle.
FC als Vorfach fische ich z. B. an der Fliegenrute auf Nasen, nicht wegen des Unsichtbarkeitsmythos, sondern einfach deshalb, weil das Zeug sinkt.

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Smile » 28 Okt 2012 12:02

das hat nich so geärgert, dass ich keinen neuen Thread bei 'Themen aus dem aktuellen Heft' aufgmacht habe
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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von kati48268 » 15 Nov 2012 11:14

Ich stelle eure einhellige Meinung einfach mal in Frage, nicht um des Diskurses willen, sondern weil man es durchaus hinterfragen kann.

In Skandinavien und Nordamerika ist es also Mainstream mit FC statt Stahl zu fischen (war mir neu, aber gut) und auch hier in D scheint es einige Anhänger zu geben. Liegen die alle falsch, nur weil Heavy Metall hier der Mainstream ist?
Dann muss das deutsche Zurücksetzverbot ja auch dringend die Welt verbessern (Aber das ist ein anders Thema).

Interessanter wäre doch von eigenen Erfahrungen zu berichten, als einer Aussage ungeprüft hinterher zu beten und sie als Fakt & 11. Gebot jedem Ketzer um die Öhren zu hauen, der anderer Meinung ist.

Steinigt mich ruhig:
in einem ekelhaft-schwierigen See (glasklares Wasser + total überangelt) habe ich vor 2-3 Jahren erstmals zu FC (0,70er) als Hechtvorfach gegriffen, weil einfach nix ging und ich systematisch jede Modifikationsmöglichkeit testen wollte. Anfangs hatte ich arge Bedenken, obwohl ich auch schon Hechte beim Barsch- & Forellenangeln, sogar beim Match- & Grundfischen an Mono drangehabt und rausgekriegt habe.
Eingesetzt habe ich das FC an dem o.g. See dann nicht nur beim Spinnfischen, sondern sogar auch beim Ansitz mit KöFi.
Beim Spinnen habe ich keinerlei Änderungen der Bissfrequenz feststellen können und es somit wieder verworfen, beim KöFi-Angeln aber durchaus, und zwar positiv.
In trüberen Gewässern, wo ich es dann auch ausprobiert habe, war keine bessere Ausbeute spürbar.
Abrisse hatte ich exakt Null, auch dann nicht, wenn das Vorfach eindeutig im Drill den Zähnen ausgesetzt war.
Nach jedem Drill & Fang habe ich das Vorfach auf Schäden untersucht und keine feststellen können.

Wie oft habe ich aber schon gerissene Stahlvorfächer gesehen (in einem Fall auch bei mir selbst). Vermutlich war dieses immer beschädigt und der jeweilige Angler hat es nicht bemerkt oder nicht ernst genommen. Ich gebe offen zu, letzteres war bei mir der Fall. Daraus habe ich gelernt und überprüfe meine Vorfächer vor jedem Angeln. Bei egal was für einem Schaden, auch bei Knicken, hau ich die in den Müll.

Meine Konsequenz für mich: ich werde FC weiter so einsetzen, wenn ich auf ähnliche Bedingungen treffe. Es sei denn, mir kappt so'n zuvor unbeschädigtes Teil tatsächlich mal durch, dann nehme ich alles zurück, was ich hier gesagt habe. Aber ich glaube mittlerweile nicht mehr an eine Gefahr.

Dieses gilt jedoch nur für mich und ich werde einen Teufel tun andere damit belehren zu wollen.

Und nun 'Feuer frei' für die wahren Gläubigen.
:roll:

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Smile » 15 Nov 2012 11:43

du disqualifizierst jemanden der anders denkt automatisch als Eiferer, wenn Du die Diskussion so eröffnest.
Glauben heißt vertrauen ohne zu sehen. Das ist Religion und das buche ich mal unter 'komplizierte Kiste'.
Wissen hingegen, ist eine auf Erfahrung, Ratio und Zahlen, Daten, Fakten basierende und deshalb nachprüfbare Überzeugung. Die übrigens auf einer sich ändernden Grundlage, zum Beispiel durch neue Erfahrungen oder Erkenntnissen ohne Schamesröte revidiert werden kann. Das nennt man 'Lernen'. Das ist es worauf ich neben Glauben vertraue. Ersteres ist etwas, wofür ich gemeinhin streite - Glauben ist Privatsache und sollte nicht Anlass zu Streit sein.
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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Lahnfischer » 15 Nov 2012 12:56

Ein Kumpel hat hier vorletztes Jahr, eigentlich wider besseres Wissen, HM in Stärke 1,0 mm ausprobiert und tatsächlich damit den Lahnhecht seines Lebens (ca. 1,20er) auf einen großen Gummi draufbekommen. Allerdings nicht lange, nach einer knappen Minute war da HM sauber durchgeschnitten. Da ich daneben stand, konnte ich ihn zumindest trösten... :wink:
Dann gab es ne Ederseetour im Herbst, die den Barschen gewidmet war. wir waren zu viert und ich der einzige, der trotz glasklarem Wasser mit Stahlvorfach fischte. Ich habe trotzdem mit Abstand die meisten und größten Barsche gefangen, dafür verloren 2 meiner Kumpels Hechte, die ruckzuck deren FC kappten.
Ich könnte noch viele Beispiele bringen, wo ich mit Kumpels fischte, die mit dickem FC, ich mit 40 Lbs Titan, meistens hatte ich die Nase deutlich vorne... :mrgreen:
Selbst die ach so vorfachscheuen Döbel, Bachforellen und Rapfen in der Lahn lassen sich von meinem Stahlvorfach nicht vom Biss abhalten und sollte ich doch deswegen den einen oder anderen Biss weniger bekommen, dann kann ich damit ganz gut leben!
Gruß Thomas

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von kati48268 » 15 Nov 2012 13:58

Wenn das als Diffamierung rüberkommt, sorry, war so nicht gemeint, mea clupa maxima.

Das Gefühl, von Eiferern missioniert werden zu wollen, kommt schon auf, wenn man sich outet, was anders als Stahl ans Band zu knoten. Egal ob in Foren, am Stammtisch oder am Wasser.
Am See hatte ich genau dieses Erlebnis. Ein Bekannter schaut zu, wie ich die Klamotten fertig mache, schon kommt der Spruch, "das Zeugs beißt der doch so durch". Auf meine Frage hin, ob er das dicke FC schon mal benutzt hat, kam dann zurück, "ich wusste nicht mal, dass es das in der Stärke gibt".

Ich bemängel, dass die vorherschende Meinung, 'FC hält nicht', in seltensten Fällen durch glaubhafte Erfahrung belegt wird oder wenn man genauer nachfragt, von 0,18-0,25er bei der Barsch/Forelle/Zander-Jagd die Rede ist.
Das ist dem ähnlich, dass niemand zugeben mag, dass ihm tatsächlich welche dadurch (meine jetzt das dicke FC) flöten gegangen sind (schreibst du ja an anderer Stelle und hast wohl recht damit).

Mich interessiert z.B.:
wie machen es denn beispielsweise die Amis?
Wenn dieses Material dort so häufig verwendet wird, müssten die ja Verluste ohne Ende haben. Kann ich mir bei den 'Musky-gegen-$-Wettbewerbsprämie-Spezies' kaum vorstellen.
Vielleicht kann El Presidente da mehr zu sagen.

Ich kann mich bisher nur auf meine Erfahrungen berufen, die ich bewusst gesucht habe.

@Lahnfischer
mit HM hab ich gar keine Erfahrung.

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Re: Fangen dünne oder "durchsichtige" Vorfächer besser?

Beitrag von Uwe Pinnau » 15 Nov 2012 16:48

@Kati:
HM und FC sind zwar chemisch unterschiedlich, werden aber gleichartig eingesetzt und viele schwören ja auf HM beim Streamern. Im Zweifelsfall hält das aber auch nicht. Schon klar, je dicker desto länger bis zum durch trennen, aber keine finale Lösung.
Was die selbstgemachten Erfahrungen angeht, sag ich mal für mich, mir reicht es schon wenn meine Boots- und Angelpartner die Erfahrung in meinem Beisein gemacht haben, um das als meine Erfahrung mit abzubuchen. Ich werde den Teufel tun und alle Fehler wiederholen, denen ich schon beiwohnen durfte. Generell erfahre ich ja derlei viele Dinge über den DHC, eine gute Tauschbörse für Erfahrungswerte. Wir waren auch mal los und ein Freund verlor sein Stahlvorfach und kramte sich HM aus der Kiste und baute was neues. Nach einem 60er war es fast platt und als wir es dem nächsten Fang der leider einging nochmal durchs Gebiss zogen, waren wir nicht gerade überzeugt davon. Für Naturködersysteme, im Wissen darum daß die garantiert darauf rumbeissen würde ich es ums verrecken nicht nehmen, habe aber von Eisanglern auch schon von besseren Fängen gehört.

Die Angler in Schweden sind amerikanischen Einflüssen schon sehr zugetan, nicht nur was das angeln an sich, sondern auch die ganze Optik angeht. Teilweise kaum zu unterscheiden. Da werde Trends natürlich aufgenommen, ohne groß hinterfragt zu werden, aber eben auch unter ganz anderen Voraussetzungen als hier.
Ich kenne eine ganze Reihe US Angler und Guides wie Lee Tauchen zum Beispiel hängen sich nur feistes FC an ihre megaschwere Wurfcombo, ganz selbstverständlich. Solche Leute sind ja Meinungsbildend und viele machen es nach. Das ist aber sicher auch dort sehr ausgeprägt. Ih durfte miterleben wie niemand im Saal einen Albrightknoten kannte, aber das trotz jahrelanger Angelei und höchstem Materialaufwand. Da wird dann nicht hinterfragt, sondern einfach nachgemacht. Und wenns mal in die Hose geht heisst es: "Na ja, wird dem Guide sicher auch schon mal passiert sein"
Als ich 2010 zum Muskyangeln war und dort mit dickem nylonummantelten Stahl und einem 15 fädigen Titanvorfach von Terminator Tackle auftrat sagte man mir ich werde das nachsehen haben. Gut gefangen haben wir beide nicht, was ja beim Muskyangeln nichts besonderes ist, aber ich hatte drei Nachläufer und mein Bootspartner nur einen.
Dieses Jahr waren wir zum Teil für ein paar Tage zu vier in einer Anglerhütte und man schaute sich schon die Sachen der anderen an. Mir fiel auf daß nur einer mit FC fischte. Die beiden anderen mit handebogenen, althergebrachten Spinnstangen. Auf Nachfrage hin begann der FC Mann verschmitzt zu grinsen und die Stahlfraktion lachte ebenfalls über dessen Trendgläubigkeit. Man habe schon seine Erfahrungen gemacht und sei zum Stahl zurückgekehrt. Wer fing in diese Tagen am schlechtesten und erst zwei Fische am letzten Tag, na klar der FC Mann.
Mein Freund in Wisconsin fischte auch Spinnstange, ganz nebenbei.
Wer modern, schick und trendy ist nimmt FC, so ungefähr. Man muß aber dazu sagen, daß die Jungs dermassen große Köder fischen, daß die Zähne der Fische eh so gut wie nie an das Vorfach herankommen!!! Ich sage: Je größer der Köder, desto weniger Beachtung findet das Vorfach.

Ach Kati, aus dieser o.g. Überzeugung raus und mit dem großen und tiefverwurzelten Willen die Hechte hier in Deutschland besser wegkommen zu lassen als bisher, entsteht vielleicht manchmal ein etwas missionarischer Ansitz der dann auch belehrend wirkt. Ist aber nur zum Wohl der Fische und weil man fest überzeugt ist, andere Angler nicht sehenden Auges in den Abriss laufen lassen zu wollen.
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