Entscheidungshilfe Schnur

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

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Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Elbe-Allrounder » 23 Apr 2012 19:28

Hallo, hab da mal ne Frage und zwar: Ich besitze eine DAM Spinnrute mit 40gr. Wurfgewicht und einer relativ weichen Aktion. Habe nun kurz vor der Saison vor mir neue Schnur auf meine Shimano-Rolle aufspulen zu lassen. Bin mir bloß nicht sicher ob ich geflochtene oder Mono draufspulen lassen soll.... Hatte schon geflochtene drauf und war auf einige Aussteiger sehr zu frieden. Mit Mono fische ich seit einem halbem Jahr und kann mich auch nicht beschweren. Da es fast ausschließlich auf Hecht geht, bin ich mir iwie nicht ganz sicher, was ich drauf machen soll.

Kann mir jemand einen guten Rat geben und begründen warum??

Danke schon mal im Voraus :)

Gruß Frank
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Team Hiroshi » 23 Apr 2012 19:49

Hallo Frank!

Ein wenig schwierig Ferndiagnosen zu stellen, aber ich denke mal - die Rute ist auf Hecht einfach viel zu weich.
Das würde auch die Aussteiger begründen weil der Haken beim Anhieb nicht richtig fassen kann.
Auch wenn draufsteht, daß es sich bei der Rute um eine bis zu 40g WG-Rute handelt ist das noch lange keine "Norm" und wirklicher Anhaltspunkt.
Ich denke mal das die Rute einfach nicht geschafften ist um damit den Hechten effektiv nachzustellen und mit ihren "40g" zu schwach auf der Brust.


Gruß!

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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Nic » 23 Apr 2012 21:37

florians argumentation ist natürlich vollkommen richtig.
allerdings (@florian): du hast damit die frage überhaupt nicht beantwortet ;-)
gerade WEIL die rute weich ist (das ist auch definitionssache) sollte es geflochtene sein, um den anhieb besser durchzubringen. gerade beim kunstköder-angeln, wo die bisse ja schnell und unerwartet und auch mal auf große distanzen kommen ist das extrem wichtig. da bietet ein geflochtene einfach die besseren eigenschaften. ich würde übrigens zu einer 0,12er bis 0,15er raten, je nach hänger-situation im hausgewässer und evtl nach größe der fische (wobei das eher eine untergeordnete rolle spielt)
sollte aber die rute wirklich sooo weich sein, dann solltest du überlegen auf ein strafferes modell (evtl auch mit höherem wurfgewicht) umzusteigen! damit vergrößern sich auch die möglichkeiten andere techniken (GuFi, größere köder...) zu nutzen
MfG und Petri
Nic

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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Uwe Pinnau » 23 Apr 2012 23:32

Wenn es nicht gerade um gezupfte Gummiköder geht, muß´eine etwas weichere Rute ja nicht gleich im Widerspruch zum erfolgreichen Hechtangeln stehen. Wir reden hier natürlich nicht von wabeligen Lämmerschwänzen.
Ich würde auf jeden Fall diese Eigenschaft der Rute versuchen auszunutzen und eine geflochte ne Schnur nehmen. Irgendwas hier schon tausendfach diskutiertes mit 10-12 kg Tragkraft bei einer Rute von 40 g WG.
Apropos Wurfgewicht; die 40 g sind schon arg wenig für Hecht, wobei die Ruten ja auch immer verschieden ausfallen, aber in der Regel ist das schon bei den meisten Leuten als Rapfen- und Zandergerät, wenn nicht sogar als Großbarschrute im Einsatz. In der neuen Saison 70er Hechte ewig plattdrillen, weil die Rute einen zügigen Drill nicht zulässt sollte auch nicht sein. Vielleicht muß man da auch nochmal ein paar Scheine in die Hand nehmen.
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von lelox » 24 Apr 2012 00:12

Eine weiche Rute muss kein Nachteil sein. Wenn aber das Rückgrat fehlt um einen Anhieb durchzubringen, dann macht die Rute auf Hecht keinen Sinn. Es scheint sich um eine Rute für Wobbler zu handeln und gerade bei Hardbaits sollte die Rute genug Reserve für den Anschkag haben. Alternativ könnten Swimbaits/Pullbaits aus Gummi gefischt werden.
Das WG sagt nur wenig über die Rute aus. Angaben zu Biegekurve, Rückstellkraft des Blanks, Schnurklasse und Ködertyp sind hierzulande leider meist Mangelware.
Weiche Rute und Hecht: Geflecht.

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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Uwe Pinnau » 24 Apr 2012 00:13

Exakt!
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Team Hiroshi » 24 Apr 2012 07:45

Moin!

@Nic

War schon klar Geflecht einzusetzen, aber wenn die Rute von Haus aus nicht paßt sollte man vielleicht über die weitere Verwendung und dem Zielfisch Gedanken machen, um dann das Geflecht zu wählen.

Übrigens: Eine 15-er würde ich angesichts der Beschreibung des Steckens nie aufziehen. Die scheint mir für die halbwegs beschriebene Rute völlig überdimensioniert. Da tendiere ich eher zu einer guten 10-er Geflochtenen die sie wohl auch nicht überfordern dürfte, und da entfernen wir uns angesichts einer 10-er schon mal weit weg vom anvisierten Zielfisch - dem Hecht!

Und was ich so ganz nebenbei öfter am Wasser erlebe ist folgendes: Die meisten Ruten sind mit einem völlig überdimensionierten Geflecht aufgezogen welche die Rute überstrapazieren und folglich auf den "Schuß nach hinten" warten, der sich irgendwann auch mal einstellen wird.

Ohne die Länge und weitere Merkmale zu kennen würde ich sie kurzum und ungesehen erst mal als leichte Grundrute einstufen die dann eher zum leichteren Zanderfischen geeigneter wäre ("wenn" auf Raubfisch!)
Und jetzt würde mich mal die Rutenlänge noch interessieren, vielleicht liegt die Bestimmung eher bei einer Posenrute!?

Im Übrigen teile ich voll lelox Argumentation.

Gruß! :wink:

Florian
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Uwe Pinnau » 24 Apr 2012 15:06

Du orientierst Dich bei Geflecht tatsächlich an Durchmessern? Die Idee mit der 10-12 kg Schnur bei einer bis 40g Rute holte ich aus dem Erfahrungsschatz Polderangeln. Da ist man in der Regel mit relativ leichten Ruten unterwegs, braucht keine Gewaltwürfe zu machen und hat aber im Zweifelsfall immer noch eine gewisse Reserve in Form einer komprmissloseren Schnur. Das ist sehr hilfreich bei Hängern am anderen Ufer und auch unrwarteten Fischen. Ist sicher nicht überall anwendbar. Letztendlich steht in diesem Fall die Rute an sich ja schon fragwürdig da.
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Team Hiroshi » 24 Apr 2012 20:29

Schönen Abend zusammen!


@Uwe P.

Sicher geh ich vom Geflecht von meiner "Hausmarke" aus die man über die Bestellnummer und dem damit tatsächlichen Schnurdurchmessers auch richtig zuordnen und identifizieren kann. Im Glaubensstreitfall entscheide ich mich natürlich auch erst mal über die Zugkraftsangabe bei Fremd-Geflecht das ich nicht - bzw. noch nicht kenne.

Bevor ich eine "leichtere" Rute einsetze die ich dann mit "Überdimenionierter" Schnur überfordere - spätestens hier gehe ich doch auch Kompromisse ein!?

Da greife ich lieber zur nächst stärkeren - und damit geeigneteren Rute die kompromisslos "als Ganzes" eine Einheit bietet bei der es kein wenn und aber gibt.

Ich spreche aber Deiner Auswahl und Zusammenstellung nicht dagegen - ist sie doch Dein persönlicher Erfahrungsschatz über lange Jahre hinaus, und einem Gewässer das ich auch nicht kenne - darüber kann ich mich auch nicht äußern.

Gruß!

Florian
Zuletzt geändert von Team Hiroshi am 24 Apr 2012 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Uwe Pinnau » 24 Apr 2012 20:56

Hätte mich auch gewundert wenn Du da pauschalisieren würdest. Die Durchmesserangaben sind beim Geflecht ja sowas von "für die Füß'", aber bei Stroft ist man da schon sehr präzise und zuverlässig. Das lässt die Marke auch überleben und vieles überdauern. Ewig haltende Topqualität.
Die haben aber früher auch nur Klassen angegeben, weil man sich nicht für den Durchmesser erwärmen konnte.

Was die Schnurüberlastung für so eine Rute angeht, bin ich selber knallharter Verfechter von harmonisch abgestimmten Angelgerät, dachte mir nur in diesem Fall, daß man zum Wohl des Fisches handeln würde. Ich kenne einen Angler, der sich quasi eine Renkenrute zum Wobblerschleppen hernimmt, weil er da eine Multi mit 20 kg Schnur draufgeschraubt hat. So gehts ja gar nicht.
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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Team Hiroshi » 24 Apr 2012 21:19

Hallo nochmal!

@Uwe P.

:D Du sprichst bzw. schreibst von meiner Hausmarke. Eben,-... und nach der vergleiche ich die anderen.

Gruß!

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Re: Entscheidungshilfe Schnur

Beitrag von Elbe-Allrounder » 28 Apr 2012 14:00

Danke für die zahlreichem comments!! :D

Um genauer zu werden: Es handelt sich um eine 2,70m Spinnrute der Firma DAM mit dem Namen Specicomposite Zander Spin mit 40g WG. Sie ist in der Spitze eher weich besitzt ,aber ein gutes Rückgrat und konnte schon 80er Hechte sicher bändigen. Meine Rolle ist eine Shimano Hyperloop 2500. Also insgesamt eine eher billige Combo die ich mir mal auf eine MEsse zugelegt habe, dab ich als ABIturient nicht die vollen Taschen habe nur bei der Schnurwahl wollte ich keine Kompromisse eingehen... :)

Gruß Frank
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