Wir, das sind Iceman1, RaptorFalk, Helmut (NichtAngler aber Pfundskerl) und Smile. Tatort eine ehemalige Tongrube.
Als ich ankomme sitzen Falk und Iceman schon fröhlich am Wasser, Iceman hat ein perfektes Biwak aufgebaut und die ersten kleinen Rotaugen fangen an zu beißen. Pech für sie, dass es am Samstag auf Zander gehen soll.
Ich versuche zum Auftakt erst einmal kleine Barsche zu ärgern. Die kleine Rolle von Mitchell die Monofile Schnüre perfekt spult, zickt bei Multifilen Schnüren immer wieder rum. Nach 20 Würfen die nur ein paar Ästchen eingetragen haben, gibt es eine böse Perücke. Damit haben die Barsche an dem Abend frei und ich die Nase erstmal voll.
Zurück zum Biwak, wo in der Zwischenzeit Helmut eingetroffen ist, der auch gleich die Feuerstelle präpariert. Walter hat in der Zwischenzeit die erste Schleie des Abends verhaftet. Was für ein wunderschöner Fisch eine Schleie doch ist. Da dürfen die ruhig etwas glitschiger sein.
Schnell wird es so dunkel, dass die Schwimmer ohne Lichtquelle nicht mehr zu sehen sind und es wird auf Knicklichter umgerüstet bzw. jeweils eine Angel auf Grund gelegt.
Dem Fässchen Bier wird zugesprochen, das Feuer hat in der Zwischenzeit soviel Glut produziert, dass die ersten Stücke Sus scrofa domestica (gemeines Hausschwein) auf dem Grill brutzeln. Wer gemein ist hat es nicht besser verdient
und uns schmeckt es prächtig. Ich blende mich relativ schnell wieder aus der Fässchenrunde wieder aus, weil ich der einzige bin der Nachts noch wieder mit dem Auto nach hause muss. Meine Familie kommt aus dem Urlaub zurück und ich muss die am Flughafen aufsammeln. Für mich ist Essig mit Übernachten.Während wir essen müssen wir immer wieder aufstehen weil die Posen sich melden. Bis auf eine Schleie sind alles Fehlbisse. Entweder läßt sich der Anhieb nicht setzen oder der Schwimmer ist irgendwann wieder ruhig. Der Tauwurm ist wohl noch etwas groß.
Der BuzzBait CherryBerry auf Icemans Karpfenrute hat noch keinen Erfolg. Aber die Dinger riechen sensationell! Wie ein frischgebackener Kirschkuchen oder eine gerade geöffnete Tüte Früchtetee. Wenn die unter Wasser ähnliche Aromawolken produzieren sollten die Karpfen da irgendwann aktiv werden.
Es ist mittlerweile stockfinster. Und so nach und nach werden die Schleien unvorsichter. Es sind hier und da mal Schleien die mit dem Würmchen besser klar kommen und sich dann auch aus dem Wasser ziehen lassen. Und dann der Alarm auf Raptorfalks Grundrute. Bevor er ankommt ist das Rodpod umgekippt und der Bissanzeiger macht einen Höllenlärm. Anschlag Fehlanzeige. Da schießen natürlich sofort Spekulationen ins Kraut. Egal. Auf jeden Fall geht was. Und Sven Plöger der Wettermann hatte unrecht. Es bleibt trocken und durch die geschlossene Wolkendecke auch recht gemütlich weil die Temperatur nicht so absinkt. Das einzige was regelmäßig vom oben auf uns drauffällt sind die Eicheln aus der riesigen Eiche die hinter uns steht.
Wir sind pickepacke satt und das Feuer knistert lustig vor sich. Wir erzählen immer wieder olle Kamellen vom Typ Schenkelklopfer und immer wieder ziehen wir eine Schleie aus dem Wasser. Und jedesmal fluchen wir, dass natürlich wieder keiner an eine Kamera gedacht hat. Na, ja Milch für den Kaffee fehlt auch auch aber das hätte doch keiner von Euch gemerkt.
Mitternacht ist längst vorüber und ich sehe immer wieder auf die Uhr. An sich wollte ich schon gegen 12:00 zuhause sein. Aber bei so einem tollen Abend bleibt man gerne mal eine Stunde länger. Oder zwei.
Aber irgendwann ist es einfach zu spät. Es geht schon auf 02:00 Uhr zu, ich MUSS nach Hause auch wenn noch kein einziger Karpfen gebissen hat. Aber es platschte schon recht vielversprechend. Da ging doch noch was - oder Iceman?
Ich kann mich nur noch mal recht herzlich für die Einladung bedanken. Es war ein toller Abend und das machen wir garantiert noch mal. Wir sehen uns. Und wie sieht es aus.
Was habt Ihr noch gefangen Männers, als ich schon weg war?
