Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Literarisches & Kulinarisches von Anglern für Angler

Moderator: Thomas Kalweit

Werner B.
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 439
Registriert: 14 Jul 2004 03:01
Wohnort: Wassenberg

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Werner B. » 07 Dez 2005 18:07

Fortsetzung 3

Glücklicherweise gibt es gerade unter Anglern weise Menschen, diesen Weisen ist völlig gleich, ob die Sonntagmorgengeschichte von Hans Sch. der Wahrheit entspricht oder nicht, die Hauptsache ist ihnen, dass die Geschichte gut ist. Das war sie bisher meistens, von den wenigen Fällen einmal abgesehen, in denen auch Hans- von einer Formschwankung geschüttelt- überproportional häufig die Wahrheit sagte. Aber es gab auch Neider.
Wenn Hans Sch. seine Geschichte mit den Worten begann : „Als ich gestern Morgen um halb fünf hinter der Brücke auf Zander saß“, dauerte es nicht lange und der "Neider" stieg in das Geschehen ein, indem er behauptete, am nämlichen Morgen zur gleichen Zeit 500 Meter flussabwärts auch auf Zander gesessen zu haben. Und dann folgte ein längerer Dialog, in dem die beiden Einzelheiten zur Köderwahl und zum Beißverhalten der Zander austauschten, wobei die Gemeinde der Anwesenden gespannt lauschte. Der Dialog der beiden wurde immer farbiger und wenn die Erzählung dem Höhepunkt zustrebte, ließ der später eingestiegene Erzähler plötzlich und unvermittelt das angeblich Erlebte wie ein Kartenhaus zusammenfallen, indem er z.B. behauptete, er habe schon um halb sieben Schluss gemacht, denn die fünfzehn maßigen Zander hätten schließlich alle ausgenommen und geschuppt werden müssen, er habe ja rechtzeitig hier sein müssen, um von seinem Erfolg zu berichten.
Alle wussten, dass man an dem Gewässer fünfzehn Zander an einer Stelle nur fangen kann, wenn man sich fünfzehn Monate nicht von der Stelle rührt. So verlor selbst der von Hans Sch. bescheiden behauptete einzelne Zander an Wahrheitswert, weil er zwar wahr hätte sein können, das aber nicht war.
Das liegt daran, dass alle Geschichten von Hans Sch., die mit „halb fünf“ beginnen, unter dem Mangel leiden, dass er nie vor neun aufsteht. Das wiederum wussten nur wenige, die aber im Interesse der erwarteten guten Geschichte schwiegen. In diesem Fall also war Hans Sch. völlig unnötig in die Nähe der Lüge gebracht worden. Natürlich log er, aber musste das jeder wissen ? Er hätte eine Geschichte erzählt, die so geschehen hätte sein können, und das macht doch schließlich eine gute Geschichte aus.

Übertreibungen- von welcher Sorte auch immer- sind auf Dauer den Menschen nicht zuträglich. Das gilt natürlich auch für Angler, und so kam es, wie es kommen musste : Hans Sch. übertrieb es mit den Übertreibungen, und so glaubte ihm eines Tages niemand mehr irgendetwas, wozu auch der vorher erwähnte Neider nach Kräften beitrug. Selbst die Behauptung, dass die Sonne im Osten aufgehe, hätte man Hans Sch. nicht mehr ohne weitere Überprüfung abgenommen. In dieser Situation erzählte er nun eine Geschichte- natürlich in gewohnter Farbigkeit- die vom Anfang bis zum Ende vollkommen wahrscheinlich der Wahrheit entsprach. Er wunderte sich zwar über sich selbst, aber das Ereignis war für sich bunt genug, dass er nichts dazumalen musste. Damit Sie- lieber Leser- sich ein wahrheitsgetreues Bild machen können, lasse ich an dieser Stelle am besten Hans Sch. selbst erzählen:


Und jetzt folgt nach der langen "Einleitung" endlich die Geschichte in der nächsten Fortsetzung
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Werner B.
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 439
Registriert: 14 Jul 2004 03:01
Wohnort: Wassenberg

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Werner B. » 07 Dez 2005 18:14

@shinook
ich habe auch noch nie gelogen. Alfred Adler sei mein Zeuge.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Werner B.
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 439
Registriert: 14 Jul 2004 03:01
Wohnort: Wassenberg

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Werner B. » 08 Dez 2005 20:38

Schluss ( Hans erzählt selbst.)

„Vorige Woche Mittwoch hatte ich mich mit Kurt zum Schleienangeln an der grünen Hölle verabredet. Ihr wisst ja, das ist der Altarm hinter der Kläranlage. Also für die, die noch nie da waren, muss ich das erklären. Die grüne Hölle, der Kurt hat die gepachtet, liegt mitten in der Wiese in einem Pappelgebüsch und heißt so, weil da im Wasser und um das Wasser alles wächst, was nördlich des Äquators überhaupt wachsen kann, ich glaube, ich habe da schon Orchideen gesehen, na ja , dementsprechend grün ist sie. Das wär ja nicht so schlimm, sondern eher schön. Weniger schön ist, dass da, wo alles wächst, ja auch alles wächst, was herumfliegt und sticht : Stechmücken, Kriebelmücken, Bremsen, Hummeln, Wespen, Bienen und noch andere Quälgeister, die ich nicht kenne, die aber alle irgendwelche Stacheln, Rüssel oder Zangen haben, womit sie stechen, saugen und kneifen. Weil ich nicht einsehe, dass die das ungefragt an mir tun, reibe ich mich jedes Mal dick mit Antimückengel ein. Das hilft aber auch nicht gegen alle, irgendwo haben die mich bis jetzt immer erwischt. Aber egal, ich geh da nur hin, weil es da so schön ist und weil es da Schleien gibt, Schleien sag ich euch, die müsste man mit Doppel-sch und Doppel-ei schreiben, so groß sind die. Also ich sitze am Rand mit Kurt und wir kriegen auf unsere Tauschlangen keinen Biss. Die erste Stunde macht das ja nichts. Wir sitzen da ganz still und auf einmal kommt Opa durch das Schilf geschwommen, guckt uns an, beißt sich so einen Stengel ab und verschwindet wieder. Der kann doch nicht die Schleien verjagt haben, denke ich mir, die kennen den doch. Warum guckt ihr so fragend ? Ach ja , für die, die ihn nicht kennen : Opa ist der große Nutria, der da wohnt. Der heißt so, weil er mit seinem Schneuzer genauso aussieht, wie mein Opa auf dem Bild aus dem ersten Weltkrieg. Der ist dem wie aus dem Gesicht geschnitten. Also, wir sitzen da und nichts passiert, außer dass Die Mücken mich zu stechen versuchen. Da steht der Kurt auf und sagt : ,Ich setze mich hinten auf die Pappel, von da kommt man besser zwischen die Seerosen’. Da liegt eine umgefallene Pappel quer über den Arm und ich sag dem Kurt noch, er soll aufpassen und das wär zu gefährlich. Aber der hört nicht auf mich, das tut der ja nie. Gut, der Kurt turnt auf die Pappel, setzt sich hin und angelt. Auf einmal sehe ich, wie der nach vorne ganz langsam von der Pappel runter rutscht. Und dann macht es Platsch und Kurt steht bis zur Brust im Wasser. Weil er da aber schlecht wieder herauskommt, tapert der durch das Schilf und die Schleien und was weiß ich alles zu mir herüber. Und ich zieh an dem und hab den auch gleich draußen. Der zieht sich die nassen Klamotten aus bis auf die Unterwäsche und sagt : ,Ich geh mich auf der Wiese in die Sonne legen zum Trocknen,’ geht einfach und nimmt sich die letzten zwei Flaschen Bier mit. ,Jetzt wird der wohl alle Schleien verjagt haben bei der Landungsaktion’, denke ich mir. Und ich sehe mich um, weil ich die Verwüstung an meinem Angelplatz etwas in Ordnung bringen will, da stelle ich fest, dass mein Eimerchen mit den Tauwürmern umgefallen ist und kein einziger mehr da ist. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich auf Kurt nicht besonders gut zu sprechen war und ich wollte auch eigentlich aufhören, aber da packt mich die Wut und ich sage mir, jetzt erst recht. Bis jetzt hatte keine Schleie gebissen und ich hatte auch noch keine Köder mehr. ,Was machst du jetzt ?’, frage ich mich. Da fällt mir ein, dass ich wegen meiner Magengeschichte doch ständig diesen echten Bitterlakritz kaue. ,Also wenn die blöden Schleien meine Tauwürmer schon nicht wollten, dann müssen sie jetzt meinen Lakritz fressen’, denke ich mir und mache einen gut durchgekauten Knubbel an den Haken, werfe ein, -zack- hängt da eine Schleie dran, aber was für eine. Und so geht das noch eine dreiviertel Stunde weiter. Schleien, sag ich euch. Ich will mich jetzt nicht in Einzelheiten verlieren, aber ich sage euch, als Kurt von außen genug getrocknet war, sind wir nach Hause gefahren und ich habe ihm noch drei gute Schleien mitgeben können. Selber habe ich auch nur fünf mitgenommen, keine unter zwei Pfund, aber man soll ja auch nicht unmäßig sein. Ja , so war das. Oh, es ist ja schon halbeins, da muss ich aber nach Hause.“
Ich erzähle wieder.

Jeder Angler kann sich die nun eintretende Stille vorstellen. Was ist wahr ? Kann es sein, dass echte Lakritze der ultimative Schleienköder ist ? Die Karpfenangler fangen ihre großen Kaliber ja schließlich auch mit Boilies, die mit Erdbeer, Banane, Chanel Nr. 5 oder womit auch immer geflavourt sind. Nun, nachdem die Stille ihre vorgeschriebene Zeit gedauert und alle genügend nachgedacht hatten, um sich ein unumstößliches Urteil zu bilden, setzte eine lebhafte Diskussion ein, die damit endete, dass die Anwesenden in zwei unversöhnliche Lager gespalten waren. Das war natürlich vorauszusehen, denn je weniger man über einen Sachverhalt weiß, desto fester beharrt man auf seinem Standpunkt. Das ist bei Anglern nicht anders als bei gewöhnlichen Menschen. Leider war die Angelegenheit damit nicht zu Ende, denn an den folgenden Sonntagen stieg die Temperatur der Debatte und der Blutdruck ihrer Teilnehmer auf eine ungesunde Höhe, weil missionarischer Eifer danach trachtete, die jeweils andere Fraktion dem wahren Glauben zuzuführen. Zur Ehrenrettung von Hans Sch. muss ich nun auch erwähnen, dass er es war, der die Debatte zwei Wochen später damit beendete, dass er ein Wettfischen auf Schleien vorschlug, und zwar seitens der einen Fraktion mit Tauwürmern und natürlich, wie hätte es anders sein können, seitens der anderen Fraktion mit Lakritze. Jeweils drei Angler sollten teilnehmen. Das erste Mal sollte an Kurts’ Altarm und das zweite Mal am als Schleiengewässer bekannten Weiher eines Nachbarvereins stattfinden.
Und so geschah es. Diejenigen, die sich bei der Diskussion als die größten Hitzköpfe erwiesen hatten, wurde zur Teilnahme verpflichtet. Darunter war auch der Geschichtenzerstörer. Und während Hans und Kurt die Angler kostenpflichtig mit guten Ratschlägen und Bier versorgten, die Stechmücken und Bremsen kostenlos ihr Blut saugten und sie bissen, fingen diese je Mannschaft zwei Schleien, wodurch die Spannung auf den Ausgang des Wettkampfs und das Ansehen von Hans Sch. erheblich stiegen. Immerhin war jetzt erwiesen, dass er zumindest potentiell Recht haben konnte und seine Berichte möglicherweise doch das eine oder andere Wahrheitskörnchen enthielten. Der zweite Durchgang an neutralem Ort endete mit einer Schleie Vorsprung für die Lakritzfraktion, was aber verständlicherweise als Überlegenheitsbeweis für diesen Köder nicht anerkannt wurde. Immerhin war bewiesen, dass Lakritze als Schleienköder durchaus seine Berechtigung hatte und so glätteten sich die Vereinswogen wieder.
Und was das Schöne ist : Hans Sch. gewann seine Glaubwürdigkeit zurück, zumindest vorübergehend, denn leider ist er wieder dabei, dieselbe hier und da durch die Schilderung ziemlich fragwürdiger, angeblicher Ereignisse zu durchlöchern. Es sind sogar einige Mitglieder in unserem Verein, die – noch hinter vorgehaltener Hand- behaupten, Hans Sch. habe die ganze Angelegenheit nur inszeniert. Mit diesem Ausgang habe er selbst nicht gerechnet. Es gehe nur um eine Wette mit Kurt, bei der Hans gewettet habe, dass er erwachsene, geistig gesunde Angler dazu bringe, mit Lakritz auf Schleien zu angeln. Selbst wenn das wahr sein sollte, diejenigen, die eine gute Geschichte lieben, werden ihm das nicht übel nehmen. Sie werden ihm im Gegenteil danken, dass er durch eine erfundene Geschichte eine weitere Geschichte entstehen ließ. Aber ich glaube natürlich, dass Hans Sch., nichts als die nackte Wahrheit erzählt hat, so wie ich das hier auch tue, denn einem Mitangler die Unwahrheit zu erzählen, das würde ich niemals fertig bringen.

(Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass es sich bei dieser Version um die veränderte Fassung einer bereits in "Von Fischern und Fischen" erschienenen Erzählung handelt.)

[ 08. Dezember 2005: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Benutzeravatar
Hartmut
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2640
Registriert: 04 Aug 2005 03:01
Wohnort: Stuttgart

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Hartmut » 09 Dez 2005 00:37

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Aber ich glaube natürlich, dass Hans Sch., nichts als die nackte Wahrheit erzählt hat, so wie ich das hier auch tue, denn einem Mitangler die Unwahrheit zu erzählen, das würde ich niemals fertig bringen.
<HR></BLOCKQUOTE>

... da fällt mir doch gerade etwas ein:

Ein Politiker, ein Spediteur und ein Angler haben zusammen einen Autounfall und verunglücken tödlich dabei. Nach einer langen Wanderung kommen sie ans Himmelstor und begehren Einlaß bei Petrus.
Der macht das Tor weit auf und sagt: „Aber gerne, kommt rein – nur bevor ihr ins Paradies kommt, müßt ihr noch durch den Sumpf der Lügen... je mehr ihr in eurem Leben gelogen habt, desto tiefer werdet ihr sinken, ja vielleicht sogar versinken.
Die drei marschieren also los und nach 10 Metern dreht sich der Spediteur, der schon bis zu den Knien im Morast steht um, um nach zu schauen, wie den beiden anderen so geht. Er sieht kurz hinter sich den Politiker, dessen Schuhe gerade mal naß sind.
Da fragt der Spediteur:“ He , sag mal, ich gebe es ja zu – meine Terminzusagen waren nicht immer ganz korrekt und die Ladungsangaben und Fahrtzeitüberschreitungen – okay, ich hab es schon verdient einzusinken – aber Du mit deinen Renten- und Steuerversprechen, mit den ganzen Wahlkampfparolen – warum sinkst du nicht ein?“
Grinst der Politiker verschmitzt: „Pst - nicht weitersagen – ich stehe auf dem Kopf des Anglers....“

Gute Nacht
Hartmut

[ 08. Dezember 2005: Beitrag editiert von: Hartmut ]

Werner B.
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 439
Registriert: 14 Jul 2004 03:01
Wohnort: Wassenberg

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Werner B. » 09 Dez 2005 16:44

@Hartmut,
müssen wir da alle durch Hartmut, durch den Sumpf der Lügen ?
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Benutzeravatar
Hartmut
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2640
Registriert: 04 Aug 2005 03:01
Wohnort: Stuttgart

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Hartmut » 09 Dez 2005 21:08

Werner, meine Antwort darauf ist ein klares JA!

Hartmut
1313 x Ur-Urenkel von DEM DER GROSSE FISCHE FÄNGT [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Werner B.
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 439
Registriert: 14 Jul 2004 03:01
Wohnort: Wassenberg

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Werner B. » 09 Dez 2005 23:59

äh Hartmut,
dann berufe ich mich auf einen partiellen Blackout. Da ist der Kohl auch schon mal mit durchgekommen. Die Vorstellung, dass ich im Sumpf stehe und auf meinem Kopf ein Politiker, das ist mir denn doch zu grauslich.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Benutzeravatar
Hartmut
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2640
Registriert: 04 Aug 2005 03:01
Wohnort: Stuttgart

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Hartmut » 11 Dez 2005 13:54

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
dann berufe ich mich auf einen partiellen Blackout.<HR></BLOCKQUOTE>

Das ist die irdische Gerichtsbarkeit Werner, ich denke:

"Die Letzten werden die Ersten sein"

Dann gibt es genügend Trittköpfe [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Viele Grüße

Hartmut

Benutzeravatar
Chinook
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2301
Registriert: 10 Mai 2005 03:01

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Chinook » 15 Dez 2005 12:57

So, es hat etwas gedauert aber mir ist es gelungen in den verschiedensten Philosophien, Weltanschauungen und Religionen Verweise zu finden, die die werner'schen (sagen wir mal) Thesen unterfüttern:
gecovered

Taoismus: Angler lügen.
Konfuzianismus: Konfuzius sagt, daß Angler lügen.
Buddhismus: Wenn ein Angler lügt, dann ist es nur ein anderer Teil der gleichen Wahrheit.
Zen Buddhismus: Wie schmeckt des Anglers Lüge?
Hinduismus: Du warst einst selber der Fisch der vom Sieg über den großen Jäger prahlte.
Islam: Wenn Angler lügen, ist es Allahs Wille.
Katholizismus: Wenn dich ein Angler belügt, dann verdienst du es.
Presbyterianer: Des Anglers Lüge passierte zwangsläufig.
Judentum: Warum werden nur wir vom Angler belogen?
Kalvinismus: Du wirst vom Angler belogen, weil du nicht arbeitest.
Quäker: Laßt uns über dieses Anglerlatein nicht streiten.
Utopisten: Des Anglers Lüge ist überhaupt keine.
Kommerz: Des Anglers Lüge muss nur anders verpackt werden.
Kapitalismus: Ich habe den größten gefangen.
Kommunismus: Laßt uns deinen größten miteinander teilen.
Feminismus: Es heisst Anglerlatein und nicht Anglerinnenlatein.
Chauvinismus: Möglicherweise lügen wir Angler, aber ihr (Anglerinnen) könnt nicht ohne uns leben.
Impressionismus: Aus einiger Entfernung sieht dein Fang wirklich groß aus.
Stoizismus:Das Anglerlatein kümmert mich nicht.
Hedonismus: Nichts kommt einer guten Anglergeschichte gleich.
Rasta: Laßt uns auf diese Fisher-Story eine rauchen.
Agnostiker: Vielleicht lügt der Angler und dann vielleicht wieder auch nicht.
Atheismus: Welches Anglerlatein?
Nihilismus: Es gibt kein Anglerlatein.
New Age: Der lügende Angler hat eine Aura.
Optimismus: Es werden eh immer die anderen von Anglern belogen.
Pessimismus: Immer nur ich werde von Anglern belogen.
Florianiprinzip: Bitte Angler, belüge die anderen, nicht mich.
Masochismus: Bitte Angler, belüge nur mich.
Sozialismus: Jeder soll Anglerlatein lernen.

Werner B.
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 439
Registriert: 14 Jul 2004 03:01
Wohnort: Wassenberg

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Werner B. » 16 Dez 2005 02:26

hallo Chinook,
eine ungewöhnlich tiefschürfende Analyse des von mir sträflicherweise auf prähistorische Ursachen und ihre Auswirkungen in der Moderne reduzierten Problems.
Ich vermisse den Kategorischen Imperativ in der entsprechend angepassten Form :

Belüge die anderen Angler nur soweit, als du wünscht, selbst von ihnen belogen zu werden.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Benutzeravatar
Chinook
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2301
Registriert: 10 Mai 2005 03:01

Historische Anmerkungen zum Anglerlatein

Beitrag von Chinook » 16 Dez 2005 15:10

Kant (Auf die Stirn hauend)!! Wie konnte ich das übersehen. So eine unsaubere Recherche wäre mir in Jugendjahren nicht passiert. Ich lass mich einschläfern ....

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 54 Gäste