Schnurgeziere?

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

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Chinook
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Schnurgeziere?

Beitrag von Chinook » 30 Mai 2007 14:28

Hi,
auf meiner Bode-Tour 07 war ich au ein,zwei mal mit einem Kumpel fischen.
Ein Fliegenfischer mit 311 Angeltagen im Jahr. Es ergab sich, dass wir die Ruten tauschten.
Seine Schnur liess sich super werfen und sauste nur so durch die Ringe.
Nach einiger Zeit des Schnureinholens hatte ich eine ungewohntes, merkwürdiges Gefühl in den Fingern.
Als ob man eine Kordel zwischen den Fingern durchzieht.
Ich musste mir die Schnur anschauen. Ein Bild des Grauens. Faserig, wie eine Paketschnur.
Und, sogar ohne Lupe erkennbar, extrem porös, rissig, schuppig.
So weit hätte ich es bei meinen Schnüren nie kommen lassen. Nach einer solchen Tour werden diese
gewissenhaft gesäubert, refreshed und condished.
Ich fragte meinen Kumpel, wie alt die Schnur sei und er meldete gerade mal zwei Sommer.
(Anm.: Ca. 500 Wurfstunden).
Alle Achtung und dann so ein gutes Wurfverhalten.
Mir kam der Verdacht, dass gute Schnüre mehr herhalten/aushalten als man glaubt
und das rumgezicke um Gleiteigenschaften unnötig sein kann bzw.
ein wenig Einbildung ist.
Welche Erfahrung habt ihr gemacht?
Sollte man eine Schnur mal entsprechend ausreizen um deren Eigenschaften besser bewerten zu können?
Wäre doch auch mal ein Thema für ein FuF-Gerätetest oder so was ...

TL_C.

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Thomas Kalweit
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Re: Schnurgeziere?

Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Mai 2007 15:03

Ich habe mal gelesen, dass sich die Casting-Cracks im Fliegenfischen gebrauchte Fliegenschnüre auf ebay ersteigern, weil nur diese die gewünschten guten Flugeigenschaften haben. Mit ner nagelneuen Schnur kann man da wohl nix reißen...
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Re: Schnurgeziere?

Beitrag von Hartmut » 30 Mai 2007 15:36

@Chinook, Du beschreibst meine Lieblingsschnur, Cortland 444 DT, #6, 10 Jahre alt und mindestens, wenn nicht noch mehr Gebrauchsstunden. Sie fühlt sich schon ein wenig wie Sandpapier an, kratzt beim Doppelzug ein bisschen im Endring und lässt sich wunderbar werfen. Allerdings pflege ich sie nach jedem Gebrauch mit Amor all oder Lee Wulff Line Dressing (war gerade im Angebot).
Tote Schnüre werfen sich am Besten, sagte ein guter Freund und Wurfexperte einmal zu mir, vielleicht ist das eine griffige Bezeichnung für eine gut zu werfende Fliegenschnur.
Im Vergleich zu meiner alten Schnur kleben neue Schnüre regelrecht in den Ringen und am Blank, kringeln und sind störrisch.
Das Schwimmverhalten meiner "alten" ist nach wie vor sehr gut, nur die Schnurspitze taucht nach einem längeren Fischtag unter und muss etwas nachgefettet werden.
Enge Schlaufen, langsame und zielgenaue Würfe, eine gerade Flugbahn, Würfe mit- und gegen den Wind gelingen mit einer "alten" besser.
Bitte nicht missverstehen, auch mit neuen Schnüren kann man sehr gut werfen und jede Menge Spaß an der Sache haben und dennoch ziehe ich gerne eine "tote" Schnur durch die Ringe.

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Chinook
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Re: Schnurgeziere?

Beitrag von Chinook » 30 Mai 2007 16:03

... Lieblingsschnur, Cortland 444 DT, #6
leider nein. Zweimal darfst Du noch raten :wink:
Na gut! Es ware eine Sage Quiettaper #3

Aber zurück zum Thema:
"Eine Schnur ist nach fünf Jahren durch!", läßt also mal wieder Verkäuferargumente vermuten?
Ich habe übrigens auch eine, nunmehr 9 Jahre alte, Orivs Wonderline DT #5.
Fliegt immer noch, wie Dilldop und macht auch optisch noch was her.
Ich hätte mittlerweile schon natürliche Auflösungsprozesse erwartet (Weichmacher und so). Erzählt einem doch jeder!
Oder ist das auch Quatsch?

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Re: Schnurgeziere?

Beitrag von Hartmut » 31 Mai 2007 12:35

Erzählt einem doch jeder!
Bei sorgsamer Pflege und Lagerung lässt sich eine Schnur sicher länger fischen, als die Ausstellungsstücke auf der Hutablage des PKW's, via Tennisschläger.......

Wenn ich meinen Lebensunterhalt durch den Verkauf von Fliegenfischertakle bestreiten müsste, würde ich gegenüber dem Lebensalter (Verschleißteil) einer Fliegenschnur auch eine andere Meinung äußern.

Das Schnurgewicht soll sich durch den Verlust der Weichmacher im verlauf der Jahre auch ändern, sprich, die Schnur wird angeblich bis zu einer Schnurklasse leichter.
Ist das auch graue Theorie?

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