Wie tolerant sind die Fliegenfischer ?

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

Optimist
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Wie tolerant sind die Fliegenfischer ?

Beitrag von Optimist » 17 Nov 2006 13:46

In einer ruhigen Minute greife ich mir zum wiederholten Mal das Heft von September 205.

Ich erinnere mich noch an der Diskussion, die wir im April d. J. geführt haben: "Wie tolerant sind die Fliegenfischer?"
Und siehe da, wie sich die Toleranz innerhalb eines Jahres ändern kann.

Auf Seite 36 die Überschrift "Die Poppstars". Aus der Zeitschrift F&F wird uns verdeutlicht, wie tolerant die Fliegenfischer in 2005 waren. Die haben sogar die Popper auf die Fliegenrute angebunden. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Ob sich das in 2007 ändern wird ? [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

wonne
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Wie tolerant sind die Fliegenfischer ?

Beitrag von wonne » 18 Nov 2006 00:02

Das sollte doch jeder für sich selbst entscheiden mit welchen Ködern er an der Flugleine fischt, mein Ding wärs nicht!

Aber ich muss auch sagen das ich noch nie in die Verlegenheit gekommen bin das mir die Fliegen ausgehen!

Gruss Wonne

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Beitrag von Booby » 18 Nov 2006 02:10

Es gibt halt Fliegenfischer und Flugangler.

Bei Kollegen von mir kommt schon das Streamerfischen gleich kurz vor dem Dynamitfischen [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] .

Ich sehe es relativ gelassen, jeder so wie es ihm Spaß macht.
Allerdings habe ich auch schon an einem Forellensee an dem nur mit der Fliegenrute gefischt werden darf perverse Auswüchse gesehen...z.B. "Fliegenfischer" die heimlich mit Maden vor Ihrem Steg anfütterten - sich nach dem Wurf mit der Fliegenrute in den Anglerstuhl setzten und warteten bis der Bißanzeiger abtaucht.
Ich muß zugeben da hört irgendwie auch bei mir die Toleranz auf [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Ramona
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Beitrag von Ramona » 18 Nov 2006 02:19

Mm, also klar ist ja. Dort wo gar keine Abweichung erlaubt ist, herrscht die Intoleranz. Toleranz bedeutet ursprüngliches ertragen, durchstehen, aushalten oder erdulden. Toleranz ist doch die Vorstufe zur Akzeptanz.

Würmer an der Fliegenrute. Ne Leute.
Mein Motto Zitat: 'Der Fliegenfischer'

RETTET DIE WÜRMER ! FISCHT MIT DER FLIEGE !

Ganz ehrlich Würmer an der Fliegenrute, hat das noch was mit Aktzeptanz für das Image des Fliegenfischens zu tun ??

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Beitrag von Optimist » 18 Nov 2006 02:31

Ramona,

ich stimme Dir nur bis zur Hälfte zu.

Der Fliegenfischer fischt auch mit künstlichen Fliegen. In meinem ersten Beitrag wurde extra betont "künstlichen", in diesem Fall war es ein Rotwurm.

Ob Fliege oder Wurm - beide sind künstlich, oder stimmst Du mir nicht zu ?

Als Notlösung sehe ich es nicht so eng und würde es auch als Fliegenfischer akzeptieren.

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Beitrag von Booby » 18 Nov 2006 02:39

Logisch, an die Fliegenrute gehören nur gebundene Imitate aber keinesfalls Naturköder.
Fischen mit Poppern geht für absolut in Ordnung.
Mit der dementsprechender Rute auf Hecht, Rapfen oder Barsch ist ein Oberflächenbiß auf Popper bestimmt ein ähnlich schönes Erlebnis wie mit der Trockenen auf Salmoniden.

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Beitrag von Ramona » 18 Nov 2006 17:01

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Optimist:
<STRONG>Ramona,
ich stimme Dir nur bis zur Hälfte zu.

Der Fliegenfischer fischt auch mit künstlichen Fliegen. In meinem ersten Beitrag wurde extra betont "künstlichen", in diesem Fall war es ein Rotwurm.

Ob Fliege oder Wurm - beide sind künstlich, oder stimmst Du mir nicht zu ?
</STRONG>

Naja klar stimme ich dir da zu.

Ich denke du meinst eine Variante Wooly Worm, anstatt künstlich, hätte ich wahrscheinlich nicht überlesen. Fisch und Fang ist ja keine reine Fliegenfischer Zeitung und die Frage war wie Tolerant...

Meine Ansicht war auf den gesamten Thread bezogen und da wird nicht nur von 'künstlichen' Würmern geschrieben.<HR></BLOCKQUOTE>

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Beitrag von Ramona » 18 Nov 2006 17:07

Ich bin nun mal mit dem Herzen Fliegenfischerin und werde es mein Leben lang bleiben.

Mir dreht sich der Magen, um wenn ich sehe wie die aufgespiessten Würmer jämmerlich und lange ersaufen, deswegen ist das nicht mein Ding.

Es wäre ja schlimm, wenn alle die gleichen Ansichten hätten, deswegen bin ich Tolerant wenns darum geht wie andere fischen möchten. Das weis doch der Einzelne für sich selbst am Besten. Zumal die mit den Würmern hier am meisten fangen. Naja.

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Beitrag von Ramona » 18 Nov 2006 17:11

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wonne:
<STRONG>Also nicht das ihr mich jetzt falsch verstanden habt!

Wenn ichn mit anderen Ködern(Blinker Wobbler usw.) fischen gehe, dann natürlich nicht mit der Fliegenrute, die hat für mich nur eine Bestimmung, und zwar meine Selbstgebundenen an den Fisch zu bringen!
Gruss Wonne</STRONG>

Absolut richtig.


<HR></BLOCKQUOTE>

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Wie tolerant sind die Fliegenfischer ?

Beitrag von Chinook » 21 Nov 2006 12:20

Hallo,
einen Aspekt muss ich doch mal los werden.
Ich habe (als sog. Purist) die Erfahrung gemacht, dass ich meine Art zu fischen viel häufiger rechtfertigen muss als diejenigen, die so ziemlich alles mit der Fliegenrute ausprobieren. Ich stelle etwas provozierend die Frage: wie tolerant sind die "Allesfischer"?
Ich denke auch, dass die Art, wie man fischt keine Toleranzfrage ist. Ich fische mit der Fliegenrute trocken; das ist meine Kunst. Will ich unters Wasser, in die Tiefe, nehme ich die Spinnrute. Das macht auch viel Spass.
Ich habe an reinen Fliegenfischengewässer nicht selten die Beobachtung gemacht, dass Angler nur der Formalien wegen mit Fliegenrute ans Wasser gehen und sogar kleine Blinker ans Vorfach geknüpft haben. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Gewässerbestimmungen scheinbar immer bürokratischer werden und die Köderwahl detailliert vorgegeben wird.

Bis dann
C.

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Beitrag von Optimist » 21 Nov 2006 15:04

Da sich die sogenannte "provozierende" Frage auf mich (uns ?) Allround-Angler bezieht, möchte ich sie doch für "mich persönlich" beantworten.

Ich kann mich nicht als Fliegenfischer bezeichnen, da ich einfach mit der Fliegenrute "noch nicht" richtig umgehen kann.

Allerdings habe ich meine ersten Forellen und Döbel mit dem Grashupfer gefangen; die Profis mögen mir verzeihen. Das ist mir sogar im diesem Jahr wieder gelungen, aber nicht mit der Fliegenrute, sondern mit der Feeder-Rute und freier Leine.

Früher hat man gesagt, die Fliegen-Fischer sind ein Volk fur sich; das behaupte ich heute auch noch. Trotzdem fasziniert mich das Fliegenfischen.

Wenn ich mir selbst die Frage stelle - warum, weiss ich keine 100ige Antwort drauf.
Moglicherweise, weil man auf Sicht und Gefühl fischt ?
Köder-Auswahl ?
Präsentation ?
Weiche Fliegen-Rute ?
Drill -
oder liegt der Reiz nur im Werfen der Schnur?

Was mich reizt, ist die Köderpräsentation ohne Zusätze wie Blei, Schwimmer u.ä., was mir mit der Fliegenschnur auf weitere Entfernung besser gelingt als mit der normalen Schnur.

Angeln ist Entspannung, hört man immer wieder.
Für mich ist Angeln Spannung pur - sicherlich auf geeigneten Gewässern.
Dabei kommt es mir nicht hauptsächlich auf die Größe der Fische an, sondern einzelne Fische zu überlisten; und dafür ist mir jeder Köder recht, ob ich mit Feeder- oder Fliegen-Rute unterwegs bin.

Aber einen Blinker auf die Fliegenrute zu binden, darauf bin ich noch nicht gekommen und möchte es auch nicht ausprobieren [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Andererseits: Popper und Fliegenrute [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]

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Wie tolerant sind die Fliegenfischer ?

Beitrag von Chinook » 21 Nov 2006 16:28

Nein, Optimist, Du warst nicht gemeint. Was Du beschreibst ist der normale Spass an der Freude. Ich dachte weniger an die Allround-Angler, sondern mehr an andere Fliegenfischer. Die schaffen es nämlich sich selber ganz gut in Fragen Toleranz zwischen die Beine zu treten. Dazu braucht es keine Allround-Angler. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Und was ich auch noch sagen wollte war, dass nur, weil ich eine Sache mache, ich nicht automatisch gegen eine andere Sache bin.
Das Fliegenfischer in gewisser Weise ein Völkchen für sich sind ist ja grundsätzlich erst mal nichts Schlimmes. Nur wenn Verachtung ins Spiel kommt wird es gefährlich. Aber glaube mir, wenn jemand auf einen anderen herabschauen will tut er es überall; auch unter den Fliegenfischern.
Und zum Schluss, quasi unter vier Augen, die Fliegenfischerfraktion hier im Forum ist doch wirklich lustig und angenehm, oder?

In diesem Sinne
Chinni

[ 21. November 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

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Beitrag von Ramona » 21 Nov 2006 18:23

Es wurde erwähnt wenn 'Verachtung ins Spiel kommt ....'. Ich will das mal besser beschreiben.

Lasst mich mal meine Meinung erklären. Es gibt ja die Verachtung und 'jemanden mit Verachtung strafen'.
Ich denke Angeln ist ja nunmal ein Sport. Also ich würde mich ohne zu zögern auch neben jemanden stellen der seinen Würmer Eimer öffnet und da sitzt .... auf seine Art fischt. Es gibt genügend davon an der Spree. Wir haben hier sogar schon Bierchen getrunken. Was ich sagen will ist ich empfinde keine Verachtung für Angler die mit Maden und Würmer fischen. Ich kann und will das nur für mich selber nicht umsetzen, weil ich mich selber nicht damit identifizieren kann. Ich würde mich selber verachten.
Es ist einfach nicht mein Ding. Rettet die Würmer fischt mit der Fliege! Einstein sagt alles ist relativ. Für mich ist es ein gutes Beispiel andere sagen wer fischt hat recht. Dem kann ich auch nur zustimmen. Die meiste Zeit die ich am Wasser stehe fange ich nichts und der neben mir hat den Eimer voll. Na und ein blödes Gefühl, aber ich kann damit leben, weil ich das tuhe womit ich meinen Kopf frei kriege, was mir gefällt und zufrieden bin ich auch, selbst wenn nichts gefangen wurde. Es geht mit nicht nur um den Fang. Es ist das inneren Gleichgewicht, das Timing .... wie soll ich das bloss beschreiben.....

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Beitrag von Ramona » 21 Nov 2006 18:40

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Nur wenn Verachtung ins Spiel kommt wird es gefährlich. Aber glaube mir, wenn jemand auf einen anderen herabschauen will tut er es überall; auch unter den Fliegenfischern.
-tut er es überall-; auch unter den Fliegenfischern.

ich lach mich tot. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[ 21. November 2006: Beitrag editiert von: Ramona ]

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Wie tolerant sind die Fliegenfischer ?

Beitrag von Hartmut » 21 Nov 2006 21:06

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
quasi unter vier Augen, die Fliegenfischerfraktion hier im Forum ist doch wirklich lustig und angenehm,
Der große C. bringts mal wieder auf den Punkt.:-)

Die Forumstreffen waren für mich das beste Beispiel für eine vorher nie gekannte Fischerkameradschaft, hier im F&F und neuerdings bei den Jungs aus KA.
Anstatt herab kann man auch aufschauen, auch das gibt es unter den Fischern.

Fliegenfischen ist für mich mittlerweile mein 2. Leben, unglaublich viele Möglichkeiten und eine große Herausforderung. Und das nur mit einem Stock und einer Schnur, ich glaube nur ein Dirigent kann dieses Gefühl des geschungenen Taktes nachempfinden! :-) :-)

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