Fischfutter Alarm auf der Spree

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

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Ramona
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Fischfutter Alarm auf der Spree

Beitrag von Ramona » 14 Nov 2006 16:09

Hallo,
Neulich beobachtete ich an der Spree wieder einmal, das die Blässhühner u Stockenten energisch auf der Suche nach Futter waren und fündig wurden. Das Brot meines Gesprächspartners war schnell weg nur die grünen Ringe schwammen auf der Oberfläche, waren auch für die Schwanenfamilie nicht sonderlich interessant.
Nachdem das Geflügel von dannen schwamm, [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img] versank ich mit Blick aufs Wasser in Gedanken wegen der nächsten Fliege, die ich Abends binden würde. Die grünen, roten, gelben Ringe schwammen auf der spiegelnden, ruhigen Oberfläche und siehe da einige mittlere Barsche machten sich in aller Ruhe fast spielerisch über sie her.Verdammt und die Rute nicht dabei.:-) Aber nur die hellgrünen Ringe ,die anderen waren nicht interessant.
Barsche die von der Oberfläche fressen ist kein Weltwunder, hab ich an der Spree aber noch nicht gesehen. Döbel sehr oft und die kleinen Ukeleis.

Ich werd wohl wieder eine Variante der Adams Paraloop binden grizzly mit leuchtgrün. Oder habt ihr ne andere Idee? Die Paraloop ist an der Spree neben dem Wolly Booger und Epoxy Streamer meine Lieblingfliege, weil ich die Streamer oft am Grund verliere trotz Upside Down und Schwimmschnur (Belly Boat ist nicht erlaubt) und die Sicht nach unten je nach Wetter und Schiffverkehr begrenzt .

Habt ihr Erfahrungen mit der Fliege an der Spree gemacht. Das Upside down Problem lässt mir keine Ruhe. Bleidraht mag ich nicht so ins Wasser werfen (und eigentlich soll doch die Schnur die Fliege ja auch auf Tiefe bringen).
Kein Bleihdraht nehmen zu müssen, einer der vielen Gründe warum ich mich fürs Fliegenfischen entschieden habe. Welche Erfahrungen, Erkenntnisse habt ihr in Sachen Material und Upside Down gemacht?

Ich freue mich auf Eure Anregungen. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

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Hartmut
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Fischfutter Alarm auf der Spree

Beitrag von Hartmut » 14 Nov 2006 23:09

Hallo Ramona,

endlich etwas Farbe im ernsten Fliegenfischerabteil ;-) Wobei nicht bewiesen ist, wie viele weibliche Fischerinnen unter dem Pseudonym ihrer fliegenfischenden Männlein schreiben [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

An hängerträchtigen Stellen fische ich flach und ziehe meine Fliege schneller ein.
Wenn die Barsche steigen könnte ich mir auch die Humpy nach Gathercole vorstellen. Die Farbe dieser Fliege lässt sich einfach mit dem entsprechenden Dubbing anpassen.
Wie bringst Du Deine Fliege an der Schwimmschnur ohne Blei so weit auf Grund, dass sie sich verfängt?

Viele Grüße

Hartmut

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Hartmut
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Fischfutter Alarm auf der Spree

Beitrag von Hartmut » 15 Nov 2006 23:53

Hallo,

wenn ich Deine Situation richtig deute gibt es am Ufer eine Steinpackung, ähnlich wie an Rhein und Neckar.
Versuche folgendes, wenn die Fliege noch 5-6m vom Ufer entfernt ist die Rute so weit wie möglich vorschieben, die Schnur am Leitring fassen und die Rute zum Rückwurf anheben. Dabei zunächst langsam aber stetig beschleunigen. Die Fliege steigt an die Oberfläche, ähnlich der Leisenringtechnik, schliddert noch ein wenig und sollte dann zum Rückschung die Wasseroberfläche verlassen. So kannst Du eventuell unschlüssige Fische noch zum Anbiss reizen und erlebst vor Deinen Füßen stürmische Attacken. Also in dieser Phase mit stürmischen Bissen rechnen. Die Schnurhand erst einsetzen wenn die Fliege das Wasser verläßt.
Falls Hindernisse einen sauberen Rückwurf verhindern kannst Du die Rute einfach bis in die 1Uhr Stellung weiterführen, Schnurhand immer noch am Leitring, und einen Rollwurf ansetzen.Der Schnur Zeit lassen, bis sich ein Schnurbogen hinter der Rutenachse bildet. Etwas schneller ausgeführt wird es ein Switch, dabei beim Vorschwung den Arm etwas anheben und eine kreisförmige Bewegung ausführen, bis zum sauberen Stopp auf 11Uhr.
Die Schnur noch etwas mit der Schnurhand beschleunigen, fertig. Mit etwas Übung bekommst Du auf diese Art locker 20m raus!

Grüße

Hartmut

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Beitrag von Ramona » 16 Nov 2006 02:47

Hey,danke danke ich verfolge ja Eure Beiträge besonders den Letzten mit der Lieblingsfliege. Sehr schöne Ergebnisse sind raus gekommen. Die Fisch und Fang lese ich noch nicht. Ich hab ein anderes Abo. Nur manchmal im Zeitungskiosk blinzel ich ja rein nicht :-)

Zur Sache: Der Streamer bleibt meistens an Ufer Nähe hängen beim Einholen.Der Streamer zieht das Vorfach mit nach unten und dann steht der Streamer zu tief bleibt an der Uferkante, Ufersteinen beim Einstrippen hängen.

Als Vorfach habe ich das Stroft AbR.Ich glaube daran liegt es nicht. Es ist so lang wie die Rute (2,50). Das Waten ist schwierig weil es an einigen Stellen (die besten Stellen schnell) tief wird. Deswegen kann ich auch nicht weit rein ins Wasser um die Hänger zu vermeiden.

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Chinook
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Fischfutter Alarm auf der Spree

Beitrag von Chinook » 16 Nov 2006 22:21

Hallo Ramona und Mitleser,
geht es Dir nur um die Vermeidung von Blei? Da gibt es wohl Alternativen. Oder geht es um die Wahl der Schnur um die Flieg auf Tiefe zu bringen?
Wie habe ich mir die Spree vorstellen? Ich kenne die Havel im Bereich Meck-Seenplatte. Die kann man da manchmal nur mühevoll Fließen sehen. Gibt es da Ähnlichkeiten?

Gruss Chinook

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Beitrag von Ramona » 18 Nov 2006 17:47

@ HArtmut

Genau Steinpackung.

Mmh.Leisenringtechnik? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

Schnurhand immer noch am Leitring, Rollwurf ansetzen verstehe.Rutenachse,Doppelzug ok.

Gibt es für Switch Cast noch einen anderen Namen? oder was wie geht der?

Kling jedenfalls sonst nachvollziehbar. Also ich werd das morgen mal auf dem Parkplatz probieren. Da hab ich meine Ruhe.

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

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Beitrag von Ramona » 18 Nov 2006 18:43

Ich dachte dabei an die Vermeidung von Blei.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Da gibt es wohl Alternativen.
Was für eine Alternativen würdest du wählen wenn du einen Bachflohkrebs bindest?? Sag mal. Ich bin ja neugierig.SEHR. [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]

Oja kannst du dir so vorstellen wie bei dir. Die Berliner Spree Nebelfluss der Havel ist würde sagen vergleichbar mit der Havel. Natürliche Strömungen sehr unterschiedlich. Sehr sehr langsam bei mir in der Nähe weniger als 10cm die Sekunde, wegen dem geringen Gefälle,manchmal sogar rückläufig. Es gibt viele Schleusen die die Strömung zudem beeinflussen. An manchem Stellen aber auch ca 50cm die Sekunde. Tiergartenschleuse schneller. Die Wasserqualität, also das was man sieht, ist auch sehr unterschiedlich, kannst du dir Denken wegen der Stadtbedingungen.
Sie ist wirklich nicht die Schönste der Fließgewässer, aber muss sich auch nicht mehr verstecken.

Spreeforellen [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] haben wir noch nicht gefangen. Aber vielleicht verirrt sich ja mal eine. [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]
Na es gibt schon schöne Ecken.

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Beitrag von Hartmut » 18 Nov 2006 19:46

Hallo Ramona,

google mal unter Leisenring Lift, da findest Du sicher etwas. Oder besorge Dir das empfehlenswerte Buch von Hans Eiber, "Das ist Fliegenfischen"
Den Switch Cast kannst Du im Prinzip wie einen Rollwurf ansetzen, jedoch die Schnur über Wasser so schnell zurückziehen, dass das Vorfach im Idealfall 2 mal das Wasser touchiert und die Rute für den Vorschwung auflädt.
Bei ca. 10m Schnur (stelle ich mir gerade so vor, kann auch mehr oder weniger sein) mit dem Rückschwung beginnen und die Rute seitlich am Körper vorbeiführen, die Rutenspitze darf in diesem Fall etwas nach außen stehen. Das Vorfach sollte neben Dir auf dem Wasser aufsetzen, die Rute aufladen und Du solltest dann den Wurfarm etwas anheben und die Rute auf einer geraden Bahn nach vorne bewegen, mit der Schnurhand den Zug unterstützen und im letzten Moment der Rute noch einen kurzen Tick verpassen. Du musst selbst ein Gefühl dafür bekommen, ob Du die Wurfhand besser gerade auslaufen lässt oder in der Abschlussphase etwas nach unten drückst.
Wenn Du den Wurf probiert hast, berichte bitte darüber ob er Dir gelungen ist.
Viel Erfolg.
Grüße
Hartmut

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Fischfutter Alarm auf der Spree

Beitrag von Chinook » 18 Nov 2006 21:38

Hallo Ramona,
eine Blei-Alternative ist Golddraht. Manche nehmen auch Tungsten (Wolfram). Das ist allerdings nicht weniger giftig als Blei. Ich habe im Sommer mal etwas mit Sinking-, Fast- und Superfast experimentiert. Damit kommst Du bei den genannten Strömungsverhältnissen ganz gut runter. Ging bedingt sogar im Rhein ganz gut.
Andere Frage: Bachflohkrebse in der Spree? Geht das? Gibt es welche?

C.

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Beitrag von Ramona » 21 Nov 2006 17:04

Ich dachte dabei an eine Bindebeispiel, wegem dem Upside Down.

Ob es Bachflohkrebse gibt? Bachflohkrebse mmh nein. Aber eine andere Art Flohkrebse und Flusskrebse ja. Flusskrebse hab ich fotographiert. Flohkrebse noch nicht.Könnte ich bei der nächsten Astlandung aber mal tun um die Gattung zu bestimmen.

Flohkrebse gibs in allen Fliesgewässern behaupte ich einfachmal. Hier nicht an allen Stellen gleich viel, wegen dem Sauerstoff mangel. Es gibt Millionen von Miesmuscheln in der Berliner Spree. [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img] Wo es Muscheln gib, gibt es auch Flohkrebse. Beide säubern das Wasser, beseitigen organisches Material(z.B.Laub), auf natürliche Weise.

Ob das geht?
Ich finde geht nicht gibs nicht, einen wirklich guten Fang kann ich allesdings nicht vorweisen mit dem Bachflohkrebsmuster.

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Beitrag von Hartmut » 21 Nov 2006 20:44

Hallo Ramona,

zwischen den Steinen verfängt sich nicht nur die Hakenspitze, sondern der gesamte Haken klemmt zwischen den Steinen. Eine Upside Down - Bindeweise verhindert in diesem Fall keine Hänger sondern (vermutlich) nur die richtige Art der Fliegenführung.
Welchen Fischarten setzt Du Deine Fliege vor? Ich frage wegen dem Nymphengewicht, denn leichtere Fliegen lassen sich langsamer fischen ohne mit dem Grund zu kontakten. Da musst Du einfach experimentieren und ein wenig Fliegenverlust in Kauf nehmen. Eventuell kann auch ein kürzeres Vorfach zum erfolgreichen und hängerlosen Fischen führen.

Grüße

Hartmut

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