Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

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Booby
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Booby » 11 Sep 2006 23:00

Hi,

ich versuche jetzt schon seit geraumer Zeit erfolglos mal einen Zander oder Rapfen im Rhein mit der Fliegenrute zu überlisten.

Einige Rapfen und Zander Hotspots sind mir vom Spinnfischen her bekannt, aber mit der Fliege schein es bei mir dort einfach nicht zu klappen.
Ob Tuben, Zonker oder Hechtstreamer, ob in der Vollströmung oder im ruhigen Bereich zwischen den Buhnen, ob früh morgens mit Sinkschnur oder in der Dämmerung mit Schwimmschnur. Hab ich alles schon x-mal probiert aber hatte noch nie einen Biß.

Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Fliegenfischen am Rhein und kann mir ein paar Tips geben.

Gruß Jürgen

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Hartmut
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Hartmut » 11 Sep 2006 23:19

Wie tief ist der Rhein an den Stellen Deiner Fliegenfischerei und wie schnell fließt der Strom?

Meine Frage zielt auf die Möglichkeiten der Anbietetechnik, um mit dem Köder an die Fische zu kommen.

Grüße

Hartmut

Booby
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Booby » 12 Sep 2006 10:37

Hallo Hartmut,

in unserem Rheinabschnitt wird die Strömungsgeschwindigkeit und der Wasserstand durch die große Staustufe Iffezheim permanent reguliert und kann sich innerhalb von wenigen Stunden stark verändern. Oftmals steigt oder sinkt der Rhein innerhalb 2 Stunden um 50cm oder mehr.

D.h. daß sich auch die Strömungen und Verwirbelungen am Gewässergrund und durch die Buhnen verursachten Kehrwasser und Rückströmungen an Hafenausfahrten je nach aktuellen Wasserstand stark verändern können.

Durch Beobachten des Rheins und durch Fangerfolgen beim Spinnfischen kann ich das Gewässer mittlerweile einigermaßen "lesen" und die guten Spots je nach Wasserstand selektieren.
Z.B. mit Wobbler an der Wasseroberfläche in der Dämmerung klappt das auch ganz gut, an den gleichen Stellen bei gleichem Wasserstand mit der Fliege in gleicher Tiefe aber leider nicht.

Eigendlich gibts ja keinen plausiblen Grund warum ein z.B. an der Wasseroberfläche raubender Rapfen oder Zander an gleicher Stelle meinen Wobbler nimmt, aber meine Streamer nicht...keine Ahnung was ich da falsch mache. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
Ich bin schon kurz vor dem Aufgeben...


Gruß Jürgen

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Chinook
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Chinook » 12 Sep 2006 11:28

Wie sieht Dein "Gebinde" zwischen Wurfschnur und Fliege aus? Welche Länge hat es z.B.?

Booby
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Booby » 12 Sep 2006 12:15

Hallo Chinook,

wenn ich in der Dämmerung bis Dunkelheit am Uferbereich unterwegs bin nehme ich ein ca. 1,50m langes schwimmendes Vorfach mit einer 0,30 Flour-Carbon Spitze von ca. 1 m Länge. Damit laufen die Streamer so ca. 10-40cm ( je nach Strömung ) unter der Wasseroberfläche. In ähnlicher Tiefe fische ich auch mit flachlaufenden Wobblern und fange damit Zander und Rapfen.

Am Tag hab ich es auch schon mit Sinkschnur mit sehr kurzem Vorfach so insgesammt ca. 1,20 m mit Spitze probiert.

Gruß Jürgen

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Chinook
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Chinook » 12 Sep 2006 13:15

Versuchs mal mit folgender Kombi:
An deiner Floatingline befestigts du einen Sinkingleader (fast oder super fast) der gut und gerne seine 3m haben darf. Daran kommt dann das Vorfach (1m-1,50m). Das kann ein sinkendes oder schwimmendes sein. Eine Variante ist es Leader und Vorfach mit einem Ringlein zu verbinden. Etwas experimetieren!
Die Floating wirkt dann quasi, wie ein Schwimmer und der Leader hängt im schönen Bogen nach unten durch. Beim Zupfen verhält sich Deine Fliege gem. der vom Zander geliebten Welle. Weiterer Vorteil: durch solche Kombis werden Sinkschnüre entbehrlich.

Übrigens: einen Rapfen (30cm) habe ich gestern mit einer Trockenen (Red Tag #14) verführt.

[ 12. September 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

Booby
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Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Booby » 12 Sep 2006 15:16

Hi Chinook,

vielen Dank, ahaa...der Tip mit dem Sinkingleader und der damit produzierten Welle hört sich gut an und ich werde es auf jeden Fall das nächste Mal ausprobieren. Die Bewegungen lassen sich bestimmt auch gut durch die Länge des Vorfachs variieren.
Ich dachte mir auch schon daß es irgendwie bei Streamern mit der mangelden Druckwahrnehmung durch das Seitenlinienorgan von Rapfen und Zander zu tun hat. Ich bin nur nicht darauf gekommen wie man das ändern kann.
Ich werfe zwar nicht gerne mit Sinkingleader aber mit meiner #8/9er hab ich es noch gar nicht auspobiert.


Nochmals Danke,
Gruß Jürgen

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Re: Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von BellyBoat-Fischer » 04 Mai 2007 10:39

Hy bobby, ich kann dir von eigenen und erzählten Erfahrungen berichten... Also das Wichtigste ist meines erachtens die Gewässerbeobachtung. Denn hungrige Rapfen sind leicht auszumachen. Oder noch besser, du kennst Stellen an denen sich Ukelei- oder Brutschwärme sammeln und das Wasser in regelmäßigen Abständen von springenden Kleinfischen oder sogar Räubern durchbrochen würd. Auf jeden Fall ist auch eine Poly-Brille von Vorteil um in ruhigen Bereichen des Wassers aufsteigenen Weißfische zu beobachten.

Als Köder würde ich dir auf jeden Fall zu kleinen Poppern raten. Farben Red-hed oder einfach silbrig bis goldig glänzend, wie du sie zahlreich findest. Auch dunkle Exemplare sind in Dämmerungszeiten äußerst fängig. Die Frage ist natürlich ob deine Rute das mitmacht; Klasse 8 wäre da schon optimal. Denn diese Angelei ist meines Erachtens äußerst spannend und auch Erfolgreich.
Ich würd dir auch nicht zu großen Hechtstreamern raten. Silbrig schimmernde oder weiße Streamer in Größen wie man sie von Lachsfliegen kennt, das heißt ca. 5cm sind optimal zum Fangen von Rapfen.

Naja und zügig nah der Oberfläche ein "twichen" wie man es eben kennt.
Zum Zanderaneln mit der Fliegenrute kann ich dir wenig sagen.
Aber deinen Rapfen wirst du kriegen.... Petry heil, BellyBoat-Fischer

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Re: Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Uwe Pinnau » 04 Mai 2007 11:37

Ist zumindest auf Rapfen vielleicht auch ein nicht zu unterschätzender Faktor, daß man mit der Fliegencombo nicht so schnell fischt wie mit dem Spinngeschirr ?

Beim Hecht mit der Fliege ist es oft zur relativ kalten Zeit ja sehr vorteilhaft, daß man in Zeitlupe fischen kann. Der Umkehrschluß des schnellen einholens auf Rapfen kann sich doch mit einer Fliegenrolle auf Dauer recht schwierig gestalten.
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Re: Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von Flo86 » 04 Mai 2007 12:48

Deswegen klemmen sich ja einige Profis beim Flifi auf Rapfen die Rute unter den Arm und strippen den Streamer beidhändig mit hoher Geschwindigkeit ein. Das einzige Problem dabei ist, dass man im Fall eines Bisses die Rute schnell wieder in die Hand nehmen muss.

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Re: Fliegenfischen auf Rapfen und Zander

Beitrag von BellyBoat-Fischer » 10 Mai 2007 10:57

An alle die sich für das Fliegenfischen auf Rapfen und Zander interessieren und die richtigen Köder suchen. Also auf diesem Link findet ihr Popper und Streamer, wie sie für das Fliegenfischen geeignet sind. Das soll nicht heißen, das ihr diese Köder auf der Seite kaufen sollt aber vom Grundsatz her sind die Größen und Farben ideal.

http://shop.flyfishing-austria.at/index.php?cPath=28_63

Also Bobby mit solchen Ködern musst du es mal probieren.
Es gibt nicht´s geileres als einen guten Rapfen der einen impulsiv geführten Popper nimmt und dann an einer Fliegenrute ausgedrillt wird.

Gruß BellyBoat-Fischer

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