Forellen-Krieg in Australien

[Thomas Kalweit]

Schon im Jahre 1864 wurden Forellen in Australien eingeführt. Sie können sich dort nicht auf natürliche Art fortpflanzen, werden also in Anlagen gezüchtet und von Fliegenfischern ausgesetzt. Leider dezimieren die Salmoniden auch die einheimischen Kleinfische und Wasserinsekten. Das hat die Naturschützer auf den Plan gerufen.

Vor wenigen Tagen sind Natur-Aktivisten in eine Zuchtanlage in Adelaide eingebrochen, haben Strom zur Belüftung und die Frischwasserzufuhr abgedreht. Zusätzlich noch ein Pflanzenschutzmittel ins Wasser geschüttet. 250.000 Forellen sind verendet...

[Chinook]

Eigentlich zwei Geschichten:
zum einen die verwerfliche und grausame Tat der Tierrechts-Hassbolla zum anderen das schon langjährige Bemühen Australiens ihr Land quasi zu renaturieren. Die Forelle gehört da genauso zu, wie Kaninchen, Katze und Esel.
Das ist nun mal der Preis.

[andalG]

Die Liste der Lebewesen, die nicht nach Australien gehören und dort teilweise schlimme Schäden an der endemischen Fauna und Flora anrichten ist leider noch viel länger!

Karpfen, Dromedare, Wasserbüffel, Ratten, weiße Rinderfarmer und Schafzüchter...

Andal

[Chinook]

... Forsterbiertrinker und von den vielen Pflanzen ganz zu schweigen ...

[ 08. August 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

[Thomas Kalweit]

Und bei uns: Graskarpfen, Regenbogenforelle, Blaubandbärbling, Sonnenbarsch...

[Chinook]

Fast schon der Impuls für eine (bio)philosophische Betrachtung. Mir stellt sich allgemein immer die Frage: wenn die fremden Arten unsere heimischen verdrängen und unsere heimichen woanders die dort heimischen verdrängen, dürfte doch keine Art verloren gehen. Sprich, die Summe aller Arten ist immer gleich eben nur neu verteilt. Oder habe ich da einen Denkfehler?

[Thomas Kalweit]

Kein Denkfehler! Der Mensch ist halt auch ein natürlicher Verbreitungsmechanismus für Arten.

- die Zoochorie, die Ausbreitung durch Tiere
- die Anemochorie, die Ausbreitung durch Wind
- die Semachorie, die Ausbreitung durch Wind- und Tierstreuung
- die Hydrochorie, die Ausbreitung durch Wasser
- die Hemerochorie, die Ausbreitung durch den Menschen
- die Autochorie, die Selbstausbreitung.

Besonders die erfolgreichen Arten setzen auf den Menschen. Hunde halten sich sogar zwei menschliche Herrchen, die sie ernähren und ihnen eine geheizte Unterkunft bauen. Ihre Nachkommen werden per Kleinanzeige in die ganze Welt verteilt. Ein Paradebeispiel!

[Chinook]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat

Hunde halten sich sogar zwei menschliche Herrchen, die sie ernähren und ihnen eine geheizte Unterkunft bauen. Ihre Nachkommen werden per Kleinanzeige in die ganze Welt verteilt.

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[andalG]

Ich freue mich heute schon auf den Tag, wo ich grinsend auf meinem Wolkerl, oder Kohlenhaufen sitze (wer weiß das schon so genau im Voraus!? [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ) und grinsend zusehe, wie der letzte Homo sapiens diese Welt verlässt. Dem Planeten kanns danach nur wieder besser gehen!

Andal

[Chinook]

Australien sieht sein Renaturisierungsprogramm als Volksangelegenheit und Kulturauftrag. Ja, richtig gelesen, Kulturauftrag. Der Hase gilt als verbannt und somit ergibt der Osterhase für die Kinder keinen Sinn mehr. In Australien erledigt nun diesen Job das Osterbilby, ein hasenähnliches Beuteltier. Alle Kinderbücher müssen nun neu geschrieben, Schokladenfiguren neu gegossen und Stofftierchen neu gestrickt werden. Man sieht Naturschutz belebt den Markt [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .

[duli]

der größte eingiff in die natur in australien ist der weiße mann ! mit ihm kamm noch nie was gute! man schau sich nur den nord und süd amerikanischen kontinent an mit olumbus kamm das ehlend!