Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

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Moderator: Thomas Kalweit

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Hartmut
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Hartmut » 21 Jan 2006 15:28

Hi,
in verschiedenen neuen Bindeanleitungen wird für die Beschwerung von Nymphen immer noch Blei draht und -steifen angegeben.Ich verzichte auf Blei, wenn es irgendwie möglich ist und verwende statt dessen Kupfer oder eine Zinn-Wismut-Legierung mit niederem Schmelzpunkt, die sich leicht in alle Formen bringen lässt.
Gibt es einen triftigen Grund für die Verwendung von giftigem Blei oder bleihaltigen Beschwerungen für Nymphen etc.?

[ 22. Januar 2006: Beitrag editiert von: Hartmut ]

Werner B.
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Werner B. » 21 Jan 2006 18:24

Hallo Hartmut,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Gibt es einen triftigen Grund für die Verwendung von giftigem Blei oder bleihaltigen Beschwerungen für Nyphen etc.?
der "triftige" Grund heißt bei mir Bequemlichkeit und leichte Verarbeitbarkeit von Blei.
Ich möchte niemand die persönliche Entscheidung zur Verwendung relativ ungiftiger Materialien madig machen. Aber ich habe bei der "Bleidiskussion" so ein wenig das Gefühl, dass wir uns als 150%ige Deutsche da ein wenig lächerlich machen.
Korrigiere mich bitte, wenn ich inhaltlich falsch liege. Aber der Beitrag des Bleies in den hin und wieder mal verloren gehenden Nymphen zur allgemeinen Gewässerverschmutzung ist meines Erachten auf der gleichen Ebene anzusiedeln wie der Beitrag des Zigarettenrauches zum Waldsterben.
Wenn mir nun jemand mitteilt, er höre mit Rauchen auf, weil er den Eichenwäldern helfen wolle, achte ich seine sicher ehrenwerten Anstrengungen, nur die Begründung für die Einstellung des Rauchens halte ich für eher "skurril" bzw. vorgeschoben.
Ich nehme das aber sofort mit großer "Bußfertigkeit" und allen Entschuldigungsanstrengungen zurück, wenn ich mich, den Stellenwert des Bleieintrags durch verlorene Nymphen betreffend, irre.
Gruß Werner
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Fishnobfly » 22 Jan 2006 13:33

hallöchen Hartmut,
mein frauchen ist werkstoffwissenschaftlerin,und jetzt spann die augen weit auf:
bleihaltige substanzen unterhalb von 0,5 % Bleioxid sind nicht als gefahrgut gekennzeichnet und somit toxisch nicht relevant,von daher im wasser auch nicht nachweisbar wirklich toxisch.denke mal an all die angler mit bleilot und pose!!!
wenn dein blei über 0,5% bleioxis enthält muß es als giftig gekennzeichnet sein !!!!und darf nicht in gewässer gelngen sondern muß als sondermüll gekennzeichnet sein.
noch fragen????
Wenn Papa angeln geht,taut Mama schon mal die Fischstäbchen auf

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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Hartmut » 22 Jan 2006 16:58

Hallo Werner,
ich halte es für einen Fehler, potentiell giftige Substanzen bei der Fischerei zu verwenden. In der Nahrungskette von Seevögeln sind die Auswirkungen von Bleimunition bei der Vogeljagd eindeutig nachgewiesen. Siehe: http://www.ec.gc.ca/science/sandejan02/article1_e.html
Bei den Fischen verhält es sich garantiert genauso. Wenn eine Nymphe durch Schnurbruch im Fisch zurückbleibt, erkrankt das Tier eventuell und wird zur leichen Beute von Raubfischen oder Wasservögeln. Die Tiere am Ende der Nahrungskette sammeln die Giftstoffe und gehen daran zu Grunde. Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass Blei oder bleihaltige Substanzen auf diesem Wege in die menschliche Nahrungskette gelangen.
Darum finde ich es bedauerlich, dass nachweislich giftige Substanzen immer noch verkauft und angewendet werden.

@Streamer, wie stehts Du zum Bleieinsatz?
.
@Fishnobfly, toll, dass Dein "Frauchen" (meine Frau würde ich nie so nennen) Werkstoffwissenschaftlerin ist, trotzdem hast Du meine Frage nicht verstanden.....

Grüße an alle

Hartmut

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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von andalG » 22 Jan 2006 17:38

Was kommt als nächstes? Der Katalysator für den Anus? Schließlich trägt Methan zur Klimaerwärmung bei!

Andal
[b]Bleibe im Lande und wehre dich täglich![/b]

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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Fishnobfly » 22 Jan 2006 19:20

hallöchen hartmut,
spezifisches gewicht ,dichte und verarbeitungsmöglichkeiten des materials sind schon in ordnung.aber das gewicht ist denke das hauptthema...
was gibt es gegen frauchen zu sagen..???
Wenn Papa angeln geht,taut Mama schon mal die Fischstäbchen auf

Werner B.
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Werner B. » 22 Jan 2006 20:20

Hallo Hartmut,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
ich halte es für einen Fehler, potentiell giftige Substanzen bei der Fischerei zu verwenden. In der Nahrungskette von Seevögeln sind die Auswirkungen von Bleimunition bei der Vogeljagd eindeutig nachgewiesen.
Das erste steht aber in gar keinem Verhältnis zum zweiten ( mengenmäßig ).
Ich habe im letzten Jahr genau zwei Nymphen- durch Hänger- verloren und deshalb bringt mich das zu der Ansicht, dass ich- in meinem Fall- ein real nicht existierendes Problem "erfinden" würde, wenn ich nun auf Bleiersatzmittel umstiege.Ich habe mit Tungsten, Kupfer u.dergl. experimentiert. Blei lässt sich m.E. immer noch am sinnvollsten verarbeiten, wenn neben z.B. einem Goldkopf noch eine zusätzliche Beschwerung nötig ist. In bezug auf meine "Bleiverluste" käme es mir vor wie sinnentleerte Prinzipienreiterei vor, wenn ich darauf verzichten würde.

Nichtsdestotrotz respektiere ich natürlich deine Entscheidung, bleifreies Material zu verwenden, du wirst deine persönlichen Gründe haben, aber ich denke, dass die eher moralischer als pragmatischer Natur sind, ( was nichts Schlechtes ist).
Wenn du für dich so entscheidest- in Ordnung, solange keine "Missionierung" erfolgt. Das,denke ich, ist glücklicherweise von dir nicht zu befürchten.

[ 22. Januar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Hartmut » 22 Jan 2006 20:51

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
solange keine "Missionierung" erfolgt.
Hallo Werner,
mir geht es um die Diskussion über dieses brisante Thema und einen sachlichen Erfahrungsaustausch. Von Berufs wegen bin ich gegen jede Gewässerverschmutzung und möchte deshalb nicht unbedingt den bequemsten Weg wählen. Für das Karpfenfischen mit der Nymphe benutze ich noch meine alten Spaltschrote - die stammen zum Teil noch aus meiner ersten Sortierbox, die ich einst als 12jähriger für die Erstausrüstung gekauft hatte.Nach dem Fischen öffne ich die Spaltbleie mit dem Messer und verwende sie bei Bedarf wieder.
Interessant finde ich eine Meldung auf der oben vorgestellten Seite, dass in Kanada jährlich ca. 500Tonnen Blei von Anglern verloren wird.
Sicher steht diese Menge in keinem Verhältnis zum Bleieintrag durch das Fliegenfischen, doch mitgehangen, mitgefangen....

@Fishnobfly, ich bin Hundehalter und differenziere meinen Sprachgebrauch.Ich halte mich für keinen Hund, deshalb habe ich eine Frau und kein Frauchen.

Viele Grüße

Hartmut

Werner B.
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Werner B. » 22 Jan 2006 22:05

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ich halte mich für keinen Hund, deshalb habe ich eine Frau und kein Frauchen.
herrlich Hartmut,
das hat literarische Qualität.

Das eigentliche Thema :Wenn das tatsächlich 500 Tonnen sind, besteht wirklich ein Anlass zum Nachdenken,( für die Bleiverschwender ) doch für meine Binde- und Fischereipraxis als Fliegenfischer sehe ich keinen. Ich weigere mich, meine "beiden jährlichen Nymphen" als Problem zu sehen und nehme dafür billigend in Kauf, mich als "mitgefangen- mitgehangen" einstufen zu müssen.
Gruß Werner
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Streamer » 23 Jan 2006 00:23

Hartmut, for dein topic es braucht mehr wie eine anwort.
1. Wir konnen dies problem nur global sehen
und da is die vershmuzung durch blei sehr gros. Here wir haben es geschaft das blei for alle hunter verboten ist und ich hoffe, das werd auch bald for angler pasieren.
2. When ich einzel angler sag, was machen schon meine wenigen split shot oder drei shweren nymphs in das jahr die ich verlier,
dann is das der anfang von blind sein when es um unser umwelt geht.
3. Ich personlich mache meine nymph nicht schwer weil sie an eine naturliche bewegen verlieren. For um die nymph tief zu swimmen,
ich hab wie andre auch uber vielen jahre lead split shot verwenden, when ich mit floating line arbeite.
4. Was is da fur eine alternative oder ein substitute in ein none toxic material?
Well, here es werd immer mehr mit Tungsten,
Bismuth und Tin versucht und das is besser wie lead. Einigen companies machen auch lead split shot mit plastic coating.
5. Ich bin in dieser uberzeugung das auch wir angler in andre wege denken mussen when es um umwelt geht.

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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Fishnobfly » 23 Jan 2006 16:16

hallöchen Hartmut,
auch bin hundehalter:fragen wir hundenarren nicht alle na wo ist frauchen????
aber zu deinem thema: geht es dir ums gift im blei dann lies meinen beitrag!!!!oder geht es dir ums labern ?????
du sagst ich hätte dein thema nicht verstanden !?!du machst dir sorgen um die umwelt? also wegen dem gift??oder wegen was sonst???
500 tonnen blei auf welche fläche?
welche anteile von bleioxid???
einfach nur bla bla auflisten ist ganz schön schwach!!!
ich wollte ja nur mal sagen oder was ????
sie sind krank ist ne ganz komische und schwache aussage,also da muß schon mehr kommen...sekt oder selters hartmut beides blubbert,aber schmeckt vollkommen anders...
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Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 23 Jan 2006 18:14

@ Streamer,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>When ich einzel angler sag, was machen schon meine wenigen split shot oder drei shweren nymphs in das jahr die ich verlier,
dann is das der anfang von blind sein when es um unser umwelt geht. <HR></BLOCKQUOTE>

Ich denke nicht, dass das der Anfang vom Blindsein ist. Mit meinen 1,7 Dioptrien sehe ich noch ganz gut auch im übertragenen Sinne.

Ich bin sofort dabei, wenn es darum geht eine Lösung für ein tatsächliches Problem ( Das sind meine Nymphen nicht.) zu suchen, aber ich weigere mich den umgekehrten Weg zu gehen und statt ersterem ein Problem für die Lösung zu suchen.
Mein Standpunkt in der Angelegenheit ist bekannt und ich füge dem jetzt nichts mehr hinzu, weil wir sonst in diesem Forum das bekommen, was mich anderswo vertrieb.

[ 23. Januar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Hartmut » 23 Jan 2006 23:21

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Gibt es einen triftigen Grund für die Verwendung von giftigem Blei oder bleihaltigen Beschwerungen für Nymphen etc.?
Hier nochmal meine Frage, Fishnobfly!

Grüße

Hartmut

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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Fishnobfly » 24 Jan 2006 15:50

hartmut hallöchen,
natürlich gibt es keinen zwingenden grund nicht deklariertes ungiftiges blei zu benutzen,außer die starke strömung, mit dem schnellen absinken der nymphe [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img] und dieser grund kommt in meinem heimatgewässer schon häufig zum tragen!
habe neulich zwei tungsten in so ner wicklung gesehen,die fängigkeit aber noch nie probiert,aber da mein blei stanniol geannt wird,und dies nicht deklariert ist ,wie wahrscheinlich auch deins (!),sollte es ja laut gesetz ungiftig sein !!!!
manchmal muß es eben blei sein....
da es eine höhere dicht zu haben scheint als perlen, geht hier schneller unter.um so schneller unter, um so größer die zu beangelnde strecke am boden ,absolut.
fürmich selbst sehen die versteckten bleiwicklungen appetitlicher aus als der rest,also natürlicher,ob auch bissiger ?????
gruß und ende....
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Blei oder Kupfer für die Beschwerung?

Beitrag von Hartmut » 24 Jan 2006 23:29

Nun, einerseits bin ich verwundert, dass der creativen Fliegenfischergilde für dieses Problem bis jetzt so wenige Lösungen eingefallen sind.
Andererseits möchte ich in einem öffentlich zugänglichen Forum den Gegnern unseres schönen Hobbys keinen Vorschub leisten und dieses Thema nicht bis in alle Einzelheiten austreten.

Grüße

Hartmut

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