Hab ich ge e-bayt

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

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Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Mär 2006 13:17

Und jetzt stellt auch mal vor, die Forelle sieht überhaupt keinen Unterschied in all den Fliegenmustern. Alles was die Fliegenfischer in die Fliegen und das Verhalten der Forellen hineingeheimnissen, wäre nur ein Produkt von Zufall und Aberglauben (im ethologischen Sinne). Was wäre das für eine Kommunikation? Na gut, ein musikalischer Idiot kann auch eine Bach-Fuge schön finden. Wahrscheinlich verhält sich das so ähnlich mit den Forellen und den Fliegen... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .
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Beitrag von Hartmut » 14 Mär 2006 13:48

Kommentar meiner Frau:
"Ich habe Verständnis für den Wunsch, die perfekte Fliege zu binden, weil ich Sonntags manchmal versuche, ein perfektes 3-Gänge-Menue auf den Tisch zu zaubern (um des Zauberns willen) - Satt wird man auch von Schwarzbrot und Margarine.

1.) philosophisch gesehen:
Der Weg ist das Ziel.

2.) menschlich gesehen:
Weils ihr Spass macht

3.) weil´s uns schmeckt!

Grüße

Hartmut

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Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Mär 2006 15:15

Ich gehe davon aus, dass 90 Prozent unseres gesamten Anglerwissens aus Aberglauben besteht.

"Verangelte" Fische und so etwas wie Ködergewöhnung gibt es wohl nicht. Dem Hecht ist es wahrscheinlich piepschnurzegal ob der Wobbler ein Hecht- oder Barschmuster hat, dem Karpfen ist es wurscht ob er diese oder jene Aminosäure aus dem Boilie herausschmeckt. Wir fangen einen Fisch mit irgendeinem Köder und leiten davon allgemeingültige Regeln ab ("Im Mai bei Nieselregen bevorzugen Hechte kleine Rasselwobbler in Kaulbarschdekor"). Dabei erleben wir schon in der Stunde nach dem Fang die Ausnahme von der soeben aufgestellten Regel... ("Im Mai bei Nieselregen bevorzugen Hechte keine kleinen Rasselwobbler in Kaulbarschdekor"). Wir Angler wollen eben an etwas glauben!

Wie erbärmlich wäre unser Hobby ohne diesen Aberglauben [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] ... Also: Bleiben wir dabei!
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Beitrag von Hartmut » 14 Mär 2006 15:24

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
sag' deiner Frau, dass nach der thomas'schen Theorie von der Differenzierungs-Unfähigkeit der Forelle, übertragen auf den Manne, ihr löblisches Handeln wohl versandet ...
Ihre Antwort:


Aktuell aus Fly Tying`s Kochstudio.

"Kochen damit es meinen Herren schmeckt, habe ich bereits vor Jahren aufgegeben. Ich koche, weil mir das nicht zweckgebundene Kochen an sich Spaß macht. Weil ich immer wieder staune, mit welchen geringfügigen Änderungen der Zutaten etwas vollkommen Neues entsteht. Diese Tätigkeit ist doch wohl mit dem Eifer eines Fliegenbinders zu vergleichen, der sich bemüht mit dem zur Verfügung stehenden Material eine ansprechende Fliege zu binden - daß in Folge unseres Handels bei mir die Familie satt wird und bei den Fliegenfischern ein Fisch am Haken hängt, ist in diesem Zusammenhang sekundär
- wäre das das alleinige Ziel, könnte ich beim Catering bestellen und ihr könntet fertige perfekt gebundene Fliegen kaufen... Im übrigen kann ich nicht leugnen, daß manchmal ein kräftiges Schwarzbrot, mit oder ohne Margarine, ein kulinarisches Highlight sein kann - vielleicht sehen das die Forellen bei Thomas' Fliegen ähnlich ;-))"

Zum Glück muss ich meine Kreationen vom Bindestock nicht selbst verkosten.

Hartmut

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Beitrag von Werner B. » 14 Mär 2006 19:10

Hallo Thomas,
du bist gerade im Begriff, deinen Arbeitsplatz "ad absurdum" zu führen und dich langfristig gesehen zu "entlassen".

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ich gehe davon aus, dass 90 Prozent unseres gesamten Anglerwissens aus Aberglauben besteht.
Wenn das stimmen sollte, was ich nicht annehme, könnt ihr alle Artikel bei F&F,in denen erklärt wird, wie man sich anstellen muss, um in dieser oder jener Sparte auf diese oder jene Spezies erfolgreich zu sein, zur Toilettendekoration verwenden.
Du sägst an dem Ast, auf dem du sitzt, also gebe schleunigst zu, dass für deine Ausführungen ein partieller Blackout verantwortlich ist. ( Helmut Kohl ist damit auch durchgekommen.)

Ich stimme Hartmut zu : "Der Weg ist das Ziel".

Gute bzw. erfolgreiche Fischer sind in allen Sparten diejenigen, die daran glauben, dass ihr Handeln und die Perfektionierung desselben den Fangerfolg und das Angelerlebnis wesentlich beeinflusse.

"Wer fängt, hat Recht" als einziger Grundsatz fischereilichen Handelns hat letztlich die Handgranate zwecks Optimierung der Fischmenge zur Folge.

"Richtige Fischer" ( z. B. Fliegenfischer ) wollen nicht einfach nur Fische fangen, sondern ihre Fische auf eine ganz bestimmte - ziemlich umständliche- Weise fangen, um denn doch sich an der -möglicherweise Fiktion- zu erfreuen, dass sie ganz allein den Fisch überlistet hätten.

Also, bring die Säge weg, mit der du an deinem Ast sägst.

[ 14. März 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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Beitrag von Hartmut » 14 Mär 2006 22:44

Der Jondalar verhält sich so ruhig.
Ich glaube der "Junge" mausert sich zum Fliegenbinder.
Damit's besser gelingt, hier noch einen Insider Tipp
http://hipwader.com/2005/adams-dry-fly

Viel Spass

wünscht Dir

Hartmut

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Beitrag von Jondalar » 14 Mär 2006 23:07

Hallo Hartmut

Danke für den Link zu meiner Lieblingsfliege. Hast gut aufgepasst. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Ja Du hast es schon fast auf den Punkt gebracht. Momentan bin ich dabei mich für den nächsten Swap zu rüsten und handwerklich auf Vordermann zu bringen.

Danke auch nochmal an Benny Dittmann.
Der weis schon was ich meine.

Übrigens finde ich Eure Diskussion sehr interessant und lehrreich. Auch ich teile die Meinung, dass alles in irgendeiner weise komuniziert und man durch Überlegung hinter einige Geheimnisse kommen kann. Und doch wird es nie einen Universalweg zum Fisch geben. Währe ja auch ziemlich langweilig.

Ich hab irgendwann mal gehört, dass wenn man es schafft ein Teil des Flusses zu werden , sich der Erfolg einstellen wird.
Ist viel dran wie ich meine und es lässt sich auch auf viele andere Gebiete anwenden.
Das geht oft sehr schnell und manchmal schafft man es gar nicht.Doch für den Fall gibts ja noch Freunde die einem gerne weiterhelfen. Woran man am Ende glaubt bleibt jedem selber überlassen.

[ 16. März 2006: Beitrag editiert von: Jondalar ]
Grüsse von der Donau

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Beitrag von latscho » 15 Mär 2006 01:16

Auch wenn ich nicht viel zum Thema beitragen kann, aber ich habe den Eindruck das manche Schreiberlinge hier (nenne bewusst keine Namen) nur so mit Fachsimpelei und achso gebildeter Sprache um sich werfen, dabei aber völlig vergessen in Wirklichkeit nur altgediente und/oder bereits verstorbene Fliegenfischer und/oder Gurus aus der Szene die wohl das Non plus Ultra zu sein scheinen und im Leben alles "richtig" gesagt haben, zu zitieren. Ist ja langsam grauenvoll dieses geschwollene Geschwätz. Aber lasst Euch nicht davon abhalten, lese dieses Thema nur weil ich ab und an auch mal mit der Fliegenrute unterwegs bin. Nicht das mir noch einer vorwirft ich mische mich in Dinge ein und hätte keine Ahnung davon.

Ich finde, Thomas hat völlig recht. Natürlich ist "fast" alles an sogenannten Topködern absoluter Mumpitz. Wenn wir mal ehrlich sind, sind es doch alles Verkaufsstrategien die uns die Hersteller glaubhaft machen wollen. Ist doch reine Glückssache oder auch mal Frage der geschickten Köderführung ob ein Fisch beißt oder nicht.

[ 14. März 2006: Beitrag editiert von: latscho ]

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Beitrag von Hartmut » 15 Mär 2006 01:20

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Wenn wir mal ehrlich sind, sind es doch alles Verkaufsstrategien die uns die Hersteller glaubhaft machen wollen
..und Träume, die uns das Leben versüssen latscho.....

Gute Nacht

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Beitrag von latscho » 15 Mär 2006 01:22

Was eigentlich bestätigt das die Aussage von Thomas berechtigt ist [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von Hartmut » 15 Mär 2006 01:28

Nee latscho, die Antwort findest Du bei der "Möwe Jonathan"


Grüße

Hartmut

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Beitrag von latscho » 15 Mär 2006 01:37

aka Jonathan Livingston Seagull was [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von Hartmut » 15 Mär 2006 01:49

@latscho,
Jonathan ist keine gewöhnliche Möwe. Er nimmt einfach nichts für selbstverständlich hin, es genügt ihm nicht, wie alle Anderen seine fliegerischen Fähigkeiten nur zum Fischen einzusetzen. Jonathan ist verliebt ins Fliegen und in die Freiheit. Er ist besessen von dem Willen, das Beste aus sich herauszuholen, und Nichts und Niemand kann ihn aufhalten. Er ist neugierig, will alles erfahren, alles versuchen, alles verstehen -- selbst wenn es bedeutet, aus dem Kreise seiner Gemeinschaft und seiner Familie verbannt zu werden. In seiner Bescheidenheit, seiner Einfachheit und seiner Tiefe ist Jonathan dem kleinen Prinzen nicht unähnlich, obwohl seine Botschaft nicht ganz so global, nicht ganz so welterschütternd ist. Auch an Hesses Siddartha habe ich mich ein wenig erinnert gefühlt. Jonathan ist ein Aufruf zur Initiative, eine Botschaft an Alle, die ihre Träume und Sehnsüchte noch nicht völlig in die Hand der Hamburg-Mannheimer gelegt haben. Selbstverwirklichung, der Mut dazu, dem Herzen zu folgen und einfach das zu tun, was wirklich befriedigt.

...guten Flug lantscho!

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Beitrag von Chinook » 15 Mär 2006 02:40

Lieber Hartmut,
sag' deiner Frau, dass nach der thomas'schen Theorie von der Differenzierungs-Unfähigkeit der Forelle, übertragen auf den Manne, ihr löblisches Handeln wohl versandet ... (Ich glaube allerdings, dass du in der Lage bist ihr Werk zu ehren.)
... und so manche gute Gattin darüber klagt, dass ihr Mann den Unterschied zwischen einem Menü und dem Margarine-Brot nicht wahrnimmt.

Der generelle Hang zum Aberglauben ist doch wohl nicht allein den Fliegenfischern vorbehalten, lieber Thomas, oder? [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 14. März 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 15 Mär 2006 11:47

@Hartmut,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
In seiner Bescheidenheit, seiner Einfachheit und seiner Tiefe ist Jonathan dem kleinen Prinzen nicht unähnlich, obwohl seine Botschaft nicht ganz so global, nicht ganz so welterschütternd ist. Auch an Hesses Siddartha habe ich mich ein wenig erinnert gefühlt.
Sowohl der "Prinz" als auch Siddharta haben mich in meiner Jugend (bis heute) ziemlich beeinflusst.
Es scheint aber so, dass man damit in diesem Forum als Meister des geschwollenen Geschwätzes gilt.
Sei's drum, ich werde mich weiterhin weigern, meine Fischerei auf den Aspekt : viel,dicke Fische egal wie zu reduzieren.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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