Hab ich ge e-bayt

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

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Chinook
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Beitrag von Chinook » 12 Mär 2006 21:32

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
mir bereitete am Anfang der Umgang mit Tierhaaren größere Schwierigkeiten, als die Montage von Federn.
... völlig unliterarisch: Ich glaube bei Federn muss man etwas feinfühliger sein. Bei Haar kann man als Anfänger ganz anders zulangen.
@Jondalar: Bode, zwischen Altenbrak und Treseburg?! Übrigens Gratulation zum schönen Kästchen. Wenn du nicht beabsichtigst industriell zu fertigen, wirst du viele Jahre Freude damit haben.

[ 12. März 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 12 Mär 2006 22:54

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Bei Haar kann man als Anfänger ganz anders zulangen.
...dachte ich auch, doch beim kräftigen Zug am Faden verteilten sich bei mir die Haare um den Hakenschenkel oder wurden vom Faden abgeschnitten.
Meine älteren Literaturquellen befassen sich schwerpunktmäßig mit dem Anbringen von Hechelfedern, deshalb konzentrierte ich mich vermutlich auf diese Technik.
Für mich ist diese Beobachtung in sofern interessant, weil die eigenen Erfahrungen automatisch auf andere übertragen werden. Ich denke deshalb, dass "Beginner" am besten ins kalte Wasser hüpfen und probieren. Mit der nötigen Ausdauer bekommt ein interessierter Mensch schnell die notwendigen Grundlagen.
Mich interessiert dieses Thema, weil es sich auch auf andere Lebenssituationen übertragen lässt.

Viele Grüße

Hartmut

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Chinook
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Beitrag von Chinook » 13 Mär 2006 18:26

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
... am besten ins kalte Wasser hüpfen und probieren
Wir hatten vor Jahren mal ein japanisches Aupair. Es war sehr interessant zu beobachten, wie unserer Tochter bestimmte Fertigkeiten von dieser vermittelt wurden. Beispielsweise wurde beim Origami nicht gezeigt, wie eine bestimmte Figur zu falten ist, sondern sie ließ unsere Tochter einfach drauf los falten und griff nur ein, wenn eine Fehlrichtung eintreten konnte. Es war eine faszinierende Erfahrung, denn durch die scheinbar (!) vielen Irrtümer am Anfang konnte unsere Tochter dann später viel schneller Figuren selbst ableiten. Sie hatte das Wesen begriffen. Dieses Lehren erfordert allerdings auch viel Geduld ...

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Thomas Kalweit
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Beitrag von Thomas Kalweit » 13 Mär 2006 18:42

Und wer sagt denn eigentlich, wie eine gute Fliege auszusehen hat. Der Fisch! Und nicht die Meisterfliegenbinder. Wer fängt, hat Recht - auch wenn die Fliege nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.
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Beitrag von Chinook » 13 Mär 2006 19:57

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Wer fängt, hat Recht - auch wenn die Fliege nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.
Genau das ist, denke ich der falsche Ansatz.
Wer nicht weiss, wie man einen Fisch fängt, soll ihm nicht dadurch Schande bereiten, dass er ihn fängt
(N. Maclean)
Es geht, m.E., auch nicht um Schönheitsideale sondern um ein tiefes Verständnis von Kommunikation. Will sagen: bin ich in der Lage einen Code zu entschlüsseln? Bin ich in der Lage diesen entschlüsselten Code dafür zu nutzen einen Fisch zu etwas gefährlichen zu verleiten ;-)

[ 13. März 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

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Beitrag von Jondalar » 13 Mär 2006 20:02

Anscheinend weis der Jenige der ihn fängt, ja dann doch wie man ihn fängt. Auch wenn er es selber, dann doch nicht weis. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Immer diese Philosophen.
Grüsse von der Donau

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 13 Mär 2006 20:58

Hallo,
filosofisch ist auch, dass ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ganz besonders weiß ich nicht, was das nun bedeutet im Zusammenhang mit dem Fisch :

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Will sagen: bin ich in der Lage einen Code zu entschlüsseln?
Man kann nicht nicht kommunizieren, lieber Chinook ( Paul Watzlawick, der gute ) .

Könntest du mich mit schlichten Wörtern über das Gemeinte in Kenntnis setzen ?
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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Beitrag von Hartmut » 14 Mär 2006 00:23

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Dieses Lehren erfordert allerdings auch viel Geduld ..
....am Anfang, danach ist der Fortschritt um so größer.Ich vermute, dass wir mit unseren Ängsten, Sicherheitsdenken und niedrigen Einstiegshürden wissbegierige und lernwillige Menschen lähmen und verdummen.

G.H.

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Beitrag von Hartmut » 14 Mär 2006 00:43

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Immer diese Philosophen
...sind Zeitlos und hatten vor tausenden von Jahren schon einen Weitblick, bis in die heutige Menschenseele. Eine spannende Geschichte....

hicks

Es grüßt ein vogelgrippedesinfizierter Fliegenbinder

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Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Mär 2006 10:36

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Genau das ist, denke ich der falsche Ansatz.
<HR></BLOCKQUOTE>
@Chinook: Das glaube ich nicht unbedingt. Es stimmt schon, dass man als Fliegenfischer mit dem Fisch in irgendeiner Form kommunizieren will. Deine Sprache ist die perfekt gebundene Fliege. Eine andere Sprache (vielleicht eine schönere?) wäre das perfekte Anbieten einer schlecht gebundenen Fliege, so dass der Fisch denkt, es wäre eine perfekte Fliege.

Absolute Perfektion erreicht aber doch der, der ohne Fliege, vielleicht mit blankem Haken, die Forelle fängt. Hier verlassen wir die Philosophie und kommen ins Religiöse... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
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Beitrag von Chinook » 14 Mär 2006 11:25

OK. Wenn hier schon der gute alte Paule (Wazlawick) bemüht wird ...

Nun Thomas, wie schon so oft sind wir da gar nicht weit auseinander. Es geht auch nicht um die (!) perfekt gebundene Fliege.

Die Wer-Fängt-Hat-Recht-These ist ein legitimes ökonomisches Prinzip. Wem das genügt, mir soll's Recht sein; mir genügt es jedenfalls nicht. Ich will's mal einfach herleiten:
Eine (volle) Kola-Dose ist in der Regel die Information Trink-Mich zu entnehmen. Eine Kola-Dose in einer belebten Fußgängerzone platziert verleitet zum Weggetreten werden obwohl die Information Tritt-Mich nicht Bestandteil der Dose ist. Jeder darf das experimentell gerne untersuchen; ich garantiere, dass jeden Tag irgend jemand die Dose wegkicken wird. Wer fängt hat recht? Würde jemand der Idee verfallen Kola-Dosen als Köder anzubieten nur weil täglich ein "Fang" zu verzeichnen ist?
Auf die Fliege übertragen: welche und wieviel Information muss (sollte) eine Fliege haben um die Reaktion "Trink mich" statt "Tritt mich" zu provozieren. In diesem Augenblick verlasse ich den Bereich der Willkür und trete in einen besonderen Kommunikationsprozess ein. Alle unsere Fliegen, selbst die Besten, sind Kunstprodukte und haben nichts wirklich fliegenhaftes. Welche (dem Haken) zugeführte Information ist notwendig um bei der Forelle die angemessene Vorstellung/Illusion zu erzeugen ..."das richtige auch aus dem richtigen Grund zu tun." (Watzlawick).

Der Nachvollziehbarkeit wegen meine Soldaten-Spind-These:
Der Soldat hat ein Klappfoto aus einem Männermagazin im Spind. Das Foto hat (wie jedes Foto) nur ein tausendstel Information gegenüber dem Original. Das Foto verleitet dennoch den Soldaten zu "gewissen" Praktiken. Wieviel bzw. welche Information kann ich aus dem Abklatsch des Originals noch entfernen bis der Soldat seine "Handhabungen" einstellt? Der Soldat kann übrigens durch Gefangener oder Pubertierender ersetzt werden.

All das herauszufinden ist Teil meines fliegenfischerichen Selbstverständnisses.

"Es gibt keinen Löffel" (Die Matrix)
In diesem Sinne

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 14 Mär 2006 12:49

Hallo Chinook,
deine Wörter waren zwar nicht schlicht, verstanden habe ich dich ( mühsam) dennoch.

Bleiben wir bei deiner Coladose : Der situative Zusammenhang : Coladose in der Fußgängerzone führt zu der von dir dargestellten Veränderung der ursprünglich vorgesehenen Information.
Wenn wir das Ganze auf die "Forelle und die Fliege" übertragen führt die Frage nach dem letzten Rest "Kerninformation", die die Forelle noch gerade so zum Biss verleitet, nicht weiter, weil auch im Forellenleben die Situation "Fußgängerzone" eine Rolle spielt, nämlich dann, wenn die Forelle an der häufig befischten Stelle in Kenntnis der Bindeanleitung der gängigen Fliegen, unserer Kunstschöpfung die Information entnimmt : ignoriere mich.
M.a.W. "Wer fängt, hat recht", weil er -möglicherweise intuitiv- neben der durch die Fliege transportierten Information noch die situative Veränderung derselben richtig deutet.

Im Normalfall dürfte das bedeuten, dass der Fliegenfischer um die Sinnlosigkeit seines Tuns weiß, wenn er versuchen würde, den Erfolg seiner Bemühungen ausschließlich zur Gestalt und Präsentation seiner Fliegen in Beziehung zu setzen und sich deshalb- seine "Machtlosigkeit" hinnehmend- mit der Position : Wer fängt, hat Recht, achselzuckend zufriedengibt.

[ 14. März 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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Beitrag von Chinook » 14 Mär 2006 12:57

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
weil er -möglicherweise intuitiv- neben der durch die Fliege transportierten Information noch die situative Veränderung derselben richtig deutet
... stimmt, hat aber mit dem Wer-Fängt-Hat-Recht nicht direkt was zu tun.
Intuition steht am Ende und nicht am Anfang einer Kunstfertigkeit.

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 14 Mär 2006 13:03

@Chinook

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Intuition steht am Ende und nicht am Anfang einer Kunstfertigkeit.
<HR></BLOCKQUOTE>

Stimmt. Intuition ist das falsche Wort. Was ich meine ist auf einer viel tieferen Bewusstseinsstufe anzusiedeln, für die ich keinen passenden Begriff habe.
Gruß Werner
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Beitrag von Chinook » 14 Mär 2006 13:16

Da ist wohl was dran!

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