Brennpunkt: Alarm am Rhein

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Birgit Hlawatsch
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Brennpunkt: Alarm am Rhein

Beitrag von Birgit Hlawatsch » 21 Mär 2002 13:10

Die Zander-Angler am Rhein funken "SOS" wegen massiver Fang-Einbrüche. Edgar Oppel ist einer von Ihnen. Seine Fang-Statistiken aus den letzten zehn Jahren zeigen einen klaren Abwärtstrend.

Den kompletten Artikel von Henning Stühring lest Ihr
hier

Petri Heil,
Birgit
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Just
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Beitrag von Just » 21 Mär 2002 15:35

Eine ähnliche Problematik schilderte mir letztes Jahr ein Bekannter, der hier den fränkischen Main befischt.
Es werden nur noch wenige Zander gefangen und wenn, dann grosse. Die kleineren Jahrgänge sind kaum noch vertreten. Er führte das auf den tlw. hohen Kormoranbestand zurück.
Dies ist mit Sicherheit ein Teil des Übels, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Kormoran auch als Sündenbock für Missstände herhalten muss, die er nicht zu verantworten hat.

Lengalenga
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Beitrag von Lengalenga » 21 Mär 2002 19:53

Ich gehe eher mal von aus das die jahrelange Befischung von Laichzandern jetzt seine Auswirkungen zeigt.
Ich habe diese Fischerei schon seit langem verurteilt und davon nehme ich auch Edgar Oppel nicht aus. [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
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Beitrag von hecht24 » 21 Mär 2002 20:10

wenn zuviel fisch entnommen wird gehts ueberall bergab.ist hier an der weser genauso.
[url=http://www.angler24.com/]www.angler24.com[/url]

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Beitrag von Lengalenga » 22 Mär 2002 20:48

Mein Reden Hecht24.
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Beitrag von andreas ha » 23 Mär 2002 02:09

Zumindest der hessische Erlaubnisschein sieht ausser Mindestmaße und Schonzeiten keine Fangbeschränkungen vor. Somit ist die Entnahme von beliebig vielen Fischen - hier Zandern - möglich. (Mal abgesehen davon, dass ein Fisch vor Entnahme erst mal gefangen werden muss.)

Wenn durch die Verfeinerung der Techniken - wie z. B. in Punkto Kunstköder die "Gummifischwelle" und bei Köderfischangeln Freilaufrollen und el. Bissanzeiger - die Effizienz gesteigert wird darf es nicht wundern, wenn irgenwann kein Fisch mehr da ist, schliesslich darf ein maßiger Fisch nicht zurückgesetzt werden. Wie gesagt, durch die in den vergangenen Jahren aufgekommenen Möglichkeiten purzeln einem die Zander nicht in den Kescher, es ist immer noch eine große Anforderung an die Angelfähigkeiten und nicht zuletzt das entscheidende Quentchen Glück erforderlich.

Gerade Raubfische kommen nur in begrenzter Anzahl vor, da ansonsten ihr Bestand wg. fehlender Nahrungsgrundlage nicht überleben könnte. Die natürliche Fortpflanzung ist nur eingeschränkt bestandserhaltend. Und in welchem Umfang erfolgt ein Nachbesatz?

Ich will hier keinen der in dem Artikel erwähnten Faktoren wegreden, aber wieviele Zander stehen denn in einem Buhnenfeld und wie oft wird dasselbe befischt?

Auch wenn der Vergleich auf den ersten Blick etwas hinkt:
Befische ich täglich einen kleinen Bach mit ein paar Gumpen wird sich keiner wundern, wenn irgendwann keine maßige Forelle mehr existiert. Deswegen ist Entnahmemenge und Anzahl der Erlaubnisscheine limitiert - oder sollte es sein.

Daher finde ich Fangquoten sinnvoll. Denn auf der anderen Seite kann man bei den vergleichsweise doch wirklich akzeptablen Gebühren für den Rheinschein keine zu hohen Ansprüche an den Nachbesatz stellen.

Gruß an Alle

Andreas

sniper
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Beitrag von sniper » 24 Mär 2002 21:41

Ein Hallo an alle Rheinangler und Birgit,
Zander SOS im Rhein ist auch bei uns in Köln gegeben. Nun wo liegen die Gründe? Ich blicke auf meine 18 Jahre lange Erfahrung als guter Angler der in dieser Zeit einige hundert Zander im Rhein gefangen hat zurück.
Ich habe in dieser Zeit im Gegensatz zu einigen Kollegen keines dieser Tiere mitgenommen. Es gab Zeiten da konnte man an einem guten Tag schon so um die vierzig Zander fangen. Mein Ding war das nicht, aber es waren genug Zander da und so wurden die übertriebenen Fänge solcher die jetzt heulen toleriert wie ich jetzt lesen muß. Mit damals technisch hochwertigem Gerät war es ebbend möglich so viel Fisch zu fangen.
Ja woran liegt es nun wirklich das der Zander weniger geworden ist. Klar gibt es heute mehr Angler insbesonders Kochtopfangler am Rhein. Liegt es aber wirklich daran? Wie in dem Bericht beschrieben, haben sich vermehrt der Rapfen und die Barbe breit gemacht. Den Komoran schließe ich als Übeltäter auch aus.
Nein meine Meinung zum Zanderrückgang ist da ganz anders.
Damals gab es gerade um Köln zahlreiche Wettfischen wo viel Futter in den Rhein kam. Ein Fließwasser konnte das Futter (10kg pro Person) spielend verkraften. Es war Friedfisch insbesonders Weißfisch in Überfluß vorhanden. Nahrung war ja genug da. Der Fisch wurde so auch an die Region gebunden und hat auch dort gelaicht. Ich erinnere mich an Situationen wo das Wasser an guten Stellen dunkel durch Millionen kleiner Fische war. Das waren Bilder sag ich euch, schon damals waren dort die Forellen und Lachse am jagen. Vor allem der Zander fand hier genug Nahrung.
Was ist nun der Gegensatz zu heute?
Die Leute gehen nur mit Köder ans Wasser um zu angeln. Anfüttern ist Mittlerweile verpönt und wird nur noch in einem sehr geringem Umfang praktiziert. Der Weißfisch ist nicht mehr in dem Umfang vorhanden obwohl kaum mehr ein Wettfischen am Rhein stattfindet. Der Zander ist Mangels NAHRUNG etwas rar geworden. Das halte ich persönlich für die Realität. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Mit freundlichen Grüßen Sniper
Welse zieht euch 2002 warm an ich komme.

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Beitrag von DozeyDragon » 27 Mär 2002 04:11

Moin,
hab ihr euch auch mal Gedanken gemacht, wie es mit der naturgesetzlichen Populationsschwankung aussieht? Angebot und Nachfrage, Jäger- und Beuteverhältnis. Schaut doch mal in Eure alten Biologiebücher, vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie es scheint. Mal darüber nachgedacht, ob es nicht normal ist?

Gruß, DD

[ 27. März 2002: Beitrag editiert von: DozeyDragon ]
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Hundefutter im 5kg Beutel gehört
nicht an den Angelplatz!

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Beitrag von Bernd Eschenauer » 11 Apr 2002 15:14

Ich denke die Gedanken die Jens hier geäußert hat gehen in die richtige Richtung.
Durch die Veränderungen wandelt Vater Rhein sein Gesicht. Dafür werden mehr andere Fische gefangen. Diese Entwicklung ist auch gut so. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da konnte man ins Wasser halten was man wollte, es bissen immer nur Brassen, was auch nicht i.O. war. Ich denke auch, das die Besatzmaßnahmen zurückgefahren bzw. den neuen Bedingungen angepaßt werden.
Ich denke wir werden uns auf die neuen Situationen einstellen und trotzdem Fische, wenn auch andere fangen.

Bernd Eschenauer

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Beitrag von Troll » 12 Apr 2002 02:46

Hallo und Moin,

ich angele auch schon lange Jahre am Rhein bei Krefeld, und auch ich muss leider feststellen, daß der Zanderbestand nicht mehr der gleiche wie vor sieben Jahren ist.

Es gibt wohl mehrere Gründe für den Rückgang der Bestände. Ich selber habe schon mit ansehen müssen wie ein einziger Angler an einem Tage acht Mini-Zander mit genommen hat und das war kein einzeln Fall. Dann gab und gibt es immer noch jede Menge Schwarz-Angler die meinen das der Rhein "Freiwild" ist. Diese Gruppe von Anglern nimmt wirklich alles mit, was der Rhein her gibt, verstauen alles fachgerecht in einer Plastik Tüte und zum guten Schluss bleibt alles an Müll liegen was die Herren produziert haben.
Dann gibt es mittlerweile Unmaßen an Wollhandkrabben wer wie ich mit toten Köderfisch angelt kann dann schon mal verzweifeln.

Aber der Hauptgrund ist wohl in der Tatsache zu suchen, daß sich der Rhein immer mehr in Richtung Barbenregion zurück entwickelt(was auch sehr gut ist). Das Wasser, außer bei Hochwasser, wird immer sauberer und klarer dieses bekommt anderen Fischen besser als dem Zander. Barben und Rapfen werden immer regelmäßiger gefangen wobei letztere Fische dem Zander extrem den Rang ablaufen. Vor gar nicht langer Zeit habe ich einen Bericht über einen anderen Fluss gelesen, in diesem stand das der Rapfen dort den Zander verdrängt hätte. Aber es gibt noch einen anderen Fisch der für uns Angler immer interessanter wird, der Waller oder Wels. Jahrelang hatten wir immer wieder mini Welse gefangen, doch mittlerweile werden die Fänge von großen Welsen immer deutlicher. Dieser Fisch ist doch eine sehr gute Alternative zum Zander oder?
Des weiteren wird der Zander im Rhein bestimmt nicht aussterben, wir werden eben nicht mehr jeden Tag einen Zander fangen, aber er wurde und wird auch weiterhin gefangen.
Ich kann nur hoffen das die Kontrollen am Rhein besser werden und das die Verantwortlichen immer ein Auge auf den Kormoran haben werden der für den gesamten Fischbestand in jedem Gewässer gefährlich werden kann.

Abschließend würde ich sagen das es mit dem Vater Rhein, natürlich mit gewissen Veränderungen, immer weiter bergauf geht und das ist gut so.

Gruß und Tschüß

Jens

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Beitrag von mikesch » 16 Apr 2002 18:26

Wenn sich das Wasser ändert, ändert sich auch der Fischbestand.
Die Angler müssen sich ändernden Gegebenheiten anpassen. Wollen wir hoffen, dass sich unsere Angelgewässer nur zu Gunsten der Fische und der übrigen Natur ändern.


Keine Zanderfänge im Rhein?
Die Rubrik Rutenfieber im aktuellen Heft sagt was anderes [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] . 8 von den 10 aufgeführten Fängen kommen aus dem Rhein. Die Online-Liste schaut da schon ganz anders aus.
Warum? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img] ?
Fishing isn't sport, it's a passion
Gruß
Michael

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Beitrag von Karsten » 17 Apr 2002 21:19

Hallo Mitstreiter!
Das gleiche "Problem" mit den Zandern gibt es auch an der Müritz.Sie ist in den letzten Jahren sauberer und durchsichtiger geworden.
Da der Zander ein Trübwasserfisch ist,hat er
sich zurückgezogen und ist nun nur noch we-
nig, bzw. an bestimmten Stellen regelmäßig zu fangen.
Karsten [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
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