Bleiverbot in der EU

[Thomas Kalweit]

2015 will die Europäische Union das Angelblei verbieten, nach einer Studie sollen die deutschen Angler pro Jahr 660 Tonnen des giftigen Schwermetalls in unseren Gewässern versenken. Bei einem Gummifsichangler am Rhein, klann das ja durchaus 100 Gramm pro Angeltag sein...

In England gilt ja schon seit Jahren das Angelbleiverbot. Ich habe die bleifreien Schrotbleie z.B. von Dinsmores schon ausprobiert, sie sind zwar etwas teuerer aber dafür hat man beim Zukneifen mit den Zähnen ein besseres Gefühl.

Was haltet Ihr vom Bleiverbot?

[Ulli3D]

Ob es wirklich 660t sind,ich bezweifele es. Klar, 100 g am Rhein ist kein Problem aber mit der Zeit wird das auch weniger. Aber wie viele von den 1,5 Mio. Anglern in Deutschland angeln denn schon mit Jigs in verlustreichen Gewässern? Die vielen Angler, die auf Friedfisch gehen, haben garantiert ihre Probleme in Jahr 440 g zu versenken.

Da das Blei in Jigs aber nicht so leicht in Wasser gelöst wird, gehe ich mal davon aus, dass 2 oder 3 im Rhein versenkte Altbatterien wesentlich mehr Blei ins Wasser abgeben, da der Bleischlamm wesentlich wasserlöslicher ist und natürlich auch eine um ein vielfaches größere Oberfläche hat als das Blei von der gleichen Menge an Jighaken.

Zu den Dinsmores, ich verwende die schon seit ein paar Jahren aber ich hab die immer für Weichblei gehalten oder gibt es da noch was anderes? Und, mit den Zähnen, die kann man doch gut zwischen Daumen und Zeigefinger zusammenpressen (Gitarristen nehmen dazu die linke Hand von wegen Barrèe-Griff )

Aber, wenn's verboten wird, da gibt es ja noch Alternativen, die zwar teurer sind aber, wo ist das Problem? Wenn es der Umwelt hilft fangen die, die am wenigsten vergiften, eben an, Vorbild zu sein

[Lanmann]

auf jeden fall verbieten...es gibt meiner meinung nach keinen vernünftigen grund es nciht zu verbieten, wenn es alternativen gibt.

auch wenn die mengen nicht an industrien oder sonst was heranreicht. umweltschutz bringt auch im kleinen etwas. da muss sich jeder an die eigene nase fassen.

mfg

[Fischmäx]

Einerseits bin ich grundsätzlich gegen Verbote, in der Annahme, dass der
vernünftige Mensch von sich aus das Richtige macht.

Andererseits (michselberandernasehalt) muss man manchmal
zum Glück gezwungen werden.

Darum dafür !

[Seeadler]

Sehr gut!

Darauf warte ich schon lange, wirklich. Ich habe mich auch immer geärgert, dass, obwohl es qualitativ gleichwertige und bessere Alternativen zum blei gibt, viele Tackle-Händler diese nicht im Angebot haben.

Jeder von uns liebt die Gewässer an denen er angelt, und warum sollte er dies mit dem schlechten Gewissen tun, diese dabei, wenn auch in kleinen maßen, mit dem Schwermetall Blei zu vergiften. Eine Vielzahl von Organismen reagieren darüber hinaus weit empfindlicher als der Mensch auf Vergiftungen durch Blei.

Man denke nur an die vielen Greifvögel, die z.B. durch gefressenes Bleischrott in Hasen oder Vögelkadavern sterben...

Blei gehört einfach nicht ins Ökosystem und schon gar nicht in den Organismus. es richtet dort großen Schaden an.

Gut dass das Verbot endlich kommt, und hoffentlich sehr schnell!

Es gibt genug Alternativen zum Blei, z.B. Tungsten. Das ist sogar 70% schwerer als blei...

MfG
Daniel

[Lahnfischer]

Das Bleiverbot scheint doch nicht zu kommen, zumindest nicht auf europäischer Ebene...

Klick

Zum Topic: Bleiverbot wäre mir wurscht, wenn die Jigköpfe aus alternativen Materialien nicht so sündhaft teuer wären...

[Blauhai]

Dann eben nicht...

Aber ich wäre dafür gewesen.
Alternativen gibt es und das Material ist mir hupe.
Ich selbst hab schon öfter Grundbleie aus Kieselsteine gebastelt.
Konnte nicht mal damit Nachteile verzeichnen. Im Gegenteil. Es war saubillig.
Und ne Alternative für`s Schrot ist ja auch schon da.

Allerdings besteht bei so einer Diskussion immer die Gefahr, dass man am Angler neue Angriffsflächen findet, da ja alle unsere Produkte die im Wasser landen (Schnur, Stahl, PVC, Lack, Gummi) nicht umweltfreundlich sind.
Nicht dass wir am Ende noch mit PVA-Schnur angeln müssten

[Zander96]

Bin dagegen...

Weil ich es nicht Kapiere wieso man die ganze zeit damit angeln durfte und jetzt aufeinmal nichtmeh..

da sollen sie lieber umweltfreundliche boote bauen

[Seeadler]

Hallo,

was ich übrigens auch für ne sehr interessante Entwicklung halte, ist dass es inzwischen auch gummiköder gibt, deren gummi aus biologisch abbaubarer stärke besteht, also z.b. aus stärke die aus kartoffeln gewonnen ist.... gummiköder, die also nach verlust durch hänger noch hundert jahre am grund eines gewässers rumliegen, würden damit der vergangenheit angehören.
auch hier besteht übrigens keinerlei qualitätsverlust gegenüber den herkömmlichen materialen. selbst in der industrie wird gummi aus stärke inzwischen verwendet... Aber dies nur am rande.

und an alle die, die damit argumentieren, blei sei günstiger, als vergleichsweise metalle: das ist er nur, weil er noch nicht verboten ist. würden die anderen materialien in gleicher mengenzahl produziert, würden sie teils sogar billiger als blei sein..


Mfg
Daniel

PS: hier ein artikel zur giftigen Wirkung von Blei: http://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung
beim menschen z.b. führt schon eine Bleidosis ab etwa 1 tausendstel gramm (!) pro Tag über die Nahrung nach längerer Zeit zu einer chronischen und schweren Vergiftung

[Raubfischjäger96]

Ich schließe mich @ Seeadler an, da wenn Blei erst mal verboten wird,werden die alternativen wahrscheinlich auch wesentlich billiger.Außerdem sind die alternativen gar nicht mal so schlecht !![/quote]

[Adidas Mathias]

Ich würde es zwar auch begrüßen, wenn man so unsere Seen und Flüsse sauberer machen kann. Aber wenn ich daran denke, was die Industrie unseren Flüssen stellenweise antut ( jüngstes Beispiel in Italien ) dann ist das Blei der Angler nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

[Hartmut]

In Bezug auf das natürliche Schwermetall- und Bleivorkommen in der Erde sind die Angelbleie Peenuts. Ausserdem sinken die Angelbleie ins Sediment, bilden eine Patina (kapseln sich ein) und werden bestenfalls von Alians in ferner Zukunft wieder entdeckt. Die Gefahr durch Angelbleie halte ich für äußerst gering.
Wurden Reifen- Bremsen- Kupplungs- und Sohlenabrieb schon quantifiziert?

Da schlummert ein wahnsinns Gefährdungspotential für unsere Gewässer.
Die Natur hat schon eine Lösung, wie immer. Durch die natürlichen Kreisläufe landet vieles wieder auf unseren Tellern und geht weiter seines Weges....

Grüße

Hartmut

[Adidas Mathias]

Bei den Schrottpreisen müsste man eigentlich mal auf Tauchstation gehen und den ganzen Müll abgeben...

[Raubfischjäger96]

@ Hartmut

Auch wenns nicht viel ist, wenn es der Umwelt hilft und es genügend Alternativen gibt, warum nicht. Auch wenns nurn Peenut ist, es ist ja dann schon ein Anfang. Und am Ende kann auch keiner mit dem ächefinger auf uns zeigen.

[Carpcatcher]

Sorry, es gibt keine Alternative zu Angelblei - außer bei Schrotblei.

..wobei ich jedes Jahr unzählige Schrotkugeln bei der Entenjagd ins Wasser prasseln höre und sehe.

Die vielzitierten "Steinbleie "sind zum Angeln z.b. mit der Selbsthakmethode völlig ungeeignet, da sie aufgrund der geringeren Dichte wesentlich größer sind, was sich erstens auf die Wurfweite niederschlägt und zweitens in stärkerer Strömung zu wirklich (zu) großen "Steinbleien" führt.

Dazu kommt, dass Hartmut völlig recht hat. Blei ist nunmal nicht wassserlöslich, (ja, ich weiß, Bleiwasserrohre werden ausgetauscht - aber hier greift Kalk das Blei an) im Gegensatz zu Tonnen von Sonnenmilch, die jedes Jahr in die Gewässer "gebadet" werden.

Hier würde wieder einmal mit Kanonen auf Spatzen geschossen und vorauseilender Gehorsam muss nicht unbedingt sein, nur um sich brav als angeblich naturschutzkonform zu präsentieren.

Wie man weiß, folgt auf ein Verbot immer das zweite, darum wäre ich hier bei der Befürwortung sehr vorsichtig.