Buchtipp / Neues Karpfenbuch

[Carpcatcher]

Er hat ja auch mich gemeint... - und ich habe schon Karpfen gefangen, da ist der ein oder andere noch mit der Rassel um den Weihnachtsbaum gesaust..

Schmerz beiseite - viva la mentos (die Pfefferminzplombenzieher?), jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt, ich habe nicht von Dir gesprochen.

Ich kenne allerdings den einen oder anderen "Jungcarper", der sich nach bestandener Angelprüfung von Mama und Papa tackle im Wert eines Gebrauchtwagens hat sponsorn lassen, (bei Scheidungskindern ist´s ein sehr guter Gebrauchter) sich alle Infos aus dem Net gesaugt hat, und dann mit viel Glück den einen oder anderen dicken Karpfen gefangen hat.

Die Jungs meinen dann tatsächlich, sie hättens drauf und lassen dementsprechend den Larry rausängen - kommen aber in arge Nöte, wenn man ihnen eine Matchrute in die Hand drückt und sagt "montier mal den Waggler und die Bleie richtig". Aber sie lästern kräftig über den Normalangler ab...

Karpfen mit Boilies fangen, kann auch meine Mama - und die hat nicht mal den Angelschein...
Gruß
Jürgen

[ 03. November 2004: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]

[Thomas Kalweit]

Hallo Leute,
ich bin auch gegen Mitte der 80-er Jahre als Jugendlicher in die Boilie-Angelei eingestiegen. Damals war das aber noch ziemliche Pionier-Angelei. Es gab nur wenige Händler in Deutschland die englisches Gerät anbieten konnten - ich kannte jedenfalls den Brunner- und den J&S-Katalog auswendig. Und habe nachts von Bruce&Walker und Tricast-Ruten geträumt (damals für einen pubertierenden Knaben unerschwinglich ).

Ich habe mich von meinen Eltern in die einschlägigen holländischen und belgischen Fachgeschäfte kutschieren lassen (Bruins Boxmeer, De Zutter, Janssen Sport ...). Bis ich meine ersten beiden Standard-Optonics hatte, musste ich so einige Zeitungen austragen. Das Reinlöten der Buchsen für die Sounderbox glich einem Eingriff am offenen Herzen.

Was haben wir Boilies gerollt - Catchum Bun Spice habe ich jetzt noch in der Nase. Oder unser unschlagbarer Ylang Ylang-Dip !

Aber dann bekamm jeder Boilie-Gerät im deutschen Handel - die Instant-Karpfenangler traten auf den Plan. Jeder fing 20-er aus dem Effeff. Das Karpfenangeln war für mich entzaubert .

Mehr aus Protest bin ich in die engl. Angelei mit Makrele & Co. auf Hecht eingestiegen. Fast wie Karpfenangeln nur viel schwieriger ! Ich konnte mir weiterhin mit meinen Karpfen-Kumpels die Nächte am See um die Ohren schlagen.

Habe dann mehrere "Totköfi-Expeditionen" nach England, Schottland, Irland gamcht. Bin aber doch in meinem tiefsten Herzen Karpfenangler geblieben ! So, das war mein Leben...


Deadbaiting is a waiting game!

[ 04. November 2004: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]

[Viva la Mentos]

@Carpcatcher

Sorry, aber das klang für mich ein wenig Arogant (schreibt man das so??) mit dem "Aber vom Angeln haben die meistens keine Ahnung...". Aber gut das du nochn Kommentar nachgeschoben hast, denn so weiß ich nun wie du das gemeint hast. [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

Also lass uns wieder Freunde sein.... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Viele Grüße

"Pfefferminzplombenzieher" [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[Harry1]

Na ja, es gibt halt die Evolution beim Karpfenangeln und jeder empfindet Sie wohl anders.

Ich muss mich da halt für meinen Teil einfügen, denn auf den Fang eines kapitalen Karpfens werde ich wohl mein Leben lang heiß sein.

Wie Thomas den Virus so einfach bezwingen oder unterdrücken kann, ist mir ein Rätsel.

Nicht das es auch noch andere Fische gibt auf die ich gerne angele, aber von dem Karpfenvirus werde ich spätestens im Frühjahr automatisch immer aufs Neue befallen. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[andalG]

So unterschiedlich können die Ansichten sein. Ist auch gut so, bei der Fülle an Fischarten. Auch wenn der Karpfen an sich, für mich eigentlich mehr ein Beifang-Fisch ist, gebe ich unumwunden zu, dass die moderne Karpfenfischerei dem Angeln insgesammt sehr viele wertvolle Impulse gegeben hat. Die gelegentlichen "Auswüchse" mal außen vor gelassen, aber die gibt es ja auch bei anderen Angelarten.

Für mich die positivste Auswirkung ist, dass es damit auch wenigstens ein bisschen an englischem Angelgerät auf den Kontinent gespült hat. Leider immer noch zu wenig, als das man sich als Friedfischangler wohlfühlen könnte. Für eine halbwegs brauchbare Avon rennt man sich die Füsse wund, so sie denn überhaupt zu bekommen ist.

Was ich an den echten(!) Carpern im Stillen irgendwie bewundere ist ihre, an Starrsinn grenzende Beharrlichkeit, die letzten Endes für den Erfolg ausschlaggebend ist. Den Rest kann man sich ja kaufen. Leider auch mittlerweile das Wissen um die Hot Spots.

Ich sehe es auch ganz ohne Konkurenz, denn meine bevorzugten Angelplätze meiden sie hier bei uns eh wie die Pest. So fischt jeder ganz entspannt. Der Carper auf seine Dickschiffe und ich auf meine großen Weißfische.

Und wenn der Delkim pfeift, dann freut sich jeder!

Gruß
Andal

[Thomas Kalweit]

@andal: Ich möchte meine elektronischen Bissanzeiger auch nicht mehr missen. Zumal sie sehr fischschonend sind - beim Hechtangeln gehören damit tiefsitzende Drillinge der Vergangenheit an. Früher konnte man das Glöckchen oder auch das rasselnde Silberpapier schon einmal überhören [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !

Du hast Recht, dass die Boilie-Welle auch anderes englisches Angelzeug zu uns rübergeschwappt hat. In meinem Heimatland NRW hatten wir es auch in den 80ern schon vergleichsweise gut, vor allem im Ruhrpott gab es viele englische Kasernen - die Angelshops mussten sich frühzeitig auf die besonderen Kundenwünsche einstellen. Nicht umsonst gab es die erste SHG in Dortmund. Deshalb konnte man an Rhein und Ruhr mit etwas Glück damals gute Match- und Ledger-Ruten und auch die passenden Schwingspitzen, Posen, Futterkörbchen, Haken (Drennan, Kamatsu, Gamakatsu etc.) etc. bekommen. Ich bin quasi im Dreiländer-Eck großgeworden - in BeNeLux bekam man noch früher den englischen Kram [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !

Ich meine nur, dass heute das Karpfenangeln einige Auswüchse treibt. Die Brollys und Bivvis sind eingerichtet wie Wohnzimmer. Für jedes Teil gibt es ein gefüttertes Täschchen - sogar für Zelthäringe oder Grundbleie [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] ...

[TincaTinca]

@Thomas:

Der Karpfenangler hat halt Buzzerbags und Boiliebags, dafür hat der Hechtangler Echolot und Hechtgreifer, die Stipper 18m-Kopfruten und Aluminium-Plattformen und der Fliegenfischer 12.000 Fliegen und eine Hardy-Rute, eingepackt in einem vergoldeten Rohr, über das ein Panzer fahren könnte....

So sind se, die Angler [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[Thomas Kalweit]

Recht haste [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !

Ich kenne halt einige Karpfenangler, die sich das Wohnzimmer ans Wasser holen. Die haben sogar einen Handfeger dabei, ums Zelt auszufegen, ziehen sich beim Betreten des groundsheets Pantoffel an. Kumpels von mir planieren sich mit Rollsplitt den Angelplatz, pflanzen und pflegen englischen Rasen. Ohne Scherz - ich kenne sogar jemanden, der sich zur Gestaltung des Angelplatzes einen Minibagger ausgeliehen hat [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] . Andere Stellen Mausefallen auf, um sich die boiliefressenden Plagegeister an "ihrem" Spot vom Leib zu halten.

Ich will beim Angeln IN der Natur sein - da kanns nicht Schlamm und Dreck genug haben [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] !!! Wohnzimmer habe ich die Woche über genug! Ich kann zwar verstehen, dass man es bei tagelangen Sessions so gemütlich wie möglich haben will - aber Auswüchse sind das schon...

[Matze Koch]

Handfeger?
Mausefallen?
Filzpantoffeln?
Bagger?


Hihihahahoho! Das ist wirklich gut. Die Jungs müssten mal sehen, wie ich und mein Tackle nach einer Hechtsession im Winter aussehen, hahaha! Habe letzten Samstag noch fast ein Vollbad genommen...

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[TincaTinca]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Matze Koch:
<STRONG>Handfeger?
Mausefallen?
Filzpantoffeln?
Bagger?

</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Hast du das etwa nicht?

[ 05. November 2004: Beitrag editiert von: TincaTinca ]

[Harry1]

Die Jungs leben halt ihr Hobby das Karpfenangeln aus, ich sehe die kleinen Macken durchaus als Positiv an.

Es stört eh nur Angler die keine Karpfen fangen.

Außerdem ist es doch eine Marktlücke für den Vereinsvorstand, da könnten Karpfenclaims fest vermietet werden für ein paar Euros.

Das würde die ganze Angelei noch viel interessanter machen, wenn sich die Claimnachbarn beweisen müssten wer den fängigsten und am besten ausgestatteten Claim hat. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

[andalG]

Etwas ähnliches habe ich mitten in Frankreich beobachtet.

Der Mann hat sich sein Plätzchen am Fluß auch schön hergerichtet. Das Schilf wurde zu einer sauberen Hecke gestutzt, der Platz selber zu einer Veranda aus Knüppeln gemacht und links und rechts schmückten Blümchen das Ganze.
Mittendrin saß der Mann ganz versonnen mit seiner Stippe und ließ den Gott in Frankreich einen braven Mann sein.

Solche Liebe zum Detail und zum Hobby hat doch was!

Andal

[TincaTinca]

Ich will mir gar nicht das Gesicht des Naturschützers vorstellen, wenn ein Angler (ja, auch noch ein böser Angler) erstmal irgendein Ufergestrüpp stutzt etc. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[Harry1]

Es gibt doch noch etwas anderes wie Schwarz und Weiß in unserer modernen Gesellschaft.

Also ich habe mich an das moderne Leben gewöhnt.

Ich habe Angler gesehen die haben Seerosen und Schilf gepflanzt, einen Vogelkasten in Angelplatznähe an einem Baum installiert und betreut.

Einen sicher begehbaren Weg zum Angelplatz angelegt.

Es gibt immer vernünftige und unvernünftige Kollegen unter Anglern. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[Just]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat

Ich kenne halt einige Karpfenangler, die sich das Wohnzimmer ans Wasser holen.

Diese Möchte-gern-Fischer sollten 'ne Angler-DVD in den Player einschieben, sich von "Mutti" ihre Schlappen und ihr Bier bringen lassen und zuhause bleiben - ich hätte mit wesentlich weniger Deppen am Gewässer zu tun ...