Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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fischera
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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 19 Apr 2022 22:30

Eine wissenschaftliche Arbeit in diesem Zusammenhang kann hier eingesehen werden.
"Pestizidatlas 2022
Daten und Fakten zu Giften in der Landwirtschaft"
Mehr:
https://www.boell.de/pestizidatlas
Ein Beitrag aus dem Atlas, zu Flüssen und Meer.
https://www.boell.de/de/2022/01/12/pest ... mt-was-mit

2020
"Die Abwassertanks im Atomkraftwerk Fukushima sind voll. Nach jahrelanger Debatte will Japan das radioaktiv belastete Wasser jetzt ins Meer ableiten. Wie gefährlich sind diese Pläne?"
https://www.quarks.de/umwelt/fukushima- ... r-im-meer/

Wenn man den Bericht über das belastete Wasser in Japan gelesen hat, könnte man glauben ...

Aber es sind ja X Stellen auf der Welt, wo belastete Wasser in die Ozeane eingeleitet wird, auch täglich!

Am Ende macht es die Dosis.
"Das liegt auch an der Wiederaufbereitungsanlage für hochradioaktive Brennelemente in La Hague, direkt an der nordfranzösischen Küste. Sie leitet jedes Jahr ganz legal 33 Millionen Liter radioaktive Flüssigkeiten ins Meer so Rousselet. Denn es ist international weiterhin erlaubt, radioaktiv belastete Flüssigkeiten ins Meer zu leiten.
Die Verklappung von Atommüll in Fässern ist jedoch seit 1993 weltweit verboten.
...
Auch Deutschland machte mit.
Aus:
https://www.dw.com/de/fukushima-das-mee ... a-52444866

"Jörg Michel, 27.2.2014 -
Edmonton -
Knapp drei Jahre nach dem Atomunfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima haben die radioaktiven Elemente erstmals die Westküste Kanadas erreicht. Die bei dem Unfall freigesetzten Teile wurden von den Meeresströmungen allerdings schneller über den Pazifik transportiert, als Experten dies erwartet haben. Bislang treten sie noch in stark verdünnter Konzentration auf und gelten als ungefährlich."

Wird außer in Bayern, noch irgendwo eigentlich gemessen?
"01/2022
Ein Jäger aus dem südlichen Oberbayern staunte nicht schlecht, als er seine Beute genauer untersuchte. Das Wildschwein, das er erlegt hatte, war radioaktiv belastet. Und zwar nicht gerade ein wenig. Mehr als 1200 Bequerel pro Kilogramm habe das Wildtier aufgewiesen, ...
Es gibt auch Tiere die 9999 Bequerel aufweisen, mehr messen die Instrumente aber aus baulichen Gründen nicht.

Die fehlenden Bucheckern/Eicheln veranlassen die Tiere vermehrt nach Pilzen zu graben. *
https://www.merkur.de/bayern/bayern-wil ... 49733.html

*
Mancherorts muss fast jede zweite Sau entsorgt werden. Schuld ist ein kaum erforschter Pilz. Das Cäsium selbst geht auf das Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 zurück.
Hirschtrüffel als Ersatz für Eicheln und Bucheckern.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/wi ... et,SyLdet8

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 11 Aug 2022 18:16

Sie brauchen starke Nerven.
Wurde hier wirklich das Gift absichtlich den Fluss abwärtsgetrieben? = Text Video

10.08.2022
Es ist eine Tragödie, vielleicht sogar eine Umweltkatastrophe: Rund um die Oder sind zahlreiche tote Fische angeschwemmt worden. Ursache ist möglicherweise ein Chemie-Unfall in Polen. Die Behörden warnen jetzt dringend davor, mit Oder-Wasser in Kontakt zu kommen oder Fisch aus dem Fluss zu essen.
Aus:
https://www.ardmediathek.de/video/rbb24 ... GVyLW9kZXI

https://www.tagesspiegel.de/berlin/mass ... 92162.html
Zuletzt geändert von fischera am 15 Aug 2022 10:49, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 14 Aug 2022 11:39

Umweltministerium: Bislang keine Fischkadaver in MV entdeckt

Stand: 14.08.2022 11:12 Uhr

Der rbb hatte gemeldet, dass inzwischen auch Kadaver im Stettiner Haff entdeckt worden sind. Laut Umweltministerium in MV gab es im hiesigen Teil des Haffs aber noch keine Sichtungen von toten Fischen. Warum die Tiere in der Oder sterben, ist weiter unklar.
Siehe hier:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... en394.html

Das sofortige einsammeln der verendeten Tiere ist von aller größter Wichtigkeit.

Wenn diese in die Nahrungskette gelangen, Fuchs, Seeadler und, und, und ... nicht auszumahlen was dann noch alles verlorengeht aus unserer Welt.

Danke an alle Menschen die sich da gerade engagieren. Passen sie gut auf sich auf, bitte.


Wegen des Fischsterbens in der Oder hat Polen eine hohe Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung eines Täters führen.
Die Polizei habe dafür eine Summe von umgerechnet 210.000 Euro ausgelobt,
sagte Vize-Innenminister Marcin Wasik in Gorzow Wielkopolski.
"Wir wollen die Schuldigen finden und die Täter des Umweltverbrechens bestrafen, um das es hier wahrscheinlich geht", betonte Regierungschef Mateusz Morawiecki.

Können sie sich noch erinnern?
2016 = 30 Jahre nach
... kommt es
am 1. November 1986 zu einer der größten von Menschen verursachten Chemie
Katastrophen Europas – diesmal im Rhein.

Die Baseler Bevölkerung wird durch
Alarmsirenen geweckt und durfte wegen einer Ausgangssperre ihre Häuser nicht
verlassen. Die Bilder dunkler Rauchwolken über Basel, brennender Lagerhallen und des
blutrot gefärbten Rheins gehen um die Welt.

Große Mengen Löschwasser zur Bekämpfung eines Großfeuers bei dem Schweizer
Chemieunternehmen Sandoz in Basel fließen direkt in den Rhein.
Die darin gelösten
Chemikalien führen zu einem Fischsterben auf einer Länge von über 400 km (von Basel
bis zur Loreley). Besonders Aale aber auch andere Fischarten und Fischnährtiere sterben.
Die Wasserentnahme aus dem Rhein zur Trinkwasserversorgung muss eingestellt
werden. ...
Aus und mehr:
https://www.iksr.org/fileadmin/user_upl ... rgrund.pdf

Es gibt diese Menschen, die selbst bei solch einer Brandkatastrophe ihre Mitmenschen, die Umwelt völlig gleichgültig sind.
"Außerdem hatte ein benachbartes Unternehmen den Zwischenfall genutzt,
um heimlich 400 Liter eines Pflanzenschutzmittels in den Fluss zu leiten, so das Untersuchungsergebnis damals."
Aus:
https://www.baden.fm/nachrichten/30-jah ... lt-137246/

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 15 Aug 2022 10:51

NACHTRAG zum Kommentar vom 11.08.2022

Angler sahen die toten Fische zuerst
Dem Bericht zufolge war Anglern bereits am 28. Juli aufgefallen, dass plötzlich viele tote Fische im Fluss schwammen.


14.08.2022
"Im Zusammenhang mit dem Fischsterben in der Oder hat die polnische Wasserbehörde Berichte dementiert, wonach zwischen Ende Juli und Anfang August Wasser aus polnischen Staubecken in den Fluss eingeleitet worden sein soll.
Dies seien falsche Informationen, die in polnischen und deutschen Medien verbreitet würden, hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Sonntag laut Nachrichtenagentur PAP.
Demnach sei der kurzzeitige Anstieg des Wasserspiegels auf die Wetterbedingungen zurückzuführen. „In Tschechien kam es Ende Juli zu heftigen Regenfällen, die sich auf den Durchfluss und den Wasserstand der Oder auswirkten“, heißt es in der Stellungnahme."

Aus:
Fischsterben in der Oder – Liveblog
https://www.moz.de/nachrichten/brandenb ... 33413.html

"Auch am Pegelhäuschen in Ratzdorf war ein Anstieg der Wasserstände in der Oder zu verzeichnen. Gibt es einen Zusammenhang mit der Giftbrühe, an der unzählige Fische verendeten?"
© Foto: Stefan Lötsch/MOZ
https://www.wetteronline.de/pegel/ratzd ... &year=2022

https://kachelmannwetter.com/de/regensu ... 0300z.html

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 16 Aug 2022 10:53

Fischsterben
Angler entdecken Hunderte tote Fische in der Saale

In Sachsen-Anhalt haben Angler rund 300 tote Fische aus der Saale geborgen. Ursache könnte ein beschädigtes Rohr in einem Chemiewerk sein.
Aktualisiert am 15. August 2022
Wie das Unternehmen mitteilte, war in der Sodafabrik des Bernburger Werks am Freitagmorgen ein Riss an einer Rohrleitung festgestellt worden, durch den die Lösung ausgetreten sei.

Die defekte Rohrleitung sei umgehend außer Betrieb genommen und der Austritt von ammoniakalischer Sole gestoppt worden, teilte eine Unternehmenssprecherin mit.
Teile der Substanz seien jedoch aus noch nicht geklärter Ursache in die Saale gelangt. (*)
Aus:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022- ... gle.com%2F

(*)
Das ist seit Jahren, Jahrzehnten ein riesen Problem, es zu beseitigen wird durch unzählige Verbände verhindert.
Ich meine Verhinderungsstrategien, welche den direkten Zugang in Gewässer verhindern.
Ob es sich um Uferrandstreifen oder Biogasanlagen in Auffangbecken handelt.

Tausende von solchen Vorkommnissen gab es, gibt es weiterhin.

Wie lange war diese Anlage wohl ohne Beaufsichtigung, bis solch eine Menge unbemerkt auslaufen konnte.
"Im brandenburgischen Neuruppin waren im März bei einem Unfall rund zwei Millionen Liter Gärrest bei einer Biogasanlage ausgelaufen."
https://www.agrarheute.com/energie/hava ... uer-534412

2005-2015 nur allein in Bayern
"In 657 Anlagen ereignete sich in den zurückliegenden zehn Jahren Störfälle, durch die naheliegende Bäche oder das Grundwasser verschmutzt wurden."
Aus: (Heute sind über 9000 Anlagen in D in Betrieb)
https://www.sueddeutsche.de/bayern/biog ... -1.2560440

2021/2022
"Einige Bundesländer schreiben breite Streifen am Gewässerrand vor, andere setzen vorrangig auf freiwillige Kooperation."
Der NIEDERSÄCHSISCHE WEG so der Begriff in Niedersachsen, schön zu lesen, aber (*)
(*)
Und so tut Politik was sie immer tut, sich mit sich selbst beschäftigen
und Vorwürfe von A nach B zu verteilen, bis zum nächsten Wahltermin und dann beginnt das Spiel mit neuen Teilnehmern/innen von vorn.
Und alles geht den Bach runter.

"Umweltminister Olaf Lies sehr verwundert über Kritik am Niedersächsischen Weg"
https://www.umwelt.niedersachsen.de/sta ... 14181.html

Kennen sie Karl den Käfer?
https://www.youtube.com/watch?v=SLErVV1TxUI

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 16 Aug 2022 17:56

Nachtrag zum Kommentar vom 15.08.2022

Dort ist ein Link zur Pegelmessstelle Ratzdorf verlinkt. Deutlich sieht man den Wasseranstieg am 07.08.2022.

Spiegel Wissenschaft veröffentlicht heute zu diesem Tag folgendes:

... Offenbar haben sich die Werte in der Oder bereits am 7. August dramatisch verändert –
das lässt sich auf der Webseite des Landesumweltamts Brandenburg ablesen, wo stets die Ergebnisse der vergangenen 31 Tage angezeigt werden. So schnellten der Sauerstoffgehalt, der pH-Wert, die Trübung und andere Werte an jenem Tag schlagartig nach oben, während die Menge von Nitrat-Stickstoff deutlich abfiel. ...
Aus und mehr
https://www.spiegel.de/wissenschaft/bra ... 1003c8414b

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 19 Aug 2022 13:33

Fischsterben in der Oder, eine Alge gerät in den Fokus:

Algenart Prymnesium parvum
über sie gibt es einige Informationen, die schon vor dem schlimmen Ereignis/Oder veröffentlicht wurden.

https://de.wikibrief.org/wiki/Prymnesium_parvum
und mehr

" Im Süßwasser scheint sie durch saure und mineralisierte Einleitungen aus dem Bergbau
oder von Anwohnern begünstigt zu werden.
Die Erstbeschreibung von P. parvum stammt aus dem Jahr 1937,
die Typlokalität ist jedoch ein Brackwasserteich auf der Isle of Wight, England, UK.
In Nordamerika wurde die Spezies 1985 entdeckt. "
https://www.gbif.org/species/184502145

Im Zusammenhang mit der Salzkonzentration die diese Algen benötigen, möchte ich den Hinweis auf die Weser/Werra geben.

So geht die Politik mit unserer Lebensgrundlage um, auch 7 Jahre nach dem Klimagipfel in Paris.

Januar 2022

"Sechs weitere Jahre lang darf der Düngemittelhersteller K+S Salzlauge in die Werra und damit auch in die Weser einleiten.
Das hatte das Regierungspräsidium Kassel noch kurz vor Jahresende genehmigt.
Dagegen klagen jetzt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Klagegemeinschaft Werra-Weser. "Die hemmungslose Pökelei muss aufhören, auch Fische haben ein Lebensrecht", sagt der Vorsitzende des BUND Hessen Jörg Nitsch laut Mitteilung. Keinen anderen Flüssen werde so viel Salz zugemutet wie Werra und Weser. Die Folge sei eine ökologische Katastrophe.
Nirgendwo sonst sei der Anteil kranker und schwer geschädigter Fische so hoch wie unterhalb der Salzeinleitungen durch K+S. Bis Ende 2027 müssen die Flüsse nach EU-Recht in einem guten ökologischen Zustand sein. Aber mit der Erlaubnis, pro Jahr 6,7 Milliarden Liter Salzwasser einzuleiten und das sechs Jahre lang, könne dieses Ziel nicht erreicht werden, so Nitsch weiter. Seine Forderung: "Das Abraumsalz gehört zurück ins Salzbergwerk."
Aus:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... g8046.html

Aus dem Jahr 2009

"Hier fließt Salzlauge in die Werra - notwendiger Preis für Arbeitsplätze ... wie bisher, werden 200 LKW-Ladungen pro Tag in Werra und Weser gekippt.".
Mehr:
https://taz.de/Gewaesserschutz/!5152425/

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 21 Aug 2022 14:43

Wie mir solche Auseinandersetzungen aus dem Hals hängen, seit Jahren.

Der Spiegel schreibt:

"Bei Proben, die an der Messstelle Frankfurt (Oder) in der Zeit vom 7. bis 9. August entnommen wurden, seien hohe Konzentrationen eines Pestizids mit dem Wirkstoff 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure gefunden worden.
Es sei aber davon auszugehen, dass die nachgewiesene Dosis
nicht unmittelbar tödlich für die Fische gewesen sei. "
Aus:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/nat ... 1746f82973

20 Stunden später

" Im Zusammenhang mit dem Fischsterben in der Oder spricht Polens Regierung von Falschmeldungen aus Deutschland.
„Achtung, eine weitere Fake News wird in Deutschland verbreitet!!!
Pestizide und Herbizide. In Polen wurde der Stoff getestet und unterhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen, das heißt ohne Auswirkungen auf Fische oder andere Tiere, und ohne Verbindung zum Fischsterben“, schrieb Polens Umweltministerin Anna Moskwa am Samstagabend auf Twitter. Die Substanzen seien in Fischen nicht entdeckt worden, so Moskwa in einem weiteren Tweet,
„Ein ungerechtfertigter Angriff auf die Landwirtschaft. Erst die Industrie, jetzt die Landwirtschaft?
Was kommt als Nächstes?“
Aus:
https://www.rnd.de/panorama/fischsterbe ... YOJ3Y.html

Mein Wissensstand über Zulassungsverfahren in der EU von chemischen Stoffen besteht darin, es wird nur der Einzelstoff geprüft.
Welche chemischen Verbindungen entstehen wenn solche Stoffe sich treffen, wo auch immer, ein unkalkulierbares Risiko was abgestellt werden muss.
Die Höhe von Grenzwerten, ein eigenes Kapitel für sich.

Hier wird freigegeben oder nicht.
https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/pesticides

Dieser Stoff wurde nun im Oderwasser nachgewiesen, welche Rolle er beim Fischsterben spielt/spielte ich fraglich zum derzeitigem Zeitpunkt.

Ich kann nur schreiben, ich will diesen Stoff nicht einmal in homöopathischer Dosierung im Wasser, im Boden.

"Während des Vietnamkrieges waren Ester der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure die Wirkstoffe der Entlaubungsmittel Agent Purple und Agent White.[1] Die n-Butylester von 2,4-D und der strukturverwandten 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T) waren im Verhältnis 1:1 in dem Entlaubungsmittel Agent Orange enthalten. 2,4-D enthält Spuren von Dioxinen, allerdings überwiegen die vergleichsweise wenig giftigen Kongenere 2,7-Dichlordibenzodioxin und 2,8-Dichlordibenzodioxin. Die Dioxinbelastung durch Agent Orange ging vor allem von 2,4,5-T aus, das Spuren des hochgiftigen Kongeners 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin enthielt.[7]"
Aus:
https://www.chemie.de/lexikon/2%2C4-Dic ... A4ure.html

2014
"Risiken des Herbizids 2,4-D unterschätzt
Die verheerende Wirkung auf die menschliche Gesundheit
wurde damals vor allem durch Verunreinigungen mit Dioxin verursacht, das als toxisches Nebenprodukt bei der Herstellung von 2,4-D auftreten kann und unter anderem als krebserregend und als schädlich für das Immunsystem gilt. "
https://www.testbiotech.org/en/node/1011

Glyphosatverbrauch (S.7) geht zurück = Schlagzeile
Aber S.4
"Ein einziges Kombipräparat ist neben einer
niedrigen Glyphosatkonzentration von 240 g/l zusätzlich mit dem Wirkstoff 2,4-D ausgestattet."
Aus:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/ips ... ersion.pdf

Der Pestizidatlas 2022
Der Pestizidatlas zeigt in 19 Kapiteln Daten und Fakten rund um die bisherigen und aktuellsten Entwicklungen, Zusammenhänge und Folgen des weltweiten Pestizidhandels und Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft.
Aus:
https://www.boell.de/de/2022/01/12/glyp ... -behoerden
Zuletzt geändert von fischera am 23 Aug 2022 13:50, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 23 Aug 2022 09:23

Der Umweltausschuss des Brandenburger Landtags befasst sich am Dienstag 23.08.2022

in einer Sondersitzung mit dem Fischsterben in der Oder. Der Vorsitzende, Wolfgang Roick (SPD), will unter anderem Anglerverbände und Wissenschaftler befragen, wo die Ursachen liegen könnten.
Aus und mehr
https://www.inforadio.de/rubriken/inter ... nburg.html

Es scheint sich da wirklich um einen Chemie-Cocktail zu handeln. Keine dieser Substanzen hat nach unseren bisherigen Erkenntnissen allein zum Fischsterben geführt." Es könnte sich um ein "multi-kausales Ereignis" handeln."Von keiner Seite und zu keiner Zeit wurde in Deutschland aber behauptet, dass die Pestizide allein ursächlich für das Fischsterben gewesen seien. Dass entsprechende Laborergebnisse vom polnischen Umweltministerium jetzt als Schuldzuweisung verstanden wurden, ist bedauerlich.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat angesichts des Fischsterbens den Stopp des Oder-Ausbaus für die Schifffahrt gefordert. "
Aus:
https://www.tagesschau.de/inland/oder-f ... p-101.html

Verehrte Frau Ministerin, wenn es nur die Oder wäre ...

Der Fisch stinkt vom Kopf.
"2018
Besorgniserregende Bilanz: 92 Prozent aller Flüsse und Seen in Deutschland sind in einem ökologisch schlechten Zustand."
Aus:
https://www.scinexx.de/news/geowissen/d ... -schlecht/

Und veranlassen Sie bitte das Badegewässer nicht nur auf Sichttiefe und Sauerstoffgehalt untersucht werden
und dann als HERVORRAGENDE Wasserqualität dem Bürger vermittelt werden.

Die EU Richtlinie zur Prüfung von Badegewässern ist aus dem Jahr 2008.
Aus und zur Richtlinie
https://www.umweltbundesamt.de/daten/um ... ber-es-ist

Nachtrag

Massensterben in der Oder
Satellitendaten zeigen den Fluss hinab wandernde Algenblüte.
Viel zu viel Chlorophyll und ein sich vervollständigendes Bild der Katastrophe: Starkes Wachstum von Algen begann in einem Abschnitt des Oberlaufes in Polen. RICHARD FRIEBE
23.08.2022
https://www.tagesspiegel.de/wissen/mass ... 15292.html

"Phytoplankton in Fließgewässern /NRW z.B.

Nur in planktonführenden Fließgewässern, die im Saisonmittel zwischen April und Oktober eine mittlere Chlorophyll-a-Konzentration von über 20 µg/l unter natürlichen Abflussbedingungen aufweisen können, wird das Phytoplankon untersucht.
Hierzu zählen z.B. die LAWA-Fließgewässertypen 9.2, 10, 15, 17, 20.
In NRW gehören Rhein und Weser in diese Kategorie.

Für die Untersuchung und Bewertung des Fluss-Phytoplanktons ist das WRRL-konforme PhytoFluss-Verfahren entwickelt worden
(Böhmer & Mischke 2011)."
Aus:
https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/wasser/ ... toplankton

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 24 Aug 2022 13:31

PANORAMA
Ursachen-Suche für Fischsterben
Polen meldet 280 ungenehmigte Oder-Abflüsse
24.08.2022


Auf der Suche nach Unternehmen, die das Oderwasser belastet haben, ist Polen fündig geworden.
Die Wasserbehörde stößt auf mehr als 280 illegale Abflüsse.
In rund 60 Fällen ist die Polizei bereits vor Ort. Brandenburg überprüft seine Meldeketten.

Im Zusammenhang mit dem Fischsterben in der Oder hat Polens Wasserbehörde nach eigenen Angaben 282 Abwasserabflüsse ohne aktuelle wasserrechtliche Genehmigung entdeckt.
Es werde derzeit geklärt, von wo aus diese Leitungen zur Oder gelegt wurden und wem sie gehören, sagte der designierte neue Chef der Wasserbehörde, Krzysztof Wos. In 57 Fällen sei bereits die Polizei informiert worden.
Aus:
https://www.n-tv.de/panorama/Ursachen-S ... 42522.html

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 05 Sep 2022 09:18

04.09.2022

"Erneut gibt es Meldungen von toten Fischen, die vermehrt an der Alten Oder angespült werden. Betroffen sind demnach unter anderem die Städte Angermünde und Eberswalde.

Zuerst hatte der rbb berichtet.
Dem Bericht zufolge seien Angermünde, Eberswalde, Hohenfinow, Liepe, Lunow-Stolzenhagen, Chorin, Niederfienow sowie die Städte Oderberg betroffen.
Die Leitstelle Nordost der Brandenburger Feuerwehr hatte vor einer möglichen Gewässervergiftung gewarnt und dazu aufgerufen,
dem Fluss fernzubleiben,
nicht zu angeln und keine toten Fische anzufassen."
Aus:
https://www.moz.de/nachrichten/brandenb ... 59313.html

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 05 Sep 2022 15:37

Hat man sie vergessen?

Was muss eigentlich noch passieren um die Situation Klimakatastrophe ernster zu nehmen!
Ihr Adäquat entgegen zu treten.

Im nachhinein ist man immer schlauer, das ist mir klar,

aber war das nicht absehbar, wenn Sauerstoffmangel die Ursache sein sollte!?

Unter den Umständen die wir zur Zeit haben, klimatisch.

"Umweltminister sieht Sauerstoffmangel in der abgeriegelten Alten Oder als Auslöser
Nach derzeitigen Erkenntnissen sei das Fischsterben in der Alten Oder durch Sauerstoffzehrung ausgelöst worden, sagte Vogel am Montag in Potsdam. Die Dimension und die Ursache seien nicht vergleichbar mit dem, was in der Oder passiert sei.
Es gehe hier auch nicht um Einleitungen in den Fluss. "Fischsterben ist eben nicht gleich Fischsterben", meinte Vogel.

Die Alte Oder sei abgeriegelt worden, nachdem die erste Welle von toten Fischen die Oder runtergekommen sei, sagte der Minister.

Deshalb sei über mehrere Tage kein Frischwasser zugeführt worden.
Das habe dazu geführt, dass aufgrund der hohen Temperaturen und der Verdunstung die Wassermenge in der Alten Oder gesunken sei.
Die Fische ersticken, weil sie keinen Sauerstoff mehr haben, sagte Vogel."
Aus:
https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/pa ... angel.html

NACHTRAG

Ich habe mir noch nie eine Fake News Nachricht gewünscht, ich glaube auch nicht, dass das eine ist, leider.

Wie fast immer, ich nicht zuständig ... wird hier sehr deutlich.

" Die Issel in NRW
Die Helfer fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen.
Der Chef der freiwilligen Feuerwehr, Thomas Verbeet, bewertet die Lage anders:

"So ist eben die Natur. (*)
Da wollen ein paar selbsternannte Naturschützer Behörden-Bashing betreiben",
so Verbeet gegenüber t-online.
Der Einsatz am Donnerstag, bei dem auch die Feuerwehr mithalf, sei gut zu Ende gegangen. "Wir sehen hier kein Problem."

Die Kreisverwaltung war am Freitag zur Einschätzung der Lage nicht erreichbar.
Die Kommune sagt ganz klar: "Wir sind dafür nicht zuständig."
Aus:
https://www.t-online.de/region/essen/id ... enden.html

(*)
Kennt doch fast jeder, in Afrika.
Und folgendes hilft nur einigen Spezialisten (Lungenfische) wirklich.
Wer vertrocknet ist, ist aus der Biomasse verschwunden.
Update:
Seit Anfang Dezember nimmt die Wassermenge nach den offiziellen Daten der Zambezi River Authority langsam wieder zu.

https://www.geo.de/natur/22327-rtkl-afr ... ocknen-aus

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 06 Sep 2022 10:26

Kunsthappening an der Oder
05. September 2022

7 Minuten Bericht.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/si ... 2-100.html

Alles ist aus dem Wasser entsprungen!
Alles wird durch Wasser erhalten!
Ozean, gönn uns dein ewiges Walten.
Wenn du nicht in Wolken sendetest,
Nicht reiche Bäche spendetest,
Hin und her nicht Flüsse wendetest,
Die Ströme nicht vollendetest,
Was wären Gebirge, was Ebnen und Welt?
Du bist’s, der das frischeste Leben erhält.

Johann Wolfgang von Goethe

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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 07 Sep 2022 12:27

Nachtrag zur Issel vom 05.09.2022

Der Artikel macht sehr deutlich, was zu tun ist, zu tun wäre.
Es müsste nur mal JEMAND anfangen, den Weckdienst einzusetzen.

„Guten Morgen, wir sind die nächste Generation von Menschen.
Wir wollten Sie wecken und auffordern, Ihren Platz zu räumen.“


"06.09.22
Wenn die künstlich angelegte Issel zwischenzeitlich halbwegs renaturiert worden wäre, so wie es die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) seit dem 23.10.2000 vorschreibe, dann hätten Dürren und Hochwässer, nach Meinung der Sozialdemokraten, erheblich weniger Auswirkungen."
Aus und viel mehr, Hinweise auf völliges Versagen, verschlafen weder Interesse die Welt, das Klima zu retten
https://lokalklick.eu/2022/09/06/spd-ke ... der-issel/

Das muss man sich einmal vorstellen!
VSR-Gewässerschutz:
Issel weist im gesamten Flusslauf zu hohe Nitratwerte auf
gereinigtes Abwasser aus Kläranlagen führt zu Reduzierung der Belastung.

07.04.2022
Erschienen in Ausgabe 14/2021

Nachtrag 13.09.2022

"THEMA FISCHSTERBEN - ROMANSKI LÄDT BEHÖRDEN EIN
Über Task Force, lokale Zuständigkeiten, amtliche Bereitwilligkeit und Ehrenamtsaufgaben.
...
Romanski bringt (auch rückblickend) die Sachlage auf den Punkt und richten sich an den Düsseldorfer Regierungspräsidenten Thomas Schürmann, an den Kreis Weseler Landrat
Ingo Brohl und an Hans-Georg Haupt, seines Zeichens Vorsteher des Isselverbands.

In dem Schreiben der beiden Verwaltungschefs heißt es: (...) "nach den dramatischen Hochwasserereignissen im Juni 2016 erleben wir seit 2017 Jahr für Jahr neue extrem niedrige Wasserstände in der Issel.

Dieses Phänomen führt mittlerweile nahezu jährlich zu privat organisierten Fischrettungsaktionen.

Wie der Kreis Wesel in seiner Vorlage (Drucksache-Nr. 1037/X X. Wahlperiode 2020-2025) ausführt, werden diese Rettungsaktionen in Fachkreisen durchaus kontrovers diskutiert und die Biologische Station des Kreises Wesel kommt zu der Fachexpertise, dass „ungeachtet des Respekts vor jedem einzelnen Lebewesen … dieser natürliche Vorgang für die Fischfauna der Issel insgesamt aber weniger dramatisch ist, da sich … gut regenerieren können.“
Aus:
https://www.lokalkompass.de/hamminkeln/ ... t_a1778380

fischera
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Re: Rätselhafter Schadstoff in unseren Flüssen

Beitrag von fischera » 19 Sep 2022 11:39

Nachtrag zu meinem Kommentar vom 24. August 2022

"Fischsterben an der Oder: Aktivisten berichten von illegalen Industrieabwässern"

2 Minuten Video
https://www.dw.com/de/fischsterben-an-d ... v-63101477

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