Ems wird wieder gestaut

[Thomas Kalweit]

Nachtangler müssen an den Tagen wohl aufpassen , sonst bekommen sie nasse Füße! Schon verrückt, was für einen Aufwand für einen Industriebetrieb betrieben wird..., da wird einfach mal ein Fluss mehrere Meter hoch aufgestaut. Durch die möglicher Seuerstoffzehrung (weil die Strömung ausbleibt), wird mal einfach so der ganze Fischbestand aufs Spiel gesetzt .

[Niederbayer]

@ Thomas Kalweit
So wie ich das lese, ist das doch extra ein Probelauf mit ausführlichen Messungen, dass eben der Worst-Case vermieden wird!!!
Hört sich für mich vorbildlich an! Schlimm wäre es, wenn so eine Überführung einfach gemacht wird und dabei die Fische sterben (wegen Sauerstoffmangel)! Hinterher gibt es dann wieder böse Stimmen!

Der Aufwand ist natürlich enorm, aber ansonsten finde ich persönlich das ganze OK!

[G**********]

Nun ja, die Meyer - Werft ist nun mal der größte Arbeitgeber im Emsland.

Ohne diese Werft, wäre das Land noch platter!


Gruß und Petri Heil
Peter

[Jondalar]

So kritisch sehe ich das jetzt nicht. Der Sauerstoff austausch findet ja an der Oberfläche statt und wird auch bei gestauter Ems immer noch stattfinden. Schlimm währe es wenn es bei dem gestautem Zustand bliebe. Doch das ist ja auszuschließen. Die Fische werden wahrscheinlich ein wenig träger und die Angler an diesem Tag schneider bleiben.

[Thomas Kalweit]

So kritisch sehe ich das jetzt nicht. Der Sauerstoff austausch findet ja an der Oberfläche statt und wird auch bei gestauter Ems immer noch stattfinden. Schlimm währe es wenn es bei dem gestautem Zustand bliebe.

Die offiziellen Werte bescheinigen Deine Meinung. Nur wenn Umweltverbände in der Vergangenheit gemessen haben, dann kamen sehr kritische Werte dabei heraus. Das kann für kleine Brutfische von strömungsliebenden Arten schon kritisch werden... Naja, die Ems ist ja eh für Ihre Brassen bekannt . Jetzt wissen wir warum .

http://www.spiegel.de/reise/europa/0,15 ... 60,00.html

[Jondalar]

Na ja Du weist ja wie das immer ist.Der eine behauptet etwas und der andere wiederlegt alles. Ich denke die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte.

[lelox]

Gibt es da Ausgleichsmaßnahmen, wie Renaturierung eines anderen Wasserlaufs? Mehr als den Vorbehalt einer Ausweisung eines Vogelschutzgebietes aus dem Urteil des OLG habe ich nicht gefunden. Nach ein paar Seiten "Gerichtssprache" habe ich allerdings aufgegeben.

[Matze Koch]

Ich habe über das einzige Fließgewässer meiner Heimat viel recherchiert. Habe mit unabhängigen Biologen gesprochen, die KEINEM Umweltverband angehören oder damit sympathisieren, und die den Fluss in mehrmonatigen Untersuchungen intensiv unter die Lupe nahmen.

Ihre Meinung: Unterhalb der Stadt Leer ist die Ems ein toter Fluss. Teilweise sahen sie tagelang keinen Fisch bei der E-Fischerei.

Von Zandern, die ich als Jugendlicher dort phantastisch fing, keine Spur mehr. Angler haben das schon lange bemerkt. Der Hauptgrund liegt in den vielen Vertiefungen der Ems in der Vergangenheit. Durch ein Aufstauen verschärft man die Problematik.

Arbeitgeber hin oder her. Meyer hatte vor der letzen Vertiefung und dem Bau des Sperrwerks die geniale (und staatlich unterstützte) Möglichkeit gehabt nach Emden umzuziehen. Eine perfekte Lösung. Man wollte nicht. Aus reiner Sentimenalität zum alten Standort.

Die Kreuzfahrtschiffe werden nicht kleiner. Die Ems wird daher tot bleiben. Dabei ist sie im oberen Lauf (Dörpen, Lathen) ein Traumfluss, an dem ich kürzlich für die FUF drehen durfte. Mit Auenwäldern und Fischadlerpaaren und Fischottern, kaum zu glauben aber wahr.



Damit liegt Thomas mit seinen Befürchtungen mehr als richtig.




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[degl]

Die Elbe von Hamburg bis Cuxhafen wird wohl bald mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben(Sauerstoffuntergrenzen jetzt scho werden immer früher im Jahr erreicht).
Auch Hamburg hätte die Chance sich an einem Tiefwaserhafen an der Nordseeküste zu beteiligen.......................nein,es muß gebaggert werden

gruß degl

[Emak]

Da ich gebürtig aus der Gegend komme gebe ich auch mal mein Senf dazu. Ja , die Ems ist unterhalb von Papenburg tot. Das war sie aber auch schon vor dem Bau des Sperrwerkes.
Ohne die Meyer Werft wäre die Stadt Papenburg faktisch am ende. Die Meyer Werft ist nicht irgend ein Arbeitgeber , es ist DER Arbeitgeber der Region. Und das die Menschen dann lieber einen Fluß übern Jordan gehen lassen als ihre Stadt/Heimat, ist zumindest , wie ich finde, verständlich.
Das bitte ich zu berücksichtigen, wenn es um dieses Thema geht.
@Matze Koch
Also das es bei uns Fischadler paare gibt, ist mir ehrlich gesagt völlig neu.

[Matze Koch]

Natürlich würde es Papenburg schlechter gehen wäre Meyer nach Emden gegangen.

Viele VW Arbeiter in Emden kommen aber auch aus dem Emsland. Klappt prima.

Ob es okay ist, einen Fluss vor die Hunde gehen zu lassen, weil eine Werft auf einen fragwürdigen Standpunkt setzt, kann jeder für sich entscheiden.

Dass der Fluss auch vor dem Sperrwerkbau tot war, stimmt. Ich schrieb aber auch glasklar, dass das Sperrwerk die Situation weiter verschlechtert. Und was das "vorher genauso tot" betrifft: Das war die Ems auch nur wegen Meyer. Vor dem Bau des Sperrwerkes wegen der ewigen Vertiefungen.

Wo ist ein Ende in Sicht? Ich wiederhole nochmal: Die Kreuzfahrtschiffe werden nicht kleiner, die Probleme sind also vermutlich nur mittelfristig gelöst. Zu Lasten des einzig nennenswerten Flusses unserer Region.


Fischadlerpaare (deren DREI!) belegten mir Biologen, das ist zugegeben schon etwa fünf Jahre her. Ich denke aber, ich hätte mitbekommen, wenn die verschwunden wären. Die Rede ist von Auenwäldern oberhalb von Dörpen. Fischotter dagegen hat mein Kollege noch vor wenigen Wochen fotografrisch dokumentiert. Tiere die in unserer Region mehr als selten geworden sind.


Kleine Ergänzung nach neuen Recherchen am 05.10.:

Die beobachteten Tiere waren keine Paare, sondern wohl nur durchziehende Vögel. Nur der Genauigkeit wegen. Es ging ja nur um die Feststellung: Paradies oberhalb, Totes Wasser unterhalb.




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[Emak]

@Matze
Natürlich ist es nicht ok einen Fluß vor die Hunde gehen zu lassen, nur ist es dem absoluten großteil der Bevölkerung(Weltweit) mehr oder weniger egal wenn es um Arbeitsplätze geht. Zumal man ja nicht in den Fluß hinein gucken kann.
Und ganz ehrlich gesagt, ich bezweifel es ernsthaft das das eine sentimentale Entscheidung war. Da wird den Meyer etwas nicht gepaßt haben.
Natürlich werden die Kreuzfahrtschiffe nicht kleiner, und der Teil der Ems wird noch viel mehr leiden. Und wenn die Schiffe irgendwann die größe eines Flugzeugträger erreicht haben, wird man auch die noch irgendwie durchquetschen.
Viel wichtiger ist es die noch intakten Gebiete zu erhalten.
Aber es gibt ja auch positives ausem Emsland zu Berichten. Der "Weltstrom" die Nordradde soll in den nähsten Jahren, nach allem was ich bisher gehört habe, renaturiert werden. Hoffen wir mal das die Finanzkrise dafür noch genügend Geld läßt.
Das dachte ich mir schon fast, denn wenn es Fischadler bei uns geben würde , wüßte ich das.
Ich hoffe ja das es dein Videobeitrag ,über die Ems, auch auf die DVD des Raubfisch schafft.