Karpfensterben am Neckar?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 28 Jul 2008 10:57

Karpfenangler haben am Neckar einige tote Karpfen aufgefunden. Die Koiherpes-Panik geht um. Jetzt haben die Karpfenspezis verständlicherweise Angst um einen von Deutschlands besten Karpfenflüssen. Hier eine Mail an die Redaktion von Stefan Seuß:
24.07.08 Betreff: Karpfensterben im Neckar (Koi-Virus Ausgebrochen)

Momentan ist ein Karpfensterben am Neckar zu beobachten, in
Heilbronn hat es seinen Anfang gefunden, dort wurde bereits nach
meinen Infos ein Container mit Kadavern von Fischen zwischen 10-40
Pfund vollgeladen.

Momentan ist das Sterben bis zur Schleuse Neckarzimmern
vorgedrungen, dort konnte ich mich Vorgestern selbst überzeugen und
7 tote Karpfen zählen.

Heute erhielt ich die Nachricht, das auch im Bereich Mannheim tote
karpfen von Anglern gesehen wurden.

Die Experten glauben an den Koi Virus, weitere Infos findet Ihr in
meinem Forum www.neckarwaller.com, ihr könnt euch dort alles ansehen und mitlesen, schreiben ohne anmeldung geht aber nicht.

Wichtig: Dort findet ihr auch einen anonymen Brief eines ASV an
seine Mitglieder, es wurde im Raum Heilbronn ein Vereinsgewässer
besetzt, kurz darauf sind alle Karpfen gestorben, das Fischerfest
wurde abgesagt, dieser See soll Verbindung zum Neckar haben, von
diesem Punkt aus ist auch circa das Sterben im Neckar aufgekommen.
Aber lest selbst.

Grüsse stefan

Stefan Seuß
Auch in anderen Gewässern Deutschland ist Koiherpes ein Problem:

http://www.lvz-online.de/aktuell/content/68909.html

Verschleppt wird der Virus vor allem durch Fischbesatz und durch aussetzen von Gartenteichfischen. Aber auch Kescher von Anglern können den Virus übertragen.
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von EiziEiz » 28 Jul 2008 12:34

Tragische Vorfälle :(
Thomas Kalweit hat geschrieben:Aber auch Kescher von Anglern können den Virus übertragen.

Kann man wenigstens da irgendetwas beachten, wenn es sonst kein Gegenmittel gibt?
"Imagine all the people..."

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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 28 Jul 2008 13:18

Kescher, Abhakmatten, Gummistiefel etc. sollte man regelmäßig desinfizieren, z.B. mit kochendem Wasser überbrühen und mit Desinfektionsmittel einsprühen. Hat man in einem infizierten Gewässer geangelt, dann ist am besten Wegschmeißen angesagt.
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Barta0815 » 28 Jul 2008 14:44

dann besser erst garnicht dort angeln...denn die schnur sollteste danach auf JEDEN fall wegwerfen! da kann man nur schwer mit desinfektionsmittelchen dran...
echt tragisch sowas :!: und muss auch nicht sein :!:

gruß vom niederrhein

matthias
...mir ******* egal, wer dein Vater ist! Wenn ICH hier angel, geht NIEMAND übers Wasser!!!

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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 29 Jul 2008 08:14

Und jetzt auch an der Lahn... :evil:

http://www.mittelhessen.de/content.php? ... derContent

Hier eine Pressemeldung zum Neckar-Sterben:

http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/ ... 05,1309137
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Silas
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Silas » 29 Jul 2008 13:14

Bei meinem schönen Gewässer [Brettach] gab's das letztens auch erst.
Eine Kläranlage ist nämlich in das Gewässersystem der Brettach gebunden
und diese hat das Wasser noch im Vorklärzustand wieder in die Brettach geleitet.
Vorklärzustand heißt:
Das Wasser war gefiltert und gereinigt, hatte allerdings keinen Sauerstoffgehalt.

Die Fische haben schnell auf diesen Vorfall reagiert, da die Brettach ein ziemlich kleines Bächchen ist und wenig Wasser beinhaltet [Forellenbach].
Es starben insgesamt jetzt laut meinem Jugendwart um dir 300 Pfund Fisch.
Glücklicher Weiße wird uns dieses Gewicht an fisch wieder zürck erstattet von den Schuldigen.

Wenn ich euch schon von der Brettach erzähle dann noch kurz:
Ich war amWochenende auf einem Zeltlager von meinem verein und konnte an der Brettach in 3 Tagen 20 Döbel und eine Bachforelle überlisten.
Alle samt vielen auf den Tiny Fry von Illex herein :D
Bilder gibts wenn ich wieder aus meinem Urlaub zurück bin.Ich bin
nämlich gleich nach dem Anglerwochenende an den Altmühlsee gefahrn für 3
Tage, wo ich und mein dad heute Abend einen Ansitz machen werden.
Morgen werden wir dann weiter fahren in die Schweiz an den thunersee.
Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werd ich auch da ein wenig fischen gehen.
Ich meld mich erst wieder wenn ich vom Urlaub zuhause bin , da ich am Thunersee dann keinen Zugang zum Internet haben werde !

joscha

Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von joscha » 29 Jul 2008 15:04

Silas

So etwas ähnliches hatten wir hier in der Nähe auch, nur war es da Gülle.

An eurer Stelle würde ich erst mal schauen, ob auch die ganzen Futtertiere (Bachflohkrebse, etc.) ebenfalls gestorben sind. Ist dies der Fall, dann würde ich mich auch da schnellstens darum kümmern,dass da Neue reinkommen, sonst ist der ganze Schadensersatz für lau, da ohne Futter die Fische natürlich sofort wieder sterben.

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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Silas » 29 Jul 2008 16:28

Schlau wie Silas ist hat er das schon getan :lol:
Selbstlob ich weiß 8)
An Futter gibts dort noch zu genügen !
War ja nach dem Fischsterben schon dort und konnte 20 Döbel + 1 Bachfo
überlisten.Allerdings Flussaufwärts von der besagten Stelle mit dem Fischsterben !

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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Jul 2008 14:02

An der Lahn war es definitiv Koiherpes:

http://www.fischundfang.de/456,2000/

Die armen Karpfen...Bild

Hier die aktuellen News vom NEckar:
http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/ ... 05,1309137
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 01 Aug 2008 08:23

Un demnächst kommt dann auch noch Fisch-Ebola... :roll:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/825117/
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 01 Aug 2008 09:14

Erkrankte Kois wurden entsorgt
So wird es in der Regel ablaufen: Ein Gartenteichbesitzer möchte nicht, dass seine so teueren Kois von einem offenbar erkrankten Fisch angesteckt werden. Den Fisch zu töten, bringt er aber nicht übers Herz. Dann landet die Bazillenschleuder im nächsten Gewässer... :roll:
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Friese Hemmelsberg » 08 Aug 2008 19:35

Typisches Beispiel einer unkontrollierbaren Gen-Manipulation.

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Smile
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Smile » 09 Aug 2008 12:24

Friese Hemmelsberg hat geschrieben:Typisches Beispiel einer unkontrollierbaren Gen-Manipulation.
Wie meinst Du das?
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
Besser geht es ohne TSKH

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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Aug 2008 08:43

Hier ein interessantes Infoblatt des Fischgesundheitsdienstes Baden-Württemberg zum Thema:

http://www.enzkreis.de/media/custom/179_5207_1.PDF
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Re: Karpfensterben am Neckar?

Beitrag von silversurfer » 18 Aug 2008 08:39

also was hier in den artikeln steht ist leider nur zum teil richtig.
es wird mit seeeeehhr großer sicherheit nicht nur von gartenteichbesitzern eingeschleppt, die ihre kranken fische dort reinwerfen. bei nem ausbruch ist meist schneller ruhe im teich als die fische weggebracht werden können. die fische die überleben sind ihr ganzen leben lang carrier des virus.
in israel werden die fische absichtlich infiziert u´m sie zu carriern zu machen.
man erhofft sich so eine impfung um einen spontanen ausbruch zu verhindern, wenn die fische auf andere carrier treffen. totaler schwachsinn, aber die glauben, sie wissen was sie tun.
leider ist es auch so, dass viele teichwirte und auch vereine billig ihren besatz aus dem ausland einkaufen (tschechien ukraine usw) dort wird dir niemand eine untersuchung auf khv vorlegen wenn du besatz kaufst. wobei noch zu sagen ist, dass das testergebnis keine 100% garantie ist, da sich wohl das virus wenn es inaktiv ist , im körper des fisches regelrecht verstecken kann und so ein nachweis schwierig ist. wird also die falsche testform angewandt, hat man zwar einen infizierten fisch bekommt aber ein "sauberes" ergebnis.
ich meine im brandenburgischen magazin des dav gelesen zu haben dass zb in sachsen schon 60 o 80 % der nutzfischfläche mit khv verseucht ist.
khv ist auch bei verschiedenen fischen nachgewiesen worden, die jedoch nicht am virus erkranken, sondern nur das virus in sich tragen und so andere fische infizieren können.
khv wird vermutlich auch von vögeln übertragen. also ich bin der meinung, man kann nichts dagegen tun. sicher hiilft verantwortungsbewußtes handeln seitens des anglers, nur wird sich eine verbreitung in meinen augen nicht verhindern lassen, sondern nur verlangsamen.
für fragen über khv und die auswirkungen ist auch dr. sven bergmann ein ansprechpartener. er hat vor allem in der koi-scene viel aufklärungsarbeit zum thema geleistet.
ich wollte hier mal eine lanze für den großteil der koipfleger brechen, denn der geht sehr verantwortungsbewusst mit dem thema um,

mfg

stefan

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