Wie viel Fisch entnehmt Ihr?

[Thomas Kalweit]

Das sind sehr feine Netze in denen sich die Fische mit den Kiemendeckeln verfangen.

[Carpcatcher]

nun ich denke schon, dass heutzutage ein Umdenken stattfinden muss.

Heuer begehe ich mein 30 jähriges Anglerjubiläum und habe die Entwicklung sowohl was die Technik und die Geräte betrifft, wie auch was die Entwicklung des Amglerwissens betrifft, komplett miterlebt.

Wurfweiten von über 100 Meter, Karpfen, die im November gezielt beangelt werden können und mit einem 121 Gramm Festblei befischt werden, Stahlvorfächer, die so dünn sind, wie Angelschnur, Kunstköder, die einen lebendigen Fisch perfekt imitieren, Echolote für jedermann - das alles und noch mehr lässt mich Fische in Mengen und Gewichten fangen, davon habe ich früher nicht zu träumen gewagt.

Dieses Jahr werde ich die Tonne an Karpfen durchaus erreichen - und dies an Gewässern, die nicht überbesetzt sind. Bei 20% Entnahmemenge wären das 200 Kilo Karpfen. Was in aller Welt sollte ich damit machen?

Dito bei Hecht und Zander. Im Oktober werden meine jeweils 2 Exemplare entnommen.

Leider, leider denkt nicht jeder so, und somit erlebe ich gerade an einem traumhaften Stausee, wie ein paar Leute dabei sind, systematisch die größeren Karpfen zu entnehmen. Im Moment werden systematisch die Fische zwischen 15 und 20 Pfd., die dort noch in großer Anzahl enthalten sind, abgeschlagen, so dass der Bestand nachhaltig geschädigt wird und die Fische dieses Jahrgangs in ein/zwei Jahren komplett fehlen werden.

Das geht leider schneller, als so mancher denkt – denn große Fische wachsen nun mal so schnell nicht nach.

Bei Ausnutzung des Fanglimits von 4 Karpfen in der Woche ist dieses Gewässer bald völlig uninteressant. Dies war schon einmal der Fall, (hier noch mal ein dickes Danke an S. H. ), so dass die restlichen Fische ein paar Jahre in Ruhe wachsen durften - bis sich jetzt wieder alle am erholten Bestand bedienen.

Dass dazu noch Karpfen mit über 30 Pfd. verwurstet werden, entzieht sich komplett meinem Verständnis, deckt sich aber leider mit der kurzsichtigen Denkweise der Leute.

Das beste Werkzeug ist nur Tand, in eines tumben Toren Hand..

Insofern liegt es an der Verantwortung jedes “modernen“ Anglers, der aufgrund der Entwicklung nun mehr Fische fängt, auch verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen.

Ich appelliere darum vereinsintern immer für selektive Entnahme der Fische und versuche die Überwindung der Leute, einen Fisch einmal nicht abzuschlagen, durch gute Fotos zu verkleinern.

Leider verkommt so manch Gewässer zum reinen Put an take See - im Frühjahr Besatz - im Herbst ist alles draußen. Dies entspricht nicht im Ansatz dem Anspruch meiner Angelei und ich betrachte so einiges mit großer Sorge.

Grüße
Jürgen

[Blauhai]

Ich sehe das einfach so: wenn ich gezwungen werde, einen teuren Angelschein zu erwerben, kann ich solange ich mich an die Regeln halte, auch mitnehmen und essen was ich möchte, da der Erlös der Angelscheine dem Neubesatz zugute kommen muss.

Schon. Aber der Neubesatz alleine reicht nicht aus für die Erhaltung eines Bestandes.
Ausserdem wäre es etwas egoistisch, die Bestandserhaltung dem Verein alleine in die Schuhe zu schieben

[Uwe Pinnau]

@carpcatcher: genau das mit dem put & take habe ich ja auch gemeint.
Der Gedankengang, daß ein Angler auch Fischesser sein muß finde ich sowas von befremdlich, nein das geht gar nicht. Dann lassen wir doch gleich die Rute beiseite und nehmen ein Netz. Wer geht denn heute noch angeln weil er womöglich sogar Hunger hat ?
Wenn Spaß und Freude am Fang nicht als Gründe reichen dann gute Nacht.

[Spanier]

Hallo zusammen,

also, ich fahre im Jahr so ungefaehr 5 - 7 mal zum Ebro. Es sind von hier aus ja nur 250 km. Hier entnehme ich pro Angeltour 2 - 3 Zander und vielleicht einmal im Jahr einen kleinen Wels von ca. 110 - 130cm. Diese Fische werden auch alle gegessen, und zwar in der Hauptsache von meiner Frau und mir, da wir beide leidenschaftliche Fischesser sind. Ihr solltet mal unsere Freunde und Nachbarn hier in Malgrat hoeren, wenn wir sie einmal zum Fischessen einladen wollen. Kann man nicht essen ,oder der Fisch stinkt sind noch die harmloseseten Antworten. Also, droht dem Fischbestand in diesem herrlichen Gewaesser von den Einheimischen so gut wie keine Gefahr. Und wenn die Gaeste aus Deutschland oder England den einen oder anderen Zander fuer die Pfanne mitnehmen, tut das dem Bestand mit Sicherheit nicht weh.

Gruss Guenter

[spike1179]

Schon. Aber der Neubesatz alleine reicht nicht aus für die Erhaltung eines Bestandes.
Ausserdem wäre es etwas egoistisch, die Bestandserhaltung dem Verein alleine in die Schuhe zu schieben

naja, bei den paar Fischen die ich da im Jahr fange, brauch ich mir um Erhaltung des Bestandes keine Gedanken zu machen. Und es ist wohl eher egoistisch, die Fische mit Kiemennetzen zur "Kontrolle" = Bratpfanne^^ zu entnehmen...

Der Gedankengang, daß ein Angler auch Fischesser sein muß finde ich sowas von befremdlich, nein das geht gar nicht.

Naja, ich andersrum ebenfalls. Klingt für mich genauso komisch wie :" Ich bin zwar Veganer aber gehe trotzdem gern jagen... ^^

[Georg Baumann]

Ich kann nach wie vor mit der in der Vergangenheit oft extrem vertretenen Meinung von C&R nichts anfangen. Wer angeln geht, muss akzeptieren können, dass Fische nunmal auch gegessen werden. Glücklicherweise hat sich die Situation inzwischen etwas entspannt, und "Selektive Entnahme" ist das neue Zauberwort. Dieser Praxis - nämlich die Entnahme dem Gewässer und dem eigenen Bedarf anzupassen sowie Großfische zu schonen - stimme ich zu 1000 Prozent zu. Mit dieser Argumentation lassen sich auch eingefleischte Kochtopfangler wesentlich besser vom Sinn des Zurücksetzens überzeugen (Kapitale dürfen wieder schwimmen, damit der Bestand auch in Zukunft gut ist, d.h, Du auch morgen noch ein Filet auf dem Teller hast).
Ich entnehme grundsätzlich nur dann Fisch, wenn ich ihn am gleichen oder nächsten Tag esse (Ausnahme Meeresfisch aus Norwegen, Island, etc.). Und das auch nur aus Gewässern, von denen ich weiß, dass der Bestand gut ist. 95% meiner Fische gehen wieder zurück.

[Hartmut]

@ hartmut.
joscha schrieb von Besatz, nicht von Bestand.

Hallo Karsten,
hallo Joscha,

genau, den Besatz hatte ich angesprochen. Die folgende Seite zeigt verschiedenen Zusammenhänge zwischen Besatz, natürlichem Bestand, größe der Fische und verschiedene Bilanzen über Nährstoffentnahme usw.

Mir geht es darum, den Lesern zu zeigen, dass ein Angelverbot über eine gewisse Zeit für Fischer und Gewässer nichts bringt. Die Fischer mit ihren hohen Beitragsleistungen sind bestraft und ein Gewässer mit fehlgeleiteter Bewirtschaftung bzw. Fischentnahme erholt sich in einem Jahr ohne Angeldruck auf keinen Fall. Auf den Seiten 30 - 33 wird im folgenden Bericht auf die Zusammenhänge hingewiesen.
fischereiliche Bewirtschaftung am Beispiel von Baggerseen

Ausserdem wird deutlich, wie umfangreich die Qualifikation und das Wissen eines Gewässerwartes und der Verantwortlichen eines Vereins sein müssen, wenn sie ihre Gewässer vernünftig und zum Wohl ihrer Mitglieder bewirtschaften möchten.

Dem Beitrag von Georg Baumann stimme ich zu, er entspricht auch meiner Ansicht über das Entnehmen von gefangenen Fischen!

Grüße

Hartmut

[joscha]

Was mir gerade eben noch aufgefallen ist. Ich glaube, bei den Angaben ist immer auch der eigene Maßstab mit eingerechnet.

Von 1 t Karpfen kann ich nur träumen-scheinbar sind bei anderen Leuten 100% so viel, wie bei mir vllt. 5%, weshalb auch die Umfrage nicht immer die volle Wahrheit zeigt.

[Georg Baumann]

@joscha: Völlig richtig. Wer 2-3 Hechte im Jahr fängt, kann diese aus meiner Sicht ohne schlechtes Gewissen mitnehmen und muss sich über C&R wenig Gedanken machen. Mit steigendem Erfolg wächst dann die Verantwortung. Und wer sich bereits in der Theorie mit den Folgen von Zurücksetzen vertraut gemacht hat, dem fällt es dann leichter, kurz entschlossen mal wieder einen schönen Fisch schwimmen zu lassen.

[joscha]

Naja, so schlecht bin ich jetzt auch wieder nicht Aber so im gaaaaaaaaaaanz groben trifft das schon zu.
(ich weiß ja auch nicht wie viel deine Hechte wiegen, wenn 2 von denen schon 1/20 einer Tonne bilden )

Auch ist es nicht so, das ich nicht auch ab und zu Fische schwimmen lass, aber wenn, dann nur Kapitale (oder Untermaßige), die ja auch um einiges produktiver sind, und so auch für zukünftigen Angelspaß sorgen. Keine Angst, ich angel inzwischen auch seit 10 Jahren, und befasse mich auch mit solchen themen.

[Barschboy]

Das kann ich nicht genau sagen, denn wenn ein fisch verletzt ist, wird er zwar getötet, doch nicht unbedingt entnommen. Außerdem kommt es darauf an wie viel ich fange, oder wenn ich mit köderfisch gehre, entnehme ich auch fische, doch die zähle ich leider nicht.



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Gruß Manu

[spike1179]

Das kann ich nicht genau sagen, denn wenn ein fisch verletzt ist, wird er zwar getötet, doch nicht unbedingt entnommen.

[Carpcatcher]

Halt..

..die Tonne bezog sich nur auf die Karpfen.. (und auch nur in diesem Ausnahmejahr mit den ersten guten Fängen schon im Januar und 15 Tagen Resturlaub von 2006, ergo fast den ganzen Mai Angelurlaub und auch nur, wenn es in den nächsten drei Monaten so weiterläuft) Das werde ich nie wieder erreichen!!

Hechte und Zander sind es natürlich wesentlich weniger (bin ja kein Netzfischer )

[Nachtangler]

Eine Prozentuale Angabe kann ich kaum machen.
Habe aber mal auf 0-20 geklickt weil ja nach allen gefangenen Fischen gefragt wurde.
Ich nehme soviel mit wie ich selber esse und noch etwa 20% (von den mitgenommenen) oben drauf für Familie und Freunde.
Wenn ich alle Fische die ich fange mitnehmen würde, müsste ich heiraten und 10 Kinder haben oder dürfte nur noch selten zum Angeln gehen.
In der Regel gehe ich auf den Fisch los auf den ich Appetit habe bzw. der nicht mehr in meiner Gefriertruhe liegt.
Spätestens wenn ich für 2-3 Monate Vorrat habe suche ich mir einen anderen Zielfisch.
Das führt schon mal dazu das ich mich über einen Hecht zwischen 60-80cm mehr freue als über einen der an der Metergrenze knabbert.
Ich habe mir meine eigenen Zwischenmasse und Stückzahlen gesetzt die abhängig von dem Fischvorkommen des jeweiligen Gewässers sind.
Bevor Rückfragen kommen: Alles natürlich innerhalb der Vereinsvorgaben. Verwertet werden bei mir fast alle Fischarten. Auch Brassen die es hier massig gibt. Schmecken in Rotweinessig eingelegt ganz hervorragend.