Wie viel Fisch entnehmt Ihr?

[Fischmäx]

Ich nehme soviel Fisch mit, wie ich für meinen Eigenbedarf verbrauche.
Hierbei halte ich mich erstens an die Regeln mit Mindestmaß und
Fangbeschränkung, zweitens lasse ich auch größere, die sowieso
nicht so gut zum Verzehr geeignet sind wieder schwimmen.
..... und drittens, soviel Glück habe ich garnicht, großzügig C&R
praktizieren zu können.

.... und ich finde es aus verschiedenen Gründen nicht gut, wenn
Angler grundsätzlich eigentlich nur "angeln" und keine Fische mitnehmen.
Noch "beknackter" finde ich die Meinung von Karpfenfreaks,
die Entnahme Ihrer Lieblinge als Mord zu bezeichnen

[Karsten]

hallo!
10 Forellen, würde ich garnicht fangen, da ich hier schon bei 3 - 4 aufhören würde.
Ansonsten, da ich wenig zum angeln komme wahrscheinlich alles andere an Hecht, Barsch und Karpfen. Hier ist auch wieder die Stückzahl ausschlaggebend: 1 Karpfen, 10 Barsche oder 1 - 2 Hechte , dann Schluß.
Nur eben so, das Frischfisch da ist.
Gruß Karsten

[Smile]

dieses Jahr habe ich glaube ich erst 5 Fische entnommen, die aus einem Gewässer wo es extrem wenig Angeldruck herrscht, und zwei davon nur weil sie so schwer verletzt waren das ein Release wenig Sinn gemacht hätte. Ich habe das vor etwa einem Jahr noch anders gesehen und was gehakt war und ins Raster passte 'durfte' mit weil ich auch der Meinung war keine andere Wahl zu haben. Mittlerweile habe ich mich da überzeugen lassen und damit fühle ich mich deutlich besser.
Das ist sicher ein Umdenkprozess der hier im Forum induziert worden ist.

[spike1179]

und ich finde es aus verschiedenen Gründen nicht gut, wenn
Angler grundsätzlich eigentlich nur "angeln" und keine Fische mitnehmen.
Noch "beknackter" finde ich die Meinung von Karpfenfreaks,
die Entnahme Ihrer Lieblinge als Mord zu bezeichnen

meine Meinung

[Uwe Pinnau]

Ach ja der Hartmut..........schön gesagt und vorausschauend gedacht.
Der Smile hat vom Baum der Erkenntnis genascht und umgedacht, das ist erfreulich. Man muß auch nicht viel fangen, um sich ein gewisses Zurücksetzpensum leisten zu können. Vielmehr sollte man doch konsequent daran arbeiten, daß die Fänge nicht länger so bescheiden ausfallen.
Wenn man sagt:" Klar nehme ich den mit, den fange ich hier so selten", dann ist das doch bar jedweder Logik und nur "Nach mir die Sintflut"- Denken.
Gerade wenn es schon schlecht läuft, sollte man es ja nicht noch schlechter machen. Ich kenne so viele Fallbeispiele wo man gute Gewässer plattgeangelt hat und jetzt den guten Zeiten nachtrauert und wehmütig in einen Angelurlaub fährt, den man eigentlich daheim hätte verbringen können, zumindest was die Fänge angeht, hätte man nur beizeiten Maß gehalten.
Gerade bei Kleingewässern ist die massive Entnahme von heute, der Schneidertag von morgen.

[spike1179]

die andere Seite der Medallie: wenn ich teure Angelscheine löse, und dann größtenteils als Schneider nach Hause gehe, da man meint, den Fischbestand per Kiemennetzen kontrollieren zu müssen, sehe ich nicht ein, die paar Fische dich ich noch fangen kann, zurückzusetzen.
Es gab Zeiten, da wurden unsere Stauseen vom Erlös der Angelscheine neu besetzt...
So stark werden unsere Stauseen nicht von Anglern befischt, dass es an deren Entnahme liegen könnte.
Bei Kleingewässern mag das der Grund für schlechte Fangquoten sein, aber definitiv nicht bei uns. Ich bezahl doch nicht alleine dafür, dass ich meine Angel mal benutzen darf ^^

[Stefan von Hatten]

Hm. Mit der Mentalität "Ich mache es, weil andere es auch tun", änderst Du aber nichst

[Jondalar]

Hm. Mit der Mentalität "Ich mache es, weil andere es auch tun", änderst Du aber nichst

Auf Dauer ist so ein Einzelkämpferdasein aber auch zeimlich frustrierend. Der Jenige der sich an die Regeln hält ist halt auch meistens der Dumme. Der Beschützer der Fischbestände! Und die Anderen lachen sich ins Fäustchen.

Ich beispielsweise werde den Verein bei dem ich seit zwei Jahren Mitglied bin wieder wechseln, da hier offensichtlich nur Interesse am Füllstand der Gefriertruhe besteht. In der Vereinssatzung und auch auf den Erlaubnisscheinen steht das man nur mit Totem Köderfisch geangelt werden darf. Wenn man aber am Wasser ist interessiert das die wenigsten Angler. Ich hab echt schon mal überlegt die Polizei anzurufen. Denn wenn dieses Thema in der Jahreshauptversammlung angesprochen wird, stößt man auch dort auf taube Ohren.

[Stefan von Hatten]

Jip, das kenne ich - ich habe die Mitgliedschaft hier in einem Verein gekündigt, in dem so einiges nicht besonders lief - zudem waren in den Gewässern kaum Fische zu fangen. Ich empfand das als extrem frustirierend, daß ich der Einzige war, der die Fische zurücksetzte - und jeder andere jeden Fisch entnahm. Wehe, man wagte beim Vorstand mal nachzufragen, wieviel denn so übers Jahr gefangen wird! Aber das ist ein anderes Thema....

Ich werde da dieses Jahr noch ein paar Angeltage verbringen - aber entnehmen werde ich noch maximal einen Fisch - wenn es ein Zander werden sollte Ansonsten geht alles wieder zurück - aber den Gedanken, da nochmal zum Abschluß auf C&R zu verzichten, hatte ich auch - insbesondere unter der Voraussetzung, daß jeder andere die Fische entnimmt. Aber inzwischen ist das Zurücksetzen für mich eine ganz normale Sache geworden und ich kann einfach nicht anders

Außerdem - die Hechte, die schonmal am Haken hingen, sind für alle anderen Angler vieeeel schwerer zu fangen - hat also auch was mit aktiven Hechtbestandsschutz zu tun *gg*

Petri!

Stefan

[blinkerbub]

Mal so nebenbei:
Ich verstehe die Kochtopfangler schon, wenn sie auf einmal auf C&R umstellen sollten. Ich hab selber am Puff angeln "gelernt" und da wurde jeder Fisch auch mitgenommen (ist mir bis heute auch erhalten geblieben ohne schlechtes Gewissen). Als ich dann auf Flüsse und Seen umschwenkte, die "normal" besetzt wurden bzw. wo natürliche Fortpflanzung den Bestand regelte, war die Umstellung schon schwer, aber wenn mans einmal gemacht hat, ist auch das Eis gebrochen und man angelt nicht mehr jedem Fisch hinterher, der an der Oberfläche steht.
Soll heißen: Den inneren Schweinehund zum Zurücksetzen zu überwinden ist nicht einfach, aber es geht . Der innere Schweinehund ist einfach auch die Gewissheit, den gefangenen Fisch auf einmal nicht mehr sein Eigen (sprich: Essen) nennen zu können und vielleicht eine 3monatige Beißflaute in Kauf zu nehmen.
Ich muss aber aus Erfahrung schon sagen: Ein paar mal guten Fisch im Jahr aus den Hausgewässern fangen und auch verzehren ist sicherlich eine schöne Sache. Jeglichen Fisch zu Hause horten oder - wie es manche Gesellen tun - diesen wegwerfen oder verkaufen bringt dem Fisch wie dem Fischer nix . So kann man denke ich mal ein Gleichgewicht aus Bestandshege und Mampferei auch herstellen, ohne dass jemand dem anderen böse sein muss. Wenn ich jedoch die Umfragewerte anschaue, wundert es eben nicht, dass sich C&Rler mit den Kochtopfanglern bekriegen - es ist eben ein Thema, welches polarisiert. Wenngleich es auch gut ist, das gerade junge Menschen sich mehr Gedanken um den Bestand machen und dies auch an folgende Generationen weitergeben. Die meisten Angler, die wirklich jeden Fisch mitnehmen sind doch in der Regel diejenigen über 50, die dies schon ihr ganzes Anglerleben machen, oder? Wie sieht denn eure Erfahrung da aus?

Achso, nochwas: Früher in den 70ern gabs einen größeren Fischbestand, obwohl es da (in deutschen Landen) das Thema C&R so noch nicht gab. Kommentare bitte!!! - Ich denke echt, dass dies allein vom verstärkten Angeldruck kommt, so dass man mittlerweile eben umdenken muss. Trotzdem denke ich nicht, dass man jeden Fisch mitnehmen wie auch zurücksetzen muss. Maß halten eben!!

[Stefan von Hatten]

Achso, nochwas: Früher in den 70ern gabs einen größeren Fischbestand, obwohl es da (in deutschen Landen) das Thema C&R so noch nicht gab. Kommentare bitte!!!

Ich kenne das von meinem damaligen Angelverein - da gab es noch keine strengen Regelungen für den Besatz und die Jungs haben wirklich extrem gut besetzt - da stapelten sich die Fische im Wasser...

Petri!

Stefan

[Fischmäx]

Wenn ich als Außenstehender oder als Tierschützer hier dieses Thema lesen würde
Was denkt Ihr, was die über die Angler denken

[Blauhai]

Tja
ich wohne in Hessen, da muss ich wohl oder übel alle gefangenen Fische entehmen.

Das müssen wohl die meisten von uns.........lt. Gesetz.
Doch leider gibt es immer wieder Gesetze auf die kann man recht herzlich SCH...EN kann !!!!

PS: Jeden Fisch oder jeden maßigen Fisch?

Liebe Grüsse
Blauhai

[Stefan von Hatten]

Wenn ich als Außenstehender oder als Tierschützer hier dieses Thema lesen würde
Was denkt Ihr, was die über die Angler denken

Wenn ich immer darüber nachdenken würde, was andere über das, was ich sage oder schreibe denken oder daraus machen, könnte ich mich direkt in die Gruft legen.

Es interessiert mich nicht wirklich viel, was "Außenstehende oder Tierschützer" über meine Einstellung denken.... Ich halte sie für richtig und dieses Denken basiert auf 38 Jahre Lebenserfahrung

Petri!

Stefan

[Hartmut]

@all,
noch eine Frage zu C&R.
Werden die entnommenen Fische auch fachgerecht zubereitet und gegessen?
Oder nur als Fangbestätigung präsentiert, bevor sie in der Tonne landen?

Die 2. Frage kann ich nur dick unterstreichen - das ist in vielen Fällen gängige Praxis!

Grüße

Hartmut