"Soziotop maulfauler Autisten"

[Thomas Kalweit]

So nennt die Financial Times den Angelplatz - aber lest selbst:

http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice ... 34608.html

[lootock]

Na toll früher fuhren nur langhaarige Zotteltypen in zerrissener Lederkutte Harley heute fährt jeder Rotzer der von Beruf Sohn ist und 50 Armani Krawatten im Schrank hat eine und glaubt er wär ein harter Rocker

Ist doch schön das das jetzt hier auch los geht. ich freu mich schon drauf den ersten Angler in Gucci-Wathose in den Bach fallen zu sehen

[karpfen_stipper]

lol xD

[Thomas Kalweit]

Angler in Gucci-Wathose

Die brauchts gar nicht - das G4-Modell von Simms ist sicher teurer

[Barta0815]

alles idiotisch...aber da hatten wir doch schonmal einen, dem das teuerste nicht teuer genug war...ich glaube, der hieß irgendwas mit heinzelmann, oder so ähnlich


gruß vom niederrhein

matthias

[Uwe Pinnau]

Habe mich sehr amüsiert. Das mit dem Soziotop ist wirklich sehr schön gesagt und daß die bei der Recherche tatsächlich jemanden mit dem Namen Fynn gefunden haben, finde ich geradezu köstlich.
Die Gerätevorstellungen sind natürlich gleichermaßen Einkaufstips für die Leserschaft dieses Mammonpamphletes.
Alles in allem so schlecht, das es schon wieder gut ist!

[Chinook]

Bischen fair bleiben (Thomas deutete es an).
Es gibt nicht wenige Fliegenfischer, die beim Absaufen so ca. €5.000.- versenken. Ausserdem verstehe ich die Jungend von heute nicht.
Kann sie denn nicht (wie einst wir) ganz normal kiffen und die Hände von der Angel lassen?

[Thomas Kalweit]

Meiner Meinung nach trifft der Artikel die ganze Entwicklung der Angelei auf den Punkt. Es wachsen viele junge Angler heran, die sich nicht mehr schmutzig machen wollen: Fische werden nur noch mit dem Bogagrip angefasst, Wümer gibt es nur noch in künstlicher Version... Keine schwarzen Fingernägel mehr, nichts stinkt mehr nach Fisch. Angeln wird clean und aseptisch...

Für mich gehört die Schlammschlacht noch dazu, der Duft von verrottendem Herbstlaub und Wurmerde, der stinkende Brassenkescher im Kofferraum... Da ist was für alle Sinne dabei .

Der unaufhaltsame Trend zum gestylten Spinn- und Fliegenfischer zeigt doch, dass die Angelei immer urbaner und mondäner wird, um einmal zwei schöne Fremdwörter zu benutzen . Früher reichte noch eine alte Jeans als Angelhose - heute muss es schon etwas von Fjäll Räven sein...

[blinkerbub]

Für mich gehört die Schlammschlacht noch dazu, der Duft von verrottendem Herbstlaub und Wurmerde, der stinkende Brassenkescher im Kofferraum... Da ist was für alle Sinne dabei .

Da sprichst du mir total aus der Seele. Dieses Möchtegern-Hypermoderne ist mir auch zuwider. Nix gegen Neuentwicklungen, aber der Imagewandel des Angeln mit immer besserer Technik und vermeintlich "sauberem, sportlichen" Auftreten könnte dazu führen, dass dieses tolle Hobby irgendwann mal nur von den oberen 10000 ausgeführt werden kann . Klar, das ist jetzt noch nicht der Fall, aber wer weiß, wohin das führt....
Da wühl ich lieber im Dreck . Und kann dann trotzdem noch die angeblich "saubere" Spinnrute schwingen, mich kilometerweise am Fluss durchs Grünzeug und Schlangennester schlagen, mir beim Abhaken des Hechts die Finger blutig kratzen und am Abend das Futteral vom Uferdreck befreien.....jaja, Spinnangeln ist schon "sauber" .

[blinkerbub]

Nochwas: Wenn mans auf die wesentlichen Sachen beschränkt, ist Angeln generell nicht viel weiterentwickelt in den letzten.....na sagen wir mal 200 Jahren. Es ist immer noch Rute, Schnur, Haken und Köder, die einen Fisch fangen lassen ...oder kuckt sich der Fisch etwa die Rollenmarke an, bevor er den Köder nimmt?

[Thomas Kalweit]

Aber da gibt es auch Angler, die hüpfen den hanzen Tag nur in Turnschuhen über ihren flauschigen Bootsteppich... Den einzigen Kontakt, den sie mit dem Gewässer bekommen, ist morgens und abends die Betonrampe der Slipstelle...

[blinkerbub]

Ohooo......die legen sich bestimmt noch einen Teppich aus, wenn sie zum Boot marschieren, damit ihre Schühchen nicht schmutzig werden .
Naja, genug davon - ob nun sauber oder nicht oder wie auch immer. Jeder so, wie er oder sie es am Liebsten hat. Das Angeln ist hatl vielfältiger über die Jahre geworden, was es ja auch bis zu einem gewissen Punkt interessanter für Außenstehende vielleicht macht...

[Fischmäx]

Ich befürchte halt, dass mit zunehmender Popularität die Plätze knapp
und vor allem sehr teuer werden.

[Eisangler]

Erstaunt bin ich auch von folgendem Satz:

Ein Profi kann mit dem richtigen Gewicht seinen Köder bis zu 160 Meter weit auswerfen.

Hui, hat man da vielleicht was mit der Brandungsfischerei verwechselt ???

Da ich auch sehr gerne mit der Spinnrute unterwegs bin, möchte ich da gar nicht groß dran rumnörgeln...
Genauso gerne sitze ich auch mal ruhig auf Weißfische an, der Karpfenansitz macht auch ne Menge Spaß, wenn die Zeit dafür da ist. Auch die Meeresangelei hat ihren Reiz und nicht zuletzt die Fliege ist sehr beliebt.(was sich bei mir aber noch entwickeln muß... )

Trotzdem ist es m M. nach unerläßlich, die Angelei auch mal von der Pike auf anzugehen, (kleiner Haken, Made, etwas Paniermehl), um überhaupt mal erst das Gefühl für den Umgang mit dem Ganzen zu bekommen.
Von solchen Quereinsteigern, direkt in die Spinnangelei, ohne jegliche Grundlage, halte ich gar nichts !!!
Gruß
OLE

[Raubfischangler]

Hallo,

also ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Man kann so einen Artikel doch auch positiv betrachten. Die meisten Leser der besagten Zeitung haben mit Angeln ja nun wirklich gar nichts am Börsenhut. Denen zu erzählen wie aktiv das Fischen sein kann ist kaum möglich. So geht es mir mit allen Nichtanglern. Sie verstehen nicht, dass die Geschichte spannend sein kann. Das man viel unterwegs ist und am Abend müde ins Bett fällt. Der Artikel ist in manchen Bereichen vielleicht ein wenig übertrieben. Aber er bringts gut rüber.
Aber wir neigen ja dazu alles wirklich negativ zu sehen.
Das es nicht immer das teuerste Gerät sein muss, wissen die meisten Leute eh aus eigener Erfahrung vom Betreiben anderer Hobbys.