Guiding in Deutschland ?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Just
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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von Just » 24 Nov 2003 22:00

Ich war vorhin auf einer Homepage, auf der Guiding in einer bestimmten Region angeboten wird.

Ich habe diesen Kommentar im Gästebuch hinterlassen ...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Die Seite ist gut aufgebaut, die Fotos sind schön - das sogenannte "Guiding" in Deutschland gefällt mir weniger, wir sind hier nicht in Alaska oder Kanada.
Einen grossen Fisch hat man sich "verdient", wenn man sich das entsprechende Wissen über das Gewässer, den Fischstandort, das Raub- bzw. Fressverhalten etc. beobachtenderweise "erarbeitet", also angeeignet hat. Das dauert halt seine Zeit und ist aufwendig, hat aber seinen eigenen Reiz. Der Lohn des Aufwandes ist dann der Fang des Wunschfisches - klappt ja auch nicht immer.
Dieser zu betreibende Aufwand ist gleichzeitig auch ein Schutz der heimischen Fischbestände, denn diesen Aufwand betreibt eben nicht jeder.
Wenn jetzt quasi (fast) jeder auf Bestellung hier in Deutschland einen Monster-Fisch kaufen, äh fangen kann, dann frage ich mich, wie lange die lokalen Fischbestände diese Art von Ausverkauf noch mitmachen.
Kritscher Gruß aus Nordbayern<HR></BLOCKQUOTE>
Es ist m.E. etwas anderes, als das Guiding in Kanada oder Alaska. Erstens haben die Länder ganz andere Dimensionen und zweitens tritt da ein gewisser Schutz der Fischwelt über schon den Preis ein, der zu entrichten ist, um sich ein solches "Abenteuer mit Guiding" zu gönnen ...
Wie denkt ihr über das Thema ?

Harry1
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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von Harry1 » 24 Nov 2003 22:31

Hallo Just,
für mich hat Guiding an mir unbekannten zuvor noch nicht befischten Gewässern den Vorteil, sogenannte Hot Spots's gezeigt zu bekommen.

Zu den Monsterfischen kann ich nur sagen, ein Angler der öffters kapitale Fische fängt sollte sich des Alters und der Häufigkeit solcher Fische bewusst sein, somit einen schonenden Umgang praktizieren und C&R pflegen. [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

Dann bedarf es sowieso viel Geduld und Arbeit solche Fische zu fangen. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Wenn keiner Tips zum Angeln geben sollte, bräuchten wir auch keine Angelzeitschriften.

Ich finde es in Ordnung die Hilfe Anderer zu nutzen um erfolgreich zu Angeln. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Ich sehe also nicht so Schwarz das Guiding uns in Deutschland die Gewässer ruiniert, denn gerade erfahrene Guids achten darauf das noch genug Fisch im Wasser bleibt, davon leben Sie ja schließlich. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
mfG. Harry1

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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von andalG » 24 Nov 2003 22:40

Ganz abgesehen davon machen es die Ghillies in Deuschland ja auch nicht für Gotteslob. Womit auch hier ein nicht unerhebliches Entgelt zu entrichten ist. Ich habe auch schon "geguided". Blödmannsgehilfen haben dann eben auch nicht alles zu sehen bekommen.

Andal
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Just
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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von Just » 24 Nov 2003 23:59

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Harry1:
<STRONG> Hallo Just,
für mich hat Guiding an mir unbekannten zuvor noch nicht befischten Gewässern den Vorteil, sogenannte Hot Spots's gezeigt zu bekommen. </STRONG><HR></BLOCKQUOTE>Servus Harry1, genau das meine ich ja - nix "arbeiten", aber absahnen ..."
Sorry, wenn ich's jetzt so drastisch formuliert habe, das soll keine Beleidigung sein ... Ich habe einfach keine Lust, um den heissen Brei rumzuschreiben.
Mich würde vor allem mal die Meinung einheimischer Fischer/Angler (die nicht fremdenverkehrsmässig involviert sind) interessieren, die jahrelang gebraucht haben, sich entsprechendes Wissen anzueignen - und nun von einem aus den eigenen Reihen vorgeführt werden, der sein Wissen versilbert, auf Kosten anderer - und der Natur. Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass einer, der sowas bezahlt, den eventuellen "Fisch seines Lebens" nicht mit nach Hause nimmt ?! Die Meisten werden das wohl tun ... <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Wenn keiner Tips zum Angeln geben sollte, bräuchten wir auch keine Angelzeitschriften.
Wieso, ich habe in F&F auch schon ein paar Tipps&Tricks zum Besten gegeben. Was das Fischen an sich betrifft, betreibe ich da keine Geheimniskrämerei - jedenfalls meistens nicht [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Ich werde mich aber hüten, einen genauen Gewässertipp zu veröffentlichen. Alles, was z.B. in den letzten Jahren über den Walchensee veröffentlicht wurde, hätte ich auch schreiben können - ich lasse es, aus o.a. angeführten Gründen. So nötig hab' ich's nicht, dass ich "mein bestes Stück" verkaufen muss ...
Ich würde sowas über mein Hausgewässer beispielsweise schreiben, wenn die Hauptversammlung dem zustimmt, denn dann sind sich alle der eventuellen Konsequenzen bewusst.


Mmmh Andal, ich kenne z.B. auch einen "Fischer-Führer" am Walchensee ganz gut. Wir hatten schon sehr konträre Diskussionen am Stammtisch darüber [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ganz abgesehen davon machen es die Ghillies in Deuschland ja auch nicht für Gotteslob. Womit auch hier ein nicht unerhebliches Entgelt zu entrichten ist.
Das ist so, kommt aber nicht annähernd an die tausende von Euronen heran, die z.B. für einen geführten Alaska-Trip (evtl. noch mit Hubschrauber) pro Person zu entrichten sind.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Blödmannsgehilfen haben dann eben auch nicht alles zu sehen bekommen.
Jooh, aber das Ganze wird irgendwann unkontrollierbaren Selbstläufer. Du hast den Druck, Leute an den Fisch zu bringen, sonst kommen sie nicht mehr wieder und Dein "Ruf" schwindet ...

Snoeker
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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von Snoeker » 25 Nov 2003 11:18

also ich differenziere hier schon ein bischen: Guiding an den Bodden finde ich ganz ok, auch an den grossen Strömen (Rhein, Donau, Neckar etc.) und an den grossen Seen. Wo ich es überflüssig fände, wäre an kleineren Flüssen und Seen. Hier nimmt sich aber doch sicher keiner einen Guide.

Grüsse

Rainer
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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von myArt » 25 Nov 2003 23:34

Hi Leut'z

@ Sneoker, also du würdest dir ja auch keinen Guid für ne Pfütze nehmen wollen( warum auch, sind ja fast leer ), wolltest dann bestimmt auch an die in den Zeitschriften erwähnten Super-Spots gehn und das dann mit dem am höchst angesehensden Guid (denke meine ich oder so ungefair )
So nun sind 10-20 jahre vergangen und es haben sich so einige Guid's und Plätze aus der Menge hervorgehoben... doch ist es nicht so das wir schon genug über die kleinen schwarzen Vögel Schümpfen ? und nun noch Mengen an Turismus Fischern... Wir werden bald nur noch von unseren Köigsfängen Träumen aber solange können wir ja unsere Ruten an die Turis dan verleihen und deren Trofehen (wie schreibt man dat ) ausweiden ..vieleicht ist ja auch der ein oder andere Big-Fisch dabei den wir wieder erkennen " ruhe in Frieden "

Für mich ist das kein Thema**
ein klares nein

Noch dazu, zieht es immer mehr Blicke auf uns und Lob wird nicht das meiste sein was man uns nach sagen wird *

dieser Text birgt nur meine Meinung und soll niemand zu nahe Tretten ;-)
Beim Tanzen tritt man sich öfter mal auf die Füsse, bricht aber deshalb nicht gleich den Abend ab und geht nach Hause.

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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von andalG » 26 Nov 2003 01:22

Ganz so ist es ja nun auch wieder nicht. Jedenfalls beinhaltet Guiding nicht zwangsläufig, dass das Unternehmen mit einem Trophäenfisch endet. Man bringt die Leute an aussichtsreiche Stellen und gibt die entsprechenden Ködertipps, rudert das Boot, oder schleppt den Rucksack...
Den Fang muss der Gast schon selber machen!
Vorstellungen vom Guiding á la Königsjagd mit angefütterten Platzhirschen haben mit der Realität absolut nichts zu tun.
Vielleicht gibt es ja Ghillies, die für den Gast den Fisch anwerfen und haken, um dann für den Drill die Rute zu übergeben. Ich gehöre nicht zu den Typen!

Andal
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Beitrag von BALROG » 26 Nov 2003 10:12

moin

@Tommy-Tornado

Trophäen [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

gruß

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Beitrag von myArt » 26 Nov 2003 10:50

auch solche insider nehm ich doch dankbar an Thnak'S @ Balrog
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Georg Baumann
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Beitrag von Georg Baumann » 26 Nov 2003 13:13

Wenn Guiding verantwortungsbewusst und dem Gewässer angepasst ist, ist das eine super Sache. Dabei steht für mich gar nicht der Hot Spot im Vordergrund. Viel interessanter ist es doch, einem erfahrenen Angler über die Schulter zu schauen und dabei neue Techniken zu lernen.
Und übrigens: Eine Dickfisch-Garantie wird kein seriöser Guide geben.
Immer dicke Fische!
Georg

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Beitrag von Snoeker » 26 Nov 2003 18:17

@Tommy
also, als ich die erstenmale an den Bodden war hab ich mir auch nen Guide genommen, weil ich keinen Sinn darin sehe tagelang übers Wasser zu tuckern und Lotto zu spielen. Dieser "Guide" war kommerzieller Natur.
Als ich das erstemal am Neckar angeln ging haben mich Freunde begleitet und am ersten Tag erstmal Ihre "HotSpots" gezeigt. Auch eine Form von "Guiding", wenn auch kostenlos.

Ich kann in beidem nichts schlechtes erkennen, vorallem, wenn auf die Eigenheiten der Fauna u. Flora hingewiesen wird.

Grüsse

Rainer
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Beitrag von Thomas Kalweit » 26 Nov 2003 18:25

Ich habe auch nichts gegen Guides, solange sie einem nur gute Stellen zeigen und Tipps geben. Probleme habe ich damit, wenn Guides Köder anhängen, Fische landen und einem sozusagen das eigenständige Denken abnehmen; angeln sollte man schon selber!
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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Beitrag von Just » 26 Nov 2003 19:14

"Kumpel-Guiding", wenn ich mal angelnden Besuch habe, mache ich auch, das betrachte ich als etwas Persönliches.
Ich habe etwas gegen das kommerzielle Führen in Deutschland, bzw. Ländern dieser Grössenordnung, das ist für mich kommerzielle Ausbeutung der Natur.
Ich fing 1973 am Chiemsee (ca. 80 km²) an, zu fischen. Ich habe ca. 6 Jahre = 6 Urlaube gebraucht, um dort etwas vernünftiges zu fangen. Ich hatte keinen Kumpel dort und der erste g'scheite Fisch war dann auch ein absolut erhebender Augenblick. Ab da lief es ganz gut, ich hatte begonnen, zu lernen, wie der See "gelesen" wird.
Am Walchensee (ca. 16 Km²) lief's etwas anders, zwar auch "learning by doing", aber wir hatten so ziemlich von Anfang an einen der guten Plätze getroffen.
Ich erarbeite mir meine Fische lieber und denke auch nicht daran, das im Rahmen von "blood, sweat and tears" erworbene Wissen für ein paar lumpige Euronen zu verkaufen - oder zu kaufen.
Für mich ist kommerzielles "Guiding" wie ein Schlag ins Gesicht und passt absolut in unsere Zeit - quick and dirty.
Fischen hat für mich etwas mit Zeit zu tun, Zeit zu nehmen für die Natur und die Sache - wer diese Zeit nicht hat, der hat auch den Fisch nicht verdient - und wenn er ihn noch so stolz in die Kamera hält.
Das kann man jetzt "old school", bescheuert, ewig gestrig oder wie auch immer nennen, es ist meine Einstellung.
Um Andals "Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit" zu interpretieren - mit d e r Zeit will ich nicht gehen, ich werde aber mit der Zeit gehen - wie wohl jeder von uns ... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von andalG » 27 Nov 2003 02:29

Der Georg bringt es recht gut auf den Punkt!

Die Leute die ich begleite, es sind eh höchstens vier im Jahr, sind i.d.R. ältere Herren, die hier vor Ort Urlaub machen und gerne mal die Fliegenrute schwingen wollen. Sie möchten einfach nicht alleine im Fluss waten, was m.E. auch nicht ganz ohne Gefahren ist, sich beim Fischen unterhalten und so nebenbei stört es sie auch gar nicht, wenn man für sie einen schönen Fisch anspricht.

Andal
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Beitrag von myArt » 27 Nov 2003 10:07

auch hier guten Morgen;

Jo, eigentlich habt ihr ja Recht..von dieser Seite aus habe ich das noch nicht gesehen bzw. mal wieder gleich das schlimmst draus gemacht :-( o.k. mal was eingetehen kann ja auch nicht falsch sein*

Ist schon richtig, man kann ja eigentlich nur dazu lehrnen... Flora Fauna**
Noch dazu wird vielicht manchem der richtige umgang (das Weidgerechte) beigebracht, ich habs ja auch nicht von anfang an gemacht.
Vieleicht ein weiterer Postiver aspekt wäre der, Das die Guids auch gleichzeitig als kontrollöre Fungieren (hätten da bestimmt einiges zu tun, gerade am rhein...*Kurva* )
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