Aale - gibts die noch??

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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reverend
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von reverend » 22 Jun 2003 10:13

Na, dann lass Dir zu dem wirklich schönen Aal herzlich gratulieren! So ein Prachtexemplar auf einen halben Tauwurm!
Deine Einstellung zu Wettbewerben gefällt mir auch sehr gut. Ich mag diese Rekordanglerei auch nicht besonders. Klar freut sich jeder über einen möglichst größen Fang. Aber das allein muss genügen. Wozu brauche ich noch einen Preis, wenn ich einen schönen Fisch gefangen habe?

[ 22. Juni 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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andal
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von andal » 22 Jun 2003 12:09

Der Einstellung zu Wettbewerben ist nichts mehr hinzuzufügen!

Trotzdem, b.z.w. gerade deshalb gehe ich jedes Jahr zu unserem "Pokalfischen", quasi der offenen Dorfmeisterschaft.

Ich amüsiere mich nur zu gerne über die Verbissenheit der Kollegen, wenn man sie denn so nennen will.
Zu diesem Anlass werden jedes Jahr fangfähige (bis zu 50 cm) Puff - Forellen besetzt, so dass auch der unbegnadetste Plumpser seinen Fisch fängt.

Dank Leberkässemmeln und Bier vom Fass ist das immer recht angenehm zu beobachten.
Im letzten Jahr wurde ich, Petrus sei Dank, wieder einmal Letzter!

Gruß
Andal
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Just
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von Just » 23 Jun 2003 22:10

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ich amüsiere mich nur zu gerne über die Verbissenheit der Kollegen, wenn man sie denn so nennen will.
... und wenn dann um jedes Gramm gefeilscht wird, nur um so'n bescheuerten Pokal in der Vitrine verstauben zu lassen [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]
Bei solchen Aktionen bezweifele ich stark, dass die Leute realisieren, dass sie es mit Lebewesen zu tun haben - oder es ist ihnen schei..egal [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
Ich nehme aus diesem Grund nicht mal an dem traditionellen Königsfischen teil. Meine Fische fange ich lieber im Stillen ...

Nachtrag zu meinem Aal: bei 85cm 1050 Gramm, also bei der Grösse eher ein Leichtgewicht.

Hi WolfgangH, die meisten Fakten des Artikels sind mir bekannt. Es gibt viele runde Tische, theoretische Abhandlungen etc. darüber - passieren tut leider nix. Alles Dampfplauderei, wenn wirklich ein Wille da wäre, dann wären schon längst entsprechende gesetzliche Grundlagen zu Kraftwerken, Auf- bzw. Abstiegshilfen, Glasaalfischerei usw. erlassen bzw. vorhandene umgesetzt worden. So setzen sich immer wieder die Lobbyisten irgendwelcher Wirtschaftszweige mit dubiosen Begründungen durch, warum ausgerechnet sie das nicht umsetzen können ... [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
Papier ist geduldig, die Aalbestände nicht mehr ...
Ich hätte kein Problem damit gehabt, den o.a. Aal zurückzusetzen. Da er aber mit fast 100%iger Sicherheit evtl. zwar noch den Main, aber nicht mal mehr den Rhein erreicht, sondern vorher als "1000-Teile-Puzzle" in einer Turbine endet, hänge ich ihn mir lieber "am Stück" in den Räucherofen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Aale - gibts die noch??

Beitrag von WolfgangH » 24 Jun 2003 02:58

Ich hab hier mal was zur Entwicklung der Aalbestände in Mecklenburg/Vorpommern gefunden,echt bedenklich.
Artikel

Bernie
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von Bernie » 25 Jun 2003 20:49

Hallo Freunde,
also mit dem Aal ist das so eine Sache ...
Trotzdem scheint es sie noch zu geben, wenn auch nicht in dem gewohnten Ausmaß wie andere Jahre.
Meistens beißen kleine Spitzkopfaale die untermaßig sind. Da ist es dann natürlich immer ein Problem sie "sauber" abzuhaken ...

PS: Am Wochenende ging beim Ansitz an der Ems ein Breitkopf-Aal von "nur" 600 g bei einer Länge von 76 cm an den Haken. Dieser wurde nicht zurückgesetzt sondern landet im Räucherofen!
- Der größte und schwerste Aal in diesem Jahr -!

Gruß aus dem Emsland

Bernie
bste

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Beitrag von Thomas Kalweit » 04 Jul 2003 13:09

Neue Ergebnisse aus der Wissenschaft:
In Meck-Pom (Warnow-System, Wehr Dömitz) wurden 2002 nur 4% der aufsteigenden Aale im Vergleich zu 1950 gezählt!

Also nicht so viele Aale fangen!
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Beitrag von Küstenangler » 05 Jul 2003 16:22

Bin zwar neu hier im Forum, aber mit den Aalen dieses Jahr sieht es hier ganz gut aus.

Nach über 2 Jahren "Flaute" - ist dieses Jahr mal wieder recht erfolgreich. Meinen Besten hatte ich letzte Woche (64cm - mit ca 590 g) - für hiesige Verhältnisse ein Prachtexemplar (natürlich für die Räuchertonne [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] )

freue mich auf die nächsten
allen ein Petri Heil
vom Küstenangler
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Beitrag von Just » 05 Jul 2003 18:07

Bei uns scheinen dieses Jahr die grösseren Modelle ganz gut zu gehen, dafür sind aber wohl Mehrfachfänge in einer Nacht selten. Hab' mich heute mittag mit einem älteren Vereinsmitglied unterhalten, der hat vor ein paar Tagen einen Aal mit 1270 Gramm gefangen und einer unserer jungen Erwachsenen hat einen mit 83 cm und 1300 Gramm erwischt.

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Beitrag von Küstenangler » 05 Jul 2003 18:32

Das ist ja TOP mit den Großen.

Aber wo einer ist - sind auch meistens mehrere.

Bei uns sind (bis auf wenige Ausnahmen) nur kleinere (aber dafür auch mehrere).

Was ist da wohl nun besser?
allen ein Petri Heil
vom Küstenangler
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Beitrag von Weserangler » 21 Jul 2003 21:01

hier bei uns an der weser läuft der
aal sehr gut, mehrfachfänge in der nacht
sind die regel. spitzkopfaale scheinen
eine gewisse standorttreue zu bevorzugen,
meist in grossen steinpackungen. wenn man
die gefunden hat, dann beissen sie sogar am tage. raubaale dagegen fange ich meist mitten
in der nacht und direkt an der strömungskante,also etwas weiter draussen.
in der weser bedeutet das so ca. 10-20m vom ufer. ausserdem ist mir aufgefallen, dass auch die raubaale im verband jagen, das den
einsatz einer zweiten rute ausschließt.
ausserdem schont das den wurmeimer, denn 20 stück in einer nacht sind keine seltenheit (würmer).bei würmern aus dem handel reicht auch ein halber. :-)
sööööö.....genug klug geschissen......

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Beitrag von Thomas Kalweit » 07 Okt 2003 15:57

Neue Schreckensmeldungen von der Aalfront:

Das Magazin New Scientist berichtet in der aktuellen Ausgabe: Nach niederländischen Forschern beträgt die Zahl der europäischen Aale nur noch ein Prozent des Bestandes von 1980.

Als Grund nennen die Wissenschaftler vor allem die intensive Glasaal-Befischung. An Glasaalen gehen nur noch 3-5% des längjährigen Durchschnitts ins Netz.

Meiner Meinung nach sollte Aalbesatz in abflußlosen Gewässern stark eingeschränkt (verboten) werden. Jeder Jungaal, der nicht in einen Fluß besetzt wird ist ein verlorener Jungaal! Leider werden immer noch Tonnen in Baggerseen etc. eingesetzt...

Wie ist Eure Meinung dazu?
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Beitrag von reverend » 07 Okt 2003 23:17

Verlang das mal von den Berufsfischern am Chiemsee...

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Beitrag von Karsten » 08 Okt 2003 01:56

Hallo!
Der Nicht-Besatz wäre eine Möglichkeit. Die bessere den Fang von Glasaalen zu Export- und Speisezwecken zu verbieten. Dann wären, mit Einschränkungen, genug Aale da um den Bestand zu erhalten.
Gruß Karsten
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Beitrag von hecht24 » 08 Okt 2003 10:10

fuer den aal in D ist es 10 vor 12.
ein grund dafuer ist die rot/gruene politik.
das heisst auf alternative energiequellen zurueck greifen.
also wasserkraftwerke foerdern.
das heisst leider fuer viele blankaale von turbinen zerhackt zu werden.

ich denke windkraftwerke sind eiune bessere lösung.

obwohl mir jetzt die vogelfreunde wiedersprechen werden.
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Beitrag von Chris74 » 08 Okt 2003 15:21

Sowohl beim Bau von Wasserkraftwerken, als auch beim Bau von Windkraftanlagen werden sog. Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt. Damit wird festgestllt wie sich der geplante Eingriff (Bau) auf die Umwelt auswirkt.

In der Vergangenheit, da gebe ich dir Recht lieber Hecht24, wurde auf die Durchgängigkeit von Fließgewässern keine Rücksicht genommen. Jedoch in neuerer Zeit werden z.B. bei uns am RMD Kanal Fischtreppen an Schleusen gebaut, obwohl die Schleusen ja schon seit Jahrzehnten ihren Dienst tun. Auch werden bei der Verlängerung von Nutzungsrechten an Wasserkraftwerken die Restwassermengen (Wasser im Umgehungsgerinne) zum "Leidwesen" der Stromunternehmen erhöht.

Du siehst also im Bereich Wasserkraft wird doch einiges getan, sogar von behördlicher Seite.


Chris
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