Wassernot(Pegel)stand?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Karsten
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Wassernot(Pegel)stand?

Beitrag von Karsten » 21 Aug 2003 20:28

...-Jau Coachman, die (fränkische) Saale ist ja nicht allzuweit weg von uns. Das hängt wohl mit den jetzt glücklicherweise kühleren Nächten zusammen...-
[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Bei uns ist es auch wieder etwas kühler geworden. Die hohen Temperaturen des Wassers gehen zurück, und ich hoffe die Fische bessen wieder. Die Wetterlage hat sich etwas gefestigt so das der Appetit wieder dasein sollte,auch meiner.
Gruß Karsten
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Wassernot(Pegel)stand?

Beitrag von Just » 22 Aug 2003 02:48

Dieses Foto ...

Bild

... habe ich eben aufgenommen, nachdem ich gestern abend, auf dem Weg zum Fischen, mit dem Radl in diesen Trocknungsriss gefahren und fast "über den Lenker abgestiegen" bin Bild
Es stellt ziemlich genau die Situation dar, wie sie momentan bei uns herrscht, zu Lande und zu Wasser ... Bild
Ich habe eben auch die Wassertemperatur unserer Baunach gemessen. Zum Glück ist sie um knapp 2°C gesunken und liegt jetzt bei gut 18°, also dürften die Fische wenigstens sauerstoffmässig keine Probleme bekommen, dafür holen sich einige wahrscheinlich einen Sonnenbrand auf'm Buckel Bild

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Beitrag von keulebh » 22 Aug 2003 02:53

Irgendwann muß es ja mal wieder regnen, also abwarten
Gruß Keule

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Wassernot(Pegel)stand?

Beitrag von Bernie » 22 Aug 2003 15:21

Hallo Snoeker,

wie kommst Du zu dieser Erkenntnis?
Bitte begründen.
Unsere Feuerwehren wälzen nich einfach das Wasser um. Es wird angesogen und dann im Sprühstrahl wieder ins Wasser zurückgegeben! Dabei wird die Atmoshäre (Luft/Sauerstoffanteil) mit ins Wasser eingebunden und dabei der Sauerstooffanteil im Wasser erhöht!

Soweit meine Erfahrungen.

So mache ich es auch bei meinem Gartenteich.
Der Erfolg gibt mir Recht.

Gruß Bernie
bste

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Wassernot(Pegel)stand?

Beitrag von Bernie » 23 Aug 2003 02:58

Danke Reverend.

Gottseidank sind die Temperaturen etwas heruntergegangen bei uns. Luft ca. 19 Grad, Wasser ungefähr 22 Grad.
Der Nordwestwind trägt einiges zur Entspannung bei.

Gruß und Danke an alle für ihren Beitrag!

Bernie
bste

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Wassernot(Pegel)stand?

Beitrag von til » 28 Aug 2003 15:25

Hier 20° und Abflussmenge etwa 1/5 dessen, wo man noch gut Waten kann, oder 1/10 dessen, wo man noch vernünftig Spinnen kann...
Aber bald kommt der Regen und dann schaun wir mal, ob die Forellen das gut überlebt haben.
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Beitrag von Snoeker » 28 Aug 2003 15:36

@Bernie:
ganz einfach: das Sauerstoffbindevermögen vom Wasser ist ganz entscheidend von der Temperatur des Wassers abhänging (je höher die Temp,desto niedriger die mögliche S-Konzentration). Soweit klar. Jetzt haben wir eine Temperaturschichtung im Teich/See/Weiher. Das heisst, kaltes Wasser unten>Sauerstoff unten im kälteren Wasser gebunden, Pumpen ziehen in der Regel aber nicht das Oberflächenwasser ab sondern eben das Grundwasser > ergo, das Wasser mit dem letzten Rest an Sauerstoff > waermeres Wasser sinkt ab > aufgeheiztes,nicht sauerstoffbindefähiges Wasser wird oben wieder zugeführt. Letztendlich entzieht man damit dem Teich den letzten Rest an Sauerstoff. Und zur Abrundung: da komm nicht ich drauf sondern Teichwirte (professionelle - die Hobby-Teichwirte haben nämlich umgepumpt und die Fische sind 1-2 Tage später verreckt). Was denkst Du, warum zum Bsp. im Aisch-Grund die Weiher notabgefischt wurden und nicht umgewälzt?

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Beitrag von Thomas Kalweit » 28 Aug 2003 15:50

@Bernie: Deine Erklärung ist limnologisch nicht ganz schlüssig. Zum einen gibt es in unseren Breiten in Gewässern flacher als 8-10 Metern keine sommerliche Schichtung (Sommerstagnation), weil das Gewässer im Spätsommer bis zum Grund durchwärmt wird. Epi- und Metalimnion erreichen quasi den Grund. Es sei denn ein kalter Bach unterfließt den Weiher oder Teich. Auch hat das Oberflächenwasser durch die Bioproduktion des Phytoplanktons tagsüber extreme Sauerstoffgehalte (sogar über 100% Sättigung). Nachts jedoch verbrauchen die Algen den Sauerstoff und es kann zu extremen O2-Zehrungen kommen mit Fischsterben. Das Wasser in Grundnähe ist durch bakteriellen Verbrauch im Sommer meist sauerstoffarm, es sei denn ein kühler Bach...

Weiher und Teiche kann man nicht mit stabil geschichteten Seen vergleichen, diese limnischen Ökosysteme funktionieren komplett anders! Durch die künstliche Teich-Belüftung kommen oft im Sediment abgelagerte Pflanzennährstoffe in Rücklösung, was zu einer Massenvermehrung des Phytoplanktons führen kann. In der folgenden Nacht kommt es zur extremen Sauerstoffzehrung, die Fische sterben, der Teich kippt um. Aber eigentlich ist alles noch viel komplizierter...
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Beitrag von til » 28 Aug 2003 18:05

100% Sättigung bei Wassertemperaturen über 25 Grad kann halt immernoch zuwenig sein. Je wärmer das Wasser, umso weniger Sauerstoff kann es aufnehmen, 100% Sättigung heisst, das Wasser enthält soviel sauerstoff, wie es bei der konkreten Temperatur möglich ist. Was die % Sättigung also konkret in mg/l bedeuten ist Temperaturanhängig.
Temperaturmässig geschichtet ist das Wasser normalerweise schon im Bereich 1-2 Meter, wie jeder der in natürlichen Gewässern schwimmt bestätigen kann, das ist dann zwar keine limnologische Sprungschicht, aber trotzdem kälteres und wärmeres Wasser.
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Beitrag von Thomas Kalweit » 28 Aug 2003 18:35

@til: Der Sauerstoffgehalt bei 100% Sättigung und 25 Grad Wassertemperatur reicht aber immer noch satt aus für die meisten wärmeliebenden Teichfischarten (in Meereshöhe bei 760 Torr irgendwas zwischen 7 und 9 mg/l). Das Problem ist tagsüber die Übersättigung bei starker Sonneneinstrahlung, hier verbrennt der hohe Sauerstoffgehalt die Kiemen.

Snoekers Begriff der "Schichtung" beinhaltet aber das eine Sprungschicht ausgebildet ist, die Oberflächen- und Tiefenschicht in Hinblick auf den Austausch von Wasser, Sauerstoff, Nährstoffen etc. über den Sommer hin trennt. Das ist aber bei flachen Gewässern eben nicht der Fall, auch wenn sich beim Baden die Oberfläche gegenüber dem Grund etwas stärker erwärmt. Was Du meinst ist keine Schichtung sondern schlicht ein thermischer Gradient, der sich durch die Abkühlung jede Nacht wieder umkehrt.
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Beitrag von Just » 29 Aug 2003 02:31

Aktuelle Wassertemperatur in unserem Fliessgewässer 15°C, um 11:30 gemessen [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

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Beitrag von Snoeker » 02 Sep 2003 10:12

@All:
nun vielleicht hab ich mich nicht ganz trefflich ausgedrückt. Fakt ist jedoch: nachdem die Hobby-Teich-Wirte bei uns umgepumpt/gwälzt haben sind am folgenden Tag die Zander und Regenbogner oben geschwommen und die Profis haben gegrinst und gesagt: Wir haben euch davor gewarnt. Was die Profis auch gemacht haben war, etwas Kalk einzustreuen, nur in geringsten Mengen. Angeblich sollte das helfen. Zumindest hat dies nicht geschadet, da ich in den folgenden Tagen keinen einzigen Fisch oben treiben gesehen hab.

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Beitrag von Thomas Kalweit » 02 Sep 2003 11:27

@snoeker: Dann scheints wohl auch ein pH-Problem gewesen zu sein...
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Beitrag von Bernie » 04 Sep 2003 04:22

Hallo Thomas,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Weiher und Teiche kann man nicht mit stabil geschichteten Seen vergleichen, diese limnischen Ökosysteme funktionieren komplett anders! Durch die künstliche Teich-Belüftung kommen oft im Sediment abgelagerte Pflanzennährstoffe in Rücklösung, was zu einer Massenvermehrung des Phytoplanktons führen kann. In der folgenden Nacht kommt es zur extremen Sauerstoffzehrung, die Fische sterben, der Teich kippt um. Aber eigentlich ist alles noch viel komplizierter...
Im Rückschluss aus Deine vorherige Aussage dürfte es sich bei unserem Problem mit den Kanälen (ca. 4-5 m tief) - fast kaum Bewegung im Wasser - mit den empfindlichen Aalen und ihrem Sterben - also um ein unabwendliches Problem handeln, mit dem man Leben muß??? Diese Gewässer stehen auch fast still. Aber alle Nase lang fährt ein Frachtschiff (Binnenschiff Euro 1600) durch den Kanal. Und der wirbelt mit seinen Antriebsschrauben ganz schön!


Gruß Bernie.

Gibt es doch noch andere Erklärungen?
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Beitrag von Thomas Kalweit » 04 Sep 2003 11:40

@Bernie: Durch die Frachtschiffe wird das Sediment ständig aufgewirbelt und somit die sedimentierten Nährstoffe andauernd in den Kreislauf zurückgebracht. So ein schlagartiges "Umkippen" bei Aufwirbelung im Teich kann also nicht auftreten. Ebenso gibts durch die Schiffsschrauben natürlich auch keine Temperaturschichtung. Durch den Wasseraustausch bei jeder Schleusung haben Kanäle gegenüber geschlossenen Systemen wie Teiche oder Seen einen großen Vorteil.
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