Angler und Bedrohungen

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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petrijuenger
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Angler und Bedrohungen

Beitrag von petrijuenger » 20 Jun 2003 21:28

Hallo Leute! Nun ist es wieder soweit!Der Angler will das Nachtangeln genießen oder den späten Abend! Plötzlich sind sie da,die Badefreunde, die Laberheinis und -am unangenehmsten- die Streitsucher und Randalierer (letztere hinterlassen meist das Chaos, das dem Anglern zugeschrieben wird!!!).Oft auch zu mehreren, der Angler meist allein! Kann schon mal eskalieren. Früher hatte ich einen großen Hund dabei, daß war für diese Fälle ganz praktisch.Ich hab von hamburger Anglern gehört, die traun sich nachts / abends gar nicht mehr los allein.Wie ist Eure Erfahrung, wie geht Ihr damit um, sichert Ihr Euch (Pfefferspray u.a.)?Ich kenne kaum einen Angler, dem nicht schon wirklich unangenehme Begegnungen vorgekommen sind. Petri! [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]

[ 20. Juni 2003: Beitrag editiert von: petrijuenger ]
Dieser Beitrag ist nur meine persönliche Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit.

Grüße und petriheil vom Petrijuenger !

Der Mensch braucht die Natur, die Natur den Menschen nicht !!!

Holger F.
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Angler und Bedrohungen

Beitrag von Holger F. » 20 Jun 2003 23:54

Hallo,
wie du schon geschrieben hast, ich habe immer meinen Schäferhund dabei.
Somit kommt keiner näher als 10 m an mich ran. Habe somit auch noch nie Ärger gehabt.

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Angler und Bedrohungen

Beitrag von Just » 21 Jun 2003 01:58

Das ist ein tlw. heikles Thema, umso heikler, je näher man an einem Ballungsgebiet wohnt.
Ich habe jahrelang am Edersee gefischt und dort wurde das zu einem echten Problem. Einem Bekannten von mir wurde mit einer Bierflasche ein neuer Scheitel gezogen, und sein neues Angelzeug, gerade (ebenfalls am Edersee)für ca. 1000.- DM erworben, war futsch. Der Überfall fand nachts statt, ich selber war auch in ein solches Ding verwickelt. Unser Glück war damals wahrscheinlich, dass wir mit 5 Mann + 1 Frau dort in den Autos nächtigen, jedenfalls wurde uns ein grösserer Karpfen, ein grosser Aal und ein teures Filiermesser geklaut - den 4-pfündigen Brachsen haben sie liegenlassen.
Seit diesem Zeitpunkt bin ich nur noch bewaffnet dorthin gefahren (und zwar nicht nur mit 'ner Luftpistole) , wir waren ja meistens über's Wochenende dort.
Auf die Anzeige des erstgenannten Bekannten kam übrigens irgendwann später heraus, dass es sich um eine Bande aus dem Ruhrgebiet handelte, die sich tatsächlich darauf spezialisiert hatte, Angler an den Talsperren in der Gegend zu überfallen und das Zeug dann billig zu verhökern - er wurde zum Prozess damals als Zeuge gehört.

Hier, wo ich etzat wohne, ist alles im grünen Bereich (noch!), ich habe zwar meinen Hund dabei, aber in diese blanke Natur verläuft sich keiner - man könnte sich ja 'ne Sauerstoffvergiftung holen ... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

reverend
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Beitrag von reverend » 21 Jun 2003 02:17

Hallo, komme gerade auch vom Zanderansitz zurück - leider diesmal Schneider.
Man kann zwar nicht jeden Tag mit Beute heimkommen, schon gar nicht mit einem schönen Waller wie letzten Montag; aber diesmal lag's nicht allein an mangelnder Beißlust der Fische. Kurz nachdem ich gegen 19.00h meine beiden Ruten ausgeworfen hatte, fiel eine ganze Horde jugendlicher "Deutscher nach Artikel 118 GG" in der Nähe meines Angelplatzes ein und schürte ein Riesenlagerfeuer; Riesengeplärr auf Russisch, vor allem, als von der anderen Seeseite einige jugendliche Gören anfingen, sich mit den besagten Jugendlichen über das ganze Gewässer hinweg zu "unterhalten"; die typische pubertäre Anmache eben.
Es war nicht die erste Sörung dieser Art, die ich beim Angeln an diesem Gewässer erlebt habe.
Bedroht gefühlt habe ich mich allerdings nie.
Das liegt wohl zum Einen an meiner Statur (1,94m - Hüne), zum Anderen daran, dass besagte Zuwanderer fürs Fischen durchaus was übrig haben. Es ist halt nur lästig, wenn andauernd ein anderer Jugendlicher dahergestiefelt kommt und anmacherisch fragt: "Na, schon was gefangen?", oder wenn drei bis vier johlend und kreischend am Ufer entlang rennen und alle Fische vertreiben. Und vor allem: wenn man tags darauf ihre Hinterlassenschaften findet: leere Bier-, Schnaps- und Weinflaschen (oft in Scherben), Big-Mac- und Pizza-Schachteln
und diverse Rückstände von Grill-Parties.

[ 21. Juni 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

Karl H
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Beitrag von Karl H » 21 Jun 2003 15:03

Sevus,
ja ich kenne dieses Problem, besonders wenn man als Jungangler allein unterwegs ist. Da kommen oft irgendwelche "Obermacker" vorbei die einen zuerst dumm anpöbeln, die Fische mit Steinen vergraulen, dumme Sprüche klopfen wie: "Hier wirt nicht geangelt, scher dich weck". Wenn man da irgendwie versucht die zu ignorieren gehts erst richtig los und wenn man sich wehrt könnte schnell mal die gesamte Angelausrüstung, wenn nich sogar die eigene Gesundheit gefährdet sein. Bei sowas räume ich lieber das Feld wenn die Heinis zuweit gehen.
Nachts kommt es für mich gar nicht in Frage allein los zu ziehen, meist verabreden wir uns immer sodass man zumindest zu zweit ist.
Zusetzlich trage ich immer Handy bei mir oft sogar ein Pfefferspray(Die gibts schon für unter 3&#8364 [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] Also meine Devise lautet niemals nachts allein, aber selbst dann ist man in der heutigen Zeit vor sowas nicht mehr gefeit.
Wünsch euch ein ruhiges und sicheres alngeln.
[img]http://www.fischundfang.de/ubb/tongue.gif[/img]
[b]---Gruß Karl[/b]-----[img]http://www.zeeb.at/smiliez/smiliez.de_2451.gif[/img]
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Angler und Bedrohungen

Beitrag von reverend » 21 Jun 2003 15:35

Ja, unter Gleichaltrigen stellt sich dieses Problem sicher verschärft: Da bist Du als Angler anders als die in Überzahl auftretenden anderen, und Du darfst etwas, was sie nicht dürfen - eben Angeln.
Der latent vorhandene Neid wird kompensiert durch den Gruppencode: maßgeblich ist das, was die nicht angelnde Mehrzahl tut.
Dass Du Dich mit anderen zum Angeln verabredest, ist sicher gut. Noch besser wäre freilich, Du schließt Dich mit 1-2 Junganglern zusammen erwachsenen Anglern an.
Dann vergeht den Pöblern schnell der Schneid.
Von einer Bewaffnung über das hinaus, was wir zum Fischen mitführen (Messer, Fischtöter), halte ich nichts. Gewalt provoziert Gewalt, das gilt auch für die bloße Drohung mit ihrer Anwendung. Deeskalation heißt die Devise. Gut ist dagegen, ein Handy bei sich zu führen, über das man schnell im Bedarfsfall die Polizei verständigen kann.

[ 21. Juni 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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Angler und Bedrohungen

Beitrag von andal » 21 Jun 2003 16:38

In bedrohten Gebieten, wenn es die denn wirklich gibt, schützt die Gruppe, in der man sich befinden sollte. Von einer etwaigen Bewaffnung halte ich überhaupt nichts.

Ich fühlte mich selbst noch nie bedroht. Das liegt vielleicht auch daran, das es etwas braucht, bis ich mich fürchte. Daran ist sicher auch meine Ausbildung an der Luftlande- und der Kampftruppenschule der Bundeswehr nicht ganz "unschuldig".

Im Zweifelsfall rate ich jedem zu einem geordneten Rückzug, statt es auf eine Konfrontation ankommen zu lassen.

Merke: Der Feigling ißt mit seinen eigenen Zähnen!

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Angler und Bedrohungen

Beitrag von Karsten » 21 Jun 2003 20:19

Hallo Karl!
Das du im Zweifelsfall das Feld räumst ist auf jeden Fall das Richtigere. Die von Pfefferspray gegen eine Gruppe wird wahrscheinlich wenig Erfolg haben. Denke daran, deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere. obwohl ich noch nie in einer bedrohlichen Situation, ausgehend vom Menschen, beim angeln war habe doch schon überlegt was ich in dann machen würde. Sobald es zu brenzlich wird, werde ich mich auch zurückzirehen.
Gruß Karsten
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Angler und Bedrohungen

Beitrag von Bernie » 27 Jun 2003 04:12

Hallo Freunde,

Angst ist immer ein guter Beschützer!

Aber: Bevor ich als Provozierter reagiere: Erst mal entspannen!
Reaktion erzeugt nun einmal bekanntlich Gegenreaktion!
Also: Warum !immer! gleich reagieren!

Soweit nach Sigmund Freud.

Wenn alles nicht hilft, und ich mich in dieser Situation nicht mehr zu helfen weiß:
Handy: 110 !!!!

Weggehen ist besser als ein Schädeltrauma!

PS: Die "neuen Deutschen", "Russlanddeusche"
etc.: Ich habe die allerbesten Erfahrungen gemacht mit diesen Mitbürgern.
Die allermeisten (99,9 %) stehen unserem Angelsport positiv gegenüber!
Mein Tipp: Sprecht die Menschen einfach einmal !positiv! an.
Freunde, ihr werdet überrascht sein, was für ein positives Echo ihr bekommt!!!!


Bernie
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Beitrag von reverend » 27 Jun 2003 15:24

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> PS: Die "neuen Deutschen", "Russlanddeusche"
etc.: Ich habe die allerbesten Erfahrungen gemacht mit diesen Mitbürgern.
Die allermeisten (99,9 %) stehen unserem Angelsport positiv gegenüber!
<HR></BLOCKQUOTE>

Hab ich auch, Bernie.
In meiner Gemeinde gibt es seit Jahren ein großes Übergangswohnheim; und etliche (frühere) Bewohner dieser Einrichtung gehören heute zu meinen treuesten Gemeindegliedern.
Schwierigkeiten haben verschiedentlich Jugendliche, die entwicklungsbedingt schon nicht wissen, wo sie hingehören, die von den Einheimischen in der Schule ausgegrenzt werden als die "Russen" (in ihrer früheren Heimat haben sie das Gleiche schon als die "Deutschen" erfahren müssen). Wer also zeit seines Lebens solche Ghetto - Erlebnisse hat, der entwickelt oft auch entsprechende Verhaltensweisen (die pubertäre Peer-Group wird dann schnell auch zur Gang).
Wie gesagt: es sind die wenigsten, die eine solche extreme Enwicklung nehmen. Diese dann aber gleich richtig: z.B. Schwarzfischen in einer Gruppe 10 Mann hoch, z.T. bewaffnet mit Baseball-Schlägern und Butterfly-Messern, so dass sich kein Fischereiaufseher mehr traut, sie zu kontrollieren. Der für den Simssee zuständige Fischereiaufseher hat angeblich schon eine Dienstwaffe beantragt...
Bedenkliche Entwicklungen, die mit Sicherheit nur einen winzigen Prozentsatz unserer neuen Mitbürger kennzeichnet, der aber unter den Alteingesessenen eine ganze Bevölkerungsgruppe in Misskredit bringt.
Kannst Dir sicher denken, was ich oft an Überzeugungsarbeit leiste - auf beiden Seiten.
Übrigens: mit einigen russlanddeutschen Jugendlichen (Inhaber eines Jugendfischereischeines) verabrede ich mich ab und zu zum gemeinsamen Angeln. Ein guter Zugang zu den Jugendlichen, finde ich, den ich nie gefunden hätte, wenn ich nicht auch unter die Angler gegangen wäre. Also: das Menschenfischen hängt auch noch mit dem richtigen Fischen zusammen.

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