Ist modernes Gerät und Technik wirklich besser?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Harzangler
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Ist modernes Gerät und Technik wirklich besser?

Beitrag von Harzangler » 07 Feb 2003 13:56

Hallo zusammen.

Ich Frage mich, ob das moderne Gerät und all die tollen Köder von heute wirklich besser fangen als altbewährte Dinge? Dazu ein Erlebniss:
Mein Vater und ich sitzen am Vienenburger See morgens ums 05:00 Uhr. Es kommen 2 CarpHunter die aussehen, als ob hier der Bosnienkrieg tobt. Taschen prall gefüllt mit Speziellen Karpfenruten RodPods (wie immer die Dinger auch heißen mögen), Buzzerbars und so weiter. Mein Vater schüttelt schon den Kopf. Er hat eine 20 Jahre alte ABU Matchrute und eine ebenso alte Stationarrolle. Nun greift Papa an: Anfüttermaterial (Vollkornbrötchen und Kartoffeln mit Nuttellea vermischt) ab ins Wasser (ca. 10 Meter). Rute mit Kartoffel bestückt. Die beiden grinsen. Nach 10 Minuten hat Papa den ersten Karpfen von 4,5 Pfund an der Angel. Noch immer Grinsen, weil so was kleines. Doch schon 30 Minuten später ein 8 Pfünder. Das grinsen wir schon deutlich weniger. Bei den hat sich noch gar nichts gerührt, trotz Ausrüstung für min. 750 €. Bei mir und Papa hört es nicht auf. Karpfen und Dicke Brassen, bei den Kämpfern null.

Ist das Zufall, oder habt Ihr auch so was schon erlebt. Ich meine, die Erfahrung fängt und nicht das Gerät.

[ 07. Februar 2003: Beitrag editiert von: Harzangler ]
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Beitrag von Carpcatcher » 07 Feb 2003 16:06

Ja, da hat der Andal recht....

Ich finde allerdings wirklich, dass gerade beim Karpfenfischen das richtige Gerät ungeheuer hilfreich ist.

In den allermeisten Vereinssen, die ich kenne, ist es so wie oben beschrieben, immer möglich, Karpfen dieser Größe im Uferbereich zu fangen. Mache ich übrigends auch gerne - gerade im Frühjahr bleibt die schwere Boilierute Zuhause und wird gegen leichtes Gerät getauscht.

ALLERDINGS, die großen Exemplare werden fast immer außerhalb der Wurfweite der Angler gefangen, die so wie oben beschrieben angeln - gottlob... :-)
Grüße
Jürgen
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Beitrag von Walleye » 07 Feb 2003 20:37

Hi Harzangler,
auch ich hatte so ein Schlüsselerlebnis am Vienenburger See. Als noch niemand so richtig an Kunstköder in der Nacht glaubte, ich damals abe den guten Ukeleibestand und Zanderbestand dort kannte, passierte folgendes:

Ein Freund und ich waren Nachtangeln am "Zuckerhut", auf Zander und Aal,
der Mond war sehr hell und leichter Wind.
An den Ukels auf Grund tat sich aber nichts.
Ich bemerkte flüchtende kleine Fische an der Oberfläche in ca. 25-30m Entfernung, nahm meine Spinnrute und lotste mir einen Zander (ca.1m lang!) bis vor die Füße.
Ich hatte nur einen Shad Rap von Rapala in silber dabei (5cm). Glaube mir das war eine Lehre für`s Leben.
Mein Fazit: Experimente lohnen sich immer!
Darum schleppe ich mich immer gern ab.
Nur nix vergessen, was nützlich sein könnte!
Ob altes oder neu spielt keine Rolle.

Gruß Jens

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Beitrag von Karsten » 07 Feb 2003 21:36

Hallo Mitstreiter!
Auch neues Gerät wird mal alt.Doch die Erfahrung und das Wissen im Umgang damit ist gewachsen, also wird es eventuell mehr fangen.Mit der Technik ist das eine andere Sache, sie erleichtert den Fang nur und dient zum großen Teil der Bequemlichkeit.
Sounderbox neben dem Schlafsack (?),ok., aber ich finde es interessanter und spannender wach zu bleiben. Das Naturerlebnis und die Spannung beim Fang sind so viel unmittelbarer.
Gruß Karsten
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Beitrag von andal » 07 Feb 2003 21:56

... und dann sind da noch die Typen, die vollmundig erklären, warum sie mit Großvaters Angelstock soviel besser fangen und dass das doch alles bloßer Konsumterror sei.

... und jeden Freitag Nachmittag trifft man sie im Angelladen, wo sie mit feuchten Augen die High-End-Ruten streicheln.

Nix für Ungut,

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Beitrag von andal » 08 Feb 2003 02:22

Da gebe ich Dir, mit einer kleinen Einschränkung, absolut Recht.

Noch besser fängt nur noch Erfahrung plus Wissen plus gutes Gerät.

Erfahrung und Wissen kann man nicht kaufen. Es nützt aber der größte Erfahrungsschatz recht wenig, wenn das Gerät den Anforderungen nicht gerecht wird. Es muß nicht unbedingt das feinste vom Feinen sein, aber es schadet auch nichts und es macht Spass und ist so prickelnd fürs Ego.

Und der Spass an der Freude ist doch die Hauptsache. Wie würde der Käpt'n Iglo sagen: "So fischt man heute!"

Ich oute mich gerne als Fetischist!
Für mich spielt es zwar auch keine Rolle mit welchem Gerät ich Schneider bleibe, aber auf einem Fox - Stuhl ist der Mißerfolg wesentlich bequemer, als auf einem Melkschemel.

Andal
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Beitrag von Just » 08 Feb 2003 03:09

Großvater hat damit auch seine dicken Fische gefangen, Andal, manche Leute fahren auch gerne alte Autos - und die sind manchmal mehr wert, als so'n neuer Luxusschlitten ...
Nix für ungut [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von Matze Koch » 08 Feb 2003 23:52

Hihihi! Just, Du alter Lästerer! Sicher gibt es alte Ruten die wertvoll sind... für die Glasvitrine!

Aber ich scheue keinen Vergleich mit jemandem, der mit altem Gerät angelt, denn bin mir meines Sieges sicher. Das gilt allerdings in erster Linie für das Karpfenangeln, denn nur hier hat es eine Revolution gegeben, die ihresgleichen sucht. Die heutigen Fänge sind noch vor 20 Jahren undenkbar gewesen. 30er waren Jahrhundertfische. Heute kann jeder Spezi einen solchen Fisch aufweisen, und jeder (ausdauernde) Einsteiger seinen 20er fangen. Weitwurfruten und –rollen sowie ausgeklügelte Montagen machten das möglich.

Mein Schlüsselerlebnis, geht nämlich in die genau entgegengesetzte Richtung:

In meinem Hausgewässer wurden kaum Karpfen über 10 Pfund gefangen. Die meisten Angler fischten mit altertümlichen Methoden, wie Kartoffel als Köder, Teleruten und Quickrollen von Anno Tobak. Und ich auch. Bis ich mich eines Tages von einem Engländer bequatschen ließ, auf Steckruten, Baitrunner, Haarmontagen und Pieper umzusteigen. Ich tat es. Ergebnis: Die anderen fingen auch weiter ihre 8pfünder, und ich 15er bis 22er. Die hätte hier keiner erwartet. Diese Fänge wurden die Regel, und je besser mein Gerät wurde, (ausbaufähig ist alles! Aus Carpsoundern wurden Delkims, aus 1 lb Marvics wurden 2 lb Shakespeare) desto regelmäßiger wurden die Fänge, und desto seltener die Aussteiger. Ich glaube, bezugnehmend auf das obige Erlebnis, das es die „Bosnienkämpfer“ waren, die insgeheim sehr gegrinst haben. Viele Karpfenfreaks sind glücklich, wenn sie ihre Fische im Dunkeln fangen, wo es kein anderer mitbekommt.... aus verschiedenen Gründen!

Aber auch das Hechtangeln hat sich bei mir gewandelt. Ich angele seit 25 Jahren, und dabei viel auf Hecht. Aber erst als ich vor zwei Jahren auch beim Hechtangeln auf Hightech umstieg, konnte ich meinen Fänge mehr als deutlich verbessern. Auich heute nachmittag hat es in meiner High-End Rute wieder klasse gerappelt.

Und wenn ein Angler das erfahren hat, diesen Punkt, an dem sich Erfahrung und Hightech verbinden, dann wird er so viel fangen, das der C&R Gedanke von ganz alleine Fuß fasst! (...ich kanns nicht lassen! Sorry!)


In diesem Sinne!
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Beitrag von reverend » 09 Feb 2003 00:16

@Jackie: Stimmt.
Die großen Karpfenmonster, die Du mit Deinen High-Tech-Teilen in wahren Massen fängst, die mooseln eh so stark, dass es gar keine andere Möglichkeit gibt, als sie wieder zu releasen. Essen würd ich sowas auch nicht. Also wozu sie dann erst fangen? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

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Beitrag von andal » 09 Feb 2003 12:26

@ Just:

Die Rede ist auch nicht vom gepflegten Klassiker. So etwas hat unser Kamerad Otto Plumpsangler nie besessen!.

Er fischt mit einer Rute, die diese Bezeichnung noch nie verdient hat. Dazu eine Rolle, die sich anhört, wie Oma's Kaffeemühle. Die Schnur ist genauso alt, aber mindestens eine 45er, denn sie muß den Fisch ja "tragen". Der Rest seiner Ausrüstung ist ebenso daneben, wie seine Montagen, Methoden und Weltanschauung.

Gefangen hat der Plumpsangler noch nie wirklich gut, was er aber vehement bestreitet, denn früher war sowieso alles besser. Das er heute gar keinen Stich mehr macht, dafür hat er natürlich auch seine Erklärungen parat. Schuld haben wie immer die Anderen!

Die bösen Materialfatischisten, Konsumterreoropfer und High-Tech Angler machen alles nur noch schlimmer. Ja, sie lassen auch noch die dicken Karpfen wieder schwimmen! Diese Anarchisten!

So sitzt er da, der arme Plumpsangler, auf seinem Campinghocker. Der Arsch tut ihm weh und das Dosenbier will auch nicht so recht schmecken. Also schimpft er über Gott und die Welt, die Sozis, die Langhaarigen Bombenleger und diese unglaublichen Menschen in ihren grünen Angelklamotten, auf ihren unsagbar bequemen Karpfenstühlen, mit dem ganzen neumodischen Angelzeug. Und jetzt fangen seine Augen auch noch an zu schmerzen, vom ewigen rüberschielen auf die ganze Pracht.

Bloß nichts anmerken lassen! Otto Plumpsangler bleibt sich treu, während der Neid ein neues Loch in seine Seele frißt.

Otto P. beschließt bei nächster Gelegenheit mit dem Vereinsvorstand zu reden, denn so kann es nicht weitergehen. In Deutschland muß alles seine Ordnung haben!

Wie schön ist doch das Leben, wenn man sich nicht selber belügen muß!

Mit anarchofetischistischem Gruß

Andal
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Beitrag von Matze Koch » 09 Feb 2003 13:29

Reverend: Weil die schweren Karpfen am schwierigsten zu überlisten sind. Es ist die Herausforderung Fische zu fangen, die vor Dir noch keiner gefangen hat.

Nebenbei liefern sie oft Drills, von denen man noch nächtelang träumt, und oft sind es auch traumhaft schöne Fische, die ihr Alter ebenso "verdient" haben, wie, das man sie zurücksetzt!

Du weißt doch als Geistlicher:

Das Alter soll man ehren! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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Beitrag von Matze Koch » 09 Feb 2003 13:34

He, Andal, du alter Freak!

Du kannst ja richtig rhetorische Ergüsse von Dir geben! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

So was klingt in den Ohren eines alterschwachen High-Tech Anglers wie mir wie die reinste Poesie, hihihi! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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Beitrag von Just » 09 Feb 2003 16:35

Grias Di Andal,
zum Terrorisieren gehören immer zwei - die einen, die terrorisieren, und die anderen, die sich terrorisieren lassen.
Ich selbst halte das meiste, was die Angelindustrie auf den Markt bringt schlicht und ergreifend für einen schlechten Witz. Aber ich muss es ja nicht kaufen ...
Wir haben im Verein beide Versionen - einmal Otto P., der mit altem Gerät fischt, das mir die Augen tropfen, einerseits, weil wirklich tolle Stücke dabei sind und zum anderen, weil sie in einem erbärmlichen Zustand sind. Otto P. legt allerdings meistens keinen Wert auf irgendwelche kapitalen Karpfen, er ist mit einem 4-5 Pfünder für die Küche sehr zufrieden, es dürfen auch mal zwei sein.
Zum anderen haben wir Mr. Hightech, über den ich mir regelmässig einen abgrinse. Er führt das neueste und teuerste Gerät spazieren, flucht laut, weil das Zeug nix taugt, denn es fängt ihm keine Fische. Die Mühe, mal über den Lebensraum und das Verhalten der Fische nachzudenken macht er sich nicht, der kapitale Fang ist im Preis des Luxusrütchens und der 12-Kugellager-Rolle ja eigentlich inbegriffen - so steht's jedenfalls im Prospekt.
Wenn ich ihn darauf anspreche, ihm meine Montage zeige, und versuche ihm zu erklären, wie der entsprechende Fisch sich um diese Jahreszeit verhält, dann bekomme ich oft blöde Sprüche zu hören, mit einem schrägen Blick auf mein "altes Geraffel".
Ich zucke dann die Schulter und gehe meines Weges.
Ich gebe aber zu, es ärgert mich ziemlich, wenn Mr. Hightech dann hinter meinem Rücken daherschwadroniert und schlechte Stimmung macht, weil ich wieder mal 'ne schöne Forelle oder 'nen strammen Aal gefangen habe - "mit einem Geraffel, das ja eigentlich auf den Sperrmüll gehören".
Tja, das Zeug ist halt so alt, da findet man kaum noch einen Prospekt, in dem die Fanganleitungen drinstehen - da muss man sich schon selbst Gedanken machen ... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Geraffeliger Fischergruß und

[ 09. Februar 2003: Beitrag editiert von: Just ]

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Beitrag von andal » 09 Feb 2003 19:29

Da sind also der Otto Plumpsangler. Angetan mit rot-weiß kariertem Hemd, Strickjacke, zu weiter Breitcordhose und obendrauf einem Hut á la Erich Honnecker.

Ihm gegenüber Herbert Hightech, der tarnfarbene "Bosnienkämpfer". Der jederzeit bereit ist die ultimative Geräteschlacht zu schlagen.

Dazwischen stehen wir, die geneigten Mitglieder dieses erlauchten Forums und schmunzeln still in unser Innerstes hinein. Denn wir stehen über den Dingen, denn wir können über die beiden Streithanseln lachen!

Damit dieses unendliche Thema nicht seine heitere Note verliert, schlage ich einen Dauerdialog zwischen Otto und Herbert vor, den wir in "off topic" führen sollten.
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Beitrag von reverend » 10 Feb 2003 03:25

@Jackie:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Reverend: Weil die schweren Karpfen am schwierigsten zu überlisten sind. Es ist die Herausforderung Fische zu fangen, die vor Dir noch keiner gefangen hat.
<HR></BLOCKQUOTE>

Dieser Theorie kann ich nur bedingt zustimmen. Zum Einen wird fast jeder Deiner Traumkarpfen schon vorher zig-mal von anderen C&R - Fetischisten gefangen worden sein. Darum kennt er eben alle gängigen Köder einfach schon aus dem FF - vom Tauwurm über Kartoffeln, Mais und Brotteig bis hin zu Frolic und verschiedenen Boiliegeschmacksnoten - und hütet sich, sich durch dieses Zeug nochmals haken zu lassen.
Auch Deine High - Tech - Angelei wird er irgendwann durchschaut haben - und was dann?

Werden wir künftig Laptop - Angler erleben, die über verschiedene Sensoren und Sonden am Vorfach ihrer High-End-Ruten mittels einer genau programmierten Software gewisse Reizsignale aussenden, um "Kuno Killerkarpfen" (der Name stammt, glaube ich, von einem berühmten Ostfriesen [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] ) doch noch einmal an den Haken zu locken?
Schöne Neue Welt - durch konsequentes C&R.

Wenigstens muss man Euch zugute halten, dass Ihr dafür sorgt, dass Microsoft und Tackle - Producer immer wieder was zu erfinden haben und so die Wirtschaft in Schwung bleibt.

Ich würde mich trauen, eine Probe aufs Exempel zu machen. Bei uns in der Nähe gibt es einen kleinen natürlichen See mitten in einem Naturschutzgebiet. Dort ruht die Fischerei seit etlichen Jahren. Und aus Besatzzeiten gibt es darin einige mehr als meterlange Karpfen, fast so groß wie Spanferkel. Die sind völlig arglos in Ermangelung jeglichen Befischungsdrucks.
Wenn es rechtlich irgendwie möglich wäre, in diesem See wieder einmal einen Tag lang zu fischen, dann trau ich mich fast wetten, dass sogar Otto (richtig: so hieß dieser Ostfriese!) Plumpsangler hier seinen 30-Pfünder an den Haken bekäme - ohne High-End-Rute und Bosnienkämpfer - Camouflage - Dress.


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Nebenbei liefern sie oft Drills, von denen man noch nächtelang träumt, und oft sind es auch traumhaft schöne Fische, die ihr Alter ebenso "verdient" haben, wie, das man sie zurücksetzt!
<HR></BLOCKQUOTE>

Was soll ich dazu sagen? Mit diesen Worten hast Du Dich nämlich geoutet hinsichtlich Deiner Ziele beim Angeln. Wenn nun die Tierschützer über Dich herfallen und vehement darauf hin arbeiten, dass es auch in Deiner Nähe noch mehr solcher Seen wie den oben beschriebenen in meiner Nähe geben soll - welche Argumente hast Du dann noch für die Angelei in der Hinterhand?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Du weißt doch als Geistlicher:
Das Alter soll man ehren!
<HR></BLOCKQUOTE>

Stimmt.
Aber die höchste Ehre ist anscheinend, mit immer mehr high-tech doch noch einmal und wieder noch einmal traumhaft schön gedrillt zu werden [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

[ 10. Februar 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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