Brennpunkt: Positive Signale

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Dez 2002 12:57

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]Hallo Leute,
wir sind das einzige Land auf der Welt, dass sich eine so aufwändige Angelprüfung mit entsprechenden Vorbereitungslehrgängen leistet. Hierin liegt vielleicht auch das Problem: viele deutsche Angler meinen, wenn sie den "Schein" haben, brauchen sie über die Sache nicht mehr nachzudenken oder sich weiterzubilden.

In den Ländern, wo ich mir auf der Post eine Angel-Lizenz kaufen kann, sind die Angler oft besser informiert, interessierter und näher dran am Thema. Das zeigen z.B. die Verkaufszahlen von Angelbüchern in England oder den Niederlanden im Vergleich zu Deutschland. Die Angler des "Volkes der Dichter und Denker" beziehen da eher eine Schlußlicht-Position.

Wir sollten die Angler eher als mündige Bürger betrachten. Vielleicht würden sie, wenn ihnen keine Prüfung aufgezwungen wird, mehr über den ganzen Schlamassel nachdenken.

Zu diesem Verhalten trägt auch bei, dass bei uns alles und jedes durch eine Vorschrift geregelt wird. Nachdenken und Weiterbildung ist da doch überflüssig! Die letzte Wahrheit findet man ja in den Verordnungstexten...

Kommt gut rein!

Thomas
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Beitrag von andal » 31 Dez 2002 13:32

Ich wage folgende Behauptung:

"Der Legislative fehlt zu einem gerüttlelt Maß der Bezug zu Praxis und Realität."

Andal
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Beitrag von hecht24 » 31 Dez 2002 16:07

ich koennte mir vorstellen das die behördlichen auflagen etliche leute vom angeln abschrecken.
in allen anderen ländern ist es jedenfalls viel einfacher angler zu werden.
[url=http://www.angler24.com/]www.angler24.com[/url]

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Matze Koch
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Beitrag von Matze Koch » 01 Jan 2003 16:38

Das ist ja auch der Hauptpunkt, den ich den allzu gesetzestreuen vorwerfe! In Deutschland regelmentieren wir uns zu Tode. (Soweit ich weiß, wird das deutsche Gesundheitssystem von über 5000 Paragrafen geregelt. In der Schweiz kommt man mit ca. 100 (!) aus. (diese Info ist allerdings einige Jahre alt. Korrigier mich wenns nicht stimmt, Gefue 1!))

Aber wie und wann beginnen wir uns dagegen zu wehren, wenn die Leute, die wir gewählt haben genau die sind, die für den Schlamassel veranrwortlich sind, den wir nicht wollten.

Warum gehen wir nicht geschlossen dagegen vor und wehren uns gemeinsam, investieren das Geld, das für Fischbesatz vorgesehen ist in Prozesse mit den sogenannten Umweltschützern? Denn unser Gesetz ist im Prinzip nicht schlecht. Nur wie man es auslegt ist die Frage. (man könnte es zum Beispiel durchaus als einen "vernünftigen Grund" werten, einem Wirbeltier Streß oder Schmerzen zuzufügen, wenn man einen Raubfisch fangen will. (nur als Beispiel!! Ich will auch nicht wieder in die alte Schiene zurück und fische seit Jahren die englische Methoden!))

Bei uns ist kürzlich wieder ein Gewässer gesperrt worden, weil da irgeneine Steinlaus entdeckt wurde.

Zu zeigen, das 2 Millionen Angler da sind, die die Natur erleben und nutzen wollen, das ist mein Wunsch fürs neue Jahr 2003 für uns alle!

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
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Beitrag von GeFue1 » 01 Jan 2003 19:45

Hallo Jackie,
ich teile Deine Auffassung zur insbesondere deutschen "Reglementierungswut". Die Gesetze werden aber nicht dadurch wenger, dass man sie nicht befolgt. Die Zahlen zum Gesundheitsrecht kann ich nicht korrigieren; da kenne ich mich nicht aus, ich bin privat krankenversichert.
Schon mal daran gedacht, Mitglied im "Forum Natur" (53125 Bonn, In der Wehrhecke 1) zu werden? Kostet 24 Euro im Jahr, die (bundesweit bekannten und einflussreichen)Vorstandsmitglieder haben wirklich gute Vorstellungen und wollen es "anpacken".
Mit den besten Wünschen für das Neue Jahr
Jürgen

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Beitrag von Matze Koch » 01 Jan 2003 20:54

Klar!

Bin in der Unterschriftenliste vertreten, aber irgendwie tut sich da zuwenig, als das ich schon Mitglied wäre. Außerdem bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob die Jungs wirklich alles richtig sehen. Jedenfalls so richtig, als das ich Mitglied werde würde. Die Parteiprogramme hören sich ja auch immer ganz toll an, aber was da dann in der Praxis draus wird.....?

Die Gesetze übertrete ich ja auch nicht, weil ich glaube, das sie dann weniger werden, sondern um eine Ansicht deutlich zu machen, die durch Zerstrittenheit innerhalb der Angler (wie man in vielen Foren anschaulich sehen kann) trotzdem an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Ansicht, das es kein Verbrechen sein darf, Fischen zurückzusetzen, wenn ich das als Angler für mich persönlich entscheide. Zig Tausende Karpfenangler stehen hinter mir!

Ich betone noch einmal:

Hier geht es nicht um einen Banküberfall!

Sondern um das ZUrücksetzen von Fischen. Und nur weil viele Gerichte die Gesetze anderes auslegen, bin ich damit noch nichtmal zwangläufig ein "Gesetzesbrecher", denn Gerichte haben in den verschiedenen Instanzen schon viele verschiedene Urteile gesprochen. Darum rate ich ja den Verbänden es endlich einmal drauf ankommen zu lassen und mit guten Anwälten zu prozessieren, und keine endlosen Diskussionen wegen einem einzelnen verklagten (und verurteilten) Karpfenangler zu führen!

Frohes Neues Angeljahr wünsche ich!
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Pikemaster
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Beitrag von Pikemaster » 06 Jan 2003 02:26

Wie ich finde bleiben C&R sowie der Setzkeschereinsatz ein heisses Eisen.

Da frage ich mich doch, wie diese Thematik in der restlichen zivilisierten Welt praktiziert wird.
Ein Job für Euch Fachjournalisten/Redakteure !!!!

Worin liegt eigentlich der Sinn in Gutachten und wissenschaftliche Untersuchungen begründet, wenn nicht auch ein praktischer Zweck dahinter steht ?
Ich bin grösstenteils davon überzeugt (unbewiesenermaßen), dass für akademische Selbstfindungsprozesse nicht unbedingt Geldströme fliessen (sollten).
Also muss doch eine wirtschaftliche oder politische Motivation dahinter stehen.
Für mich wird nicht deutlich, wer welche Interessen mit welcher fundierten Begründung (nicht Meinung !) vertritt.
Wenn es denn ernsthaft so wäre, dass Hältern in Setzkeschern verboten ist (was uns die Damen/Herren Gesetzgeber Kraft welcher fundierten und allgemein akzeptierten Erkenntnisse nachweisen möchten !), wäre es nicht legitim die Herstellung und den Vertrieb von Setzkeschern ebenfalls zu verbieten ?
Wie legitim ist denn diese Art "Verführung zum Gesetzesbruch".
Oder gibt es noch andere Einsatzfelder des Setzkeschers aus dem Angelfachgeschäft und wir erkennen es nur nicht?

Was passiert eigentlich mit den Fischen aus der Berufsfischerei, die in Fischkästen frisch gehalten werden oder die gar in Massen einfach nach dem Fang ersticken dürfen ?
Wer kontrolliert denn hier, wo es doch im Regelfall um wesentlich mehr Leben geht, oder ?
Es soll nicht bedeuten unwaidmännisches Verhalten verschiedener Anglern mit dem der Berufsfischerei zu rechtfertigen, aber wird hier nicht mit unterschiedlichen Maßen gemessen und mit welchem Recht?

Letztlich sollte es doch eine Art Waidgerechtigkeit im Hinblick auf selektives Fischen in der Befugnis des Anglers (meinetwegen auch restriktiv durch Gesetze oder Durchführungsbestimmungen)geben.
Insofern kann und will ich durchaus den Erwägungen und Stellungnahmen für C&R sowie Hältern folgen.
Was ich allerdings vermisse sind wirklich auf breiter Ebene (nicht nur von Einzelpersonen)angelegte und wissenschaftlich belegte Ergebnisse ohne Polemik und Selbstdarstellung, denn womit sonst kann die Politik zum Einlenken auf eine realitätsbezogene Gesetzeskorrektur bewegt werden.
Wie heisst es beim FOCUS: FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN.


Bis denn
Pikemaster

reverend
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Beitrag von reverend » 16 Jan 2003 20:05

Einen wehrhaften Karpfen am Haken zu drillen, macht dem sportlichen Angler sicher Spaß. Aber dem Fisch? Für ihn bedeutet der Drill Stress und Todesangst, von den Schmerzen bei seinen Befreiungsversuchen gar nicht zu reden.
Und wenn ich diese Überlegungen anstelle, frage ich mich doch, ob C&R wirklich die Bezeichnung "sportlich" verdient.
Ich jedenfalls will einen Fisch nur haken, wenn ich ihn auch essen will. Sonst lasse ich ihn lieber in Ruhe.
Fangen und zurücksetzen ist m.E. nur dann gerechtfertigt, wenn der Fisch untermaßig ist.
Etwas anderes ist es mit dem Hältern. Manchen Karpfen aus einem nährstoffreichen Gewässer kann man nur dann in der Küche verwerten, wenn er nicht mehr "mooselt".

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Beitrag von Matze Koch » 16 Jan 2003 20:50

DIE SUCHE NACH DEM SCHÖNEN GEFÜHL, BESTIMMT DAS LEBEN EINES JEDEN - UM DIESES GEFÜHL BEIM ANGELN ZU ERLEBEN, MÜSSEN WIR DIE FISCHE NICHT TÖTEN!!!
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Just
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Beitrag von Just » 16 Jan 2003 23:28

Aaach Jackie ... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Walleye
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Beitrag von Walleye » 21 Jan 2003 01:56

Na jedenfalls die sog. Naturschützer haben ein gesundes Schmerzempfinden, jedoch nur körperlich. LOL

Die meisten NS ;
1. Leiden unter einer generellen
Selbstgeißelungspsychose

2. Sind Profilierungssüchtig und Faul

3. Freuen sich anderen etwas verbieten zu
können

Gruß jens

mzg
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Beitrag von mzg » 21 Jan 2003 08:06

Na na Walleye,
Bitte etwas weniger tief unter die Gürtellinie schlagen. Bisher hat es dieses Forum recht gut geschafft ein gewisses Gesprächsniveau beizubehalten.

Nix für ungut,
mzg

[ 21. Januar 2003: Beitrag editiert von: mzg ]

Just
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Beitrag von Just » 21 Jan 2003 09:51

In der Tat ist es richtig, Walleye, dass bei den Naturschützern nur wenige dabei sind, die sich unter der Wasseroberfläche auskennen. Warum bietest Du nicht Deine Kenntnisse an ?
Hast Du Angst, dass Du blöd angeredet wirst ? Bei den Fischern gibt es auch genug Leute, die in blöden Phrasen daherreden. Solange es diese Betonköpfe in beiden Lagern gibt und keiner sich dazu aufrafft, diese Mauern einzureissen, bzw. immer darauf wartet, dass der andere es tut - solange wird unser gemeinsames Ziel, nämlich die Natur in ihrer Gesamtheit nachhaltig zu schützen weiterhin in weiter Ferne bleiben.

Walleye
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Beitrag von Walleye » 21 Jan 2003 10:50

Na was haltet ihr denn davon, wenn einige NS
kleine Teiche anlegen, nach dem Motto; bloss
keine Fische da rein?
Für Frösche und Kröten soll es nur gedacht sein.Große Zeitungsaktionen werden gestartet
mit tollen Photos!
Ja und dann wenn plötzlich die geschützten Tiere verschwinden? Ratlosigkeit!
Tja weil die Enten, die den Hecht u. Barschlaich eingeschleppt haben leider keine Zeitung lesen können. Da wundert man sich doch, wieso der Oberbefehlshaber dieser Aktion ( meist ein Aushänge-Akademiker Dr. Sonstwie ) vor lauter Selbstprofilierung vergessen hat die richtige Nahrungskette auswendigzulernen !
Da lassen sich bekannte Persönlichkeiten nackt ablichten gegen die Verwendung von
Tierfellen (PETA), schön und gut.
Als nächstes schaufeln die sich dann beim nächsten Paris-shopping-trip mal eben 200 Glasaale rein. Wieviel Beispiele hättet ihr
denn gerne noch ?
Leider fehlt es beim Naturschutz an Sachlichkeit es wird mit Emotionen gehandelt und zwar auch auf unsere Kosten!
Sorry, habe zuviel erlebt und gesehen.
Im Frühjahr kommen die NS daher und hetzen den Landkreis auf, die Angler würden sinnlos Bäume weghacken. Mit dem Fotoapparat rennen die herum. Das einige Tiere mehr davon haben in der flachen Uferzone Artenreichtum bei Pflanzenbewuchs herrscht, ist ja egal. Birken sollen alles zuwuchern. Ein dauerbeschatteter Haufen Laub
freut ja auch Molch und Kröte mehr, laichende Fische gehören eben nicht zur Natur. Die Kröten laichen dann am Steilufer
und der Laich wird gefressen!
Schade, wenn es sich oberflächlich anhört für euch, ich habe meine Gründe wie man sieht.

Gruß jens

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Beitrag von Walleye » 21 Jan 2003 12:39

Hi Just,
was Kommunikation angeht habe ich bestimmt keine Berührungsängste, nur ist es so, dass man als Gewässerwart halt zwischen den Fronten steht. Von der Anglerseite hört man dann; bloss keine schlafenden Hunde wecken!
Wenn ich keine diplomatische Ader hätte, müsste ich den Job Gewässerwart schon lange an den Nagel gehängt haben.
Was hier im Verein passiert, geht auch über jegliche Vorstellungskraft hinaus.
Der letzte Vorsitzende musste leider im Dezember zurückgetreten werden. Die Gründe möchte ich hier nicht unbedingt bekanntgeben, die Angler haben es teilweise auch faustdick hinter den Ohren.
Zum Thema Catch&Release:

Nun muss ich sagen, dass ich zu 100% hinter C&R stehe, und dafür auch 2 Abmahnungen im Verein inclusive 1/2 Jahr Fangkartenentzug hinter mir habe (Als Gewässerwart & Fischereiaufsicht). Entweder ich will einen
gesunden Fischbestand oder einige Selbstbedienungshälterbecken. Bei Gewässern bis 2 1/2 ha lassen sich die fischereilichen
Wunschvorstellungen der Gestzgeber eben nicht naturverträglich umsetzen. Nun gut, ich muss die Gewässerordnung neu schreiben für dieses Jahr, mal sehn was das wieder gibt.

gruß Jens

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